Unglaubliche Schlagzeilen

  • 94-95-96 Es wird hier aber in der Diskussion mit anderen Forumsteilnehmern total am Thema vorbei diskutiert und auch Du beziehst Dich auf Sachen die hier keiner im Faden auch nur annähernd behauptet hat und stellt so absichtlich oder nicht die Mitdiskutanten in Diskussionspositionen die hier nicht eingenommen wurden.


    Das passiert hier in einer Weise bei der man schon bald Absicht unterstellen muss. Das nennt sich dann trollen und das verursacht bei mir "körperlich empfundenen Ekel".


    Edit:


    Danke, 94-95-96 , darum ging es. Niemand von den Shitstormern führt irgendeine Diskussion in der Sache. Da wird einfach plump im Herdentrieb gepöbelt.


    Witzig ist, dass Ihr gerade die genannte Herde seid...zumindest hier im Faden :rofl:

  • Sprache ändert sich, das ist richtig. Afrika heißt aber immer noch Afrika

    Zitat von Wikipädia

    In der Antike bezeichnete der lateinische Name Africa nur das Gebiet der gleichnamigen römischen Provinz im heutigen Tunesien um Karthago. Der Kontinent (zunächst nur Nordafrika westlich des Nils) wurde in der Antike oft Libya genannt. Der Name Africa wurde vom römischen Senator und Feldherrn Scipio Africanus erstmals verwendet und ist vom lateinischen Wort Afer (Plural: Afri) abgeleitet, was so viel wie „Afrikaner, Punier“ bedeutet und seinerseits von einem einheimischen Stamm abgeleitet sein könnte. Andere Deutungsvarianten bezogen den Volksnamen Afer auf das hebräischen ʿafar („Staub“), das griechische aphrike („unkalt“) oder das lateinische aprica („sonnig“).

    Afrika war also nicht immer Afrika, wie wir es kennen. Und Kakao gab es da vermutlich nicht.

    Ohoh... Ich sehe schwarz für Afri Cola... :lookaround:

  • Das Thema Afrika Keks war auch gerade Thema bei Dieter Nuhr, sein Vorschlag, man macht weiße Kekse und nennt sie Europa.

    Dieter Nuhr ist noch ungefär drei Zentimeter von Naidoo entfernt. Auch sein Jammerpost, dass er nicht verstehen kann, wieso man bei den wenigen in Deutschland Infizierten nicht mehr auftreten darf, zeugt von kompletter Verstrahlung. Dazu sein unqualifiziertes Greta-Bashing.

  • So sehe ich das auch. Nuhr ist halt ein hängengebliebener "alter weißer Mann", der seinen Lebensstil nicht verändern will und der die Jugend nicht versteht.


    Naidoo verbreitet seit Jahren explizite rechte (homophobe, antisemitische, rassistische) Parolen und Ansichten der Reichsbürger. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

  • Es gibt zumindest Comedy auf RTL und früher auch mal in Sat 1. Alles natürlich Geschmackssache. Interessant finde ich wie der Typ in dem Video meint dass wir uns ein wenig heilen würden durch Corona, alles wird zurückgefahren und sauberer.

  • [...] Wenn ich die aktuelle BBB-Ausgabe (Youtube) sehe, wo gesagt wird, Corona sei ein faires Virus, weil es die Generation 65+ dahinraffe, die den Planeten vor die Wand gefahren habe, [...]

    Sind sie es, Herr Buhrow?


    Wenn Oma als Umweltsau besungen wird, dann sind leider noch mehr deine und meine Generation gemeint, als die 65+.

  • Die Frage, was Satire dürfe oder bewirken könne, läßt sich i.a. dadurch beantworten, daß man darüber nachdenkt, was Satire überhaupt ist.


    Satire ist eine jahrtausendalte Kunstform, zu Deutsch Spottgedicht. Sie kritisiert Personen oder Mißstände und benutzt dabei die Werkzeuge der großen Übertreibung, der großen Untertreibung, das Ziehen ins Lächerliche oder auch das Verdrehen ins Absurde. Daß Satire dabei nicht fair, gerecht oder ausgewogen sein kann, daß sie nicht mit seriösen Texten gleichzusetzen ist, ergibt sich somit von selbst.


    Eine Satire hat also immer ein Ziel, auf das sie gerichtet ist. In der Regel wird von unten nach oben geschaut. Oft ist das Ziel ein Vertreter der Macht, der, im Gegensatz zu einem selbst, den angeprangerten Mißstand beheben könnte.


    Humor ist ein menschliches Kulturgut, das dabei hilft, schlechte Ereignisse besser zu verarbeiten. Im Moment des schlechten Ereignisses ist man überwältigt, verängstigt oder verärgert. Je mehr Distanz zu dem Ereignis liegt, desto stärker kann Humor bei der Bewältigung helfen, es verkleinert das Ereignis. Man will ja nicht bei jeder Erinnerung von neuem in den Panikmodus verfallen, in dem man gewesen ist, als das Ereignis tatsächlich stattgefunden hat. Man will es hinter sich lassen, damit man sein Leben weiterleben kann, so unbekümmert wie möglich.


    Beim Witz gibt es also nur einen Kardinalfehler, den man begehen kann: Den falschen Moment. Es gibt noch eine zweite Ebene, auf der man beim Witzeerzählen versagen kann: Witze auf Kosten schwächerer gelten zurecht als geschmacklos. Was viele dann aber wieder falsch deuten, weil Schwächere trotzdem in als geschmackvoll empfundenen Witzen auftauchen können. Wenn Witze also das überwältigend Große kleinmachen, dann erklärt sich auch, warum man auf Kosten von Königen, Gottheiten, Millionären, Krankheiten, Naturkatastrophen und Wetter Witze machen kann, auf Kosten Schwächerer hingegen nicht. Man steht ja schon über den Schwächeren. Von oben herab noch weiter zu verkleinern, herabzusetzen, lächerlich zu machen ist üngebührlich.


    Satire muß aber nicht lustig sein. Satire ist kein Witz. Es ist ein Spottgedicht, eine Kritik, ein Anprangern. Der Hintergrund ist ernst. Die Präsentation ist es nicht. Damit ist Satire für mich eine hervorragende Errungenschaft menschlicher Kultur.


    BBB sagt also "Ja" zu Corona. Da ist das Absurde. Absurdität ist ja bekanntlich das Widersinnige, das Aberwitzige, das der Logik widerspricht. Logisch ist, Krankheiten abzulehnen. Absurd ist, Krankheiten zu befürworten. Daß die Generation 65+ den Planeten in den letzten 50 Jahren an die Wand gefahren habe, ist die große Überteibung. Der westliche Lebensstil, insbesondere das Übergewicht und das Wirtschaftsmodell, wird kritisiert. Vielleicht sei das Coronavirus eine Antwort auf den Turbokapitalismus? Absurd. Hygienisch fragwürdige Begebenheiten auf einem großen Marktplatz im Hinterland Chinas, die das Entstehen oder Übergreifen des Virus auf den Menschen ermöglicht haben, sind ja nun keine geplante Aktion, keine Antwort, keine Reaktion auf ein Wirtschaftsmodell. Wahr ist, daß die Umweltverschmutzung mindestens lokal durch die Epidemie und durch ergriffene Vorsichtsmaßnahmen zurückgegangen ist. Lächerlich-absurd ist hingegen wieder die Verknüpfung, es gebe doch keine bessere Nachricht, also wieder die Befürwortung der Krankheit, als wenn kein Preis für diesen "Umweltschutz" zu zahlen sei. Wenn die Umweltverschmutzung weiter so zurückgehe, erlebten wir vielleicht ein neues grünes Paradies. Da ist sie wieder, die große Übertreibung. Corona als Antwort auf Überbevölkerung ist übertrieben, weil es deswegen kein Massensterben geben wird, das die Menschenzahl halbiert oder zehntelt. Angeprangert werden in der Folge Ressourcenverbrauch, Hunger und Krieg, absurd ist wiederum die Behauptung, Corona könne beides abschaffen. Lächerlich-absurd ist der Ausflug zu den Fluchtursachen.


    Handwerklich haben wir hier also ein Paradestück der Satire.


    Daß sie vornehmlich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auftaucht, kann nicht überraschen. Politik findet bei den Privaten fast nicht statt, Spott über Politik folglich auch fast nicht. Intelligente, sozialkritische Unterhaltung ebenso fast nicht. Eine Überraschung waren deswegen die ersten zehn oder acht Staffeln der Simpsons. Die Privaten sind ein überwiegend seichtes Unterhaltungsprogramm, das nicht zum Nachdenken anregt und nicht informiert. Satire prangert in der Regel das an, wofür die privaten Medien stehen, nämlich Brot und Spiele. Seichte Unterhaltung, Werbung, Konsumgesellschaft, Hedonismus, Egoismus. Das liegt in der Natur der Sache. Die Privaten finanzieren sich über Werbung. Und die Firmen, die ihre Spots da plazieren, wollen eine Wohlfühleinkaufsatmosphäre schaffen. Dafür greifen sie auch in die Programmgestaltung mit ein, meine ich vor Ewigkeiten mal gelesen zu haben im Zusammenhang mit dem Ende der RTL-Sendung "Wie bitte".


    Es gibt aber noch eine kleine Sparte, in der etwas ähnliches wie Satire regelmäßig in Privatmedien vorkommt: Die Karikatur in der Zeitung. Da gibt es freilich auch viel Politik und Vorbildung, die man braucht, um so manche Anspielung zu verstehen. Eine Karikatur kann Kritik beinhalten, muß aber nicht, sie ist von ihrem Wesen her aber immerhin eine große Übertreibung in der Darstellung von Personen oder Zuständen.


    Man könnte vielleicht über das Timing sprechen. Wer nun akut über Corona besorgt ist, findet den BBB-Sketch vielleicht befremdlich. Andererseits kannste heute keinen Sketch mehr über Rinderwahnsinn / Kreutzfeld-Jakob bringen. Das war vor 20 Jahren Thema und holt heute keinen mehr hinterm Ofen hervor. Außerdem, nochmal: Satire ist kein Witz.


    Die Grenzen der Satire setzt der Mächtige. Ist der König souverän, läßt er den Hofnarren gewähren. Ist er es nicht, läßt er ihn köpfen. Vergleiche hierzu Kunstfreiheit in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Zeiten. Zum Begriff des Narren:

    Das Hofnarrentum war eine ideengeschichtlich klar begründete Institution, die fast immer ein fester Bestandteil des Hofstaates war. Die Hofnarren als „Offizianten“ (in einem festen höfischen Amt) sollten ursprünglich ihren Herrn nicht belustigen, sondern ihn als ernste Figur ständig daran erinnern, dass auch er der Sünde verfallen könne, und in religiöser Deutung seinem Herrn als Erinnerer an die Vergänglichkeit seines menschlichen Daseins dienen. Sie waren also eine soziale Institution zulässiger Kritik. Ihre gesonderte Stellung bzw. die fehlende Bindung an gesellschaftliche Normen ermöglichte dem Narren einen besonders großen Handlungsfreiraum – da alles, was er sagte, aufgrund seiner „Narrheit“ nicht ernst genommen wurde. Darauf begründet sich der heute noch viel verwendete Begriff der „Narrenfreiheit“.