Politischer Zoff-Thread oder so

  • Oh, den Beitrag von theMenace hatte ich nicht gesehen.

    Chapeau! In meinen Augen gut zusammengefasst und vor allem die Problematiken verstanden. :thumbup:

  • Die Wohnungsbaupolitik bzw. eben Nicht-Wohnungsbaupolitik in Deutschland ist eigentlich ein Skandal. Man macht einfach nichts. Selbst wenn zwischendurch eine große spontane Zuwanderungswelle eintritt.


    Das muss man nur anders betrachten. Die Politik ist gar nicht schlecht und fehlerhaft. Sie ist genau so gedacht. Bringt bloß halt nichts für Dich, die Mehrheit der Menschen und die (ursprünglichen) Rechte und Gesetze. Wir machen jetzt mit bei Angriffskriegen, retten die Investoren, die sich nach Riesengewinnen mal verspekuliert haben und Unternehmen, die jahrzehntelang ihre Kunden betrügen und gesundheitlich gefährden. Und glauben wie an eine Ersatzreligion an den neoliberalen Freihandelsmythos.

  • Kommt der Penner halt wieder zurück ins Killfile. War eh ein Fehler, ihn da rauszulassen.

    Mal davon ab, dass ich es nicht allzu bewundernswert finde, mit seiner Ignoreliste hausieren zu gehen, könnte es ein noch größerer Fehler sein, anderen das Vergnügen durch Zitate genommen zu haben.


    :trösten: Bist nicht allein, ich weiß, aber beispielhaft musstest du jetzt mal herhalten.

  • Ich habe auf die kurze Diskussion um Dahls Strategie der Nebenkriegsschauplätze reagiert und mich wie immer geärgert, dass ich meine Zeit mit ihm verschwende.

    Was mein Hinweis, der sich aus der obigen Konversation mit sasa und Frühstück ergab, mit 'Hausieren gehen' zu tun hat, verstehe ich dabei nicht.


    Ich entscheide weiterhin alleine, wen ich lese, und wen nicht. Das Vergnügen anderer ist dabei nicht meine Intention.

  • Manche stattlichen "Institutionen sollten einfach nicht in die private (Gross-) Industrie gehen.

    Dazu gehören für mich z.B. die Wohnungsbaugesellschaften, die Wasserindustrie, manche Infastruktur etc.


    Bei Strom bin ich zwiegespalten...(manchmal ok, aber wie die uns mit den "gefakten Wechselzwang" der Stromanbieter immer hinter die Fichte führen und alle Nase lang mal einer Pleite geht...naja, egal)

  • Ich sehe da keinen Beissreflex. Was mich zu der Ansicht führt, dass Eure Sicht auf das Geschriebene irgendwie verzerrt ist.


    Dahls Beitrag strotz trotz seiner Kürze so dermaßen von inhaltlicher Unkenntnis, an groben Unfug grenzende Verdrehung der Koordination, plattestem Populismus und schmerzhaft hohlen Plattitüden, dass es unter Umständen so wirkt, als würde man wahllos draufhauen, wenn man sich - wie Mr. Mo - sachlich dazu verhält. Unter Umständen wird dieser Eindruck durch Dahls offensichtliche geistige Wehrlosigkeit noch verstärkt, dass er also quasi per Teddybär-Schema Schutzinstinkte triggert.


    Hier nochmal der Link zum beanstandeten Beitrag von Mr. Mo. Dass man die darin vorkommenden zwei Halbsätze gelangweilter Minimal-Polemik als "Beissreflex" empfinden kann, ist für mich nicht ansatzweise nachvollziehbar.

  • Darauf, dass von seiner Argumentation nur die großen Internetkonzerne profitieren, ist Mr. Mo nicht eingegangen. Stattdessen spricht er allgemein von den "großen Medienhäusern" , ohne die Schwierigkeiten zu sehen, in denen sie sich zum Teil befinden und ohne die Bedeutung von Qualitätsmedien für den demokratischen Rechtsstaat zu sehen.

    Okay, dass insbesondere Springer, die GEMA, die VG Wort (im Sinne der Verlage, nicht der Autoren) und andere so sehr hinter der Richtlinie her waren, viele kleinere Verlage und Journalisten aber z.B. nicht, macht Dich nicht stutzig? Google (=Youtube), Facebook & Co. wird die Richtlinie am Ende des Tages nur ein müdes Lächeln abringen. Warum? Weil sie die Mittel dazu haben. Siehe Beitrag von TheMenace, den ich vollkommen teile. Im Übrigen gibt es nur ein Unternehmen, das einen ansatzweise effektiven Uploadfilter bereitstellen kann. Google nämlich.


    Umgekehrt bringt die Richtlinie die Gefahr, dass es im Verlagswesen zu einer noch stärkeren Oligopoilisirrung kommt als bisher. So viel zum Thema "Bedeutung von Qualitätsmedien für den deutschen Rechtsstaat". Die Frage ist doch, wer in der Lage ist, Lizenzen abzuschließen. Und das sind eben nicht so viele, und schon gar nicht Youtuber, Blogger und andere, die auf eigene Rechnung arbeiten.


    Ich würde aber auch gerne noch mal auf die Frage zurückkommen, woraus Du die Gewissheit nimmst, dass Uploadfilter heute oder selbst in 5 Jahren zuverlässig zwischen erlaubtem und nicht erlaubtem Inhalt unterscheiden können -- und falls sie das nicht können, was das für erlaubten, aber nicht als erlaubt erkannten Inhalt bedeutet.


    Und dass ausgerechnet Blue Valentine mir Beißreflex unterstellt, finde ich schon ein wenig amüsant. Argumentation ist bei Dir auch nur noch Einbahnstraße, oder?

  • Bei Blue Valentine habe ich eine Vermutung, warum sie so reagiert. Ist aber nur eine Vermutung und werde ich hier nicht breittreten. (Es sei denn, sie will hier drüber diskutieren. Ich würde ein persönliches Gespräch vorziehen. Ich denke, sie tut ihrer Sache mit einer Apologie Dahls einen Bärendienst.)


    Bei Dir habe ich überlegt. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich keine Ahnung hätte, warum Du das tust. Das, was Du zitierst, ist eher ein hilfloser Versuch, ein Motiv zu finden, tongue-in-cheek. Mein bester ernsthafter Versuch wäre: Du bist halt eigen. Aber das ist zugegebenermaßen zu wenig.

  • Ich habe weder Mitleid mit Dahl, noch kann ich Mo nicht nicht verstehen, es geht mir einfach nur auf den Puffer, dass hier immer wieder dazu aufgerufen wird, die Eigenheiten einzelner zu akzeptieren, weil man sich doch lang genug kennt und damit klar zu kommen, dies aber eben nur für bestimmte Einzelne gilt, für andere Einzelne aber gar nicht.


    Mich langweilt es einfach, und gelegentlich stößt es mich eben ab.

  • @theMenace: Dass bei denen nichts ankommen wird, ist doch Spekulation - auch wenn ich die Gefahr selber nicht völlig ausschließen möchte. Aber soll man es deshalb dabei belassen, dass die großen Internetkonzerne den Gewinn einstreichen? In der Hinsicht (aber nicht nur in der) fehlt es eben dem Beitrag von Mr. Mo an Plausibilität, weil er dieses Problem völlig ausblendet.

  • Nein, tue ich nicht. Ich habe sehr klar geschrieben, dass ich nicht davon ausgehe, dass sich an den Gewinnen der großen Internet-Konzerne durch diese Art von Richtlinie etwas ändern wird.


    Du hingegen hast immer noch nicht auf die Frage geantwortet, warum Du die maschinelle Unterscheidung zwischen Satire und Urheberrechtsverletzung für einfach bzw. technisch machbar hältst, obwohl KI noch nachweislich große Schwächen besitzt.


    Und genau das ist eins der Probleme hier: Du liest die Beiträge der anderen nicht vollständig (oder bewusst selektiv) und versuchst ständig abzulenken, wenn man nach Belegen für Deine Thesen fragt. So etwas zerstört die Diskussionskultur bzw. sorgt dafür, dass Du nicht mehr ernst genommen wirst.

  • Die "große Debatte" in Frankreich ist beendet. Macron sieht keinen Grund zur Änderung seiner Reformen, fand sich auf der zur Verfügung gestellten Plattform doch kaum Deckungsgleichheit mit den Forderungen der Gelbwesten ("nur 10% fordern die Vermögenssteuer.").


    Digital Teilnehmend dort waren lt. Regierung ca. 2 Mio. Bei genauer Betrachtung waren aber es größtenteils Copy & Paste-Beiträge, so dass eigentlich nur 506.000 verblieben. Allerdings wurde nur in 39.843 Beiträgen auf jeden Punkt, den die Regierung vorgab, eingegangen. Die Basis also, auf die Macron sich beruft.


    Die 1.000de analogen Zuschriften sind bisher nicht ausgewertet. Wie und wann das erfolgen wird ?



    Nach langen Debatten haben die französischen Basisräte den "Aufruf von Saint-Nazaire" verabschiedet und veröffentlicht. Er ist ziemlich lang und die mir vorliegende Quelle natürlich auf französisch. Wer möchte.... Gilets-jaunes-l-Appel-de-Saint-Nazaire


    Ein exemplarisches Auszug:

    "Die Versammlung der Gelben Westen Versammlungen erkennt die ökologische, soziale und demokratische Dringlichkeit an. Es ist die gleiche Logik der unendlichen Ausbeutung des Kapitalismus, die Menschen und das Leben auf der Erde zerstört. Die Begrenzung der Ressourcen zwingt uns, die Frage nach ihrer Aufteilung und Kontrolle der Produktion zu stellen. Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und nukleare Bedrohungen sind Bedrohungen für unsere Zukunft. Gemeinschaftsgüter (Wasser, Luft, Boden, Recht auf eine gesunde Umwelt) dürfen nicht in Waren umgewandelt werden. Die CO2-Steuer ist ein perfektes Beispiel für die falsche Strafökologie, die sich gegen Menschen richtet, die nicht verantwortlich sind. Es gibt jedoch Beamte und Umweltverschmutzer, denen wir durch koordinierte Maßnahmen direkt begegnen können. Die Gelben Westen laden alle, die der Monopolisierung der Lebenden ein Ende setzen wollen, dazu ein, einen Konflikt mit dem gegenwärtigen System anzunehmen und gemeinsam mit allen notwendigen Mitteln eine neue populäre ökologische Sozialbewegung zu gründen. Empörung ist nicht mehr genug, lassen Sie uns handeln. »


    Nun ist etwas eingetreten, dass sicher gar nicht nach Macrons Geschmack ist. Abgeordnete von Nationalversammlung und Senat aus fast allen Parteien, Ausnahme die radikale Rechte) streben ein Referendum zur Verhinderung der Quasi-Privatisierung der Großflughäfen an.

    Die Hürden in Frankreich sind hoch, aber die erste schon überwunden. 185 Abgeordnete müssen unterstützen, 218 haben es getan.

    Nun ist das Volk dran. 4,5 Mio sind nötig.


    Petition Stand live

  • EU ist also tot. Danke für Nichts, Merkel und den Lobbyisten/Einflüsterern, denen du bei jeder wichtigen Entscheidung entgegen den Interessen der Bevölkerung, Recht und Gesetz und einfachster Logik folgst. Qui Bono? Das Chaos und die Unsicherheit, die nun um ein Vielfaches steigt, ist das einzige nennenswerte Problem. Selbst bei "harten" Brexit hätte man zwei Jahre übergangsfrist um sich auf Regelungen ähnlich Norwegen oder der Schweiz zu einigen. Wenn man denn möchte. Aber das einzige Problem besteht tatsächlich besteht darin, dass die Briten sich nicht festlegen können oder wollen, ob sie denn nun austreten oder nicht. Und diese Entscheidung kann ihnen keiner abnehmen. Es gibt keinen "weichen" Brexit. Raus oder drin bleiben. Ich weiß auch bereits jetzt, wie die von den Briten irgendwann als der große Durchbruch vorgeschlagene Lösung aussehen wird: Weicher Brexit, den vielmehr ein flexibler Brexit ist. Raus aus finanziellen Belastungen und Pflichten, drin bleiben in den Vergünstigungen und Rechten. Die Rosinenpickerel, die sie schon als Mitglied betrieben haben, auf die Spitze getrieben. Von der Verlängerung der Unsicherheit und dem Chaos, das man erst anrichtet durch eine Wahl unter Vorbehalt profitiert Trump vielleicht, sonst garantiert Niemand. Vielleicht ist das ja die die rationale Erklärung: Ein NSA-Projekt...

  • das man erst anrichtet durch eine Wahl unter Vorbehalt profitiert Trump vielleicht, sonst garantiert Niemand. Vielleicht ist das ja die die rationale Erklärung: Ein NSA-Projekt...

    Bis dahin ein nachvollziehbares Gedankenfeld.


    Nach längerem Nachdenken plädiere ich allerdings dafür, dass es eher ein Reptilienmenschenexperiment ist.

  • Ich gehe mal davon aus, dass die Briten jetzt bei der EU-Wahl mitmachen. Was passiert dann nach dem Brexit? Werden die britischen Abgeordneten dann einfach gestrichen? Weitere Folgen für Fraktions- oder Ausschussbildungen können doch noch garnicht abgesehen werden. Vielleicht wäre es besser, den Brexit nicht ein halbes Jahr, sondern gleich um fünf Jahre zu verlegen. Dann können die nächsten den Brexit verkacken und erneut verschieben und ...