Politischer Zoff-Thread oder so

  • Das ganze stink gewaltig, ist offensichtlich, wie so vieles (und da bin ich bei Dir sasa was den Pessimismus angeht, weil er da auch immer irgendwie rausgekommen ist).


    Bei dem MuellerReport wurde eine komplexe Angelegenheit auf einfache Dinge runtergebrochen, von Trump jetzt, und hier bei einer einfachen Sache wird versucht, daß komplex zu machen.


    Ich glaube es wird nicht aufgehen, und ich hoffe das natürlich auch.


    Für mich ist ganz offensichtlich, daß Trump in diesem Telefonat schlicht gegen amerikanische Gesetzte(!) verstoßen hat.


    Mueller konnte ihn als "sitting Presidet" nicht anklagen, und das hat sich Trump gemerkt. Er kann eh nicht raus aus seiner eigenen Haut, er ist wer er ist, ein Mobster.


    Ich verschenke Kommas


    edith: (und nehme auch gerne welche)



    Nachtrag:


    Zitat

    Its not getting enough attention that both Trump’s hand picked Acting DNI and the Trump-appointed Inspector General for the ODNI issued a criminal referral about Trump’s conduct to the DOJ. A criminal referral. His own people think he’s a criminal.


    Original (Englisch) übersetzt von


    Es wird nicht genug beachtet, dass sowohl Trumps Hand Acting DNI als auch der von Trump ernannte Generalinspekteur des ODNI eine kriminelle Überweisung über Trumps Verhalten an das DOJ herausgaben. Eine kriminelle Überweisung. Seine eigenen Leute halten ihn für kriminell.

    Ken Gude

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 ()

  • Trump selber is doch der Informant.


    Das is doch der Witz.


    Genau wie bei MK.


    Solche Leute können aus Prinzip nix für sich behalten.


    Die wollen sehen und hören, was für geile Typen sie sind.


    Da lebt doch der investigative Journalismus davon.

  • Gerade übrigens:


    US-Geheimdienstdirektor Maguire sagt vor Ausschuss des Repräsentantenhauses aus livestream welt


    Der hat den Whistleblower Bericht so lange wie möglich zurückgehalten.


    Nachtrag:


    Der Spiegel dazu:


    Zitat

    Maguire hatte die Weitergabe des Whistleblower-Berichts ans Parlament zunächst blockiert - obwohl Michael Atkinson, der Generalinspekteur der Geheimdienste, die Beschwerde als "glaubhaft" und "dringlich" bezeichnet hat.


    [...]


    Maguire sagte nun: "Ich glaube, dass alles in dieser Angelegenheit beispiellos ist." Er verteidigte die Entscheidung, dass er die Beschwerde nicht umgehend den Geheimdienstausschüssen vorgelegt hatte. Sie berühre "komplizierte und sensible Angelegenheiten" und habe erst freigegeben werden können, nachdem Trump die Veröffentlichung des Gesprächsprotokolls autorisiert habe, sagte Maguire.

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 ()

  • Lustig, wie hier von unterschiedlicher Seite versucht wird, das runterzuspielen.


    Trump und Guiliani haben Zelensky durch Zurückhaltung von Militärhilfe - was im Übrigen eine Entscheidung des Kongresses war, der Präsident hat hier nichts zu entscheiden und führt nur aus - ziemlich offen dazu drängen wollen, Schmutz über Biden _und_ Clinton zu erfinden.


    Das alles geht aus dem Whistleblower-Bericht hervor. Lest in selber. Und das Wissen darum war weit genug gestreut, dass das bestätigt werden wird.


    Und so jemand wollt ihr ernsthaft in Schutz nehmen? Jemand, der sein Amt mißbraucht, um die nächsten Wahlen zu gewinnen und zudem seinen politischen Gegner zu kriminalisieren?


    Wer so jemand in Schutz nimmt, braucht über Demokratie nicht mehr mitreden.

  • Ich hatte den Eindruck, das sei nötig, denn oben wurde über Biden diskutiert. Als ob das irgendwie vor diesem Hintergrund relevant wäre.


    Ach ja, und: Was ist Dein Problem jetzt genau?

  • Ich freue mich über den interessanten Input von Dir (und andro) in diesem Thema, aber dein Diskussionsstil ist, na ja, wie er nunmal ist...


    Die Leute, die das Ganze (noch) skeptisch sehen, kriegen irgendwie zu viel Feuer von Dir.

  • Sehe ich anders. Werde ich jetzt nicht diskutieren.


    Meine Absicht war, die Sache klar auf den Punkt zu bringen. Ich habe auch niemand beleidigt, nichtmal jemand persönlich genannt.


    Aber Danke für die Klarstellung! (Werd' mal drüber nachdenken, aber in diesem Fall hielt ich es echt für nötig.)

  • Und so jemand wollt ihr ernsthaft in Schutz nehmen?

    Wer so jemand in Schutz nimmt, braucht über Demokratie nicht mehr mitreden.

    Hast du dir das Verdrehen von Tatsachen bei Dahl abgeguckt oder was sollen solche Unterstellungen, nur weil Leute noch skeptisch sind, ob der erhoffte Knall wirklich eintritt? Es kann hier doch nun wirklich nicht davon die Rede sein, dass irgendwer Trump in Schutz nimmt (von Donnergotts schrägen Thesen mal abgesehen, aber der ist ja nicht "ihr").

  • Nachtrag, kein Edit, damit Schneppe es sieht.

    Was mein Problem mit der Diskussion oben ist, ist, dass hier 1:1 die Trump-Talking-Points ("But Biden...", "Second Hand") wiederholt werden. Das finde ich nicht nur anstrengend, sondern hochgradig problematisch.


    Meine Meinung oben ist eine direkte Reaktion auf das Lesen des Reports selber, nur der Transparenz halber.


    EDIT: sasa, parallel zu Dir habe ich jetzt gerade meinerseits expliziert, was mich hier gestört hat. In der Tat ist "wiederholt einzig Trumps Talking-Points" und "in Schutz nehmen" für mich sehr dicht beieinander, wenn nicht identisch.


    Damit will ich hier niemand unterstellen, dass das etwa bewußt passiert wäre. Ich finde das bisschen deutsche Berichterstattung, welches ich bislang dazu gesehen habe, grottig, und kann mir gut vorstellen, dass es z.B. darüber gekommen ist.

  • Na ja, den Pokalheld hattest du gestern schon direkt angesprochen


    Zitat

    In Bezug auf den Pokalheld muss ich sagen: Diese politische Apathie, die sich auch noch schlau vorkommt, kotzt mich an.


    Ich kann jeden verstehen, der aufgrund der Vorgeschichte erstmal auf die Euphoriebremse tritt.


    Aber ob der apathische Pokalheld, der skeptische sasa (oder ich), ich glaub alle würden sich Trumps Ende wünschen. Nur muss man das erstmal alles einordnen und bewerten können als Laie. Klar, man kann das auch dich übernehmen lassen. Aber deine Orakelquote war bisher eben auch deutlich verbesserungswürdig beim Thema Trump.

  • EDIT: sasa, parallel zu Dir habe ich jetzt gerade meinerseits expliziert, was mich hier gestört hat. In der Tat ist "wiederholt einzig Trumps Talking-Points" und "in Schutz nehmen" für mich sehr dicht beieinander, wenn nicht identisch.

    Um es mal milde auszudrücken: Ich empfinde diesen Vorwurf an eine nicht näher bezifferte Gruppe als absolute Unverschämtheit und erwarte, sofern er mich inkludiert, eine Revidierung. Nur weil Leute deine Eindeutigkeit in der Interpretation von Informationen und der Einschätzung dessen, was Dritte (!) aus diesen Informationen machen werden, nicht teilen, musst du sie hier nicht zu Beschützern von Trump machen. Das ist für mich, verzeih, dass ich erneut drauf rumreite, absolut vergleichbar zu Dahls Versuchen, Leute hier in die rechte Ecke zu stellen.

  • Okay, hatte ich jetzt nicht mitbekommen, dass das auch auf gestern bezogen war.


    Der Pokalheld und ich sind auf dieses Art schonmal ganz böse kollidiert, um die Wahl herum. Wir hatten das per PN geklärt und ich denke, vor dem Hintergrund und vor der Diskussion damals wird das etwas verständlicher. Ich hätte niemand anders so deutlich angesprochen. (Ich konnte damals übrigens durchaus sehen, dass ich im Ton viel zu weit gegangen war. Im Nachhinein.)


    Orakelquote/Trump: Naja. Ich lag vor allem bei der Wahl falsch, da gibt es nichts dran rumzudeuteln. Dann bin ich danach ein bisschen auf der Welle geschwommen, auf der auch Andro schwamm, das tue ich seit einer Weile nicht mehr.


    Aber: Was ist daran falsch, hier Prognosen abzugeben? Ich finde sowas schon das Salz in der Suppe bei politischen Diskussionen. Natürlich liegt man da immer mal falsch, auch wenn einige Trump-Fehler bei mir systematisch waren, aber ich versuche, daraus zu lernen.


    Vor allem aber sehe ich nicht, wie das irgendwie mit obigem Kommentar zusammenhängt. Hier, jetzt und heute ging es nicht um Prognosen, sondern um den Report bzw. die Beurteilung der Ukraine-Sache.

  • Ich für meinen Teil glaube dem Whistleblower. Gleichzeitig fürchte ich, dass das so noch nicht genug sein wird. Gern läge ich falsch.


    Dass ich Trumps Argumentation verbreite stimmt nur insofern, als dass ich vorausgeahnt habe, was er dazu sagen würde. Ich wusste bis zu deinem Post von vorhin nicht davon.


    Und nochmal: ich hoffe inständig, dass Du Recht hast! Noch fehlt mir der Glaube.

  • Nach alldem, was man in den letzten 3 Jahren im Zusammenhang mit Trump erleben durfte, muss man jetzt nicht anfangen zu hyperventilieren.

    Wäre ja fantastisch wenn der Clown aus dem weißen Haus geschmissen wird, am besten direkt danach mit Handschellen auf die nächste Wache.

    Aber bis dahin sind ja noch einige Hürden zu nehmen und zuallerletzt müssen noch ein paar Republikaner mithelfen.


    Die geäußerten Bedenken zu einer erfolgreichen Amtsenthebung verschiedener Foristen als Unterstützung Trumps zu bewerten, empfinde ich auch als sehr weit hergeholt.

  • Ich hatte den Eindruck, das sei nötig, denn oben wurde über Biden diskutiert. Als ob das irgendwie vor diesem Hintergrund relevant wäre.

    Ach so, sorry, ich hatte mich oben wohl geirrt. Ich dachte ich wäre hier im "Politischem Zoff"-Thread und nicht im "Trump-and-only-Trump"-Thread...

  • Wir sind mal kollidiert, als es um die Wählerzusammensetzung und eine Murdoch-Quelle beim Brexit-Referendum ging. Und wir haben tatsächlich eine sehr schöne PN-Unterhaltung danach gehabt.


    Ja, ich wünsche mir auch, daß der Trump-Spuk zu Ende geht. Allerdings stimmt ebenso: Ich war von beiden Kandidaten, also Trump und Clinton, nicht so angetan. Ob der Patient 39,5 Grad Fieber hat oder 42 Grad, das ist zwar ein Unterschied. Aber gut finde ich beides nicht. Und das meine ich auch genau so gesagt zu haben: Clinton war für mich als Kandidatin nicht gut genug, um mir ihren Wahlsieg zu wünschen. Das wäre immer noch 39,5 Grad Fieber gewesen. Was mich natürlich in keinster Weise zu einem Trump-Anhänger gemacht hat. Weil 42 Grad Fieber noch schimmer ist.


    Ich kümmere mich um all die Details nicht. Mueller-Report, der Gang durch die Institutionen für die Amtsenthebung, Gesprächsprotokolle und so. Hab ich keine Zeit für. Hab ich kein Bock drauf. Ich versuche herausfinden, ob jemand die Temperatur auf 37 Grad zurückbringt. Das sehe ich nicht. Das verschafft mir diese unaufgeregte Apathie.


    Und gestern hab ich gemeint, was ich geschrieben habe: Wie oft hieß es schon, och jo, der Trump ist jetzt aber zu weit gegangen. Och jo, jetzt steht er aber unter Druck. Das war schon zu lesen, als noch Wahlkampf war. Er ist nicht regierungsfähig, er kann nicht richtig lesen und schreiben, er hält sich nicht im Amt, nach höchstens einem halben Jahr ist er weg. Na gut, nach einem Jahr. Das war eine kleine Fehleinschätzung, aber die Halbzeit erreicht er bestimmt nicht. Oder? Naja. Inzwischen kandidiert er für eine zweite Amtszeit. Das ist Fakt.


    Hinten kackt die Ente.


    Mich interessieren die Wasserstandsmeldungen nicht mehr. Mich interessieren nur noch zwei Dinge: Erstens die Verkündung im Indikativ Perfekt. Zweitens die Nachfolge. Die Aussicht auf 37 Grad. Auf Genesung. Auf die "richtige" Politik.


    Aber ich möchte keine Euphorie aufhalten. Ein bißchen beneide ich Euch darum. Diese Suche nach dem "jetzt muß er doch fällig sein, wo gibt's denn Indizien, die dafür sprechen könnten". Hat was. Hat was von Politkrimi und alle rätseln ganz aufgeregt mit. Bewahrt Euch das.


    In den ersten drei Jahren war es allerdings diese Euphorie, die so schlau daherkam, die wie ein Tiger abgesprungen und dann doch bloß als Bettvorleger gelandet ist. Von daher: Nicht immer forte, auch mal piano.