Radwandern /-reisen

  • Im Flachland sind 15-20 km/h ja locker machbar, wenn man nicht zu viel Gepäck mitschleppt. Da käme ich also auf eine reine Fahrtdauer von 20-30 Stunden. Klingt für 6 Tage also nicht nach zu viel. Ist aber die Frage, was man sich unterwegs so alles angucken will und wie das Wetter so mitspielt.

  • Es hängt auch ein wenig vom Fitnesszustand ab, und natürlich davon, was Du selber willst (noch was sehen unterwegs? stramm durchfahren?). Außerdem hast Du kurz nach der Wintersonnenwende natürlich wenig Zeit mit Tageslicht; auch das solltest Du mit in die Planung einbeziehen, sofern Du nicht auch im Dunkeln fährst. Realistisch sind 15 Kilometer pro Stunde, sofern man nicht gut im Training steht.


    Was beim Mountainbike auf Langstrecke möglicherweise noch eine Rolle spielen könnte, ist der etwas höhere Rollwiderstand. Hat jemand Erfahrungen damit?

  • Guter Sattel und ggf. Radunterbuxen zur Sicherheit.

    Die Durchschnittsgeschwindigkeit hängt deutlich von der Windrichtung ab.

    Fahr doch mal einen Nachmittag zur Probe und guck, was du so hinbekommst.

  • Nicht zu vergessen: Winter heißt im schlimmsten Fall Glatteis. Damit sind normal betonierte Straßen/Radwege evtl. nicht fahrbar.


    Die Frage ist eh, was für Wege willst du fahren? Mit einem Mountainbike bist du natürlich flexibler und kannst ggfs. viel "Cross-Country" fahren.

  • Vielen Dank schon mal.


    Wenn das Wetter nix ist, nehme ich die Bahn und fahre mit der von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt. So komme ich auch auf eine sechstägige Heimfahrt.

    Das soll eher eine Plaisir-Reise werden. Allerdings schon mit mehreren Stunden im Sattel, ich vermute so 5-6 pro Tag ist realistisch? Bei schönem Wetter würde ich eventuell ein Zelt mitnehmen, bei starkem Regen oder deutlichen Minusgraden geht's in die Jugendherberge/Pension/Hotel.


    @535: :doh: Nur in Stade und um die Gegend werde ich einen Bogen machen. Nicht, dass ich mir noch einen Smart ins Hinterrad fahre...

  • Puh, ich hätte als erstes Angst, dass mir die Finger abfallen. Es ist bestimmt mal nass, ich würde mich nach den besten Handschuben der Welt umsehen.

    Ich fahre ja viel Rad, lande aber immer am warmen Ofen, also so Fahrrad fahren ligth.

  • Wünsche schon mal viel Spaß und fahr einfach los. Schlimmstenfalls, wenn es gar keinen Spaß mehr macht, brichst Du ab oder fährst en Stückle mit der Bahn.


    Das Zelt würde ich aber auch weglassen. Am Ende eines norddeutschen Winterradeltags ist so ein bisschen Komfort und Gemütlichkeit bestimmt nicht schlecht. :)

  • Vielen Dank, aber hängt euch mal nicht am Zelten auf. Die Alternative zur Radtour wäre wandern in England oder Schottland ebenfalls mit Zelt gewesen, nur, dass ich es da hätte schleppen müssen...

    Klar ist Komfort und Gemütlichkeit schön, Einsamkeit und Stille beim Zelten aber auch ;)

    Und wenn es mir zu kalt/nass/ekelig wird, kann ich immer noch ausweichen.

  • Am Samstag bin ich persönliche Jahresweltbestleistung gefahren. :D


    Es ging erstmal quer durch den Kiez. Weil ich zuhause keine Plastikflschen habe musste ich noch Wasser einkaufen. Gegen 10 Uhr war dann Start am Ricklinger Marktplatz. An der Lodemannbrücke ging's ans Leineufer. Immer am Wasser entlang, weiter 96-gerecht am Abstiegskanal zum Mittellandkanal in Richtung Westen. Etwas nördlich von Lindhorst dann die Abfahrt genommen, durchs Dorf, und da kam schon der ersehnte Anlass für die erste größere Pause: eine Bank im Schatten. Der Spirituskocher hat mir lecker Tortelloni mit Bolognese gemacht. Alles Fertigfutter, Salz vergessen, aber Erschöpfung macht enorm anspruchslos. Leider gehöre ich zu den Leuten, die vom Essen müde werden. Aber ich konnte mich zusammenreißen und bin weiter gefahren. Über Bad Nenndorf, Barsinghausen und die Wennigser Mark ging es einige Höhenmeter am Deisterrand entlang. Die nächste Pause stand an. Diesmal bei meiner Schwester. Ihr ganzer Haushalt war fleißig am arbeiten, so konnte ich so viel Kuchen essen wie ich runter bekam. Naja, Bewegung macht auch schon satt, und ich habe für Schwager, Nichte und Neffe hoffentlich noch genug übrig gelassen. Danach ging es nur noch etwas bergab und die letzten ca 12 km waren wieder flach. Die Fahrt ging dann so zuende wie sie begonnen hatte, mit einem Besuch im Supermarkt. Diesmal nicht Wasser, sondern Bier.

    Am Ende blieben mir für den Sonntag ein leichter Muskelkater und ein mittlerer Sonnenbrand. Und trotz ca 2 1/5 bis 3 L Wasser unterwegs gibt es Anzeichen einer leichten Dehydrierung.

    Insgesamt war ich gut 9 Stunden unterwegs, davon 2x einkaufen, 1x 45 und 1x 90 Minuten Pause. 94 km, 350 Hm.

  • Cool!


    Sowas macht man ja viel zu selten.


    Ich erinnere mich noch an eine famose 3-Tagestour durch das Umland Hannovers mit einem leider inaktiven Forumsuser.


    Die erste Nacht wurde survivalmäßig unter einem

    Tarp irgendwo hinter Bad Nenndorf verbracht, inklusive den guten Ravioli vom Kocher.


    Die zweite Nacht haben wir dann aus komfortgründen in einer plüschigen Ferienwohnung nähe Winsen/Luhe verbracht.


    Es muss nicht immer die weite Welt sein. Auf dem Rad kann man auch im Umland viel erleben.

  • Ich bin mal von Linden an die Leinequelle gefahren und wieder zurück, das waren 500 km und sehr spontan. 3 Wochen war ich unterwegs, 2010 war das.


    Eine für mich unvergessene und großartige Reise, und meine MikeHankeGedächtnisSchuhe müssten noch irgendwo in Leinefelde unter einer Brücke klemmen.

  • Ha, gefunden, waren dann doch nur 8 Tage :kichern: