Mitglied werden bei Hannover 96

  • hab mal eine Frage für die juristisch geschulten unter Euch:

    Mein Sohn habe ich - als er noch minderjährig war - eine Mitgliedschaft geschenkt und auch jährlich bezahlt. Dann würde er volljährig und ist verzogen. Seine Post ging noch eine Zeit mit Nachsendeauftrag zu ihm, dann habe ich die Post immer zurückgesendet, mit Vermerk "Empfänger verzogen". Auch die Post von 96. Nach mehr als 5 Jahren (!) bekommt er nun eine Zuschrift vom Inkassobüro in Celle - natürlich auch an meine (= seine frühere Anschrift). Habe versehentlich die Post geöffnet und fand eine riesiege Summe (aufgelaufene Mitgliedsbeiträge und Inkassokosten) sowie eine angekündigte Gerichtliche Klage. Das ist 96??

    Nun, ich hab meinen Sohnemann gleich mal angerufen und ihn informiert. Er meinte, er habe seinen Lebtag keine Mitgliedschaft unterschrieben (und das ist auch richtig).

    Jetzt die Frage: Kann 96 nun meinen Sohn die Beiträge einklagen, obwohl er nie unterschrieben hat sowie auch keine Beitragsvorschreibungen erhalten hat? Ist das in Deutschland geltendes Recht? (in Östereich wäre das nämlich nicht möglich)

    Wäre dankbar für sachdienliche Hinweise...


    Ich hab übrigens mit der Mitgliederbetreuung zweimal länger telefoniert und denen auch den Fall geschildert. Nach Rückfrage an den "Vorstand" bestehen sie auf die Forderung!

  • Nun, Dein Sohn ist Mitglied geworden.

    Die Mitgliedschaft endet doch nicht automatisch mit Eintritt der Volljährigkeit, sondern durch Kündigung, Ausschluss oder Tod.

    Ab Volljährigkeit muss sich der junge Mensch dann um seine Dinge kümmern.

    Also seine Mitgliedsbeiträge bezahlen und Änderungen der Anschrift mitteilen.

    Das steht nicht nur so in der Satzung, sondern ich persönlich halte das für selbstverständlich, und das ist doch überall so?!


    Aber ich bin gern bereit, mir entsprechende Gegenmeinungen dazu anzuhören.

  • Ein Bankkonto wird ja mit 18 auch nicht aufgelöst...


    Die Post vom Sohn mit Unbekannt verzogen wegzugeben habe ich auch noch nie gehört :D


    Das Hannover wieder 5 Jahre dafür braucht, mal aktiv zu werden, ist natürlich ein anderes Thema...

  • Richtig, "unbekannt verzogen" steht da nicht. Sondern "Empfänger verzogen"

    Und die Inkasso-Rechnung und Klagsandrohung kommt nun an die gleiche Adresse, die schon seit Jahren nicht mehr "aktiv" ist, also die Mitgliederbetreuung hat die Retourpost offenbar nicht wahrgenommen oder selbst ignoriert.

    Meinem Sohn war seine Mitgliedschaft auch nicht bewusst; ich hab seine Mitgliedschaft beantragt (also ich mit meiner Unterschrift als Erziehungsberechtigter), weil wir so 4 Tickets im Vorverkauf erstehen konnten (also 2 pro Mitglied). Ein, zwei Mal im Jahr - wenn wir schon zur Oma nach Hannover gereist sind, wollten wir wenigstens auch gemeinsam ins Stadion, und das ging halt leider nur so ... (das waren noch Zeiten!) . Mein Sohn sieht jetzt nicht ein, zu Kündigen, wo er die Mitgliedschaft (im Nachhinein lässt sich klarerweise leicht sagen) nie wollte und nie unterschrieben hat.

  • 5 Jahre finde ich viel.

    Meine Große hat einen Monat nach ihrem 18 Geburtstag schon Post gehabt.

    Sie wollte nicht mehr und ich habe gekündidgt.

    Nach der Scheidung habe ich dann auf Alleinmitglied umgestellt.

    Was ich bisher versäumt habe ist nach der Heitat wieder zurück auf Famiele zu gehen.

  • Naja wenn du ihm das eingebrockt hast, wäre es das naheliegendste, wenn du auch zahlst oder? Vielleicht kannst du dich ja mit dem Vorstand zumindest insofern einigen, dass du die ausstehenden Beiträge erstattest. Ich weiß natürlich nicht, ob bereits alle Ansprüche an das Inkassobüro abgetreten wurden oder wie das läuft.

  • Meine Frage an der Stelle wäre ja jetzt eher, warum du die Kosten auf deinen Sohn abwälzen willst, obwohl du ihn damals angemeldet hast und auch die Mitgliedsbeiträge gezahlt hast?

    Die Geschichte ist ja schon so ein wenig dummdreist (von beiden Seiten allerdings), find ich. Würd ich so doof es auch ist unter blöd gelaufen verbuchen und die Schuld begleichen (also zumindest die Mitgliedbeiträge, bei dem Rest ließe sich ja eventuell nochmal mit einem verantwortlichen Juristen vom e.V. sprechen :lookaround: ).

  • Richtig, "unbekannt verzogen" steht da nicht. Sondern "Empfänger verzogen"

    Hm, wäre ja auch eine Idee gewesen, dass Du - als derjenige, der das angeleiert hat - damals schon bei 96 anrufst und mitteilst, wo Dein Sohn nun wohnt/ zu erreichen ist.

    So bleibt der fade Beigeschmack, dass Du tricksen wolltest, um die Mitgliedsbeiträge nicht zahlen zu müssen.




    Um dann aber gleichzeitig die Mitgliederrechte in Anspruch zu nehmen:

    Meinem Sohn war seine Mitgliedschaft auch nicht bewusst; ich hab seine Mitgliedschaft beantragt (also ich mit meiner Unterschrift als Erziehungsberechtigter), weil wir so 4 Tickets im Vorverkauf erstehen konnten (also 2 pro Mitglied).

    Dann sollte sich Dein Sohn recht herzlich bei Dir bedanken.

    Er könnte Dich übrigens auf Schadensersatz in Anspruch nehmen. ;)




    Mein Sohn sieht jetzt nicht ein, zu Kündigen, wo er die Mitgliedschaft (im Nachhinein lässt sich klarerweise leicht sagen) nie wollte und nie unterschrieben hat.

    Rechtlich ist er aber nun einmal Mitglied. Dass er nicht unterschrieben hat, fällt mit der - allseits bekannten - eingeschränkten Geschäftsfähigkeit Minderjähriger bzw. der elterlichen Sorge zusammen. Kann nun 96 auch nichts dafür.

    Wenn er diesen Status loswerden will, sollte er kündigen, wenigstens vorsorglich.

    Da fällt ihm doch kein Zacken aus der Krone?!

  • Nach meinem Rechtsverständnis ist die Mitgliedschaft, sofern nie gekündigt, erstmal korrekt. Du hast sie als Sorgeberechtigter ja in Vertretung für deinen Sohn beantragt. Keinesfalls enden solche Mitgliedschaften mit Volljährigkeit. Demnach scheint die Forderung grundsätzlich berechtigt. Mit Verjährungsfristen kenne ich mich nicht so aus. Ob die wirklich jetzt 5 Jahre rückwirkend fordern können, weiß ich nicht.


    Ich hab mal beruflich Leuten bei der Schuldentilgung geholfen, bin aber kein prof. Schuldnerberater, darum ist alles was jetzt kommt Halbwissen, was nicht stimmen muss.


    Ich kann mir auch vorstellen, wenn der Verein die Forderung an ein Inkasso abgetreten/verkauft hat, dass er keinen Spielraum mehr für eine Reduzierung der Forderung auf Grund von Kulanz hat. Sofern die Forderung tatsächlich endgültig abgetreten ist, kann mMn nur noch das Inkasso über eine Reduzierung der Hauptforderung entscheiden und die werden das ungern tun.


    Häufig berechnen jedoch Inkasso Büros deutlich zu Hohe Gebührensätze. Je nachdem, was da angesetzt wurde, kannst du bei der Höhe noch etwas ausrichten.

    Inkassokosten: Zulässig, unzulässig, korrekt oder zu hoch?