Beiträge von Flowerman

    Bei den Anträgen fand ich insbesondere die Ablehnung des Antrages der "alles bleibt neu"-Leute wirklich bemerkenswert. Klar das Gegenteil der letzten MV.


    Mein Gedanke in dem Moment war hingegen: Ein kluger Schachzug der "Gegenseite", irgendeinen Antrag zu stellen, dessen Annahme oder Ablehnung völlig irrelevant ist - und diesen dann vom Versammlungsleiter abweisen zu lassen. Und dann ggf. einen Antrag der Opposition, dessen Annahme gewaltige Konsequenzen hätte, direkt danach auch abzulehnen. Und zwar ohne, dass die Objektivität des Leiters dabei ganz offensichtlich angreifbar wird.


    Schau dir den Antrag 3 noch mal an: "Der Vorstand wird gebeten ..." und "..das Arbeitsprogramm soll möglichst folgende Punkte beinhalten". Warum sollte man einen solchen Antrag stellen? Wenn man ihn stellt, formuliert man ihn doch wenigstens verpflichtend. Die Annahme, dass diese Kandidaten enen solchen Antrag ohne Abstimmung mit der Vereinsführung gestellt haben, erscheint mir doch recht unwahrscheinlich... ;)

    Was denn für Tricks?


    Soso, er hat uns also unfreiwillig geholfen. Es mag ja sein, dass er sich einen Sieg der anderen Seite gewünscht hat. Aber er hat die Versammlung unparteiisch geleitet.


    Und das mit dem kleinsten Problem stimmt auch nur, weil die Wahl ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist. Wenn 500 "Kind-Leute" mehr erschienen wären und die sich mit irgendwas unter 50 Stimmen Vorsprung durchgesetzt hätten, stünden wir jetzt höchstwahrscheinlich mit 0-5 dar und würden ein völlig undemokratisches Ergebnis beklagen.
    Aber natürlich gibt es wichtigere Baustellen als diese.

    Er hat die Veranstaltung sicher besser geleitet, als das die letzten Jahre der Fall war. Meine persönliche Wahrnehmung war von "unparteiisch" allerdings doch ein gutes Stück entfernt - je länger die Veranstaltung dauerte umso mehr. Es ist halt ein erfahrener Politiker und in der Lage, Leute zu beeinflussen und zu steuern ohne dass sie das direkt merken. Nachweisen können wir ihm das sowieso nicht und es lohnt sich auch nicht, darüber zu streiten, was Absicht war und was nicht. Ich bin mir trotzdem sicher, dass die handelnden Personen ihn bei der nächsten Versammlung nicht zum Leiter bestimmen werden :)

    Ich wollte noch eiin paar Worte zu Hauke Jagau in seiner Rolle als Versammlungsleiter loswerden. Bei aller Freude über die größtenteils gelungene und faire Leitung der Veranstaltung hinterlässt insbesondere die Abstimmung über die Anträge bei mir einen sehr negativen Beigeschmack. Aus meiner Sicht hat er gestern eine wesentliche Rolle im Schmierentheater der Vereinsführung gespielt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Marionetten, die wir gestern bewundern durften, hat der dabei nur nicht auf dem Niveau von Soap Darstellern agiert.
    Das erste mal aufhorchten konnte man eigentlich schon bei seinem Antrag, die Agenda ändern zu lassen. Seine vermeintliche Unabhängigkeit führte dann ja auch zu einer breiten Zustimmung - auch ich habe in Erwartung der Aufsichtsratswahl dafür plädiert, diesen wichtigen Punkt früher als vorgesehen durchzuführen. Im Nachhinein muss man klar sagen, dass die Diskussion über die Anträge und insbesondere die Nicht-Zulassung des einen Antrags das Kind-Lager sicher einige Stimmen gekostet hätte. In Bewusstsein dessen hat man sich im Vorfeld eine ausgefeilte Gesamtchoreographie ausgedacht. Jagau hat seine Rolle darin perfekt gespielt:

    • Angefangen beim unverdächtigen Antrag auf Änderung der Agenda
    • die unkommentierte Änderung der Reihenfolge in der über die Anträge abgestimmt wurde, welche im Nachhinein sicher nicht unerheblich für das Abstimmungsergebnis war
    • das angebliche Nicht-Vorliegen der neuesten Version des einen Antrags und bewusstem Streuen von Zweifeln an der Gründlichkeit der Formulierung (wirklich grandios geschauspielter, muss man ihm lassen, vielleicht hat es die fehldenen 2,5 % der Stimmen gebracht)
    • dem Nicht-Zulassen des Antrags der Kind-Kandidaten, denen die Nicht-Zuständigkeit des Vorstands für einige Punkte sicher vorher bekannt war - eine perfekte Variante, die Unabhängigkeit Jagaus noch mal aufzuzeigen, der hier vermeintlich keine Seite bevorzugt
    • bis zur Ablehnung des Antrags auf Rücknahme des Ausnahmeantrags, die von ihm als Juristen natürlich fundiert und glaubwürdig begründet werden konnte, da er sich ja die letzten Wochenenden selbstlos hingesetzt und das alles noch mal sauber nachgeprüft hat (wer's glaubt wird seelig)


    Er hat somit wesentlichen Anteil daran, dass die beiden - in der Sache wichtigen und richtigen, mglw. aber juristisch tatsächlich nicht wasserdichten - Anträge der Opposition nicht durchgegangen sind. Wir können von Glück reden, dass die Aufsichtsratswahl in unserem Interesse ausgegangen ist und diese Entscheidungen somit mglw. sehr kurzfristig revidiert werden können. Im umgekehrten Fall könnte die Gegenseite Hr. Jagau aber für diese großartige Performance doppelt auf die Schulter klopfen.

    Liebe Fanmagger,




    ich lese hier im Forum regelmäßig seit über 10 Jahren mit und hatte jetzt das Bedürfnis, mich anzumelden und Euch meinen Respekt und Dank auszusprechen. Was eine Vielzahl von Leuten hier in den vergangenen Monaten und Jahren geleistet hat mit dem Ziel, mehr Mitbestimmung und Transparenz im "Konstrukt" Hannover 96 zu erreichen, ist einfach Wahnsinn. Ihr habt Euch nicht entmutigen lassen, sondern immer weiter gemacht, obwohl die Gegenseite so übermächtig erschien und in vielen Belangen bisher einfach am längeren Hebel sitzt.
    Durch Eure Arbeit war es mir möglich, mich unabhängig von Madsack und Co. über die wahren Hintergründe von schwelenden Streitigkeiten rund um 96 zu informieren. Noch vor vllt. 3-4 Jahren stand ich Martin Kind, seinen Ideen und Konzepten neutral-positiv gegenüber und habe ihm abgenommen, im wesentlichen zum Wohle des Vereins zu handeln - trotz aller offensichtlich fehlenden sportlichen wie menschlichen Kompetenz. Ihr habt mir die Augen geöffnet! Dank Euch konnte ich auch andere Menschen, die sich zwar für 96 interessieren, aber ihre Informationen fast ausschließlich aus der regionalen Pressen beziehen, überzeugen, dass im Verein etwas in die falsche Richtung läuft. Auf Eure Aufrufe hin habe ich vor einen Monaten eine Vereinsmitgliedschaft beantragt, um bei der nächsten JHV stimmberechtigt zu sein. Ich habe einen guten Freund davon überzeugt, seine passive Mitgliedschaft zu wandeln. Wir sind gestern gemeinsam zur JHV gefahren und haben gegen die Vorstandsdiktatur im Verein gestimmt, obwohl wir beide schon lange nicht mehr in Hannover wohnen und ich selbst seit Jahren nicht mehr im Stadion war. Ich wohne seit einigen Jahren sogar in der verbotenen Stadt, aber ich weiß immer noch, für wen tief drin das Fußballherz schlägt ;)


    Ich wünsche Euch und uns viel Durchhaltevermögen auf dem Weg, der noch vor uns liegt. Ein erster, ganz wichtiger Schritt ist gegangen, aber es wird Zeit brauchen, die verkrusteten Strukturen aufzubrechen und endlich wieder demokratische Strukturen zu schaffen. Der gestrige Tag macht mich aber optimistisch, dass es klappen wird.
    Danke an alle, die das möglich gemacht haben!