Politischer Zoff-Thread oder so

  • Na hoffentlich wählst du nicht die CDU. Die ist ja sogar noch mal deutlich schlimmer als die SPD.

  • Noch kürzer?! ;)

  • Na hoffentlich wählst du nicht die CDU.


    Wenn ich denen Jeylords Vadder ihm seine Analüse um die Ohren hauen will, sind die's bestimmt nicht :nein:



    Noch kürzer?! ;)


    Ein My vielleicht? :P



    jetzt geht es darum, sich neu auf dem Weg zu einem demokratischen Sozialismus neu zu erfinden und dabei aus den Fehler der Vergangenheit zu lernen.


    Und das traust Du einem oder mehreren Berwerberduos zu? Die Frage ist ganz ernst gemeint. Ich habe noch nicht die Zeit gehabt mich damit inhaltlich auseinanderzusetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tobi-Wan 96 ()

  • Ein bisschen peinlich sind die ständigen Fangirl/-boy-Beiträge der Jusos: jeder dürfte inzwischen begriffen haben, wen sie hypen...

    Wen denn?

    Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans - wurde schon sehr früh auch von "berufener Seite" kolportiert (https://www.n-tv.de/politik/Ku…sitz-article21250830.html). Sie stehen ja auch für tatsächlich sehr wichtige Themen bei den Jusos und spätestens nach der Aussage des zurückgetretenen Duos war dort die Linie eigentlich klar.



    jetzt geht es darum, sich neu auf dem Weg zu einem demokratischen Sozialismus neu zu erfinden und dabei aus den Fehler der Vergangenheit zu lernen.


    Und das traust Du einem oder mehreren Berwerberduos zu? Die Frage ist ganz ernst gemeint. Ich habe noch nicht die Zeit gehabt mich damit inhaltlich auseinanderzusetzen.

    Am Ende sind sie die Gejagten, da das gesellschaftliche Experiment des neoliberalen Turbokapitalismus auf der staatlichen Seite gerade kollabiert - wir sind halt nicht die USA, in denen man Obamacare als das Erreichen von Utopia feiert.


    Als FA für Arbeitsrecht (vielleicht das Einzige, was mich mit Olaf Scholz verbindet), habe ich immer ein gutes Beispiel: unser System setzt darauf, eine möglichst gefügige, ausbeutungsfähige und günstige "Ressource Arbeitskraft" zu besitzen. Alle staatlichen Massnahmen sind darauf ausgerichtet, deswegen haben wir ja auch den grössten Niedriglohnsektor Europas. Und wenn jetzt jemand kommt und ein klassisch sozialistisches System präferiert wie das des bedingungslosen Grundeinkommens "von der Wiege bis zur Bahre", dann beissen die Neoliberalisten und Erzkapitalisten unisono mit dem ewig gleichen Mantra: dann arbeitet das faule Volk ja nicht mehr und wir verhungern.


    Allerdings ist das natürlich Blödsinn, kaum jemand wird aufhören, zu arbeiten, weil die Grundannahme falsch ist: Arbeit hat eben nicht nur den Zweck, Geld zu verdienen, sondern sie dient auch der eigenen Selbstverwirklichung und vielen anderen, nicht monetär messbaren Zielen. Aber in dem Augenblick, wo der Mensch eine Arbeit nicht mehr aus Not annehmen muss, da fragt er nach den Arbeits- und sonstigen Rahmenbedingungen.... und dann wandelt sich der Arbeitsmarkt von einem Arbeitgeber- in einen Arbeitnehmermarkt... eine für Neoliberalisten und Konservative direkt aus der Hölle stammende Vorstellung.


    Und nun gucken wir uns mal die neuen (alten) Forderungen der meisten Kandidaten bei den Regionalkonferenzen an: bedingungsloses Grundeinkommen für Kinder und Jugendliche, Grundrente ohne Bedürfnisprüfung ... und schwupps, hast Du schon mal mehr als die Hälfte der Bevölkerung im bedingungslosen Grundeinkommen. Und dazu? Die Forderung der Abschaffung von Hartz IV - natürlich ohne konkret zu nennen, was stattdessen kommen soll, denn das kann ja nur das bedingungslose Grundeinkommen für alle sein, da ja gleichzeitig noch ein Mindestlohn von 12,00 Euro verlangt wird. Du landest nämlich wieder bei rund (2.080,00 Euro brutto) 1.400,00 Euro netto bei Arbeit und 1.200,00 Euro bei Grundeinkommen... zB. spricht die Düsseldorfer Unterhaltstabelle jetzt schon von einem Existenzminimum gegenüber minderjährigen Kindern von 1.100,00 Euro und von einem Eigenbedarf von 1.300,00 Euro, nur der Staat will sich nicht daran halten...


    Derzeit ist halt nur das Problem, dass noch niemand so recht Ross und Reiten benennen will.

  • Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans - wurde schon sehr früh auch von "berufener Seite" kolportiert (https://www.n-tv.de/politik/Ku…sitz-article21250830.html). Sie stehen ja auch für tatsächlich sehr wichtige Themen bei den Jusos und spätestens nach der Aussage des zurückgetretenen Duos war dort die Linie eigentlich klar.

    Danke! Ich muss gestehen, dass ich die beiden Namen vor ihrer jetzigen "Kandidatur" nie gehört habe. Zumindest nicht bewusst. Mag damit zusammenhängen, dass ich mich immer weniger für Politik interessiere, während ich gleichzeitig immer politischer werde. Mag wie ein Widerspruch klingen, ist es aber nicht. Auf jeden Fall ist es schon ein Trauerspiel, wie sich die SPD entwickelt hat.

  • Wird es vielleicht. Mein Eindruck ist aber, dass Menschen heutzutage je nach Kontext mal auf der linken und mal auf der rechten Seite der Trennlinie stehen. Früher war das konsistenter und die "Lagerzuordnung" damit einfacher. Ist jedenfalls mein Eindruck.

  • So ein Dummfug!


    Es gibt Politiker, die haben vielleicht fertig, aber nicht die Idee des demokratischen Sozialismus und damit auch nicht die Idee der SPD.


    Mit dem Schreiben eines solchen Unsinns tut man genau das, was die Schröders und Pistoriusse dieser Welt wollen.

  • Sehe ich anders.


    Ich war ja mal in der SPD, vor der Schröder-Ära, und nebenbei noch in anderen Arbeiterorganisationen, aber ich habe gemerkt, die Idee der Sozialdemokratie wird nicht mehr in der SPD praktiziert.


    Da sind ganz andere Ideen am Werke.


    Eventuell ist doch der Lafontaine der echte Verfechter des demokratischen Sozialismus.

  • Naja. Ich würde CR96 zustimmen, ohne, um der Diskussion willen, despektierlich klingen zu wollen. Und die Entwicklung bei den Wahlen lässt den Schluß doch auch zu, oder nicht? Demnach ist die SPD zur Zeit zumindest nicht mehr, was ihr Anspruch ist: Eine der beiden großen Parteien, eine "Volkspartei".


    Die Diskussion hier hinterlässt bei mir ein zwiespältiges Gefühl. Nicht nur respektiere ich, sondern finde es irgendwie auch schön, dass offensichtlich noch nicht alle, die generell sozial denken, die SPD aufgegeben haben. Auf der anderen Seite sehe ich keine inhaltliche Diskussion. "Aus den Fehlern lernen" ist hohl, wenn nicht inhaltlich darum gestritten wird, was man eigentlich will.


    Eines der Credos von New Labour, sowohl von Blair als auch - auch wenn ich jetzt Sprecher und Wortlaut nicht parat habe - der Schröder-SPD war, dass man im Grunde genommen nicht groß was anders machen möchte, sondern letztlich dasselbe wie die Konservativen, nur besser, smarter, schlauer. Die SPD hat mindestens seit Schröder der Logik und dem Druck der Kapitalmärkte nichts, aber auch gar nichts, entgegengesetzt, ja, man wollte das nicht mal.


    Das mit dem "Bessermachen" lief für ganz wenige Jahre halbwegs glaubwürdig an. Stichwort z.B. eingetragene Lebensgemeinschaft, Elterngeld. Man konnte damit ganz kurz halbwegs glaubwürdig bleiben. Nach 16 Jahren Konservativismus Kohl'scher Prägung war das aber nun wirklich nicht schwer. Und konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass man federführend Sozialabbau betrieb (wofür die piefigen Männernamen Riester und Hartz als Label verwendet wurden, Machertum, wie es Neandertaler nicht platter betreiben könnten), wie es die CDU nie durchbekommen hätte. Und was damals schon die SPD zerrissen hat, was in der Gründung (bzw. der Neuaufstellung) der Linkspartei sichtbar wurde, aber wahrscheinlich auch schon damals begleitet wurde von einem Rückzug vieler aus "dieser" Politik. Und somit den Boden für die Rechten bereitete.


    Und in Bezug auf das "Smarte" hat nicht nur Schröder selber schnell borniert, altherrisch und selbstverliebt gewirkt, die CDU hat schnell gelernt und er hat in der vormals und lange so belächelten Merkel seinen Meister gefunden.


    Wofür steht die SPD? Wofür sollte sie stehen? Was hat das "sozial" im Parteinamen noch zu bedeuten, und was das "demokratisch" in einer Partei, die die einzige zarte Hoffnung auf Alternative zur machtgeilen Berliner Führungsclique in der Person Kurt Becks - selber nicht unbedingt eine Lichtgestalt der deutschen Politik, aber dennoch deutlich anders als diese widerlichen Steinmeyer-Gabriels - en passant plattgemacht hat?


    Und solange die SPD nicht klar, deutlich und glaubwürdig mit Riester und Hartz bricht, würde ich ihr auch nicht weiter trauen, als ich spucken kann. (Soll z.B. heißen: Ein "bedingungsloses Grundeinkommen", durchgesetzt von dieser SPD, würde nur die Form eines weiteren Sozialabbaus annehmen, behaupte ich.)


    Statt all dem lese ich hier viel über Prozedere, Formalien. Ich will gar nicht pauschal ausschließen, dass das was ändern kann. Labour hat sich mit der Wahl des Vorsitzenden durch die Basis, durch Corbyn, schon geändert. (Wie weit und wie aussichtsvoll, sei hier dahingestellt.) Und immerhin hat die SPD - immernoch - eine ziemlich große und heterogene Basis. Vielleicht kommt aus der noch was. Alleine, ich für meinen Teil kann mir das nicht vorstellen.

  • Und konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass man federführend Sozialabbau betrieb (wofür die piefigen Männernamen Riester und Hartz als Label verwendet wurden, Machertum, wie es Neandertaler nicht platter betreiben könnten), wie es die CDU nie durchbekommen hätte. Und was damals schon die SPD zerrissen hat, was in der Gründung (bzw. der Neuaufstellung) der Linkspartei sichtbar wurde, aber wahrscheinlich auch schon damals begleitet wurde von einem Rückzug vieler aus "dieser" Politik. Und somit den Boden für die Rechten bereitete.

    Das sind verschiedene Faktoren - zu einseitig als Erklärungsmuster.


    Und Corbyn hat zumindest eine Schlagseite hin zum Antisemitismus; das wird ihn in England nicht mewhrheitsfähig machen (würde auch fürv Deutschland gelten).

  • Nun ist ja nicht alles, was der Exilrote schreibt, auch in Stein zu meißeln. Er gibt doch auch nur seine Auffassung zu Sachverhalten wieder.

    Warum soll Dahl nicht dazu seine Meinung kundtun, solange er sich im Ton und Inhalt nicht vergreift?

  • Disclaimer vorweg:

    Selbstverständlich kann man über die Thesen des Exilroten diskutieren. Er diskutiert ja auch selber gerne darüber, wie ich Dir aus persönlicher (real life) Erfahrung berichten kann. Und er hat keineswegs immer Recht, z.B. mit Prognosen, was er im Übrigen auch selbst freimütig einräumt. Allerdings sind seine Prognosen aus meiner Sicht sachlich fundiert, also kein Blabla.


    Kampi, es geht um das "wie". Bei Dahl steckt aber eindeutig das Muster dahinter, dem Exilroten bei jeder Gelegenheit ans Bein zu pissen -- und zwar nicht in der Sache an sich, sondern indem irgendein Detail herausgegriffen, oft völlig aus dem Kontext genommen und dem Exilroten dann um die Ohren gehauen wird.


    Wenn es mal anders läuft, bestätigt die Ausnahme lediglich die Regel. Abgesdehen davon lässt sich dieses Verhalten sehr genau zu einem Anfangspunkt zurückverfolgen, der in einem bis heute immer wieder vorgebrachten Vorwurf kulminierte, der Exilrote würde sich mit Nazis und der AfD gemein machen. Zugegeben, die damalige Diskussion verlief stellenweise emotional, aber innerhalb akzeptabler Grenzen. Alle Versuche, dies klarzustellen, hat Dahl weggewischt und den Vorwurf bis heute mantraartig wiederholt.


    Es geht Dahl nicht um einen Austausch von Meinungen und Wissen/Fakten, sondern darum, Recht zu haben. User mit anderen Meinungen will er diskreditieren und indirekt zum Schweigen zu bringen, anstatt in der Sache eine Gegenposition zu beziehen. Und das schafft man am besten, indem man sich an Details aufhängt, die man aus dem Kontext reißt und den anderen mit solchen falschen Darstellungen vor allem kränken will (vermutlich, weil man sich selbst gekränkt fühlt). Diese Auffassung habe ich übrigens nicht über Nacht, sondern über mehrere Jahre entwickelt.


    Dahl fährt die gleiche Masche nämlich auch bei mir. Deshalb steht er nach Jahren mittlerweile auf meiner (sehr kleinen, genau zwei User) Ignoreliste. Und ehrlich gesagt und trotz anfänglicher Skepsis überwiegt bei mir mittlerweile der positive, weil nervenschonende Effekt. Seine Beiträge bringen die Diskussion eh nicht weiter, also fehlt mir inhaltlich nichts.

  • Ja, die anfängliche Eskalation zwischen Exilroter und Dahl habe ich mitbekommen, da kann man selbstverständlich seitens des Exilroten gehörig angepisst sein.


    Mir geht es nur darum, das solange Dahl inhaltlich angemessen und sachlich auf Thesen antwortet nicht direkt wieder ein Fass aufgemacht werden muss...

    Vielleicht lernt er ja daraus, das mit einem vernünftigem Diskussionsstil das Leben gleich viel angenehmer wird.

  • Wo ist da eine inhaltlich und sachlich angemessene Antwort?

    Ich habe, bezogen auf die SPD, angemerkt, dass Veränderungen im Prozedere prinzipiell durchaus Veränderungen der Partei mit sich bringen können. Und habe deswegen in einem Einschub darauf hingewiesen, dass sich Labour seit die den Parteivorsitzenden durch die Basis wählen lassen, also seit Corbyn gewählt wurde, geändert hat. Dabei klammerte ich ausdrücklich eine Bewertung dieser Veränderung aus.


    Und dann kommt Dahl und bezichtigt Corbyn des Antisemitismus.


    Stellt man das Argument in den Diskussionszusammenhang, kann das übrigens nur bedeuten, dass Dahl gegen Basisdemokratie ist, weil die in England zu einem Parteivorsitzenden mit "antisemitischer Schlagseite" geführt hätte. (Am Rande: Die ganze Thematik ist wesentlich komplizierter. Aber es geht Dahl nicht um die Thematik.) Aber das nur nebenbei.


    Den eigentlichen Punkt hat Mettbrötchen mal am klarsten formuliert: Es geht Dahl um Diskurshoheit. Deswegen pisst er mir - solange keine aversen Reaktionen kommen - praktisch jedes Mal an's Bein, wenn ich was schreibe. Spielt sich Oberlehrerhaft auf (s.o.) und wiederholt ad absurdum die offensichtlich unhaltbarsten Vorwürfe gegen mich persönlich. Mit inhaltlicher Diskussion hat das nichts zu tun, gerade die will er ersticken.


    Ich schreibe es gerne wieder: Aus meiner Perspektive ist das Mobbing und sollte von den Admins/Mods unterbunden werden. Dahls Kommentare meiner Beiträge sind offensichtlich disruptiv und genau so intendiert. Und das läuft seit Jahren so.