Politischer Zoff-Thread oder so

  • Vor der Industrialisierung war die Mobilität mit Pferden jetzt auch nicht Co2 frei. Was nur machen?


    Im Ernst: was weltweit in die Luft gejagt wird, ist doch irre. Aber dafür kann die Industrie und Politik doch viel mehr, als die Masse. Nur da wird hergestellt, vergiftet und beschlossen, was das Zeug hält. Wenn die Profitgier und das Geld nicht ganz so im Vordergrund stehen würde (auf diesen Ebenen), hätten wir vielleicht in vielen Bereichen mehr Ökologie im Vordergrund stehen und wären vielleicht bei der ökologischen Mobilität auch schon weiter. Bis vor kurzem hatte doch Otto normal Bürger kaum die Wahl, ein fast Co2 freies (im Verbrauch) Pkw oder so zu kaufen. Und dass wir mobil sein sollten, ja müssen, steht für mich außer Frage. Gut wir können auch zurück ins Mittelalter. Dann können Sie in 3 Generationen wenigstens die Welt und fremde Kulturen neu entdecken.

    "Die Industrie und Politik" klingt wie etwas "Fremdes" oder "Anderes". Nur stehen dahinter Menschen. Ziehen Menschen in jenen Feldern die Strippen. Und sind es Menschen, die dabei mitmachen. Sind wir es. Bin ich es, der da mitmacht...und sei es nur durch Untätigkeit dagegen, durch Wegsehen. Und diese Menschen meinen oft, genau das auch tun zu "sollen" oder zu "müssen".

    Weil wir eben in dieser Welt so sozialisiert worden sind, wie wir es eben sind. Und weil darin (in dieser Welt und Sozialisation) eben - auch! - System steckt (dieses mit der scheinbaren Freiheit für alle, olé olé), welches mir (durch seine Protagonisten in Schule, Uni, auf Arbeit...) - oft subtil - vermittelt (hat), eben genau das tun zu sollen, ja zu müssen...und nur dann ein "gutes Leben" führen zu können, wenn ich eben derart "mobil" bin...und flexibel...am besten total...weil es sonst ja (wie im) "Mittelalter" wäre (ist nur eine mögliche Wahrnehmung)...

    Nur ist das wirklich so, ist das die Wahrheit? Ist das noch (das soziale Wesen) Mensch? Freiheit mit/durch Vernunft? Oder vielleicht doch eine Ausrede? Um nicht in den Spiegel zu blicken? Nicht sehen zu müssen (zu wollen), dass ich (als Teil der Masse) eben auch "Industrie und Politik" bin, der "vergiftet [...], was das Zeug hält".

    Dass ich nicht so "mobil" sein "muss", wie ich denke...und vielleicht ja auch gar nicht will, wenn ich mich wirklich im Spiegel sehe?

  • viele aus dem "wir" versuchen ja was zu machen, denke ich. schon die generationen vor uns. es sitzen allerdings an vielen schalthebeln leute, die scheinbar etwas anderes bestimmen. sonst wär die systemmaschine doch nicht fast in perfektion so ausgereift? fast schon gelenkt von lobbyisten der ganze scheiss.

  • 2015 in Paris wurde von der internationalen Gemeinschaft vereinbart, den globalen menschengemachten CO²-Ausstoß bis 2050 auf null zu reduzieren, also nicht nur Deutschland (bzgl. a)).

    Den Einwand verstehe ich nicht. Dass das so ziemlich nirgendwo außer vielleicht in Australien und Europa eingehalten wird, darüber sind wir uns doch einig, oder? Und wenn wir nicht buchstäblich alle auf Bäumen leben wollen, werden wir den CO2-Ausstoß von USA, Indien und China sicherlich in Europa nicht kompensieren können. Ich stelle ja das Ziel gar nicht in Frage, aber wir sollten uns vielleicht auch mit dem Szenario beschäftigen, was wir denn tun, wenn wir es nicht erreichen.


    Edit: Zwischenzeitlichen Post nicht gelesen. Ach so. Es gehen indes nur 20% der chinesischen Exporte nach Europa. Von etlichen praktischen Problemen ganz abgesehen - angefangen bei der Frage, wer das bezahlen soll.

    Nunja, was ist denn die Alternative? Weiterkonsumieren als gäb's kein morgen? -> siehe Gary96

    Die Verantwortung dem Konsumenten zu überlassen, ist anhand der fehlenden Integration der externen Kosten aussichtslos. Selbst ohne Berücksichtigung der externen Kosten gibt's Fleisch und Öl milliardenschwer subventioniert hinterhergeschmissen- "freier Markt"? am Arsch!


    Wenn nachhaltiges Wirtschaften in einem einflussreichen Land erreicht werden kann, werden andere Gesellschaften auch nachziehen. Du hattest zuvor ja schon ausgedrückt, dass es keine Mobilität mehr geben würde, was ich insgesamt als eine beeindruckende Verknüpfung von Leben auf ölbasierten Industrien mit einer nicht zivilisierten Gesellschaft interpretiere.


    BP und exxon hätten's nicht schöner formulieren können.


    Richtig kann doch nur sein - wenn man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten will - der Automobilindustrie klare, verlässliche Ansagen zu machen

    :kichern:

    Klimaschutz funktioniert m.E. nur, wenn er ohne Askese gedacht wird, und das geht halt dann nur mit Fortschritt und Technologie und gerade nicht mit Technikfeindlichkeit.

    Wo ist denn Fortschritt und Technologie? Wie soll das CO² aus der Atmosphäre geblasen werden? Was tun wir gegen die erhöhte Sonneneinstrahlung, das Kippen der Ökosysteme oder die Entwicklungen vieler Regionen, die unbewohnbar werden? Oder sind die Pläne geheim?

  • Wenn viele hier so einige so intelligent tun, warum muss eigentlich eine 16 jährige euch erstmal in die Arena zerren, damit man die ökologische Denkweise ändert.


    Wo wart ihr die letzten 20 Jahre ?


    Oder glaubt mit tragen von Second Hand Kleidung und veganer Ernährung ändert sich irgendwas ?

    Oder der Vater Thurnberg, der seine Tochter mit dem E-Auto quer durch Europa fährt.

    Oder Mutter Thurnberg, die die Tochter als Mitautorin aufs Cover drückt.

    Im übrigen soll das Buch im letzten Drittel nicht soooo doll sein. Ich Kaufs mir doch und möchte vorher sicherstellen, dass zumindest ein Teil des Erlöses in soziale Projekte investiert wird.

    In Schweden läuft das angeblich zu 100 % in soziale Zwecke oder wird gespendet.

    Aber Deutschland ist ja ein anderer Markt. ;)


    Raus mit dem Arsch (damit meine ich nicht den PartnerIn) und demonstrieren, jeden Tag, jede Minute, immer. Die ökologische Bewegung, die JETZT schon langsam abflacht nicht sterben lassen. Greta bekommt noch den Friedensnobelpreis und das wars dann mit der Bewegung.

    Jetzt ist das Eisen heiß !!


    Ich glaube, ich werde mir noch ein paar Aktien von dem börsennotierten Unternehmen "wedonthavetime.org" ins Portfolio legen.

    https://www.wedonthavetime.org

  • Das Buch ist in Schweden im August 2018 erschienen, war also fertiggestellt, bevor Greta Thunbergs Klimaproteste begannen. Ihre Mutter ist eine bekannte schwedische Opernsängerin. In dem Buch geht es um die Geschichte ihrer Familie, zu der auch Greta gehört. Nun ist die deutsche Übersetzung im Fischer-Verlag erschienen. Laut spiegel.de hat der Verlag Greta T.s Namen mit auf den Cover gesetzt, also keine Idee der Mutter.


    https://www.spiegel.de/kultur/…aktivistin-a-1265206.html


    In dem Buch wird übrigens auch geschildert, wie die Familie aufgrund der Sensibilisierung Gretas für die Klimakrise ihr Lebensmodell umstellt und z. B. auf Fleisch und Flugreisen verzichtet. Ich denke, man wird dem nicht gerecht, indem man mit einzelnen Zitaten versucht, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.


    Auch unternimmt sie einen großen Teil ihrer Europareisen mit dem Zug und nicht mit dem E-Auto ihres Vaters, nur so nebenbei.

  • Ja, hab schon überlegt, ob ich mir das Buch 10x einzeln per Amazon schicken lassen und einzeln zurückschicke.....

    Ja, genau: Ist auch sehr klimaverträglich, wenn man so verfährt.

  • Klimaverträglich....sorry Dahl, für DICH habe ich das smiley vergessen. Hier nochmal für Dich :nein:. Ich werde natürlich mit meinem Fahrrad vom Land ca. 15km zum nächsten Buchladen fahren und das Buch dort kaufen; umweltverträglich.


    Ein Anfang wäre gemacht, wenn ihr mit eurer Wahlstimme oder durch Demos dafür sorgt, dass der Restabfall/Plastikmüll von UNS nicht nach Vietnam, Thailand, Indonesien, Türkei etc. exportiert wird. Der Export nach China würde ja zum Glück schon verboten. (Die wissen, dass der Müll nicht gut für ihr Land ist.)

    Dann wird auch kein Bauer-Joghurtbecher in z.B. Vietnam an den Strand gespült.


    Mit dem Zug anstatt E-Auto...Achja....großen Teil. Stimmt das denn auch, Dahl ? Ich glaube das, wenn du mir eine belastbare Quelle nennst und nicht den SPON.

    Das ist mir zu einfach, und nur "nebenbei" ist mir zu profan.


    Achso Dahl, bevor ich es vergesse. Auch mal an der Nebentür kehren:

    Denn Europa besteht nicht nur aus Deutschland, aber das weißt du ja.


    Klimapolitik sollte in Europa gemacht werden, und zwar mit starker Hand.


    "Ich erinnere mich an die Zeiten, als es hieß, im Bergbau gehen die Lichter aus. Aber hier sehen Sie, dass wir ein neues Bergwerk bauen. Das ist ein sehr guter Tag für die polnische Wirtschaft.


    Mit diesen Worten eröffnete die damalige Premierministerin Beata Szydło im Sommer 2016 die Bauarbeiten für ein neues Kohlebergwerk im südpolnischen Jaworzno. Der Termin war ganz im Sinne der Energiepolitik der Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS). Denn die setzt massiv auf den Ausbau der Kohleenergie."


    Quelle: https://www.mdr.de/heute-im-os…magipfel-katowice104.html


    Und als letztes: Greta brennt für das Thema Klimawandel: "ich will das Ihr Panik verfallt, weil...."


    Das finde ich gut und hält den Couch - potatoes auf Trab !!! Hoffentlich...

  • Also auch wenn Dahl manchmal etwas herausfordernd argumentiert - ich bin sicher, dass seinerzeit im Fernsehen im Rahmen des Weltklimagipfeles in Davos darüber berichtet wurde, dass Greta Thunberg mit dem Zug dorthin gereist war.

  • Hoppla Herr Kuehnert

    ...das wird ein turbulente Woche.....


    https://www.faz.net/aktuell/wi…unternehmen-16166062.html

    ...ist aber nur die FAZ....also evtl. nicht representativ ....


    „Vermietung ist kein legitimes Geschäftsmodell“


    Auch private Vermietungen solle es im „Optimalfall“ nicht mehr geben. Sie widersprechen seinem sozialistischen Wirtschaftsmodell. Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell sei, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, sagt er. „Konsequent zu Ende gedacht, sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt“.



    Und

    Kühnert fordert Kollektivierung von Großunternehmen


    Sie wollen also keine Verstaatlichung, sondern eine Kollektivierung von Unternehmen wie BMW?“ antwortet der 29-Jährige: „Auf demokratischem Wege, ja.“

    2 Mal editiert, zuletzt von wuerfel1896 () aus folgendem Grund: Automatische rechtschreiberkennung ...Mist

  • Für einen bezahlten Zugang zum originären ZEIT-Interview hat es wohl nicht gereicht?

    Da wird auf die konservative Zweitverwertung zurückgegriffen.


    Was ist jetzt die Diskussionsgrundlage?

  • Genau (zum Edit).


    Edit: Registrieren musste ich mich für das Lesen des Interviews nicht (vielleicht behandeln sie Leute mit Kölner und Dresdner IP-Adresse anders).

  • Um dem Ganzen jetzt die dritte Möglichkeit hinzuzufügen: Für mich (als ansonsten registriertem Leser von ZO) ist das Interview hinter dem roten Z+, sprich: der Bezahlschranke. :lookaround:


    Du sitzt nicht zufällig an einem Rechner mit einem institutionellen Zugang, Dahl? Das wäre ja durchaus möglich, ohne dass man sich dessen sofort bewusst ist -- ich habe das mehrfach selbst erlebt.


    Zur Debatte:

    Mein Gefühl sagt mir aber bisher, dass Kühnert vor allem eine Diskussion über das Thema "Eigentum verpflichtet auch" anstoßen will und dazu mit provokanten Forderungen aufruft. (Ja, so etwas gibt es noch -- nicht jede Forderung von Politikern muss als unverhandelbar oder ultimativ verstanden werden.) Und man kann seine Forderungen durchaus mal gedanklich durchspielen. Genossenschaftliche Modelle etwa sind ja nun nichts Neues oder gar radikalsozialistisches.


    Dass Enteignungen und Kollektivierungen derzeit politisch schwer bis gar nicht durchsetzbar wären, ist Kühnert auf der anderen Seite vermutlich bewusst. Jedenfalls halte ich ihn für so klug.

  • Das war von meinem privaten Rechner aus - jetzt auch bei mir mit dem Z+, so dass man nur als Abonnent herankommt.


    Zum Inhaltlichen: "Demokratischer Sozialismus" steht immerhin im Programm der Jusos (und auch der SPD).


    Zudem sagt Art. 15 des Grundgesetzes: "Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden."


    Daran erinnern sich nur die meisten nicht. Ein entsprechendes Gesetz müsste natürlich mehrheitlich verabschiedet werden. Daran hapert es zur Zeit, wie Mr. Mo richtig bemerkt.

  • Dass Enteignungen und Kollektivierungen derzeit politisch schwer bis gar nicht durchsetzbar wären, ist Kühnert auf der anderen Seite vermutlich bewusst. Jedenfalls halte ich ihn für so klug.


    Zumindest im Straßenbau sind Enteignungen gang und gäbe.

    Aber so eine Bundesfernstraße ist ja natürlich auch für die Allgemeinheit wichtig. Auch wird keinem armen Investor oder keiner armen Immobiliengesellschaft was weggenommen.