Rechtsradikalismus unter Fußballfans

  • Zur Thematik empfehle ich die heutigen Artikel im Ressort "Leibesuebungen" der taz.


    http://www.taz.de/pt/2006/03/31.1/ressort.q,TAZ.re,le


    Warum hier einige immer wieder bei der Thematik auf pubertaeren Anarchie-A's etc. rumreiten, sobald Hakenkreuze ud aehnlicher Mist als unerwuenscht definiert werden, verstehe ich bis heute nicht. Kann das wirklich gleichgesetzt werden?


    Linke Propaganda und Rattenfaengerei habe ich bei 96 jedenfalls nicht erlebt, auch wenn das uns (Notbremse) immer wieder vorgeworfen wurde. Duemmsten Rassismus gibt es wohl bei jedem Spiel zu "bewundern" und stolze Deutsche, die sich mit "Consdaple"-Pullis ganz geil finden, stehe auch immer Kurve.


    Die NPD-Kampagne ist jedenfalls extrem peinlich. "Unsere" dunkelhaeutigen Kicker haben ja wohl mehr gutes fuer das tolle Vaterland getan, als alle Neo-Nazi-Idioten zusammen. Darauf koennte die NPD doch auch stolz sein.

  • Zitat

    Original von XII Aprile


    auf welcher seite des spanischen bürgerkrieges wurde es rausgekramt?



    Wenn ich da recht informiert bin, auf der der libertären/anarcho-syndykalistischen Seite in diesem Bürgerkrieg. Nicht alles, was gegen Faschisten kämpft ist links.


    ~F~

  • Zitat

    Original von Silesiosaurus
    Mir gefällt die banale Tendenz von Reichsadlerträger auch nicht. Aber wieso sollte man den Reichsadler verbieten? Wieso sollte man die DDR-Heraldik verbieten etc.? Durchgeknallt ist erlaubt - offener Nationalsozialismus eben nicht.


    Meint ihr die Sachen, die momentan nur nen 5er kosten?

  • So, die NPD-Kampagne gegen Gerald und Owomoyela ist jetzt auch auf SPON zu [URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,409316,00.html]finden[/URL]:


    Zitat


    Der Rassismus in Deutschland nimmt immer unerträglichere Formen an: Jetzt hetzt die NPD mit einem WM-Planer gegen den Nationalspieler Patrick Owomoyela. Neonazis wollen die Fußball-WM als Propagandaplattform nutzen.


    Etwas eigentümliche Formulierung. Oder ist die Kampagne gegen Gerald oder das Totschlagen von Menschen aus rassistischen Gründen nicht so unerträglich gewesen?


    Aber zum Thema: Ich denke mal, dass die Nazis sich damit ein verdientes Eigentor schießen. Gerade vor der WM. Aber warum auch nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von stehplatz ()

  • Das sagt der Live-Ticker vom Chemnitzer FC dazu:


    Zitat


    34.min Spielstand: 0:1

    Spielunterbrechung durch Knallkörper und Rauchbomben aus dem CFC Block, eine unglaubliche Provokation von den ca. 150 angereisten Chemnitzern, die Polizei hat den Block besetzt

  • Die Möchtegern-Hamburger schreiben auch von "Hakenkreuzfahnen ohne Hakenkreuz", "Hoonara"-Gesängen, "Hier maschiert der nationale Widerstand" u.ä. & "römischen Grüßen" im Gästeblock!

  • Deutsche raus aus Deutschland!
    Ausländer rein! (Text A.N. 1981)


    Unser Ehrenbürger wird vielleicht der Erste sein,
    der diesem Votum flugs nachkommt, bevor er abgemeiert wird. ;)

  • Spiegel-Online-Report: [URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,409048,00.html]Rassismus: Ein ganz normaler Samstag[/URL]

  • Zitat

    Original von Dr. Sven
    Die Möchtegern-Hamburger schreiben auch von "Hakenkreuzfahnen ohne Hakenkreuz", "Hoonara"-Gesängen, "Hier maschiert der nationale Widerstand" u.ä. & "römischen Grüßen" im Gästeblock!


    Stimmt sogar. Nur von den "römischen Grüßen" hab ich irgendwie nichts mitgekriegt. Das heißt aber nicht, dass es keine gegeben hat...


    Aber 400 Chemnitzer, wie im Spiegel-Artikel beschrieben, waren's auf keinen Fall. Im Stadion waren jedenfalls allerhöchstens 150.


    Nach'm Abpfiff wurden die Chemnitzer dann erstmal im Gästeblock festgehalten, bis die Grünen mit den Wasserwerfern Stellung bezogen hatten. Zwei von denen standen dann trotzdem aus irgendwelchen Gründen draußen und die beiden "tapferen Jungs" haben sich dann erstmal mit 5 Paulianern angelegt. Ausgang unbekannt...


  • wolltest du nicht ursprünglich zu den amateuren nach hh-meiendorf? wie kam es zu dem sinneswandel.

  • in einem anderen forum.


    Zitat

    Freitag: Zocken bei meinem Onkel, danach vielleicht zu nem Kumpel
    Samstag: Erst mit ner Freundin zu Ikea ( Schreck ) danach nach Hamburg, Meiendorfer SV - Hannover 96 II.
    Sonntag: Hannover 96 - Arminia Bielefeld im Stadion


    Und wie sieht's bei euch aus??l

  • was der schneppe immer alles weiss. und noch schlimmer, was der schneppe sich so alles merken kann.




    FUSSBALL-KRAWALLE IN HAMBURG

    Wie soll das erst zur WM werden?
    - Ostdeutsche Hooligans sorgen für Großeinsatz


    S. BALASKO/F. REBIEN/B. ROSENFELD


    Die Budapester Straße auf St. Pauli - ein einziges Schlachtfeld. Überall liegen Steine und Glasscherben. Nach dem Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem Chemnitzer FC kam es am Sonnabend zu den schwersten Auseinandersetzungen von Fußballfans in Hamburg seit vielen Jahren. Und die Polizei hat gut zwei Monate vor der WM kein gutes Bild dabei abgegeben.


    Schon vor dem Spiel kam es rund um den Hauptbahnhof zu ersten Ausschreitungen. Mit "Sieg Heil!"-Rufen stürmten Chemnitzer Anhänger türkische Läden. In einem Frisörsalon wurde der rechtsradikale Exzess gestoppt. Drei junge Türken drängten den braunen Mob direkt in die Arme der Polizei.


    Auch im Gästeblock am Millerntor ließen rund 200 Chemnitzer keinen Zweifel an ihrer Gesinnung. Nazi-Fahnen (auf den rot-weißen Bannern fehlte nur das Hakenkreuz) wurden gehisst, dumpfe, ausländerfeindliche Gesänge angestimmt. Eine Rauchbombe und Knallkörper sorgten in der 33. Spielminute für eine fünfminütige Spielunterbrechung. Die St. Pauli-Anhänger reagierten mit "Nazis raus!"-Rufen. Erst als einige Ostdeutsche versuchten, den Zaun zur Haupttribüne zu überwinden, griff die Polizei ein, sorgte für Ruhe.


    Die rechtsradikalen Fahnen wurden jedoch nicht entfernt, dafür musste in der Halbzeit St. Paulis Vizepräsident Marcus Schulz höchstpersönlich sorgen. "Ich hatte Schiss, wir wurden als Juden-Säue bepöbelt." Geschockt und empört reagierten die St. Pauli-Spieler nach dem Abpfiff. Stürmer Felix Luz: "Das ist unglaublich, hat mit Fußballfans nichts zu tun. Gerade im Hinblick auf die WM ist es unfassbar, dass so etwas überhaupt passieren kann."


    St. Paulis Sicherheitschef Sven Brux erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei, sagt, dass die Ausschreitungen nach dem Spiel hätten vermieden werden können. "Wir hatten die Polizei in der Halbzeit darum gebeten, den Gästeblock sofort zu räumen. Wir hatten klare Hinweise, dass die Situation hinterher eskalieren wird."


    Nach dem Spiel versammelten sich rund 750 Pauli-Anhänger an der Budapester Straße und warteten auf die Chemnitzer. Die wurden allerdings von der Polizei im Stadion festgehalten, um ein Aufeinandertreffen der Gruppen zu vermeiden. Inzwischen waren mehr als 540 Beamte mit vier Wasserwerfern im Einsatz. Offenbar fühlten sich die Paulianer davon provoziert und warfen Steine und Flaschen auf die Beamten, schossen Leuchtspurmunition ab. Die Polizisten zerrten die Rädelsführer aus den Gruppen, setzten die Wasserwerfer ein.


    Am späten Nachmittag ließ die Polizei drei HVV-Busse vorfahren, in denen die Chemnitzer abtransportiert wurden. Und wieder das rechtsradikale Gegröhle ("Hier regiert der nationale Widerstand"). Als die Busse auf dem Weg zum Hauptbahnhof die Pauli-Fans passierten, prasselten erneut Flaschen und Steine nieder. Mehrere Scheiben gingen zu Bruch. Die Bilanz: 44 Ingewahrsamnahmen (fast ausschließlich Chemnitzer), neun Festnahmen sowie je zwei leicht verletzte Polizisten und Fans.


    Mehmet S. (30, v. l.), Mustafa B. (25) und Sekin S. (24) drängten Neonazis aus dem Frisörladen am Steindamm


    Ein Polizist führt einen rechtsradikalen Chemnitzer ab


    Ein Randalierer wird bei den Ausschreitungen zu Boden gedrückt


    Chemnitzer Fußballanhänger provozieren die Polizei mit Hitlergruß und rechtsradikalen Schlachtgesängen. 43 von ihnen wurden in Gewahrsam genommen


    Als die Chemnitzer in Bussen abtransportiert werden, schlagen Steine ein


    Die Polizei setzt Wasserwerfer gegen Pauli-Fans ein, die mit Ausschreitungen auf die Provokationen der Neonazis antworteten


    (MOPO vom 03.04.2006 / SEITE 2-3)





    das nennt sich dann also nationaler widerstand... :kichern: