Politischer Zoff-Thread oder so

  • Bin zufällig auf dieses Video gestolpert, was ist eure Meinung dazu, kann man das vertreten oder ist das Murks?

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  • Naja, das ist ja von jemandem hinzugefügt worden, der das Video nachträglich geteilt hat.
    Aber ja, inhaltlich sind das Video und auch die Organisation von Roy Beck definitiv sehr kritisch zu sehen. Meiner Meinung nach vermischt er da (geschickt?) zwei vollkommen verschiedene Ebenen.

    Er hat natürlich recht, wenn er sagt, dass Migration die Armutsprobleme der Weltbevölkerung nicht lösen wird. Diese lassen sich am Ende dauerhaft wohl nur lösen, wenn man dafür sorgt, dass es keine (bzw. mindestens deutlich weniger) Armutsprobleme auf der Welt gibt. Was aber nun wieder nicht stimmt, ist Becks Schlussfolgerung, dass man Migration deshalb stoppen bzw. komplett eindämmen sollte. Denn dabei vernachlässigt er aufs Äußerste den menschlichen Faktor und die Tatsache, dass jeder gerettete Mensch ein guter Mensch ist. Losgelöst von dem Problem, dass es neben den geretteten Menschen noch x Millionen an nicht geretteten Menschen gibt.

    Oder kurz gesagt: Es ist unbedingt angeraten, dass die Welt beginnt, den ärmsten Ländern der Welt mit Hilfe zur Selbsthilfe endlich zu weniger Leid und Armut zu verhelfen. Solange das aber noch nicht vollständig erreicht wurde, ist Migration (ob klein oder groß) ein unbedingt notwendiges Mittel zur Minderung von mindestens individuellem Leid.

    Das Video ist also mit ganz großer Gewissenheit kein Argument gegen Migration, zu dem es ja anscheinend mindestens in dem Link gemacht werden soll. Und die meisten Leute, die gegen Migration sind, weil sie befürchten, dass es ihnen dadurch schlechter gehen könnte, werden ganz sicher auch nicht bereitwillig einen Teil ihres Wohlstands dafür aufgeben wollen, dass den Menschen in anderen Ländern geholfen wird. Und um den Punkt drückt sich Roy Beck ja ebenfalls.

  • Es geht mir nicht so sehr darum was daraus gemacht wird von anderen sondern nur den eigentlichen Inhalt. Dort spricht er am Ende auch an dass man den Leuten direkt dort helfen soll.

    Ja, bislang ist das nur eine individuelle Hilfe, bzw. es gibt Einwanderung in Fachberufe, somit wird beiden Seiten geholfen.

    Diese Visualisierung mit den Kugeln ist natürlich powerful. Vor allem in dem Moment als es überlief.

  • Nun haben die Grünen ihren

    jungen Neuwählern gleich mal gezeigt, was die zu erwarten haben.


    Zustimmung zur “Verordnung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Aufbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland” im Bundesrat, weil Freiheit ist wichtiger als Umwelt.


    Jetzt kann gefrackt werden. :(

  • LNG und Fracking haben erstmal absolut nichts miteinander zu tun. LNG ist schlichtweg verflüssigts Erdgas, ganz unabhängig davon, wie es gefördert wurde. Und Fracking-Gas kann umgekehrt ebenso gasförmig bleiben und ist dennoch Fracking-Gas. Ein Großteil des weltweiten LNGs kommt aus dem Nahen Osten und wird nicht durch Fracking erzeugt.

    Konkret gibt es in Deutschland auch (noch) keine Pläne zur Erzeugung von LNG, sondern lediglich zur Anlandung. Die Verordnung zielt erstmal auf eine Regelung zur technischen Anbindung dieser pauschal als LNG-Anlagen bezeichneten Terminals ab.

  • Die Grünen selbst haben diesen Zusammenhang hergestellt.


    Drucksache 19/4859 vom 10.10.2018, ein Antrag, Fracking und Bohren in Schutzgebieten nicht zuzulassen, in dem sie auch kritisch auf den gewünschten Mehrimport von LNG-Gas aus Nordamerika hinwiesen wird.


    Und folgendes stand da noch:

    Nun haben sie aber der Verordnung zugestimmt und das wird Fracking nun mal unterstützen.


    Irgendwie auch Kritik an ihrer Handlungsweise wegbügelnd, Wegen nicht vorhanden Fähigkeit des Bürgers, Realpolitik zu verstehen. (ja überspitzt)

    • Offizieller Beitrag

    Ja - aber ich habe das so verstanden (die hiesige Tageszeitung berichtet ausführlich, da ja zumindest angedacht ist, dass ein/das LNG-Terminal hier in Stade an Stadersand entstehen soll (Enak Ferlemann, Staatssekretär in Verkehrsministerium, hat hier seinen Wahlkreis)), dass ein solches Terminal an möglichen Fracking ungefähr so viel "Schuld" hat, wie eine Autobahn an Chemietransporten. Oder eine Eisenbahn an Atomtransporten.

  • Jetzt kann gefrackt werden. :(

    Der Satz ist dennoch falsch. Gefrackt werden konnte davor ebenso wie danach. Nur eben aktuell nicht in Deutschland. Und daran ändert sich durch die Verordnung nichts. Wie gesagt, die Verordnung zielt vorerst darauf ab, dass LNG-Anlagen (konkret Terminals zum Anlanden von LNG per Schiff) an das deutsche Gasnetz angeschlossen und entsprechend verrechnet werden können. Und es bleibt dabei, dass LNG aus Fracking einen Bruchteil des weltweiten LNG ausmacht, weil es keinen logischen Kontext zwischen LNG und Fracking gibt. Dann musst du Erdgasimporte an sich verbieten, wenn du etwas gegen globales Fracking tun möchtest. Die aktuell einzig sinnvolle Alternative zu LNG ist übrigens der Bau von Nordstream 2 (sofern man weiterhin Gas beziehen möchte bzw. muss). Ein Projekt, was mindestens ebenso kritisch gesehen werden dürfte.

  • In dem Antrag vom 10.10. steht auch genau so eine grundsätzliche Kritik.


    und damit sind sie für mich nunmal scheinheilig.


    Wohin derartige "Öffnungen" in der Regel führen, ....



    Julia Verlinden, einen Tag vor der Wahl.

    Zitat

    Verflüssigtes Erdgas hat nicht nur eine schlechte Klimabilanz, es verlängert das fossile Zeitalter. Besonders problematisch wird es, wenn zur Förderung des Erdgases das Fracking-Verfahren eingesetzt wird. LNG aus Fracking-Gas torpediert den Kampf gegen Klimakrise und Umweltgefahren in doppelter Weise. Wir lehnen Fracking daher strikt ab. Statt weiter Investitionen in Infrastruktur für Erdgas anzureizen, sollte die Bundesregierung endlich eine klare Perspektive für den Ausstieg aus dem fossilen Energieträger Erdgas schaffen.

    Aber mir geht es nicht um das Thema Gas/Fracking sondern um die Glaubwürdigkeit der Grünen.

  • Nochmal: Fracking und LNG stehen in keinem (!) Kontext. Die aktuelle Alternative zu LNG besteht in mehr Erdgas aus Russland via Nordstream 2. Beides ist klimaschädlich. Aber ggf. auch als Brückentechnologie in Schiffen und Fahrzeugen klimafreundlicher als Benzin/Schweröl. Und die Klimabilanz von LNG ist vor allem dann schlecht, wenn es aus Fracking entsteht, da dabei außergewöhnlich viel Methan freigesetzt wird. Die Klimabilanz von LNG aus z.B. Katar ist deutlich besser. Da dürfen wir dafür dann über Menschenrechte diskutieren.


    Grundsätzlich sollte natürlich dafür gesorgt werden, dass man möglichst bald mit möglichst wenigen fossilen Brennstoffen auskommt, dabei besteht für mich aber recht wenig Diskussionsbedarf.

  • Erstens ist mir das Geschlecht überaus egal, wenn ich Leute für doof halten will und zweitens tue ich das bei dir keinesfalls. Ich halte es allerdings für zutiefst unseriös, wenn du das Thema Fracking zusammenhanglos in den Raum wirfst, nur um danach zu behaupten, dass es dir darum ja gar nicht ginge, sondern nur um die Glaubwürdigkeit der Grünen. Dass die Verordnung nichts mit Fracking zu tun hat, hat ja auch Stephan nochmal deutlich gemacht.

  • Mansplaining? Das ist doch, wenn der Mann die irrige Annahme hat, er wüsste mehr über das Thema als die Frau und das raushängen lässt.


    Oder wird das auch verwendet, wenn eine Frau irrige Annahmen hat oder falsche Zusammenhänge darstellt und deshalb von einem Mann korrigiert wird?

  • Im Grunde wird das immer benutzt wie es der Frau gerade passt. Und wenn du nicht mit ihr redest ist das auch nicht recht.

  • Mansplaining? Das ist doch, wenn der Mann die irrige Annahme hat, er wüsste mehr über das Thema als die Frau und das raushängen lässt.


    Oder wird das auch verwendet, wenn eine Frau irrige Annahmen hat oder falsche Zusammenhänge darstellt und deshalb von einem Mann korrigiert wird?


    Ich dachte Mansplaining ist irgendwas mit Bügeln durch Handauflegen oder so nen Schwachsinn...