Medien und Wahrnehmung der Realität

  • Du glaubst nicht, bei wie vielen ich das schon gesehen habe. Wohnmobile sind in dem alter oft gut gepflegt, werden oft von Ü80 gefahren, die regelmäßig Service machen und Originalteile verbauen.

  • Erstens bleibt der Feinstaub nicht in der Hildesheimer Straße, Sallstraße, Altenbekener Damm oder Marienstraße hängen. Der Krach übrigens auch nicht. Zweitens fahren auch in den anderen Straßen mehr oder weniger viele Fahrzeuge, die Lärm und Feinstaub erzeugen.


    Und noch einmal: Die Schilder stehen ja schon. Es mögen ja nur noch wenige Fahrzeuge mit hohem Ausstoß sein, aber zumindest die könnte man damit weiter draußen halten. Alle anderen dürfen ja eh rein in die Umweltzone.


    Und im Übrigen hat nicht jede alte Karre auch ein H als letztes Zeichen auf dem Nummernschild. Dafür gibt es nämlich strenge Anforderungen. Hat denn jemand Zahlen, wie viele über 30-jährige Fahrzeuge überhaupt ein "Oldtimer"-Kennzeichen haben?


    Auch wenn es Euch nicht passen mag, aber jedes Kraftfahrzeug ist auch eine Belastung für andere, gerade im Stadtgebiet. Und hier geht es ja nur um die mit besonders hoher Belastung. An die anderen wollen ja nicht mal die Grünen in Sachen Umweltzone dran.

  • Und hier geht es ja nur um die mit besonders hoher Belastung. An die anderen wollen ja nicht mal die Grünen in Sachen Umweltzone dran.

    Woran machst du das fest, dass die Grünen da nicht Ran wollen?


    Nach meinen Informationen wollten sie die Umweltzone sogar verschärfen (allerdings ginge das nicht über den Luftreinhalteplan, es bräuchte einen anderen Beschluss). Du ahnst, woran das scheitern würde...

  • Zitat

    Und im Übrigen hat nicht jede alte Karre auch ein H als letztes Zeichen auf dem Nummernschild. Dafür gibt es nämlich strenge Anforderungen. Hat denn jemand Zahlen, wie viele über 30-jährige Fahrzeuge überhaupt ein "Oldtimer"-Kennzeichen haben?

    Ich rede ja auch vom Sonderfahrzeug Wohnmobil, und die sehe ich regelmäßig auf Stellplätzen in dem Alter mit H Kennzeichen. Ist aber auch nicht untypisch, weil die Lebensdauer eines Wohnmobils weit länger ist als die eines normalen PKW, zumindest auf deutschen Straßen.

  • Hat denn jemand Zahlen, wie viele über 30-jährige Fahrzeuge überhaupt ein "Oldtimer"-Kennzeichen haben?

    Zitat

    Am 1. Januar 2023 waren 793.589 Kraftfahrzeuge (Kfz) und Kfz-Anhänger mit und ohne Historienkennzeichen (H-Kennzeichen) – im deutschen Sprachgebrauch meist als Oldtimer bezeichnet – in Deutschland zugelassen.

    Quelle: KBA


    Zitat

    1. Januar 2021 rund 66,9 Millionen in Deutschland zugelassene Fahrzeuge auf

    Quelle: KBA


    Die Oldtimer machen also 1,2 % vom Gesamtbestand aus. Noch geringer wird die "Belastung", wenn man berücksichtigt, dass Oldtimer im Durchschnitt unter 2.000 km im Jahr fahren. Im Durchschnitt fahren die Bundesbürger 12.000 km mit ihren Alltagsfahrzeugen, also 6 x soviel. Und die Umweltbelastung/Feinstaubbelastung kommt ja durch das Fahren/Benutzen.


    Diese Zahlen sagen für mich, dass die Oldtimer nur sehr unwesentlich zur Umweltbelastung beitragen im Vergleich zu den übrigen Fahrzeugen. Daher sind die Oldtimer bei der Frage nach "Umweltzone ja oder nein" zu vernachlässigen.


    Aber nochmal konkret, Mr. Mo: Wieviele Autos mit gelben oder roten Plaketten sind dir in dem letzten Jahr aufgefallen? So cirka? (Nicht in der Südstadt, denn da hat ´ne Mofa natürlich recht. Die dürfen da ja gar nicht rein.) Ich kann für mich sagen, dass ich in dem Zeitraum genau ein Auto gesehen habe und das fiel mir sofort auf, denn eine rote Plakette sticht eben inzwischen sehr stark heraus. Laut diesser Statistik gibt es in Deutschland noch 435.300 Autos mit Schadstoffklassen gleich/schlechter EURO 3. Da sind die Oldtimer inbegriffen. Oder in Prozent: 0,65 %.


    Insofern empfinde ich es als sinnvoll, wenn man über die 99,35 % spricht und nicht die 0,65 % als Argument für oder gegen etwas hernimmt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kai () aus folgendem Grund: In den 435.300 sind auch EURO 3 Fahrzeuge und nicht nur EURO 3 schlechter

  • Insofern empfinde ich es als sinnvoll, wenn man über die 99,35 % spricht und nicht die 0,65 % als Argument für oder gegen etwas hernimmt.

    Vollkommene Zustimmung. Das ist so typisch deutsch. Sich über kleinste Minderheiten / unwichtige Dinge die Köppe einschlagen und die großen Probleme einfach schleifen lassen.

  • Geiler Move:

    Von der Luftqualität in Hannover Mal kurz zu "typisch deutscher Eigenschaft, sich mit unwichtigen Dingen zu beschäftigen" übergegangen.

    Die Umweltzone wurde aufgehoben, weil die Grenzwerte eingehalten werden. Ein Grund dafür ist unbestritten die geringere Anzahl der Fahrzeuge mit schlechten Abgaswerten.

    Die weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität sind ja nicht aufgehoben.

  • Ganz entscheidend ist doch der letzte Satz von Mr. Mo, dass es schön wäre, ginge die kommunale Verwaltung den Weg der generellen Ausdünnung des Autoverkehrs in innenstadtnahen Bezirken.

    Ich würde da auch gar nicht auf Feinstaub (der übrigens ebenso durch Reifenabrieb entsteht, also auch durch E-Autos) abheben, sondern auf Lebensqualität durch mehr Platz und weniger Verkehr.


    Aber das Thema ist ja alt und auch hier kontrovers diskutiert worden.

  • Wenn "nur" 0,65 Prozent mehr Fahrzeuge am Ende z.B. bedeutet, dass die Belastung um zehn oder selbst fünf Prozent zunimmt (zweite Zahlen jetzt vorsichtig aus der Luft gegriffen, verdeutlicht aber hoffentlich das Problem), dann wäre das schon signifikant, oder?


    Und noch mal, ich sehe keine solchen Fahrzeuge, weil sie auf meinen üblichen Wegen eben größtenteils nicht fahren dürfen. Abgesehen davon, dass ich mir als Stadtbewohner generell eine Reduktion des motorisierten Verkehrs wünsche, wegen der ja trotzdem vorhandenen Emissionen - auch der von E-Fahrzeugen - und aus dem von prickelpit96 genannten Grund des Platzbedarfs. Wie gesagt, jedes Auto ist eine Belastung für andere, stehend wie fahrend.


    Und 'ne Mofa hat Recht, die Grünen wünschen sich mehr. Ich hatte das erst anders verstanden.


    Edit: Dem Auto so viel Bedeutung zu verleihen i könnte man übrigens ähnlich "typisch deutsch" finden wie den Wunsch, auch Details zu regeln. Lasst uns doch lieber inhaltlich als mit solchen Totschlagargumenten diskutieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Mo ()

  • Was machen diese 0,65% denn derzeit? Lassen die ihr Auto stehen, fahren die einfach so verbotenerweise trotzdem durch die Umeweltzone, fahren sie mit Sondergenehmigung durch, oder machen die einen Umweg?


    Wie auch immer, ich prophezeie einfach ganz mutig, dass man keinen Unterschied messen wird.


    Meinetwegen könnte man gern die Grenzwerte neu definieren und gar keine Verbrenner mehr in die Stadt fahren lassen. Aber ob man die Zone so wie derzeit belässt oder auflöst halte ich für egal. Und dann bin ich eher für weniger Regulierung.

  • Die haben sich dort auch nicht versammelt. Die durften ja bisher nicht rein. :D

    Und ja, es gibt noch Fahrzeuge ohne grüne Plakette. Hauptsächlich "Handwerker-Fahrzeuge" und Wohnmobile.

    Zumindest die Handwerker bekommen meines Wissens sowieso schon eine Ausnahmegenehmigung, sodass es an der Stelle nichts ändert.

  • Das ist genau mein Punkt. Die Luft mag sich verbessert haben und die Grenzwerte werden aktuell eingehalten. Ich bezweifle aber, dass die Umweltzone primär dafür verantwortlich ist. Das war eine Maßnahme um den Klagen der DUH aus dem Weg zu gehen, mehr nicht.

  • Das stimmt. Handwerk macht einen Großteil der Ausnahmegenehmigungen aus. Allerdings lässt sich auf die Schnelle nicht feststellen, wie viele keine Ausnahme beantragen.


    Und zur Frage nach der zukünftigen Luftgüte, kann ja weiterhin auf die Daten vom Gewerbeaufsichtsamt zugegriffen werden. Die Messstation bleibt ja bestehen. Ich bin selbst gespannt, wie es sich entwickelt.

  • Was machen diese 0,65% denn derzeit? Lassen die ihr Auto stehen, fahren die einfach so verbotenerweise trotzdem durch die Umeweltzone, fahren sie mit Sondergenehmigung durch, oder machen die einen Umweg?


    Wie auch immer, ich prophezeie einfach ganz mutig, dass man keinen Unterschied messen wird.


    Meinetwegen könnte man gern die Grenzwerte neu definieren und gar keine Verbrenner mehr in die Stadt fahren lassen. Aber ob man die Zone so wie derzeit belässt oder auflöst halte ich für egal. Und dann bin ich eher für weniger Regulierung.

    Ich hatte bis vor 6 Jahren so eines. Einen 18 Jahre alten Lupo mit Saugdiesel, also gelbe Plakette. Der blieb, wenn ich denn mal nicht per S-Bahn in die Stadt gefahren bin, am Rande der Umweltzone stehen und dann ging es mit der Straßenbahn weiter. Völlig problemlos.

  • Jimmy Kimmel Pranks South Carolina Trump Supporters (youtube.com)


    Es werden Zitate Biden in die Schuhe geschoben und die Antworten der Trump Supporter sind "Unpatriotisch" etc. pp. und dann "Tschuldigung, ich bin mit den Fragen durcheinander gekommen.". Dann werden denselben Personen dieselben Fragen gestellt, nur dass es dabei um Trump geht (von ihm stammten die ursprünglichen Aussagen). Die Selbstverständlichkeit wie die Antwort ändert ist dann doch überraschend....oder eigentlich auch nicht.