Unglaubliche Schlagzeilen

  • Bezahlt Ryan Air seine Angestellten ordentlich? Nein, dann fliege ich nicht mehr mit denen..... achso, mache ich eh nicht

  • Es geht ja auch nicht allein um Bezahlung. Auch so Fragen wie das Einhalten bzw Anerkennen von Tarifverträgen, Gewerkschaften, Zusammenarbeit mit bzw überhaupt Zulassen von Betriebsräten usw.

    Gibt natürlich viele Unternehmen, die da eigene Wege zu gehen versuchen. Auch im Mittelstand.

  • Es geht ja auch nicht allein um Bezahlung. Auch so Fragen wie das Einhalten bzw Anerkennen von Tarifverträgen, Gewerkschaften, Zusammenarbeit mit bzw überhaupt Zulassen von Betriebsräten usw.

    Gibt natürlich viele Unternehmen, die da eigene Wege zu gehen versuchen. Auch im Mittelstand.

    Ein wichtiges Argument ist ja auch, dass die in Deutschland kaum Steuern zahlen, die versteuern lieber in

    Luxemburg. Das ist dann einfach kein fairer Wettbewerb, wenn meine GmbH 15 % Körperschaft Steuer zahlt +

    18% Gewerbesteuer + 25 % Kapitalertragssteuer, wenn ich mir einen Teil des Gewinnes aus der Gesellschaft

    auszahle. Wenn ich dann lese dass Amazon in Luxemburg nur 0,3 % Steuer zahlt, ist kein fairer Wettbewerb möglich.

    Letzten Endes profitieren die Amazon Kunden wahrscheinlich davon und der normale Steuerzahler wird nach

    und nach für die fehlenden Steuereinnahmen auf kommen müssen, über Lohnsteuern, MWSt. und Firmensteuern.

    Außerdem ist der Druck den Amazon auf die Versandunternehmen ausübt unmenschlich.

    Zusätzlich die ganzen Sachen die oben aufgeführt wurden. Letzten Endes kann es jeder machen wie er will,

    Geiz ist geil, auch wenn es noch so kurzsichtig ist. Als Kunde sind wir oft genau so schlimme Ausbeuter, wie die, über die wir schimpfen. Man sieht beim Kaufen oft die Ungerechtigkeiten nicht und man kommt an Firmen wie Nestle oder anderen

    Ausbeutern kaum vorbei. Man kann sich auch nicht über alles informieren, was an Scheiße läuft, es ist einfach zu viel und wird uns selten von den Medien gezeigt. Würde uns auch deprimieren.

  • Zitat

    Ein 64-Jähriger ist bei einem Brand in einem Saunaklub bei Wesel ums Leben gekommen. Die Löscharbeiten wurden von mehreren Männern gestört, die sich mit den Wasserschläuchen der Feuerwehr gegenseitig bespritzen wollten.


    Soso. Saunaklub...

  • Wo ich dein Avatar gerade sehe, bezahlt Apple denn seine Mitarbeiter vernünftig?

    Weiss ich nicht, ob Apfel seine Mitarbeiter gut/schlecht/vernünftig bezahlt. Mein angebissener Apfel hat aber mit meiner Obst Sympathie zu tun.

  • Die Tatsache, dass man etwas nicht kommentiert, heisst aber wiederum auch nicht, dass nicht dagegen unternommen wird, wenn entsprechende Hinweis gegeben werden.

    Hm. Schnelle oberflächliche Internet-Recherche mit den Begriffen "Amazon NS-Artikel":


    11.05.2019: Warum Nazi-Artikel über Amazon vertrieben werden (Artikel auf tagesspiegel.de)

    Hieraus: "Zur Nachfrage, warum Amazon dann nicht mal Fanartikel der rechtsextremen Identitären Bewegung entfernt, auch nicht nach gezielten Hinweisen, will sich das Unternehmen nicht weiter äußern."


    23.08.2018: Landwirte - Nazi-Artikel - Chinesische Amazon-Händler (Radiobeitrag von WDR 5, ab Minute 14:57)


    07.01.2018: Amazon verbreitet gewaltverherrlichende Artikel und Nazi-Ware (Artikel in der Neuen Osnabrücker Zeitung)

    Hieraus: "„Wir schauen uns das an und melden uns wieder“, antwortet ein Unternehmenssprecher. Wochen vergehen, ohne dass sich jemand meldet. Erst nach wiederholten Nachfragen sagt der Sprecher schließlich: „Wir werden das nicht weiter kommentieren.“"


    16.12.2017: Erschreckendes Einkaufs-Paradies für Nazi-Fanartikel auf Amazons Marktplatz (Artikel auf focus.de)


    13.12.2017: SS-Outfits und Wehrmachts-Spielzeug: Wie sich Amazon zur Plattform für Nazi-Artikel macht (Artikel auf bento.de)

    Hieraus: "Nutzer berichten bento, dass sie fragwürdige Shirts mit volksverhetzenden Botschaften schon vor mehr als zwei Monaten gemeldet hatten. In einem Fall ging es um das Shirt, das SS-Stiefel als "Wanderschuhe" anpreist. Eine Reaktion von Seiten Amazons habe es nie gegeben, gelöscht wurde der Artikel demnach auch nicht."


    vermutlich 2016: Nazi-Schund? Das bieten Händler bei Amazon an (unkommentierte Aufstellung bei welt.de, leider ohne Datum; weitere Bildreihen unten auf der Seite sind alle 2016 datiert)


    07.03.2013: Amazons braune Ecke (Aritkel auf stern.de)

    Hieraus: "Vom stern auf die braune Ware angesprochen, antwortet der Versand: "Amazons Ziel ist es, seinen Kunden die größtmögliche Auswahl an Produkten zu bieten.""


    31.07.2009: Amazon jetzt ohne NPD – aber weiterhin mit antisemitischer Propaganda und Rechtsrock (Blogeintrag vom Störungsmelder auf zeit.de)


    25.04.2008: Amazon-Skandal: Noch mehr Nazi-Produkte entdeckt (Artikel auf computerwoche.de; über den US-Shop von Amazon)


    Schnelle obferflächliche Recherche bei Amazon zu eingen Artikeln, die in den Artikeln genannt werden (auf Links zu den Rotz verzichte ich bewusst):


    Blechschild "Es kann nur einer siegen und das sind wir": Im Angebot von Amazon.de seit 13. Oktober 2017


    T-Shirt "Auch ohne Sonne braun": Im Angebot von Amazon.de seit 09. September 2018; Bestseller-Rang 18 (!) in der Kategorie "Fun-Shirts" (!!)


    Aufkleber "100 % Bio-Deutsch" mit den deutschen Grenzen von 1920-1937; Im Angebot von Amazon.de seit 26. November 2017


    Aufkleber "Ich bin ein Bürger des Deutschen Reichs" mit schwarz-weiß-rotem Hinergrund; Im Angebot von Amazon.de seit 23. Oktober 2016


    Aufkleber "Deutschland meine Heimat" mit schwarz-weiß-roten Fahnen; Im Angebot von Amazon.de seit 23. September 2014


    Aufkleber "Eisernes Kreuz mit Reichsadler und schwarz-weiß-rotem Wappen; Im Angebot von Amazon.de seit 15. September 2015; in der Bestseller-Liste "Auto-Aufkleber" auf Rang 85


    Fun-Fact zwischendurch: In besagter Bestseller-Liste sind auf den Plätzen 2, 3, 32, 69 und 79 "Fuck you Greta"-Aufkleber.


    T-Shirt "Bombenwetter" mit einer Ju 87; Im Angebot von Amazon.de seit 21. April 2017


    T-Shirt "Reichsadler" mit schwarz-rot-weißem Hintergrund; Im Angebot von Amazon.de seit 25. Oktober 2015


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    An dieser Stelle muss ich abbrechen, weil mir gerade schlecht wird. Die Liste ließe sich noch ewig lange fortführen, mir war bis eben nicht bewusst, was und in welcher Vielzahl sich über diesen Shop alles verkaufen lässt. Wer es sich richtig geben möchte, macht mal das, was Mustrum angesprochen hat: Einfach mal ein paar Artikel googeln und dann auf der Artikel-Seite bei "Kunden, die diesen Artikel gekauft haben..." gucken.


    Amazon wird sicherlich reagieren, der mediale Druck wird sie dazu zwingen. Es werden einige Artikel gelöscht und Händler gesperrt, so dass sich Amazon hinstellen und sagen kann "Wir distanzieren uns bla bla" und die Fanboys und -girls sagen können "Seht ihr, so schlimm sind die gar nicht". Und in einem halben Jahr geht der Scheiß wieder von vorne los.


    Was das ganze mit Bashing zu tun hat, SVElfe, kannst du mir gerne mal versuchen zu erklären. "Bashing" ist immer so ein Totschlagargument. Das Aufzeigen, dass Amazon mit Nazi-Dreck Geld verdient, ist ja nur ein Kritikpunkt: Arbeitsbedingungen, Steuervermeidung, Knebelverträge mit Lieferanten, Vernichtung neuwertiger Ware... Die Liste ist lang und wird stetig länger. Amazon scheiße zu finden hat nichts mit Bashing sondern mit Moral zu tun.


    Würde Amazon auf besagte Moral Rücksicht nehmen, wären sie nicht der größte Haufen Ficke der größte Versandhändler auf diesem Planten. Keine Ahnung, ob der Markt das über kurz oder lang regelt. Meine Meinung ist ja, dass der Markt genau solche Konzerne mit solchen Machenschaften schafft und fördert, aber das zu diskutieren würde an dieser Stelle zu weit führen und ich habe ja sowieso keine Ahnung.



    Die können gefühlt machen, was sie wollen.

    Richtig. Und zwar, weil sie es können.


    applaudiere ich jedem, der auch ohne Amazon auskommt.

    Danke.


    Auf den online-Handel zu verzichten, ist verständlich, aber nicht immer ganz einfach, für sich klar zu kriegen.

    Man muss gar nicht auf den Online-Handel an sich verzichten und ihn auch nicht per se verfluchen. Genau wie im stationären Einzelhandel gibt es auch inhabergeführte Online-Shops mit sauberen Arbeitsbedingungen. Für die wird es nur genauso schwer auf dem Markt zu bestehen, wenn Giganten wie Amazon allein durch ihre Steuerflucht einen Wettbewerbsvorteil haben.


    Ich kaufe nicht bei Leuten, die ihren Angestellten so wenig zahlen, dass sie davon nicht leben können. Dabei ist es unerheblich, ob on- oder offline.

    Danke.


    Das Lohnniveau ist in diesem Land in Gänze ein Witz.

    Das!


    Für mich ist bei einer Bewertung einschl. Schlussfolgerung für das eigene Handeln dann auch immer noch wichtig, welche Größe und welche Möglichkeiten ein Unternehmen hat, seine Beschäftigen fair zu entlohnen und welche Arbeitsbedingungen man "anbietet".

    Und das!

  • Man muss gar nicht auf den Online-Handel an sich verzichten und ihn auch nicht per se verfluchen.

    Es gibt Online-Alternativen zu Amazon. Richtig. Aber wir müssen doch weiter denken. Wir reden doch hier über diverse Gründe, die gegen Amazon sprechen. Ausbeutung der Mitarbeiter zum Beispiel. Da kann ich mir dann doch im Gegenzug nicht mein Paket von DPD oder UPS oder wie sie heißen liefern lassen, auch wenn der Händler vielleicht alles super macht. Ob sich die Post bzw. DPD da von den Alternativen positiv abhebt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich halte nichts davon zu sagen, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Jeder weiß, das in der Gastro-Küche viel Geld mit günstigem Personal verdient wird. In der Küche arbeitet oft der Chef mit zwei Azubis. Sind die irgendwann genervt, kommen die nächsten. Ein paar ziehen es halt durch, weil die (positiv) verrückt sind und die retten dem Chef dann den Hintern. Da kann ich doch nicht sagen, das weiß ich nicht. Damit hab ich dann nur mein schlechtes Gewissen ausgeschaltet.


    Es ist das problematische Lohnniveau, richtig.

  • Moin


    In erster Linie liegt doch alles daran, dass die Kunden möglichst günstig, billig, umsonst kaufen, handeln, verbrauchen wollen.


    Irgendjemand muss den Arsch für günstiges Einkaufen hinhalten.


    In zweiter Linie sind es dann die Geringverdiener, die ebenfalls günstig, billig oder umsonst einkaufen und verbrauchen müssen. Das geht dann weiter bis in noch billigere Niedriglohnländer wo sich dann der Kreis schließt.


    Stellt man dann um auf Bio oder Qualität und kauft wenig, gezielt und bewusst ein, dann brechen ganze Produktions- und Lieferzweige zusammen, was dann wieder Arbeitslosigkeit und Hunger hier im Land und bis in die Niedriglohnländer bringt.


    Das is ein ewiger Kreislauf, den es schon im Mittelalter gab bzw. zu Zeiten der Seidenstraße.

    Händler, die immer speckiger wurden und Erzeuger sowie Transporteuer, die arm wie die Kirchenmäuse waren.

  • 1. Wo? Hast Du Links?


    2. Hanse oder Fugger? Beide Vergleiche hinken, aber die Hanse hatte nicht mal so etwas wie eine Konzernzentrale.

  • War die Hanse nicht ein Verbund von Kaufleuten, so ähnlich wie EDEKA heute, nur fast ohne Konkurrenz.?


    Die haben die Einkaufspreise diktiert und die Waren dann nach Absprache wieder teuer abgegeben.


    Die Erzeuger und Transporteure wurden auch ausgebeutet.

  • 1. Wo? Hast Du Links?


    2. Hanse oder Fugger? Beide Vergleiche hinken, aber die Hanse hatte nicht mal so etwas wie eine Konzernzentrale.


    1. https://www.zdf.de/dokumentati…e-hanse-1-2-eine-104.html

    Ich weiß aber nicht, ob es deinen Ansprüchen genügt; ist wohl eher oberflächlich.

    Wobei die Hanse den "Sprung weiter in den Westen" verpasst und daher mehr und mehr in der Versenkung verschwunden ist.


    Das kann man m.A.n. von Amazon nicht erwarten, da die ja das richtige Geld mit der AWS (Amazon Web Service) verdienen. Der Onlinehandel wird wohl mehr "nice to have" und gilt als Adressensammlung.


    2...ein "bisschen" Konzernzentrale war wohl Brügge

  • Man muss gar nicht auf den Online-Handel an sich verzichten und ihn auch nicht per se verfluchen.

    Es gibt Online-Alternativen zu Amazon. Richtig. Aber wir müssen doch weiter denken. Wir reden doch hier über diverse Gründe, die gegen Amazon sprechen. Ausbeutung der Mitarbeiter zum Beispiel. Da kann ich mir dann doch im Gegenzug nicht mein Paket von DPD oder UPS oder wie sie heißen liefern lassen, auch wenn der Händler vielleicht alles super macht. Ob sich die Post bzw. DPD da von den Alternativen positiv abhebt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich halte nichts davon zu sagen, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Jeder weiß, das in der Gastro-Küche viel Geld mit günstigem Personal verdient wird. In der Küche arbeitet oft der Chef mit zwei Azubis. Sind die irgendwann genervt, kommen die nächsten. Ein paar ziehen es halt durch, weil die (positiv) verrückt sind und die retten dem Chef dann den Hintern. Da kann ich doch nicht sagen, das weiß ich nicht. Damit hab ich dann nur mein schlechtes Gewissen ausgeschaltet.


    Es ist das problematische Lohnniveau, richtig.

    UPS zahlt übrigens Monatsgehälter über 3.000 Euro brutto, das halte ich für sehr fair, zumal die auch jedes Jahr nach oben anpassen. Problematisch ist es bei Subunternehmern von UPS, da habe ich keinerlei Zahlen und befürchte, dass dass zum einen immer mehr wird und dass da niedrigere Löhne gezahlt werden, genau wie auch

    bei DHL. UPS Boten kenne ich sehr viele persönlich, daher die recht genauen Infos.

  • War die Hanse nicht ein Verbund von Kaufleuten, so ähnlich wie EDEKA heute, nur fast ohne Konkurrenz.?


    Die haben die Einkaufspreise diktiert und die Waren dann nach Absprache wieder teuer abgegeben.


    Die Erzeuger und Transporteure wurden auch ausgebeutet.

    Die Hanse war zunächst einmal ein Verbund von Städten, die im Handel im Nord- und Ostseeraum meistens sehr aktiv waren und ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen bündeln wollten. Die haben für ihre Kaufleute bestimmte Vorteile wie militärischen Schutz und Rechtssicherheit geschaffen. Natürlich waren viele Ratsherren auch Kaufleute, aber es waren weder alle Ratsherren Kaufleute noch alle Kaufleute Ratsherren.


    Und im Übrigen waren die Kaufleute meistens selbst die Transporteure und haben schon für genügend Marge gesorgt. Mal abgesehen davon, dass die Transportrisiken deutlich höher waren als heute. Und die Ratsherren, sofern sie keine Kaufleute waren, waren häufig Produzenten. In Lüneburg bestand der Rat zum Beispiel überwiegend aus Sülfmeistern, die Anteile an Salkzsiedepfannen besaßen. Und das in Lüneburg gewonnene Salz war das wichtigste Handelsgut der Stadt.


    Dass die alle ihre Lohnarbeiter nicht gerade fürstlich entlohnt haben, mag aus heutiger Sicht wie Ausbeutung erscheinen. Tatsächlich ist das Lohnarbeitssystem der damaligen Zeit aber deutlich differenzierter zu sehen, weil der Meister oder Kaufmann seine Knechte und Mägde auch zu ernähren, zu beherbergen und im Krankheitsfall ihn/sie und im Todesfall deren Familien zu versorgen hatte (neben einem möglichen, aber nicht immer obligatorischen Geldlohn). Dass das nicht immer perfekt geklappt hat, steht auf einem anderen Blatt. Natürlich auch, dass das lebenslange Abhängigkeit vom "Herrn" bedeutet hat. Aber die Menschen kannten es nur so und vom Prinzip her waren das Mittelalter und die Frühe Neuzeit daher in der Hinsicht wesentlich besser als ihr Ruf.


    Für die zweite und dritte Feststellung würde mich deshalb eine Quelle interessieren, das kenne ich so nicht (gerade mit den Preisabsprachen). Dafür war die Hanse bei aller Macht und allem Einfluss schlussendlich auch zu heterogen in ihren Interessen und zu locker organisiert. Auf Hansetagen gab es deshalb auch keine Mehrheitsbeschlüsse, die für alle bindend waren. Vielmehr haben immer einzelne Städte in einzelnen Fragen ihr Ding gemacht, ohne dass das zwangsläufig negative Folgen für sie hatte.


    Etwas anders verhält es sich mit der Familie Fugger und der Stadt Augsburg -- dabei handelte es sich aber auch nicht um einen Städtebund, sondern um eine Art Familienimperium. Die haben mit Textilhandel angefangen und später auch Bergbau und Kreditgeschäfte betrieben (und über Kreditvergabe indirekt das Haus Habsburg = die römisch-deutschen Kaiser kontrolliert). Ähnlich übrigens die Medici in Florenz, nur dass die sich irgendwann ganz direkt Fürstenmacht und später päpstliche Macht gesichert haben. Trotzdem ist die Nummer auch da anders gelaufen als bei Amazon.


    Kurzum: Diese Vergleiche heutiger Weltkonzerne mit Handelshäusern und Handelsstädten der vorkapitalistischen und erst in Ansätzen globalisierten Welt hinken an ganz vielen Stellen ganz gewaltig.

    Ich habe es mir jetzt nicht angesehen, aber für 45 Minuten (unterhaltsame) Doku ist das Thema eigentlich zu komplex. Dass die Hanse es verpasst hat, in den Amerikahandel einzusteigen, stimmt. Aber auch das lag vor allem an ihrer lockeren Organisation. Ihr Niedergang hat außerdem noch andere Gründe: Den Dreißigjährigen Krieg und die schon vorher wachsende Vormachtsstellung von Schweden und Dänemark im Ostseeraum, der Verlust der De-facto-Selbständigkeit vieler Hansestädte an die Landesherren, wirtschaftliche Konkurrenz aus anderen Teilen Europas, Protektionismus in England und Russland (Kontore in London und Nowgorod) und genereller Aufstieg von England, Frankreich, den Niederlanden sowie Portugals und Spaniens zu Welthandelsmächten, auch über Amerika hinaus. Die Hanse passte irgendwann nicht mehr in die veränderten Verhältnisse in Europa.


    Und wenn man denn überhaupt von einer "Konzernzentrale" der Hanse sprechen will, dann war das Lübeck -- aber wie gesagt, da die Organisation eher locker war und die einzelnen Städte ihre Selbständigkeit niemals aufgegeben hätten (und das auch nie zur Debatte stand), macht das eigentlich keinen Sinn und wäre m.E. ziemlich konstruiert

  • Zitat

    Ein 64-Jähriger ist bei einem Brand in einem Saunaklub bei Wesel ums Leben gekommen. Die Löscharbeiten wurden von mehreren Männern gestört, die sich mit den Wasserschläuchen der Feuerwehr gegenseitig bespritzen wollten.


    Soso. Saunaklub...

    Was für eine Strafe wartet denn auf solche Hurenböcke?