Schlagzeilen aus der Region

  • Unsere Generation wird wohl die letzte sein, die sich in den Städten das aussterbende Modell des Individualverkehrs mittels eigenem Fahrzeug in der Größe eines PKW leisten kann.
    Aus diversen Gründen erwarte ich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten da eine Umgestaltung, da die Anzahl der Fahrzeuge schon jetzt nicht mehr sinnvoll zur Menge der Parkplätze und auch nicht mehr zum Straßennetz einer normalen Stadt passt.
    Wer morgens um 8:00 in einer Provinzmetropole wie Hannover Auto fährt, weiß, was ich meine.


    Carsharing (privat & kommerziell), Fahrrad (auch und vor allem in der elektrisch beschleunigten und als Lastenrad ausgebauten Variante) & Öffis werden die aktuelle Misere ablösen. Oder es ist abzusehen, dass Verkehr und Parkplatzsituation kollabieren, wenn weiterhin das Credo herrscht, dass man dringend in den Städten Autofahren muss.

  • Mit dem Kauf eines Autos erwirbt man nicht das Recht auf einen kostenfreien Parkplatz.


    Natürlich nicht, aber es kann doch nicht die Lösung sein, Anwohnern (ich rede nicht von "Besuchern") einen Stellplatz wegzunehmen vor der Tür, nur um damit mehr Platz zu schaffen. Vor allem, wenn es ja anscheinend ansonsten auch klappt mit dem Platz in so einer Sonderstraße.


    Und ich bin da trotzdem grunsätzlich auch bei Prickel zb., dass es eine Qual ist, um 8 Uhr morgens mit dem Auto unterwegs zu sein. Für den Arbeitsweg nutze ich selbst zu 96% Öffis.

  • Das Kollaborieren der Verkehrs- und Parkplatzsituation und den sog. "Verkehrsinfarkt" hat man schon vor 30/40 Jahren vorhergesagt. Aus meiner persönlichen (nicht repräsentativen) Erfahrung war es auch schon damals kritsch mit der Parkplatzsituation, wenn ich da sowohl an meine Wohnung in Linden (Windheimstr.) oder die in der Südstadt (Große Barlinge) denke. Ganz zu schweigen von meiner Wohnung in Göttingen in der Innenstadt. Aber damals wie heute wußte man (ich) worauf man sich parkplatzmäßig einläßt, wenn man so eine Wohnung anmietet bzw. als Bewohner sich ein Auto anschafft.


    Dass es einen (weiteren) Wandel in den nächsten Jahrzehnten gibt bzw. dieser Wandel fortgesetzt wird, halte auch ich für realistisch. Allerdings nicht so drastisch wie es mancher dieser Verkehrsinfarkt-Propheten es an die Wand malt. Das wird m.E. eher ein schleichender Prozess sein und das heutige Konzept (was es auch schon mindestens 40 Jahre gibt) der Öffis halte ich nicht geeignet, Leute vom Individualverkehr abzubringen.


    Ich denke noch mit Grausen an meinen damaligen täglichen Arbeitsweg mit der Stadtbahn von der Limmerstr. zum Kröpke. Dauer 45 Minuten, Stadtbahn war immer voll, Abstand zu den anderen Leuten keine 20 cm mit der gesamten Geruchspalette, die Menschen an sich haben können. Besonders "nett" im Winter (Erkältungszeit) und im Sommer (Hitzeentwicklung). Gab aber keine Alternative, da es Parkraum zu für mich erschwinglichen Kosten in der City nicht gab. Daher bin ich dann in die Südstadt gezogen, um zu Fuß zur Arbeit gehen zu können. Das war ein Anpassungsprozess, der so oder so ähnlich auch zukünftig passieren wird bzw. kann. Ohne persönliche Anpassung/Kompromissbereitschaft hat es noch nie wirklich funktioniert und wird es auch zukünftig nicht. Das bedeutet, dass man wie ich damals mit den Gegebenheit leben muss, auch wenn sie einem nicht gefallen.

  • 45 Minuten von Linden mit der 10 zum Bahnhof? (Kröpcke ist nicht, dafür nimmst Du die 9).
    Das ist natürlich nicht [mehr] der Fall. 12 Minuten dauert die Fahrt von der Ungerstrasse, die schon fast Limmer ist. Vom Küchengarten sind's keine 10 Minuten.

  • Sorry, mag ja sein, dass es heute anders ist. Damals war es jedenfalls so. Zum Bahnhof bin ich nie gefahren, höchsten alternativ zum Aegi. Im Grunde das Gleiche.
    Und die Nummer der Bahn habe ich vergessen, wird sich wohl auch verändert haben.
    Nicht vergessen habe ich, dass es mich tierisch angenervt hat, so dass ich aus Linden weggezogen bin. Diese 45 Minuten waren real. Die meiste Zeit ging übrigens für das Ein- und Aussteigen an den dazwischenliegenden Haltestellen drauf.

  • Diese 45 Minuten waren real. Die meiste Zeit ging übrigens für das Ein- und Aussteigen an den dazwischenliegenden Haltestellen drauf.


    Ich glaube Dir das, Kai.
    Vielleicht waren die alten Bahnen so arschlahm und mit sehr engen Zugängen gesegnet (ich kann mich nur noch schemenhaft an die alten beigen Bahnen erinnern), dass das ansatzweise hinhaut.
    Mittlerweile sind es halt nur noch 12 Minuten von der Windheimstraße in die Innenstadt.

  • Mit dem Fahrrad wären es schon damals nur 10 Min. gewesen.


    Stimmt. War mir aber wegen Berufskleidung und Wind/Wetter nicht angebracht. (Ich weiß, dass viele es dennoch machen, aber für mich eben keine Alternative).
    Ich hätte auch zu Fuß gehen können. Hätte wahrscheinlich nicht viel länger gedauert. War für mich auch keine Alternative und so blieb eben die Stadtbahn.


    Ja, zu 80 % waren es diese Bahnen im Stephan535-Style. Es war fast ein Glücksgefühl, wenn mal eine von diesen grünen kam. Aber man mußte eben nehmen, was kam.


    @Stephan: ja.

  • Stimmt.
    Und die Polizei hat leider nicht genug Kapazitäten, die ganzen Arschmaden mit ihren tiefergelegten Karren abzufangen und zur Kasse zu bitten.
    Kotzt mich schon seit langem grandios an.

  • Zitat von FeelMyPain

    Ich ärgere mich in dem Abschnitt vor allem darüber, dass trotz der schmalen Straße und der erwartbaren Konflikte das Parken erlaubt ist, und sehe das auch als den eigentlichen Grund für die Situation.


    Und die Anwohner parken dann genau wo nochmal? Oder sollen die dann einfach kein Auto mehr fahren? :ahnungslos:


    Laut Kommentar unter dem Artikel gibt es zu jedem Grundstück Privatparkplätze - ob das wirklich so ist: keine Ahnung.



    Laut der Twitter-Seite der Radfahrerin wurde sie eher nicht seicht gebeten, mglws. doch bitte Platz zu machen. Und anhand der Twitter-Seite ist ersichtlich, dass sie... ähm, gerne Fahrrad fährt und sich mit Fahrradthemen beschäftigt.


    Wo wir beim Thema sind: Gibt es eigentlich was Neues von den 3 oder 4 gebrannten Autos in Linden? Die, die auf Gehflächen geparkt haben und Opfer von Feuerteufeln waren.

  • Laut Kommentar unter dem Artikel gibt es zu jedem Grundstück Privatparkplätze - ob das wirklich so ist: keine Ahnung.


    Ich habe mir jetzt mal den Spaß gemacht und Google Maps angeschmissen. Einige Häuser sind da verpixelt, daher kann man es nicht zu 100% sagen, aber für mich sieht es nicht so aus, als ob wirklich ÜBERALL eine weitere Parkmöglichkeit ist. Wenn dies dann doch der Fall sein sollte, könnte ich es zumindest halbwegs verstehen, wenn man sich über fehlenden Platz ärgert.


    Das Verhalten hier kann ich trotzdem nicht verstehen.

  • Man muss doch nun in dieser Sache nicht aus Prinzip hinter der Radfahrerin stehen.
    Natürlich ist es grundsätzlich scheisse, wenn ein Autofahrer die Freiheiten von Radfahrern (oder auch von anderen Autofahrern, Fußgängern, Schiffen und Kettcarts) beeinträchtigt. Ist das hier irgendwo die Frage? Nach meinem Empfinden rechtfertigt das Scheißverhalten des Einen aber nicht das Scheißverhalten des Anderen.
    Ich stelle mir gerade vor, ich hätte im zehnten Stock (Fahrstuhl defekt) meine Kippen vergessen, rufe meine noch oben befindliche Freundin an, sie möge diese mitbringen, wenn sie gleich nach unten kommt, und die erwidert mir, ich solle sie selbst holen, schließlich rauche sie ja nicht, sondern ich.


    Carsharing (privat & kommerziell), Fahrrad (auch und vor allem in der elektrisch beschleunigten und als Lastenrad ausgebauten Variante) & Öffis werden die aktuelle Misere ablösen.

    Das wäre schön! Und es wäre schön, wenn die Verwaltung sich das auch mal auf die Fahne schreiben würde... Da ist für die Radfahrer deutlich Luft nach oben, ÖPNV darf gern etwas günstiger werden, und wenn man das CarSharing dann nicht nur bei den Verbrechern unterstützen würde (okay, ich bin befangen...), wäre das auch noch ganz nett.
    Ich befürchte, man muss die Alternative zum Auto einfach attraktiver gestalten. Diese Investitionen werden offenbar gescheut, weil kein sofortiger monetärer Benefit erzielt wird, sondern sich der Mehrwert (in Form von weniger Unfällen, besserer Luft, mehr Platz auf den Straßen, geringere Lärmbelastung, sprich: Lebensqualität) erst nach und nach einstellt.
    Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich mein Auto abgeschafft, und das funktioniert für mich persönlich in so einer Kombilösung (Fahrrad, CarSharing, Öffis, Taxi) eigentlich ganz gut.

  • Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich mein Auto abgeschafft, und das funktioniert für mich persönlich in so einer Kombilösung (Fahrrad, CarSharing, Öffis, Taxi) eigentlich ganz gut.


    So verfahre ich seit über sechs Jahren. Funktioniert als Oststädter ohne Verlust von Lebensqualität bestens.
    Mein Arbeitgeber sieht das wahrscheinlich anders.

  • Kopenhagen hat's doch auch geschafft.
    Generell hat Dänemark aber auch nicht so eine verfickte Automobillobby.


    CarSharing über Stadtmobil habe ich 6 Jahre mit großer Freude praktiziert und würde ich ohne meine speziellen Herausforderungen auch weiterhin machen.
    Eigenes Auto nervt!

  • Man muss doch nun in dieser Sache nicht aus Prinzip hinter der Radfahrerin stehen.
    Natürlich ist es grundsätzlich scheisse, wenn ein Autofahrer die Freiheiten von Radfahrern (oder auch von anderen Autofahrern, Fußgängern, Schiffen und Kettcarts) beeinträchtigt. Ist das hier irgendwo die Frage? Nach meinem Empfinden rechtfertigt das Scheißverhalten des Einen aber nicht das Scheißverhalten des Anderen.


    Ich hätte mich da wohl auch anders verhalten - andererseits ist jeder Mensch anders gebaut, wenn man beschimpft und dazu noch despektierlich geduzt wird, anstatt sich für den Fehler zu entschuldigen, kann ich schon nachvollziehen, dass manch einem die Hutschnur platzt. Zudem zeigt das Bild in der "Neuen Presse", dass der Gehweg nicht an die Straße grenzt, sondern dazwischen eine Fläche mit Bäumen liegt. Also wäre das Ausweichen nicht sehr komfortabel (zudem auch nicht toll für jemanden, der vielleicht anschließend mit sauberen Schuhen auftreten möchte oder muss).


    Unverständlich ist die Reaktion der Polizei, beide gleich zu behandeln. Verkehrswidrig verhalten hat sich der Autofahrer, indem er einfach in die Fahrradstraße eingebgen ist, obwohl in der Gegenrichung jemand fuhr (und das ist alles bei einer geraden Strecke gut einsehbar) - dass da keine Sanktion erfolgt, ist schwer nachvollziehbar.

  • https://goo.gl/maps/bY5YC28bsLq


    Der Fahrer hat die Radfahrerin also nicht gesehen. Da frage ich mich, wie weit der kucken kann. 30 Meter? Die Straße ist an der Stelle schnurgerade. Direkt davor ist eine Einmündung, an der er bequem hätte warten können. Sollte er aus dieser Straße gekommen sein, hätte die Radfahrerin zudem Vorfahrt gehabt, auf die er besonders hätte achten müssen.


    Was jetzt so schwierig daran sein soll, innerhalb von vierzig Minuten 20-30 Meter geradeaus rückwärts zu fahren erschließt sich mir auch nicht unbedingt. Schon gar nicht, wenn man zu zweit im Fahrzeug sitzt und der Beifahrer notfalls aussteigen könnte. Wenn er das nicht schafft, ist er meiner Ansicht nach nicht dazu befähigt, dieses Fahrzeug zu lenken.


    Der Typ hat sich doch insgesamt kein Stück weniger dämlich verhalten als die Radfahrerin mit ihrer albernen Blockiererei.

    Einmal editiert, zuletzt von bjk ()