Beiträge von WellenBrecher

    Blöd ist, dass hier eine uneindeutige Regel wieder einmal angewendet worden ist, um einen wirklich wunderbaren fussballerischen Geniemoment zurückzupfeifen - wäre sonst ein Tor der Woche oder des Monats geworden.

    An der Situation stört mich eigentlich aber etwas ganz anderes - nämlich dass man im Stadion oft den schlechtesten Platz zum Verfolgen des Spiels gekauft hat. Die einzige Erläuterung, die einem die dfl hier angeboten hat, war die VAR-Einblendung: "Regelwidrigkeit im Vorfeld - Ja".

    Mehr gibts nicht.

    Und man überlässt es dem zahlenden Fan vor Ort, sein Handy zu zücken und sich bei Sportportalen darüber zu informieren, was vor ihm auf dem Rasen so passiert ist.

    Das ist einfach bodenlos.

    Özil sieht sich vielen verschiedenen Sorten Kritikern ausgesetzt.
    Zum Einen gibt es da diejenigen, die ihn sportlich kritisieren - da geht er wenig drauf ein und das braucht er auch nicht. Jeder kann mal schlecht spöielen, er war nicht der Schlechteste und wenn er sportlich nicht in die Mannschaft gehört hätte, dann ist das Löw anzukreiden und nicht Özil.


    Des Weiteren gibt es diejenigen, die billige Opfer/Schuldige suchen, um das Versagen der DFB-Elf in der WM halbwegs schadlos wegtanzen zu können. Das ist/war unterste Kanone und mit seiner Kritik trifft er diejenigen hart und schießt damit auch mal zu dick und übers Ziel hinaus... da habe ich aber mit den Betroffenen überhaupt gar kein MItleid.


    Im Kielwasser kommen dann auch die Kritiker, die wenig verholen Türken- und Moslemfeindlich sind und ebenfalls ein leichtes Opfer/einen Schuldigen gefunden haben, um das abzuladen was sie sowieso schon immer wussten, nämlich das Özil und vergleichbar "differenziert" integrierte Personen nichts in der Nationalelf oder gleich in ganz Deutschland zu suchen haben. ... gegen die schießt er auch, die kann er aber gar nicht treffen. Die sind und bleiben ***!


    Und am Ende gibt es auch diejenigen, die sein Verhalten als Nationalspieler, öffentliche Persönlichkeit und integratives Vorbild kritisieren. Er ist eben genaussowenig "nur" Özil wie der türkische Präsident von der Person Erdogan zu differenzieren ist. Er hat(te) seine herausgehobene Stellung als Mann der zwei Welten und gerade auf ihn wird eben umso mehr geschaut - wie kriegt man den Spagat zwischen der deutschen und der türkischen Identität versöhnlich hin. Dass er da in dieser Rolle viel Frustration erlebt hat, das glaube ich ihm gerne. Aber dass das Werbe-Foto eines Nationalspielers mit Erdogan für die Deutsche Öffentlichkeit ein Affront ist - mit jemandem, mit dem Deutschland zu Recht sehr über Kreuz liegt - und das auchn noch im WM-Jahr wo die Nationalmannschaft ein öffentlicher Ausdruck nationaler Identität ist... das muss ihm klar gewesen sein oder spätestens die Reaktion darauf muss es ihm klargemacht haben. Dass ihm das als einseitiges Statement ausgelegt wurde und er eben für diese deutsche Position keinerlei Streicheleinheiten parat hatte... auch jetzt nicht, das hat eben Gekränkt. Und gekränkt eben gerade auch die Leute, die ihn lange ehrlich gefeiert und bewundert haben. Nun wird ihm (und ich denke auch zu Recht) Einseitigkeit und mangelnde Fähigkeit zu differenzieren vorgeworfen.
    Ich denke dazu wird er nie oder erst in vielen Jahren etwas sagen. Da Nationalspieler (in Deutschland) eben doch mehr ist als nur Fußballer nämlich Identitätsfigur - konnte er gar nicht mehr konfliktfrei auflaufen und ich vermute er tat es zur WM schon nicht mehr. ... wobei er dafür dann noch einigermaßen achtbar Fußball gespielt hat. Profi halt.

    Nur mal so eine Frage - was ist denn nach den DFL-Statuten maßgeblich? Der Aufwand, den der Förderer hat oder der Wert für den Verein/das Konstrukt?
    Wenn der Verein in seinem Geschäftsmodell davon ausgeht, für Präsidenten keine Ausgaben zu haben, dann ist das doch was Anderes als der Aufwand aus der Sicht des Förderers.
    Kind hätte dann erheblich gefördert, ohne dass der Verein im Rahmen seines Geschäftsmodells einen Nutzen davon gespürt hätte... zB weil sie davon ausgehen, dass sie am Markt immer jemanden finden, der das für umme macht. :lookaround:


    Naja... will ich mal niemanden auf spitzfindige Gedanken bringen.

    Sonstiger Fußball - nee, passt nicht - Fußball wird da doch schon lange keiner mehr gespielt. Muss in Off Topic.
    Ansonsten haben sie das aber gut hinbekommen, muss man ihnen lassen... die Feiern sich bis in die Kreisklasse.

    Es könnte für Herrn Kind ja doch ein Leichtes sein, wenn er denn ein Modell hat. Dann soll er mit einer Investorengruppe und einem ordentlichen dreistelligen Millionenbetrag kommen und sagen: "Hier - das ist 51... und das könnt Ihr haben".
    Hätte er ein Modell, läge was auf dem Tisch... dann würde der Restverein auch schwach. Hat er aber nicht - er hat kein Modell, außer - wenn ich Alles habe, wird alles besser.
    Das ist aber doch sehr aus der Zeit gefallen und ich glaube auch nicht, dass er die Zeit noch versteht.
    Donald Trump ist ihm zumindest schon mal einen Twitter Account voraus.

    Der reibt sich hier so richtig auf - schaut euch nur mal die Kilometer an - da ist nix von Altersmilde. Wie der gegen Schalke den zurückgezogenen Rechtsausßen gespielt hat - Hut ab.
    Man nenne mir einen Spieler, der in den letzten 12 Monaten wertvoller für 96 war.

    Ohne die Pyroaktion als solches zu bewerten muss ich sagen fand ich den Umgang beider Parteien mit der Konfliktsituation als ausgesprochen vernünftig.
    Dass sich Leute wehren, wenn Pyro in ihrem Platzbereich gezündet werden soll, ist nachvollziehbar und an den Masken zu zupfen ist eine ausgesprochen friedliche Form des Wehrens.
    Im Gegenzug haben die Pyro-Jungs dann auch wieder sehr besonnen reagiert und sich dann umpositioniert und eben auf "ihren" Bereich beschränkt.
    Ja es kam vereinzelt zu Knuffs und Schubsereien, aber es ist nicht eskaliert und das fand ich beiden Seiten positiv anzurechnen.

    Wir sollten uns auch nicht einreden lassen, wir hätten einen weißgottwas stärkeren Kader als die Meisten. Beide Flügel sind vorne wie hinten oft auch im 1:1 Vergleich sichtbar unterlegen.
    Klare Vorteile sehe ich nur bei Harnik ... Bakalorz (ja, heute scheiße) und Sané (ja ja - ich weiß).
    Dazu kommt, dass die Roten recht eindimensional zu Werke gehen und sich mehr oder weniger ausschließlich versuchen hoch stehend durch Pressing und Duelle auf den Außen durchzusetzen.
    Nicht jede Mannschaft hat die Mittel sich dieser Spielweise effektiv zu erwehren und heute war wieder zu sehen, dass es kaum eine über volle 90 Minuten schafft... allerdings haben sich schon seit November gut sichtbar die Teams unsere Spielweise sehr gut angeschaut und so wird jedes Spiel zur echten Tretmühle.


    Es spricht nicht für den Trainer (und die Mannschaft), dass nicht mehr Flexibiltät etabliert werden kann. Aber es spricht sehr für die Mannschaft und den Trainer, dass es trotzdem sehr oft reicht, gerade in der zweiten Hälfte und nach Rückschlägen im Spielverlauf.
    Ich bin sehr optimistisch, dass das reichen wird dieses Jahr - und auch wenn es durch lauter Spiele wie heute am Ende am 34. Spieltag mit Hängen und Würgen ein 2.Platz wird, dann werde ich es abfeiern wie dereinst auf dem Trammplatz die 10 Punkte und 26 Tore auf den Tabellenzweiten.


    Was wir im Anschluss an diese Saison tun sollten... who knows.

    (Korrektur 26 Tore - da darf man auch mal kleinlich sein.)