NP: Kommt Lala zurück?

  • Kommt Lala zurück?


    Er gefährdet seine Position im Team. Kapitän macht sich für Mitspieler stark.


    VON GUNTHER NEUHAUS


    HANNOVER. Natürlich hätte der Sünder seinen Fehltritt gern ungeschehen gemacht. „Im Nachhinein ist man immer schlauer“, weiß Altin Lala, der gegen Stuttgart in der 37. Minute nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war.
    Schon in Berlin hatte er 96 ja Ende Januar mit einem frühen Platzverweis (45. Minute) geschadet. „Auf der Position kommt so etwas vor“, wirbt Lala um Verständnis. „Diesmal habe ich mir den Ball zu weit vorgelegt und wollte ihn noch weggrätschen.“
    96-Trainer Peter Neururer mahnte jedoch, Lala müsse „in so einer Situation einfach wegbleiben. Das muss er lernen, egal, wie alt und wie erfahren er schon ist.“
    Lala jedoch will nicht als Serientäter gelten. „Natürlich tut mir das jetzt leid, aber vor diesen zwei Platzverweisen habe ich das letzte Mal 1998 Gelb-Rot gesehen“, erinnert er sich. Im Oktober 1998 war er im Zweitligaspiel bei Fortuna Köln nach zwei Fouls innerhalb von 30 Sekunden vom Platz gestellt worden. Siebeneinviertel Jahre lang hatte sich der 96-Kapitän danach nichts zu Schulden kommen lassen.
    Eine Geldstrafe wird Lala nun nicht aufgebrummt. „Altin und vor allem die Mannschaft sind schon gestraft genug“, meint Neururer.
    Die übliche Sanktion einer Spielsperre trifft Lala nun bei der kommenden Partie in Lautern. Zudem scheint es, als hätte er seine Position im Team gefährdet. Am Sonnabend wird ihn Chavdar Yankov ersetzen, und „danach muss Altin zusehen, wie er wieder in die Mannschaft kommt“, warnt Neururer, der der halben 96-Mannschaft in der letzten Woche den nötigen Erfolgshunger abgesprochen hatte.
    Robert Enke, Michael Tarnat, Christoph Dabrowski, Per Mertesacker und Hanno Balitsch nahm er von dieser Kritik aus, beim Rest der Mannschaft aber kam Neururers fundamentaler Zweifel nicht gut an.
    „Es gibt bei uns keinen Spieler, der nicht gewinnen will“, macht sich Kapitän Lala für seine Mitspieler stark. „Es lag nicht an der Siegermentalität, dass wir die letzten Spiele nicht gewonnen haben, sondern daran, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Man muss sich Ziele setzen, aber man muss auch realistisch bleiben.“