U-21 EM in Israel

  • Deutschland sieht praktisch kein Land gegen Spanien gerade.


    Finde ich schon etwas überraschend mit einem Mittelfeld mit Holtby, Rudy und Rode.

  • Ich finde das sich abzeichnende Ausscheiden der deutschen Mannschaft, nach all den neuen deutschen Fußballgroßmachtphantasien, ehrlich gesagt ganz heilsam. Ausgerechnet der so hochgelobte Nachwuchs (der den Unterschied machen soll) scheitert zum wiederholten Male in einem Turnier. Füße am Boden halten und so...

  • sammer hat im moma etwas geledert...er wäre 1986 jugeneropameister geworden.10 jahre später dann mit den großen.daran könne man sehen, wie wichtig solche titel im juniorenbereich sind. aha.
    in einer vorgruppe mit spanien und holland sollte man immer die möglichkeit eines vorzeitigen ausscheidens in betracht ziehen.. könnte dem a-team auch durchaus passieren...

  • Ich habe mich gerade mal kundig gemacht:


    Die DDR hat 1986 die U19-Europameisterschaft gewonnen, nicht die U21-EM. Interessanterweise hat die DDR dabei die BRD im Halbfinale mit 1:0 geschlagen. Nach Sammers Logik hätten also der überwiegende Teil der Truppe, die 1996 die Männer-EM gewonnen hat, genau nicht den Geschmack von Erfolg gekannt (ok, WM 1990, aber da ist die DDR ja wiederum in der Quali rausgeflogen und es waren auch längst nicht alle Spieler von 1996 dabei).


    Die Bundesrepublik ist 1982 mal Zweiter bei der U21-EM geworden, hat aber trotzdem die WM 1990 gewonnen (und stand 1982 und 1986 im Finale derselben).


    Ich finde solche Kausalketten deshalb ehrlich gesagt etwas bizarr. Sie lassen sich relativ schnell in Frage stellen, weil Gründe für Erfolg und Misserfolg von dermaßen vielen Variablen abhängen, dass ich eigentlich nur den Kopf schütteln kann.


    Was mich dann richtig angekotzt hat, war der im Moma geäußerte Vorwurf an Adrion, er sei nicht zur Selbstkritik in der Lage -- weil er gesagt hat, dass man der Mannschaft von der Einstellung (Willen) her keinen Vorwurf machen könne. Und da hat er durchaus recht: An der Einstellung lag es nicht. Konnte man bei dieser Dreifachchance der Spanier gut sehen, die mit vereintem Einsatz und ein bisschen Glück abgewehrt wurde.


    Das Argument der starken Gruppe wurde ja schon gebracht. Meine Güte, sowas kann halt passieren.

  • Die Dreifachchance der Spanier würde ich aus deutscher Sicht lieber als ein Beispiel für gar nichst heranziehen, da dort zwar herumgesprungen wurde, aber mehr Glück als Einsatz und Geschick dafür gesorgt hat, dass es nicht zu dem hochverdienten Treffer der Spanier kam. Wäre nur ein Spieler einmal einem Pass auch nur 5cm entgegen gegangen, dann hätte man vielleicht behaupten können, dass der Einsatz stimmte.
    Nein, war nicht. Leider.
    Warum das so war, das wird man klären müssen, aber ob eine Klärung aber tatsächlich zu einem Ergebnis führt, halte ich für fraglich.
    Die Jungs haben gegen Spanien ähnlich respektvoll gespielt, wie die Herren es mehrfach gegen die Iberer getan haben. Also haben sie die Erfahrung hinter sich, darauf kann man aufbauen.
    Die Frage, ob ein starker Sportdirektor positiven Einfluss hätte ausüben können, kann nur spekulativ beantwortet werden. Ein halbherziger Sportdirektor, der die Trainerbank vermisst und im Vorfeld des Turniers von der Fahne geht, wird jedenfalls wenig hilfreich gewesen sein.

  • Ich habe nur die zweiten 45min gegen Holland gesehen und die waren stark. Alles weitere kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber, dass uns Spieler wie Leno, Rudy, Jantschke oder Lasogga im A-Team nicht bereichern werden. Aktuell würde ich da wirklich nur Holtby und evtl. Herrmann als potentielle Kandidaten sehen.

  • Letztendlich war es ja immer so, dass eh nur ein Teil auch den Sprung in die A-Nationalmannschaft hinkriegt. Die deckt ja auch nicht nur zwei Jahrgänge ab.


    Dem Pass entgegen zu gehen, hat aus meiner Sicht primär etwas mit taktischem Verhalten und erst sekundär mit Einsatzwillen zu tun. So oder so hatte ich aber (auch ich habe nur die zweite Halbzeit gesehen) nicht den Eindruck, als wenn es an fehlendem Wollen liegt, sondern vor allem daran, dass die ein paar Prozent überfordert mit der Klasse Spaniens waren. Einen Konter überhastet zu verdaddeln, so wie mehrfach vorgekommen, wäre eine ähnliche Kategorie.


    Am zurückgetretenen Sportdirektor dürfte es im Übrigen eher untergeordnet gelegen haben. 2011 haben sich die Jungs ja noch nicht mal qualifiziert. Und da war wer noch gleich Sportdirektor?


    Teilen tue ich auf jeden Fall die Meinung, dass man das Ding in Ruhe analysieren muss, auch vor dem Hintergrund, dass die Gegner auch kein Fallobst waren. Und natürlich muss man sich entscheiden, ob man mit den Nachwuchsmannschaften vor allem Ausbildungsarbeit für die A-Mannschaft leisten will und ggf. Spieler auch schon jung dort heranführt -- oder ob man besagte Spieler zurückhält und vor allem Erfolge haben will. Beides hat Vor- und Nachteile, und ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht für eine Variante entschieden.