Hertha BSC Berlin

  • Die Sache im Block ist das eine und da bin ich auch mit euch auf einer Seite.


    Die Sache mit den zerstörten Toilettenräumen darf hierbei aber auch nicht vergessen werden. Und hier haben die Berliner sich nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Das geht garnicht.

  • Ich glaube, da würde hier auch keiner was Gegenteiliges sagen. Auch, dass ein paar Jungs noch den einen Ordner umgebügelt haben, geht einfach nicht.


    Idioten hat man immer wieder dabei, leider.


    Mir geht's aber eben total auf den Sack, dass sich die Polizei nach so einem komplett aus dem Ruder gelaufenen Einsatz hinstellt und sagt, dass von deren Seite aus alles richtig war.


    Und dann Medien, allen voran die Bild mal wieder, einen Kreuzzug gegen "die Ultras" führen. Kann man anhand der ganzen Artikel, auch schon vor dem Spiel, super erkennen. Selbst die ach so dollen Kollektivstrafen werden wieder in den Mund genommen... :kotzen:

  • Zitat von FeelmyPain

    Mir geht's aber eben total auf den Sack, dass sich die Polizei nach so einem komplett aus dem Ruder gelaufenen Einsatz hinstellt und sagt, dass von deren Seite aus alles richtig war.


    Gibt's denn von Seiten der Berliner Fanszene einen kritischen Kommentar zu den Vögeln aus den eigenen Reihen, die den Ordner und die Klos demoliert haben?
    Oder (ernst gemeint!) ist das unrealistisch, weil eine Fanszene in der Organisation eben nicht so strikt strukturiert und homogen ist wie eine staatliche Institution?

  • Fehlende Selbstreflektion bei solchen Sachen stelle ich immer wieder bei den Fanszenen fest. Was ich wirklich schade finde, gerade auch bei solchen Sachen. Warum sowas sellten kommt, kann ich dir ehrlich gesagt nicht beantworten, dafür bin ich zu wenig drin.


    Ändert jedoch für mich weiterhin nichts an der Tatsache, dass der Einsatz der Polizei völlig deplatziert, überzogen und destruktiv war.


    Warum?


    A) Wie auch immer man dazu steht, Zaunfahnen sind ein Heiligtum bei den Gruppen, sowas weiß auch die Polizei in den Stadion
    B) Wofür gibt es denn die tolle Kameratechnik überall, die Straftaten (oder Ordnungswidrigkeiten wie bei Pyro) identifizieren soll?
    C) Pfefferspray einfach in den Block rein mit Dutzenden Verletzten ist einfach beschissen
    D) Waren bei Start des Einsatzes schon eigentlich alles durch von Berliner Seite, da hätte dann das entwendete Banner auch nicht mehr geholfen
    E) Ist ein Einsatz einer Polizei-Truppe im/vor einem Block im Stadion IMMER eine bewusst provokante Aktion, auch das weiß ein Einsatzleiter beim Fußball


    Wie gesagt, man kann man einen Punkt nicht verstehen können/wollen, alles gut. Jedoch ist solch eine Aktion an Dümmlichkeit nicht zu überbieten und wird die Gräben nur weiter aufreißen. Aber hey, die angedachte Null Toleranz-Politik läuft super an.

  • Wir sind uns einig, was die Einschätzung des Polizeieinsatzes anbelangt. Seit Jahren überziehen die Einsatzleitungen, und das nicht nur im Stadion.
    Die neue Härte kann man auch auf Demos bewundern, allerdings lieber, wenn man sogenannte Linke drangsalieren kann.


    Bei den Einsätzen gegen Fanblöcke, freut's dazu auch den Stammtisch, dessen Sprachregelung man in den Kommentaren der Online-Publikationen lesen darf.
    Nicht vergessen: Es ist lebensgefährlich, ins Stadion zu gehen! Keiner denkt an die Kinder. Die brennen wie Zunder, wenn man sie mit Pyro bewirft. Was alle naselang geschieht, das weiß schließlich jeder.

  • In Berlin schwellt der Konflikt doch schon seit Monaten zwischen Ultras/Vorstand. Würde mich nicht wundern, wenn eine bewusste Eskalation herbeigeführt wurde, um Ultras/Fanszene im Allgemeinen zu drangsalieren, quasi wie abgesprochen mit den Medien...

  • In Berlin schwellt der Konflikt doch schon seit Monaten zwischen Ultras/Vorstand. Würde mich nicht wundern, wenn eine bewusste Eskalation herbeigeführt wurde, um Ultras/Fanszene im Allgemeinen zu drangsalieren, quasi wie abgesprochen mit den Medien...


    Bei Schwellkörpern wird dann wohl eher von Ejakulation gesprochen.

  • Zitat von FeelmyPain

    Mir geht's aber eben total auf den Sack, dass sich die Polizei nach so einem komplett aus dem Ruder gelaufenen Einsatz hinstellt und sagt, dass von deren Seite aus alles richtig war.


    Gibt's denn von Seiten der Berliner Fanszene einen kritischen Kommentar zu den Vögeln aus den eigenen Reihen, die den Ordner und die Klos demoliert haben?
    Oder (ernst gemeint!) ist das unrealistisch, weil eine Fanszene in der Organisation eben nicht so strikt strukturiert und homogen ist wie eine staatliche Institution?


    Keine Ahnung, aber warum sollte ich dieselbe Erwartungshaltung an beide Parteien haben? Meine Erwartungshaltung ist da bei der Polizei irgendwie höher. Da kommt ja nurnoch: "Ich darf mir die Schaufel aber nehmen, das war mein RECHT! Mimimimi!" und dabei ausblendet, dass es klügere Strategien gibt an seine Ziel zu kommen als dieser law and order bullshit.

  • Sollte in meiner Welt auch so sein, ja.


    Wenn man dann aber auch wieder sieht, wie die Polizei an den letzten beiden Wochenenden vorgeht, läuft gerade alles aus dem Ruder!


    Schüsse in Rostock, 2 Ladungen Pfefferspray in eine vollbesetzte S-Bahn in Leverkusen, Paulianer festgesetzt aufgrund von Rauchen im Zug...die Staatsmacht zeigt Stärke. :rocken:

  • Keine Ahnung, aber warum sollte ich dieselbe Erwartungshaltung an beide Parteien haben? Meine Erwartungshaltung ist da bei der Polizei irgendwie höher. Da kommt ja nurnoch: "Ich darf mir die Schaufel aber nehmen, das war mein RECHT! Mimimimi!" und dabei ausblendet, dass es klügere Strategien gibt an seine Ziel zu kommen als dieser law and order bullshit.


    Weil beide Seiten Fehler gemacht haben, genau deshalb habe ich die Erwartungshaltung.
    In meiner Welt geschehen Fehler, das ist normal und nicht ungewöhnlich. Wenn ich aber mit 'mimimi' argumentiere, dann bitte auf beiden Seiten.
    Ich finde es unsäglich, wie sich einige Menschen verhalten. Ob sie dabei eine Uniform tragen oder Fanklamotten (respektive die Uniform der Ultras), spielt zwar eine Rolle, entschuldigt aber eben nicht alles.


    Die Polizei muss sich deutlich mehr zurückhalten in meinen Augen, da Deeskalation fast immer der richtige Weg ist. Besonders, wenn man über die geballte Kraft der Staatsmacht verfügt.
    Dass ich aber kein Wort des Bedauerns über die Gewalt aus den eigenen Reihen verliere, ist ein Mangel an Selbstreflexion, den ich schwach finde.


    Die Erwartungshaltung ist auch bei mir höher, wenn ich auf die Polizei schaue (siehe oben), das heißt aber eben nicht, dass die Gegenseite nicht auch Nabelschau betreiben darf.
    Ich habe in meinen vielen Jahren im Umfeld von 96 auch genug Kackeimer mit 96-Schal erlebt. Und wenn ich schon eine Stellungnahme im Namen der Fans veröffentliche, steht mir gut zu Gesicht, die eigenen Reihen von der Kritik nicht völlig auszunehmen.

  • Bei Hertha haben sich die Profis geweigert sich vor den Karren von Preetz im Konflikt mit der Fanszene spannen zu lassen.
    http://www.kicker.de/news/fuss…z-und-herthas-profis.html


    Dazu muss man anmerken, dass die aktive Fanszene und die Vereinsführung nicht erst seit der Pyroaktion in Dortmund im Clinch liegen. Es gibt schon seit langer Zeit eine Funkstille, weil Hertha BSC sich als modernes, aber in den Augen der Fans vor allem als beliebiges Fußballprodukt inszeniert. Im Außenauftritt der Hertha wurden neue vereinsfremde Farben etabliert (orange und pink), eine Social Media Offensive wurde gestartet (der angesprochene Herr Keuter ist dafür hauptverantwortlich), eine E-Sports-Abteilung gegründet (auch so ein Keuter-Baby) und die Kurve wird im Gegenzug mehr und mehr gegängelt. Choreos und Spruchbänder (seit dem BVB-Eklat natürlich sowieso ganz verboten) mussten in allen Details angemeldet werden, weil alles konform mit dem Markenauftritt sein sollte und keine Botschaften unterhalb der Gürtellinie den Ruf der Hertha schädigen sollten. Deshalb gab diesbezüglich seit über einem Jahr keine Aktivität mehr. Und gegen den Social Media und E-Sports Kram ist man auch nicht grundsätzlich, aber es ging einher mit der Streichung vieler Aktivitäten des Vereins, bei denen er sich anfassbar gemacht hatte. Zum Beispiel Projekte mit Spielerbeteiligung in Brandenburger Gemeinden und Berlieber Kiezen.

  • Wie, man muss als Fußballprofi gar nicht mit der Vereinsführung in ein gemeinsames Horn tuten? Ich hatte es im Kontext mit den Aussagen und Plakataktionen unserer Mannschaft im vergangenen Jahr immer so verstanden, dass das gar nicht anders ginge.

  • Bei Hertha haben sich die Profis geweigert sich vor den Karren von Preetz im Konflikt mit der Fanszene spannen zu lassen


    Richtig so!


    Ich hatte es im Kontext mit den Aussagen und Plakataktionen unserer Mannschaft im vergangenen Jahr immer so verstanden, dass das gar nicht anders ginge.


    Na vielleicht waren ja bei uns alle der gleichen Meinung wie der geschätzte MK :ahnungslos: :mundzu:

  • Aber es wurde doch hier im Forum mehrfach darauf hingewiesen, dass man als Profi da nichts anderes sagen könne und das noch lange kein Grund sei, den Profis anzudichten, dass sie diese Meinung auch wirklich vertreten würden. :lookaround:

  • Zitat

    Mit einem in der Kritik stehenden Trainer gebe es auch keine Solidarisierungsgeste im Mittelkreis, hieß es aus den Reihen der Profis an Preetz' Adresse.


    Beachtlich...

  • https://www.kicker.de/news/fus…verkaeufe-eingeplant.html


    Für die kommende Saison plant Hertha mit einem Umsatz von rund 140 Mio. Ausgaben auch 140 Mio.


    Einnahmen: unter anderem 68 Mio durch TV-Gelder, 35 Mio durch Sponsoren.

    Ausgaben: 64 Mio für Personal, davon 54 Mio für den Lizenzspielerbereich.


    Die Verbindlichkeiten liegen bei knapp 50 Mio und steigen, weil sie ihren Investor KKR wieder herausgekauft haben. Das hat schlanke 70 Mio gekostet. Hatte ich entweder nicht mitgekriegt oder zwischenzeitlich wieder vergessen.


    Ibisevic und Mittelstädt haben verlängert. Damit haben 15 Spieler einen Vertrag, der noch mindestens zwei Jahre läuft. Die Hertha hat schon seit Jahren keinen personellen Umbruch mehr erlebt, immer nur wenig Zu- und Abgänge. Preetz ist inzwischen schon ganz schön lange dabei. Ich glaube, in den ersten Jahren stand er ganz schön inner Kritik. Aber er und der Klub haben diese ausgehalten und schwupps, schon kam Kontinuität. Nicht so spektakulär wie Köln oder Frankfurt oder andere Sternschnüppchen. Aber solide und mit ohne Ausreißern nach unten in den letzten Jahren.