Mittwoch, 14. Mai 2003
Fans attackieren Mannschaft
Panathinaikos-Team verprügelt
Nach dem 0:3-Debakel gegen den Erzrivalen Olympiakos Piräus haben 300 Fußball-Hooligans des griechischen Titelaspiranten Panathinaikos Athen am Dienstag das klubeigene Trainingsgelände im Athener Vorort Paiania gestürmt und dabei den Trainer, die Spieler und Journalisten verprügelt.
Der 59 Jahre alte Coach Sergio Markarian hatte zuvor bereits seinen Rücktritt erklärt. Die wütenden Rowdies kletterten über die drei Meter hohe Mauer, die das weitläufige Gelände umgibt. Die lediglich zwölf anwesenden Polizisten einer griechischen Spezialeinheit konnten trotz des Einsatzes von Tränengas den Sturm des Trainingsgeländes nicht verhindern.
Die Randalierer griffen die Spieler sowie Mannschaftsarzt Nikos Tsouroudis an. Zudem ohrfeigten sie Markarian. Der Uruguayer trug blutende Gesichtsverletzungen davon. Die Akteure flüchteten in die Umkleidekabinen. Obendrein wurden Journalisten und Fotoreporter verletzt.
Nachwuchsspieler der Panathinaikos-Akademie, die zur gleichen Zeit ihr Training absolvierten, flüchteten aus Angst vor den Randalierern auf eine Dachterrasse. Es entstand erheblicher Sachschaden. Insgesamt sieben parkende Luxuswagen der Spieler und des Trainerteams wurden beschädigt.
Von den Jagdszenen geschockte Stammspieler zeigten sich entschlossen, den Klub sofort zu verlassen. Die Ausschreitungen konnten von den Spezialeinheiten erst nach einer Stunde beendet werden, nachdem Verstärkungen auf dem Kampfplatz eingetroffen waren. Die Gewalttätigkeiten hielten aber auch danach auf den umliegenden Feldern an, wohin die Rowdies gerannt waren, um der Festnahme durch die Polizei zu entgehen.
Der 18-malige Meister Panathinaikos rangiert vor dem letzten Spieltag punktgleich mit Serienmeister Olympiakos auf Grund der schlechteren Tordifferenz auf dem zweiten Tabellenrang. Trainer Markarian hatte den Traditionsklub in dieser Saison am 5. Spieltag vom erfolglosen Portugiesen Fernando Santos übernommen und blieb vor dem entscheidenen Saisonmatch in 24 Ligaspielen ohne Niederlage.
Fanklubgebäude angezündet
Vor dem griechischen Fußball-Pokalfinale am 17. Mai zwischen Paok Saloniki und dem Lokalrivalen Aris ist es in der Hafenstadt zu ersten Ausschreitungen gekommen. Binnen zwei Tagen wurden zwei Fanklubgebäude von Aris in Brand gesetzt. Dabei erlitt ein 29 Jahre alter Passant leichte Verletzungen. Zuvor hatten unbekannte Täter bereits in den zentralen Aris-Vereinsbüros in der Stadtmitte Sachschaden verursacht.
Das Pokalendspiel findet nach 33 Jahren wieder in Saloniki statt. Insgesamt 2.500 Polizisten sollen im 19.000 Zuschauer fassenden Toumba-Stadion die allgemein befürchteten Krawalle verhindern.
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