Politischer Zoff-Thread oder so

  • Widerlich.

    Widerlich?


    Privat kann jeder boykottieren, wen oder was er (oder sie) möchte. Angesichts der vielen Toten und des großen Leids im Gazastreifen nun in irgendeiner Form ein Zeichen setzen zu wollen ist zumindest nachvollziehbar, aber natürlich besteht so die Gefahr, dass israelische Firmen getroffen werden, die den Gewaltexzess dort ebenfalls ablehnen.

  • Die arbeitet aber gar nicht privat für den SWR, sondern macht das tatsächlich beruflich. Ich finde ihr Verhalten mindestens im beruflichen Kontext ebenfalls nicht tolerabel.

  • Zitat von aAus dem Artikel

    Die vergangenen anderthalb Jahre seien schwierige Jahre gewesen, sagte Faeser. Die wirtschaftliche Situation sei für viele Menschen nicht mehr einfach gewesen - auch darum habe die Zahl der Straftaten zugenommen. "Deshalb kann Politik mit guter Sozialarbeit dagegen halten", so die Ministerin. "Gute Sozialpolitik, gute Bildungspolitik, gute Integrationspolitik sorgt auch dafür, dass wir weniger Straftäter bekommen."


    Was?? Echt? Nicht doch!

  • Du hast den Auskenner-Lehrgang vor Jahren bestanden, und so hattest Du diese Auffrischung nicht nötig. Aber viele haben sich zu dem nie angemeldet, und deshalb ist es nicht falsch, sowas zu wiederholen. Ob sie erreicht werden, ist eine andere Frage.

  • Ergänzung zu dem Thema:


    Polizeiliche Kriminalstatistik: Ein komplexes Problem, das komplexe Antworten erfordert
    Der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge gab es im vergangenen Jahr mehr Straftaten. Die Sachlage ist jedoch komplex und hat viele Faktoren. Es gibt keinen…
    www.tagesschau.de


    Daraus:


    Die Polizeiliche Kriminalstatistik war noch nicht mal offiziell veröffentlicht, da war für viele schon klar: Die "Ausländerkriminalität" explodiert und gefährdet Leib und Leben der Deutschen - so der Tenor vieler Medien. Aber diese Statistik ist keine Fünf-Minuten-Terrine, die klare Ergebnisse und klare Handlungsanweisungen mitbringt. Sie bildet ein kompliziertes Problem ab, bei dem man sich schmerzhafte Fragen stellen und Zeit für die Analyse nehmen muss.


    Denn es gibt eine Reihe von Fallstricken, die beachtet werden sollten, bevor ein Urteil gefällt wird. Fallstrick 1: Nicht jeder ausländische Tatverdächtige ist ein Täter. Bis ein Urteil gesprochen wurde, gilt die Unschuldsvermutung. Und bei den aktuellen Zahlen geht es vor allem um Verdächtige. Studien legen außerdem nahe, dass ausländisch gelesene Menschen häufiger angezeigt werden, als deutsch gelesene. Je fremder ein Täter wirkt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er auch angezeigt wird.“

  • 4no1

    Wahrscheinlich ist es einfach naiv von mir zu glauben, dass solche [in meinen Augen] Selbstverständlichkeiten wie 'gute Sozialpolitik', 'gute Bildungspolitik' und 'gute Integrationspolitik' einfach immer wichtig und richtig sind. Völlig scheißegal, was vorher passiert ist, oder welche Umstände herrschen.

    In Zeiten des Überflusses fällt nur weniger auf, was versäumt wurde und wird. Aber das ändert nix daran, dass auch in diesen Perioden gute Politik auf diesen brisanten Sektoren vonnöten ist. Vielleicht sogar mehr als vermutet vor dem Hintergrund, dass antizyklisch gehandelt werden sollte und in Zeiten der gesellschaftlichen Entspannung das Geld für bessere Bildungs- und Sozialpolitik lockerer sitzt.


    Tatsächlich habe ich noch nie verstanden, wie ein Land wie Deutschland nicht alles Erdenkliche in Bewegung setzt, die Bildungspolitik als eines der Eckpfeiler schlechthin zu fördern und voranzubringen. Stattdessen geht dieser Bereich in einem Tempo den Bach runter, dass ich es für unfassbar halte. So blöd kann ein Land eigentlich nicht sein, dachte ich, an dem zu sparen, was den Wohlstand und den sozialen Frieden ausmacht.


    And now for something completely different:

    Gute Zusammenfassung, wieso die AfD eine rechtsextreme Partei und nicht nur ein Verdachtsfall ist. (Link zu ZVW)

  • Es "explodiert" übrigens die Kriminalität durch ausländische Banden (organisierte Kriminalität). Der Anteil der Zuwanderer an den Straftaten ist relativ gering. "Zuwanderung stoppen" scheint also nur sehr bedingt die Lösung zu sein.

  • Die Fehler werden am Anfang gemacht. Die Polizei weigert sich fast immer, psychologische oder psy­chiatrische Hilfe oder Unterstützung durch besonders geschulte Beamte abzuwarten. Die Begründung lautet oft, es sei keine Zeit dafür – was Blödsinn ist. Es ist ja meist die Polizei selbst, die aus einer statischen Lage eine dynamische und damit nicht mehr beherrschbare Situation macht.

    Es geht um Lamin Touray (erschossen in Nienburg) und diverse andere.

    Die ihn kannten, sagen, Lamin war ein guter Mensch.


    Da selbst die Bürgermeisterin seiner Herkunftgemeinde mit Kritik an Deutschland viral ging, gehe ich von starkem Engagement aus der Ferne hinsichtlich Aufklärung aus.


    Auch in dem Fall des 62-jährigen getöteten Senegalesen wird das Verfahren wieder aufgeommen, das hat sein Bruder mittlerweile erreicht.


    Die Sache mit dem 16-jährigen Senegalesen ist für die Polizisten alles andere als vorbei.

    Die Aussagen der Polizisten decken sich nicht mit der dann doch noch akzeptierten Aussage eines Ohrenzeugen. Die wollte man wohl gern unter den Tisch fallen lassen.

  • Das gilt doch aber genauso für deutsche Tatverdächtige, dass sie noch nicht verurteilt sind. Also was soll der Hinweis? Dann soll man hier halt die Verurteilungsstatistik auch erwähnen. Das zweite Argument kann ich nicht nachvollziehen, da viele Straftaten Offizialdelikte sind, die unabhängig von Anzeigen der Opfer zu ermitteln sind.

  • Da ist sie wieder, die Lari Fari Mogelzahn Logik.

    Ja natürlich sollte man besser die Verurteilungsstatistik heranziehen. Nicht "halt".

    Und natürlich gilt das auch für deutsche Tatverdächtige. Generell sind Tatverdächtige nicht zwingend Täter. Sondern Verdächtige. Kannst Du bei Sherlock Holmes nachlesen.

    Der Vergleich ist doch gerade die Aussage. Nämlich, dass es angeblich mehr ausländische Täter gibt.


    Auch die Staatsanwaltschaft nimmt nur Ermittlungen auf, wenn sie Kenntnis von einer Straftat oder einem Verdacht hat.

    Und diese Erkenntnis erhält sie meist durch eine Anzeige. Wenn sie von einer konkreten Tat erfährt (z.B. Toter im Kanal), ermittelt sie gegen Unbekannt. Nicht gegen ausländisch unbekannt.

  • Tja, so ist das halt mit Polizeistatistik. Die sind nunmal nur für Anzeigen und Ermittlungen zuständig und nicht für die Verurteilung. Also können sie nur eine polizeiliche Kriminalstatistik vorlegen und keine juristische Veruteilungsstatistik. Liegt in der Natur der Sache. Führt die Justiz überhaupt derartige Statistiken?

  • Die Aussage, dass Ausländer überproportional in der PKS vertreten sind bestreitet doch aber niemand ernsthaft. Also gibt es nicht angeblich mehr ausländische Täter, sondern tatsächlich.

    Diese Tatsache kann man unterschiedlich erklären oder beurteilen.


    Die Ermittlungen können auch aufgrund von Zeugenaussagen oder Videoaufnahmen eingeleitet werden. Wobei ich gerne den Fall erfahren würde, bei dem sich Hans Durchschnitt denkt: "oh dieser Handtaschenräuber hat mit so klarem norddeutschen Akzent gesprochen, den zeige ich nicht an".


    C96Brand : die gibt es, aber sind natürlich noch schwieriger zu interpretieren, da nicht alle Verfahren gleich lang dauern. Das Bild ist da dasselbe, bzw. noch stärker.


    Was die PKS nicht liefern kann, dass kann der Journalist hier ja in seinen Artikel einbauen. Ziel ist es aber ganz klar die Zahlen zu relativieren und nicht verschiedene Argumente anzubieten.

  • Ein netter kleiner rhetorischer Kniff, Kontextualisierung als Relativierung zu bezeichnen. Ich zwinkere dir mit dem rechten Auge zu, Don Alphonso.