Jahreshauptversammlung 2019, 23. März 2019, 14 Uhr (Swiss Life Hall)

  • Was dachte sich Herr Herter dabei, die Aussprache zu den Berichten für seine Wahlkampfrede mißbrauchen zu müssen?


    Da kam ja auch nur wirres Zeug. Ich hatte mir ein paar Notizen zu den meisten Rednern gemacht, bei Herter hat es nur für Fragezeichen gereicht. Vielleicht bin ich zu blöd, aber ich hatte schlicht und ergreifend nicht verstanden, was er uns mitteilen wollte.


    Meine Theorie dazu: Die wollten alle irgendwie nicht wirklich gewählt werden, anders lassen sich diese blutleeren Auftritte sonst nicht erklären. Besonders auffällig war das bei Kuhnt und Sandra Wallenhorst, die beide ganz anderes Potential haben. Tina V. habe ich später am Abend noch gesehen, die trällerte fröhlich und vergnügt in ihr Smartphone. Traurig oder frustriert kam sie mir nicht gerade vor. Zu Surmann und Dette äußere ich mich lieber erst garnicht.


    Und der Sportsfreund Herter hat uns gestern ganz deutlich (und unfreiwillig) vor Augen geführt, was wir mit ihm bekommen hätten; wahllos aneinander gekettete Worthülsen und Beliebigkeiten. Dafür wären mir sogar meine BS-Bingo Zettel zu schade.

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  • Zu Beginn der Versammlung standen die "Vereins-Kandidaten" zusammen und wirken noch recht zuversichtlich. Klaus Timaeus, im Auftrag von Kind der Architekt dieses "Teams" war recht gelöst, lachte und scherzte vorneweg. Selbst als die Mitgliederversammlung den beiden Führungsgremien die Entlastung verweigerte, wirkte er erstaunlicherweise immer noch relativ gelassen.


    Erst als dann die Bekanntgabe des Wahlergebnisses für die einzelnen Kandidaten erfolgte, ging dem betagten Herrn dann erkennbar die Kinnlade runter.


    Mein Gott, was für eine grandiose Fehleinschätzung der Situation! Die haben doch alle offensichtlich ernsthaft fest daran geglaubt, die Wahl für sich entscheiden zu können.


    Nachdem ich dann noch in die geschockten Gesichter von Herter, Surmann und Dette schaute, überkam mich fast schon Mitleid mit diesen Leuten.

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  • Das Bild was von der Veranstaltung wohl am längsten bei mir bleiben wird: nach der Verkündung der Ergebnisse brechen spontane, sehr laute HSV HSV Rufe aus.


    leider war ich da noch draußen eine durchziehen. jagau hat ne pause verkündet, die dann viel zu schnell rum war. man mußte zwar nicht unbedingt in der halle gewesen sei, um mitzukriegen, was da grad passiert, trotzdem fehlt da was.
    ist so ähnlich wie den 9.11.89 zu verschlafen zu haben.

  • Waldumwandlung96: Dann haben wir dieselbe Meinung!


    Kind würde gegen die grundsätzliche Existenz der Regel klagen, da diese rechtlich auf äußerst wackligen Füßen steht.


    Könnte ein Gericht eigentlich eine solche Klage bereits aus mangelndem Klageinteresse abweisen, solange es gar keinen Verein gibt, der an Martin Kind verkaufen möchte? Oder spielt das keine Rolle und es könnte wirklich jeder, dem danach ist, einfach so einen solchen Prozess führen?


    Nach meiner Ansicht: Nein! Wenn der Verein die Entscheidung des Schiedsgerichts akzeptiert oder sogar den Antrag zurücknimmt, fehlt es am wesentlichen Kriterium des gemeinsamen Antrags und Klagen nach dem Motto: "Das wollte ich schon immer mal Wissen!" sind in Deutschland nicht möglich.


    Meine Agenda (am besten für heute) wäre:
    Konstituierung des neuen Aufsichtsrates, Auftrag zur Vorstandsbildung an Sebastian Kramer und Abberufung des derzeitigen nun kommissarischen Vorstandes. Antrag auf Ruhen des Verfahrens und Antrag auf Akteneinsicht an das Schiedsgericht.
    Ich gehe davon aus, dass man ein Vorstandsteam hat, dann können die möglichst morgen anfangen.
    Schnell und hart, dass wäre jetzt das Gebot der Stunde; ich denke, die Fünf haben das auf dem Schirm, wir werden sehr schnell inen Vorstand haben und das Schiedsgericht sehr bald Post.


    (Fast) Mitleid mit dieser Truppe? Never!

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  • Wenigstens wissen wir jetzt was passiert wenn man eine Word-Datei in pdf-Format wandelt. Mehr ist bei mir nicht hängen geblieben von Dettes Bewerbungsrede.

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  • Nach meiner ganz persönlichen Einschätzung liegt der Tagesspiegel da falsch, weil nun einmal der gemeinsame Antrag eine unverzichtbare Voraussetzung für die Ausnahmeregelung ist.

  • Ich finde es dermaßen toll, dass viele von euch eine lange Anreise auf sich genommen haben! Das ist wahre und „Alte“ Liebe! Danke auch euch nochmal dafür. Ich freue mich schon auf die nächste Ente. :D

    • Offizieller Beitrag

    leider war ich da noch draußen eine durchziehen. jagau hat ne pause verkündet, die dann viel zu schnell rum war. man mußte zwar nicht unbedingt in der halle gewesen sei, um mitzukriegen, was da grad passiert, trotzdem fehlt da was.


    Ich war schon auf der Autobahn und musste das im Radio hören!


    Na ja. Entgangene Stimmung hin oder her: Das Ergebnis war mir wichtig!

  • Bzgl. Änderung des Wahlmodus: Eine Parteienwahl würde ja die Lagerbildung fördern. Ich hoffe, dass das Lagerdenken möglichst schnell aus den Köpfen geht. Eine Alternative wäre das Zulassen des Kumulierens der fünf verfügbaren Stimmen. Das hätte bei dieser Wahl vermutlich aber auch nicht viel geändert.


  • Da wäre ich mir nicht so sicher, denn die entscheidende Frage ist hier, ob der Verein überhaupt berechtigt ist, den gemeinsam (mit dem Investor) gestellten Antrag allein zu kündigen.
    Aber selbst wenn die DFL über das Schiedsgericht dazu bewogen werden sollte, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Bewilligung des Ausnahmeantrages im Nachhinein doch als gegeben zu erachten, so steht es dem Ligaverband immer noch frei, wie im Fall Dietmar Hopp die Ausnahmegenehmigung nur unter der Auflage zu erteilen, dass auch die Mitgliederversammlung des Stammvereins dem zustimmt.
    Dann wäre Kind zum ersten Mal seit 20 Jahren in der für ihn höchst unglücklichen Situation, quasi als Bittsteller vor die Mitglieder treten zu müssen.
    Das bedeutet, er kann den Stammverein plötzlich nicht mehr wie bisher als lästiges Relikt aus alten nonkommerziellen Zeiten betrachten, sondern müsste dem e. V. endlich als ernstzunehmenden, gleichberechtigten Partner behandeln und zudem ein so gutes Angebot unterbreiten, dass der Verein und seine Mitglieder nicht ablehnen können.

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  • Wie schätzt ihr das ein?


    ich kann mir ja viel vorstellen und grad hier in bezug auf 96 haben wir alle schon die dicksten dinger erlebt. aber ich glaube einfach, dass das schiedsgericht das gestern auch genau verfolgt hat und bewusst mit einer entscheidung über gestern hinaus gezögert hat. da muss doch sowas wie ein gespür vorhanden sein, was das für folgen hätte, kind jetzt freie bahn mit marzipan zu geben... dann drehen fußballfans in ganz deutschland (ganz deutschland? nein, ein kleiner verein in der nähe von sinsheim... :D ) komplett am rad.
    ich glaube fest daran, wir haben gestern einen lupenreinen übernahmus interruptus erlebt

  • Da wäre ich mir nicht so sicher, denn die entscheidende Frage ist hier, ob der Verein überhaupt berechtigt ist, den gemeinsam (mit dem Investor) gestellten Antrag allein zu kündigen.
    Aber selbst wenn die DFL über das Schiedsgericht dazu bewogen werden sollte, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Bewilligung des Ausnahmeantrages im Nachhinein doch als gegeben zu erachten, so steht es dem Ligaverband immer noch frei, wie im Fall Dietmar Hopp die Ausnahmegenehmigung nur unter der Auflage zu erteilen, dass auch die Mitgliederversammlung des Stammvereins dem zustimmt.
    Dann wäre Kind zum ersten Mal seit 20 Jahren in der für ihn höchst unglücklichen Situation, quasi als Bittsteller vor die Mitglieder treten zu müssen.
    Das bedeutet, er kann den Stammverein plötzlich nicht mehr wie bisher als lästiges Relikt aus alten nonkommerziellen Zeiten betrachten, sondern müsste dem e. V. endlich als ernstzunehmenden, gleichberechtigten Partner behandeln und zudem ein so gutes Angebot unterbreiten, dass der Verein und seine Mitglieder nicht ablehnen können.


    1. Anträge kann man nicht kündigen, aber jederzeit zurücknehmen. Letztendlich ist das ja ein Prozess, da geht es um den prozessualen Antrag. Welche rechtlichen Folgen das dann hat (Schadensersatz etc.) ist ein anderes Problem, aber nach meiner Einschätzung wäre die Rücknahme ein abschliessendes Hindernis für das SchiedsGERICHT für eine Entscheidung zugunsten von Martin Kind.
    2. Eine Entscheidung unter der Auflage Entscheidung JHV kann es eigentlich nicht mehr geben, nur eine Einigung in dieser Richtung - und da friert eher die Hölle zu, als dass Maddin dem zustimmt.


    Aber wie gesagt, ich würde den Antrag stellen, dass Verfahren ruhend zu stellen - und ich bin sicher, dass das Schiedsgericht das schneller positiv entscheidet als wir alle unsere Vereinshymne 1x absingen können... ;)

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  • Zitat

    Oder, Möglichkeit zwei, das Schiedsgericht kommt – unabhängig vom Willen der neuen e.V.-Spitze – zu einem Urteil. Kind hofft auf Letzteres und einen positiven Ausgang. Falls es so käme, hätte seine Opposition am Samstagabend kaum mehr als einen Pyrrhussieg errungen.


    Wie schätzt ihr das ein?


    Wie meinen? Das DFL-Schiedsgericht erteilt 96 eine Ausnahme auf einen zurückgezogenen Antrag hin und deswegen darf Kind nicht nur die 96 KG offiziell übernehmen, der Verein wird gar nicht mehr gefragt?


    96 gehört 96. (Endlich!, möchte man sagen.) Und hat jetzt eine Vereinsführung, die 96 nicht einfach blind verschenken wird. Was das DFL-Schiedsgericht entscheidet, selbst wenn der Antrag nicht ruhend gestellt werden würde, wäre erstmal nachrangig, weil letztlich der Verein das Sagen über die KG hat. (Noch! Wieder!)


    Ich könnte mir vorstellen, dass diese diffuse Angst, das man irgendwas übersehen hat, daher rührt, dass man sich über viele Jahre so macht- und einflusslos der Entwicklung ausgesetzt gesehen hat. (Zum Glück gilt das nicht für alle, sonst würden wir nicht besprechen, was wir heute besprechen. Aber so oder so ähnlich ging es zumindest mir.)


    Aber gestern wurden die Weichen gestellt, dass sich alles ändern kann. Und die Herausforderungen würde ich jetzt woanders sehen, als in der Vergangenheit. Man braucht ein positives Konzept für den Verein (denn solange man im Widerstand ist, steht naturgemäß die Negation im Vordergrund), welches in jedem Fall den Verein mitnimmt, welches die Einigkeit des neuen Aufsichtsrates fortsetzt und auf Grund dessen man sich auch mit dritten, auch mit Kind, an einen Tisch setzen kann, sofern dieser dazu bereit ist.


    Wenn es überhaupt Angriffspunkte gibt, geht das über die Einigkeit der ehemaligen Opposition und wieder über den Verein, in erster Linie die Mitgliederversammlung. Die DFL ist erstmal draußen.


    Plötzlich alles anders. Erstmal verdauen. Und dann -- noch mehr Arbeit.

  • Ich finde übrigens, dass das ersatzlose Streichen des Aufsichtsrates in der Management GmbH einen unheimlichen Charme hätte.
    Dann würde ich mir nur noch einen dritten Geschäftsführer vom Verein als Alleingeschäftsführer mit Befreiung von §181 BGB sowie eine Gesamtgeschäftsführung zusammen mit dem Vereinsgeschäftsführer samt §181 BGB für Kind und Bremer wünschen... und ich wäre glücklich.
    So kleine Wünsche!

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  • Okay, Nathalie und die Jungs ( :D ) legen das richtige Tempo vor:


    AR hat Vorsitzenden und Stellvertreter


    R. Nestler hat die notwendige Erfahrung für den Vorsitz (ich denke, er ist klug genug, auch die nächste JHV von einem weitgehend unabhängigen Versammlungsleiter leiten zu lassen).
    L. Gutsch und C. Linke als Stellvertreter sind ebenfalls richtig.
    J. Boldt und N. Wartmann sind sicherlich froh, im Hintergrund die wichtige Arbeit machen zu können - man merkte gestern schon, dass sie nun nicht die geborenen "Rampensäue" in so einer Atmosphäre sind (was definitiv nicht unsympathisch war!)


    Und besonders wichtig: S. Kramer geht umgehend ins Rennen! Wichtig, damit der Alte nicht noch dummes Zeug macht!


    Vorwärts nach Weit!


    PS: Einsicht sieht ja anders aus - entspannt und fröhlich allerdings auch (wobei sich mein Mitleid doch in sehr engen Grnzen hält): MK im Interview

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  • Liebe Fanmagger,




    ich lese hier im Forum regelmäßig seit über 10 Jahren mit und hatte jetzt das Bedürfnis, mich anzumelden und Euch meinen Respekt und Dank auszusprechen. Was eine Vielzahl von Leuten hier in den vergangenen Monaten und Jahren geleistet hat mit dem Ziel, mehr Mitbestimmung und Transparenz im "Konstrukt" Hannover 96 zu erreichen, ist einfach Wahnsinn. Ihr habt Euch nicht entmutigen lassen, sondern immer weiter gemacht, obwohl die Gegenseite so übermächtig erschien und in vielen Belangen bisher einfach am längeren Hebel sitzt.
    Durch Eure Arbeit war es mir möglich, mich unabhängig von Madsack und Co. über die wahren Hintergründe von schwelenden Streitigkeiten rund um 96 zu informieren. Noch vor vllt. 3-4 Jahren stand ich Martin Kind, seinen Ideen und Konzepten neutral-positiv gegenüber und habe ihm abgenommen, im wesentlichen zum Wohle des Vereins zu handeln - trotz aller offensichtlich fehlenden sportlichen wie menschlichen Kompetenz. Ihr habt mir die Augen geöffnet! Dank Euch konnte ich auch andere Menschen, die sich zwar für 96 interessieren, aber ihre Informationen fast ausschließlich aus der regionalen Pressen beziehen, überzeugen, dass im Verein etwas in die falsche Richtung läuft. Auf Eure Aufrufe hin habe ich vor einen Monaten eine Vereinsmitgliedschaft beantragt, um bei der nächsten JHV stimmberechtigt zu sein. Ich habe einen guten Freund davon überzeugt, seine passive Mitgliedschaft zu wandeln. Wir sind gestern gemeinsam zur JHV gefahren und haben gegen die Vorstandsdiktatur im Verein gestimmt, obwohl wir beide schon lange nicht mehr in Hannover wohnen und ich selbst seit Jahren nicht mehr im Stadion war. Ich wohne seit einigen Jahren sogar in der verbotenen Stadt, aber ich weiß immer noch, für wen tief drin das Fußballherz schlägt ;)


    Ich wünsche Euch und uns viel Durchhaltevermögen auf dem Weg, der noch vor uns liegt. Ein erster, ganz wichtiger Schritt ist gegangen, aber es wird Zeit brauchen, die verkrusteten Strukturen aufzubrechen und endlich wieder demokratische Strukturen zu schaffen. Der gestrige Tag macht mich aber optimistisch, dass es klappen wird.
    Danke an alle, die das möglich gemacht haben!