Welchen gesellschaftlichen Wert hat Fußball?



  • Zitat

    Original von 96Maniac


    Es könnte gut sein, dass du dich irrst. Es gibt Untersuchungen, die behaupten, dass der Heimvorteil ausschließlich aus dem "sich heimisch fühlen", der gewohnten Umgebung eben resultiert. Ob da 50.000 sind, die 90 Minuten anfeuern oder 5000, die ruhig wie in der Oper sind, spielt angeblich keine Rolle. In diesen Studien wird sogar eher ein Nachteil durch zu heftiges anfeuern angenommen, da die Spieler nervöser werden.


    Zitat

    Original von andro96


    Ich bewerte doch nur. Und was fussball alles für die Verbesserung der Welt tun kann, darüber sind schon Bücher geschrieben und Filme gedreht worden. Fussball ist, um bei Stichworten zu bleiben, auch ein Miteinander, Konflikte friedlich austragen, soziale Kompetenz zu erlernen.... aber das führt in deisem Thread zu weit.


    Und warum soll ich den Fussball und das drumherum nicht zur Verbesserung der Welt nutzen dürfen? Die Welt zu Gast bei Freunden!


    (Alle Zitate aus dem Thread Stimmung und drumherum gegen Bayern)


    Da die oben in groben Zügen zitierte Diskussion meiner Meinug nach eine weiteren Vertiefung bedarf, habe ich das mal hierher verlegt.


    Fußball hat eine gesellschaftsgruppenübergreifende Bedeutung. Bei einem Fußballspiel kommen Menschen der unterschiedlichsten Gesinnungen, Schichten und Meinungen zusammen. Fußball polarisiert, Fußball verbindet, Fußball schürt Hass, Fußball emotionalisiert.

    • Offizieller Beitrag

    Wozu dann noch eine Diskussion? Der letzte Absatz besagt schon alles. Den kann ich so unterschreiben.

  • Du hast noch "Fussball kostet viele Menschen eine Menge Geld und bringt einigen anderen Personen ne Menge Kohle" vergessen.

  • Zitat

    Original von toni maroni
    sex schürt hass ?


    Es gibt Leute, die kommen nicht zum Zuge, werden dann Neonazi oder Organisator einer Antifademo.

  • Zitat

    Original von Florian
    Du hast noch "Fussball kostet viele Menschen eine Menge Geld und bringt einigen anderen Personen ne Menge Kohle" vergessen.


    Hab ich vergessen, richtig. Dabei ist das mit ein Hauptgrund, daß im Stadion einiege Gesellschaftsschichten nicht mehr oder nur noch vereinzelt vertreten sind. Wer das Geld nicht aufbringen kann, ist nicht dabei.


    Lokutus: Mir geht es in erster Linie um die Bewertung. Hass zum Beispiel ist die Saat für Gewalt. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Ich habe nichts gegen gepöpel, Beschimpfungen des Schiedsrichters, Lächerlichmachung des Gegners (nicht persönlich, sonder aus der Masse der Zuschaer heraus, emotion halt) bin mir aber bewusst, wo die Grenze liegt.
    Bei manchen hier habe ich nicht das Gefühl, daß diese Grenze gesehen wird bzw absichtlich übertreten wird. Es kann sogar sein, daß einiege Zustände wie in Italien haben wollen und Spaß an der Gewalt haben. Aber auch das wird zu Ausgrenzungen führen und mithin dem Fußball schaden und ihm die Möglichkeit nehmen, sein verbindendes Potenzial auszuschöpfen.

  • Zitat

    Original von andro96
    [quote]Bei manchen hier habe ich nicht das Gefühl, daß diese Grenze gesehen wird bzw absichtlich übertreten wird


    es gibt hier einige user die sehrwohl entgegen deiner darstellung eine äußerst überschaubare grenze ihr eigen nennen, und selbst eben die wird nie übertreten.


    trotzdem sehe ich in diesem thema keinen besonderen nährwert.

  • Das habe ich ja gar nicht behaupted. Ich habe ja nicht alle gesagt, sondern einiege. Und das einiege diese Grenze kennen und nicht überschreiten, habe ich ja auch nicht bestritten. Insgesamt finde ich sogar, daß es hier in Deutschland äusserst friedlich zugeht. Das Potenzial des Fußballs eben. Und nebenbei finde ich das Thema sehr nahrhaft, weil Fußball mit seinen Fans ebengerade ein Spiegelbild der Gesellschaft abgibt. Wenn ich der einziege sein sollte, der das so sieht, ist das halt der letzte eintrag hier, seis drum.

  • Und um die Bundeskanzlerin sprechen zu lassen:


    "Meine Damen und Herren, wir denken beim Thema Fußball natürlich vor allen Dingen an die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Aber wir wissen alle: Fußball ist sehr viel mehr. 6,3 Millionen begeisterte Mitglieder leisten beispielhafte Arbeit und (zeigen) beispielhaftes Engagement. Meine Damen und Herren, wir wissen, dass diese 6,3 Millionen Mitglieder noch viele weitere Freunde in unserem Land haben. Wenn man einmal überlegt, was für eine Bedeutung Fußball für Familien und Freundschaften hat, dann kann man schon sagen, dass er zutiefst unsere Gesellschaft prägt."


    aus [URL=http://www.bundeskanzlerin.de/bk/Navigation/Aktuelles/reden,did=45926.html]Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des außerordentlichen Bundestags des Deutschen Fußball-Bundes am 9. Dezember 2005 in Leipzig[/URL]

  • Zitat

    Original von andro96
    Wenn ich der einziege sein sollte, der das so sieht, ist das halt der letzte eintrag hier, seis drum.


    Du bist nicht der Einzige der das so sieht zu deiner Beruhigung. ;)
    Ich selber bin im Stadion leidenschaftlich dabei und gebe alles, was meine Stimme hergibt, aber es gibt auch Situationen, wie am Samstag als Kahn am Boden lag, in denen ich mich zurückhalte, da ich zum einen ein faier Mensch bin und zum anderen es als sinnlos betrachte einen Gegenspieler, der am Boden liegt und verletzt ist, auszubuhen.
    Außerdem motiviert man einen solchen Spieler umso mehr und wenn Kahn zurückgekommen wäre, glaube ich persönlich nicht, dass dann Thommy noch das 1:0 geschossen hätte.
    Ich persönlich singe dann lieber Lieder, wo ansonsten nur der Supporter-Block und N4/N5 mitmachen, damit zumindestens das laut rüberkommt.

  • Ich finde es immer recht nervig, wenn man in den Fussball alles moegliche hineininterpretiert. Hat das Gekicke wirklich grossen gesellschaftlichen Wert? Heutzutage sollen Fussballer unbedingt Vorbildfunktionen haben, aber haben sie denn diese. Nicht jeder kleine Junge will unbedingt wie unsere Nationalkicker sein und macht auch nicht jeden Scheiss von Olli und Co nach. Lass die Kicker doch so sein, wie sie sind und nicht so allglatt streichen.
    Auch die These mit dem Mikrokosmos der Gesellschaft halte ich fuer Falsch. Es ist eine grosse Interessengruppe, aber viele Leute meiden doch die Stadien, weil sie eben dieser Gruppe nicht angehoeren.
    Von mir aus koennen die Leute auch poebeln. Dass dabei niht immer die schlausten Sachen bei rausgekommen, sollte bewusst sein. Ich habe mich bei manchen Auswaertsfahrten auch oft genug fuer die Dummheit einiger 96-Fans geschaemt und mich keineswegs mit ihnen identifiziert. Insofern stimmt auch das einigende nicht. Genauso wenig hass ich nicht Werder Bremen und St. Pauli, bloss weil es viele Rote tun. Der Hamburger SV ist mir auch ziemlich egal.
    Diese Hoffungen, dass durch die WM 2006 das ganze Land nach oben strebt, ist doch auch Unsinn. Was passiert denn bis dahin? Abwarten und Nichtstun? Ich glaube nach der WM sind erstmal viele froh, dass der Spuk vorbei ist und zum typisch deutschen Wehklagen kommt dann sehr bald die Frage nach den entstandenen Finanzloechern.
    Fussball ist in erster Linie ein Hobby und der grosse Fussball ist ein riesiger Kommerz.

  • andro96: Gibs zu- dein Geburtsdatum ist ne falsche Angabe ;):anmachen:....




    ->http://www.ekd.de/aktuell/2006_02_15_schmidt_65.html


    (.....Fußball hat für den Kirchenmann dabei auch eine integrative Kraft: "Das Spiel verwischt ein wenig die sozialen Strukturen. Die Vereine sind mit die wichtigsten Helfer bei der Integration von ausländischen Mitbürgern." Der Ball in seinem Büro wurde in der Dritten Welt unter dem "Transfair"-Siegel für menschenwürdige Arbeitsbedingungen hergestellt: "Wer so einen Ball kauft, setzt ein Signal für eine gerechte Welt." Auch die ist Schmidt wichtig.......)

    Einmal editiert, zuletzt von Red Storm ()