Beiträge von Giftzwerg

    Zwei Fragen Giftzwerg, falls ich etwas falsch verstehe:

    1. Gibt es nun eine Notfallzulassung in Deutschland oder eine bedingte Marktzulassung?

    2. Bei der bedingten Marktzulassung haftet wer?

    Zu 1) Das weiss ich nicht. U.a. Das möchte ich ja wissen, dazu wäre eine explizite Aussage erforderlich. Gemäß (der Mehrzahl) der Presseberichte eine bedingte Zulassung.


    Zu 2) (Auch) der Staat. Dabei zu beachten: Es gibt immer noch eine Dritte Partei, die sogar eigentlich Wichtigste: Die Geimpften. Bei einer Notfallzulassung wäre denkbar und nicht abwegig, dass Niemand haftet, da "experimentelles" Medikament. Genau das ist aber der Unterschied zwischen Medikament und Impfstoff. Es gibt (gab jedenfalls bisher) keinen experimentellen Impfstoff (eben weil man etwas nicht genau erprobtes der gesamten Masse der - gesunden - Bevölkerung verabreicht. Bei der bedingten Zulassung hat der Staat quasi sein Siegel vergeben). Dann hat der Bürger mit Impfschaden auch Anspruch gegen den Staat.

    Arbeite Dich EINMAL im Leben an den Inhalten ab. Ein einziges Mal.


    Jede der drei von mir verlinkten Quellen nennt diverse Aspekte, wo die - für eine bedingte Zulassung "eigentlich" - erforderlichen Daten aktuell nicht vorliegen. Such Dir halt eine aus. (am kompaktesten macht es Kickl).


    Und das Thema "Haftung der Hersteller" hatten wir doch schon. Materiell haftet der Staat. Und zwar für komplett für die wesentlichen Risiken. Haben die Hersteller gefordert, hat die EU zugesagt. Schon im August/September.


    Edit: andro war gemeint. Kann man für Schneppe aber hier auch stehen lassen.

    Und es gibt ja noch den Umweg über die Lieferverträge. Dort könnte trotz bedingter Zulassung ja etwas eingebaut sein, wie hier als Reuters Link schon einmal gepostet. Dass die Haftung beim Hersteller verbleibt, der Staat potentielle Verluste durch diese Haftung aber monetär ausgleicht.


    Das würde den Sinn der Haftung für mich schon ein Stück weit negieren.


    Edit: Hier der Link https://de.reuters.com/article…ffe-haftung-idDEKCN26D1RP

    Wieso ein Stück weit? Materiell haftet der Staat. Komplett für alle relevanten Risiken.

    Genau das hatte ich schon gepostet und das wurde auch schon diskutiert. Und genau darauf habe ich mit meinem Post eben wieder Bezug genommen.


    Sie nannten es eine bedingte Zulassung, aber die beiden (wesentlichen) Kriterien, welche die bedingte Zulassung von der Notfallzulassung unterscheiden, sind nicht erfüllt: Materielle Haftung des Herstellers, reguläre Datenbasis.


    Meine Frage war ernst gemeint. Ich habe eben irgendwo gelesen, dass es sich nun doch um eine Notfallzulassung handeln soll. Insofern erwarte ich zumindest, dass man offen kommuniziert nach welchem Regime die Zulassung erteilt wurde, wer (materiell) haftet und welche Daten noch zur Erlangung einer regulären Zulassung fehlen.


    Ich habe auch noch eine dritte Quelle zur Einordnung des Impfstoffs:

    https://www.facebook.com/armin…1110629640/?sfnsn=scwspmo

    Hier zur Erfolgsquote Medikamentenentwicklung


    https://klinischeforschung.nov…icklung-von-medikamenten/

    also wenn wir mal davon ausgehen , dass diese mutation in england wirklich noch ansteckender ist als die bisherige variante (Johnson sagt 70 %, wobei ich mich frage wo er die zahl her hat), und weiterhin davon ausgehen , dass diese variante schon in europa angekommen ist. müsste man ja wohl davon ausgehen , dass sich die verbreitung noch weiter beschleunigt. ob da nicht jegliche der bisherigen schutzmaßnahmen wirkungslos sind und es zu einer durchseuchung innerhalb relativ schneller zeit kommt ? alles Spekulationen , ich weiß. Keine ahnung, was ich davon halten soll.


    Einschätzungen ?

    Die haben wir schon. Anders ist die Entwicklung in Deutschland doch gar nicht zu erklären.

    PCR Tests schlagen wohl auch bei einigen an wenn die Infektion schon lange zurückliegt. Das hiesse ja auch schon lange nicht mehr Infektiös sind. Wäre das nicht in dem vorgeschlagenen Sinne nicht auch falsch positiv?


    https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.12.12.422516v1

    Eben das. Zumal man wenn der ct Wert sehr niedrig ist, nicht weiss ob es eine länger zurückliegende Infektion ist oder lediglich mal ein Virus über die Nasenschleimhaut gehuscht ist...

    https://www.wiwo.de/technologi…ussprechen/9903228-2.html

    Welche Falsch-Positivquote haben wir denn tatsächlich in Deutschland? Bitte genaue Angabe. Und nicht "fast 100 % sind richtig positiv". Die Validierung muss letzten Endens gegen das Virus selbst, nicht eine (die immer gleiche) RNA Sequenz erfolgen. Und das ist nie passiert. Einfach mal bei 1.000 zufällig ausgewählten positiv Getesteten versuchen, den Erreger zu isolieren.

    Bei den doppelten Tests geht es nicht um die Kapazitäten.


    Ich hatte mal einen Artikel (meiner Erinnerung nach von Tagesschau.de) verlinkt. Wo Jemand aus dem oder einem der führenden Labore ausführte, dass man ggf. durchaus ein zweites Mal (sogar mit anderem Verfahren) getestet wird. Für die Meldung bleibt es jedoch immer bei positiv, sofern ein oder mehrere positive vorliegen. Unabhängig davon, ob und wie viele negative Tests vorliegen.


    Die eigentlich vorgesehene Kategorie "indifferent" wird letztlich nicht genutzt. Alle Zweifelsfälle (z.B. sehr geringe RNA-Last oder nur ein RNA-Strang nachgewiesen) landen letztlich bei positiv in der RKI-Statistik. Und die klinische Validierung ist natürlich auch nicht durchgängig gegeben. Beispielsweise bei den Tests der Urlaubsrückkehrer an den Flughäfen. Dementsprechend stehen viele schwach, indifferent oder gar nicht Symptomatische Personen als positiv in der Statistik. Das klinische Symptome KEINE Rolle für die Einmeldung beim RKI spielen, steht ja sogar explizit im Covid-19-Steckbrief des RKI.


    Die "nahezu 100 Prozent" des RKI finde ich in der Studie so nicht wieder. Aber vielleicht sind die von mir postulierten 99,5 Prozent auch nahezu 100 Prozent. Dann passt Alles...


    Achso: Beispiele für falsch positive Tests in Deutschland: Fälle im Vogelsbergkreis, Augsburger Labor und diverse Fußballer.

    https://www.br.de/nachrichten/…-im-profifussball,SERMrnl


    Bezüglich des Positionspapiers: Mach Dir doch mal den Spass und frag nach welchen Sinn die geforderten 300 Tests je 1 Million machen. Ein Niveau was überall bereits um ein Vielfaches überschritten wird. Ich weiß nicht was Wissenschaftler so mitzeichnen. Mir reicht aber schon die Erkenntnis, dass keiner von Ihnen bei einer ausschließlich zahlenbasierten Studie erkannt hat, dass die wesentliche Grundlage fehlerhaft ist, nämlich der Tag an dem das RKI "Neuinfektionen" mitteilt nicht das Ansteckungdatum ist.

    Ich schreibe aber nicht von "Wetten" und auch nicht von "Werten", sondern von einem Wert. Nämlich dem aus dem Satz zuvor.


    Dieser eine Wert ist die Positivenrate. Steht die in dem Positionspapier? Ja, nur nicht unmittelbar ablesbar. Sie ergibt sich aus der Kombination der beiden mit Zahlen hinterlegten Forderungen: Inzidenz von 7 und Testniveau von 300 Tests pro Tag.


    Falsch positive Tests sind was anderes als "mangelhafte Testqualität". Aber zu falsch positiven Tests habe ich ja an anderer Stelle geschrieben.


    Ich meine auch nicht dass die geforderte Inzidenz von maximal 7 absolut unmöglich zu erreichen ist. Aber das diese wahnsinnig schwer zu erreichen sein wird. Und zwar ganz besonders weil sie mit einem geforderten Testniveau verknüpft ist. Wenn ich mehr teste, bekomme ich sowohl mehr falsch positive als auch mehr richtig positive (aus der enormen Dunkelziffer). Ob eine Positivenrate von 0,4 und damit die Inzidenz von 7 allein durch falsch positive Tests gerissen wird, weiß ich nicht (der Wert muss für die Zukunft ja auch nicht konstant sein). M.E. aber ja auf der Basis der Daten aus der Vergangenheit. Aber ich bekomme bei einer Steigerung der Tests sowohl mehr falsch positive als auch (sofern die Krankheit noch existiert) mehr richtig positive aus der Dunkelziffer. Insofern ist die Frage akademisch.


    Insofern: Ja, bei mehr Tests ist es umso schwerer eine vor gegebene Inzidenz zu erreichen. Genau das ist doch Kern der wiederholten Kritik die Inzidenz als einzigen Maßstab für die Steuerung der Maßnahmen zu nutzen .

    Das ist ja mal ein geiles Zitat. Mehrere Sätze weglassen u.a. den direkt vor dem zweiten Aussage. Auf den sich die Aussage bezieht. Ganz offensichtlich sogar. Das ist schon dreist von Dir.


    “wird die geforderte Maximal Inzidenz gerissen mit einer falsch (oder meinetwegen auch echt oder Mischung aus echt und falsch) positiven Rate von 0,4 % der Tests. Einen Wert, welchen Deutschland nie erreicht oder sogar unterschritten hat.

    Das gerade du das forderst, ist schon erstaunlich. Ich warte immer noch auf eine Antwort. Sobald es konkret wird und du nicht mit fremden Zahlen um dich schmeißen kannst oder irgendwelche nebulösen Behauptungen aufstellen kannst, wird es ganz ganz ruhig.

    Dann heißt es schnellst möglich Fokus verrücken und Thema wechseln. Vorzugsweise eins, wo man wieder auf andere eindreschen kann, ohne selbst mal Inhaltliches liefern zu müssen. Erbärmlich.

    Ich liefere hier keine Inhalte oder Zahlen? Ich liefere doch mehr Zahlen als jeder andere. Und ebenfalls mehr eigene Einordnungen.


    Welche Maßnahmen? Den Rahmen habe ich ja umrissen, aber der und alles andere was ich schon dazu gepostet habe, wird wahrscheinlich wieder ignoriert.


    Aber bitte: Am allerwichtigsten sind die Maßnahmen zum Schutz der stationären Alten- und Pflegeheime. Da alles was geht: Wirksame Masken, Schnelltests, (auch für Lieferanten und Besucher). Das gesamte technische Arsenal inklusive Filter, Belüftung, Temperaturscanner etc.


    "Wirksame Masken". Abschaffung der Alltagsmaske. FFP2 als Standard, Ausgabe der Maske durch den Staat an alle (Risikogruppen vorab). Sofern nicht genug FFP2 auf Dauer verfügbar, Schaffung eines neues Standards darunter mit Zertifizierung etc. Im Gegenzug dazu Reduzierung der Orte und Situationen in denen Maske getragen werden muss. Erst einmal nur innen, wo der Abstand nicht eingehalten wird und kein Hygienekonzept inkl. der o.g.technischen Maßnahmen vorliegt. Allen voran der ÖPNV. Oder aber bereits Erkenntnis bezüglich einer überdurchschnittlichen Bedrohung vorliegen, z.B. Kälte/Fleischverarbeitung. "Erst einmal" deshalb, weil es sich um ein fließendes Verfahren handelt. Die Bedrohungsanalyse wird laufend aktualisiert und so wird bei neuen Erkenntnissen oder Änderungen bei den Fallzahlen (es muss zwingend ein akzeptiertes Niveau definiert sein)


    "Intelligente Kontaktreduzierung". Das RKI macht bezüglich der Kontakte keinerlei Unterschied in ihrer qualitativer und quantitativer Auswirkung. Das halte ich für grundfalsch. Es macht eben einen Riesenunterschied, wer, wo mit wem und welcher Bedingungen Kontakt hat. Daher beispielsweise die Kontakte reduzieren. Wie durch die von Palmer genannten Taxigutscheine für Risikogruppen. Oder eine Ausdehnung der fahrenden Bahnen und Busse. Oder einen späteren Schulbeginn. Oder verlängerte Ladenöffnungszeiten. Aber gerade nicht Eibe temporäre Ausgangssperre. Die ist sogar kontraproduktiv. Weil sich alles zusammenschiebt Ebenso kontraproduktiv ist das Schließen von Bars, Restaurant u.ä. Weil sich dann die Menschen ohne Hygiene Konzept und Technik im privaten Treffen. Ansonsten gelten die letzten drei Sätze aus dem vorherigen Absatz.


    Es geht um ein Leben mit dem Virus, was die Definition eines akzeptierten Niveaus und dann - auf Basis einer möglichst breiten und ständig aktualisierten Analyse der Bedrohung - ein ständiges Nachsteuern/Verbessern der technischen Gegenmaßnahmen, der Maskenpflicht und der Kontaktbeschränkungen.


    Weil danach wahrscheinlich sowieso gefragt wird: Ja, ich halte einen harten Lockdown grundsätzlich für vertretbar. Als ULTIMA RATIO. Wenn alles andere versagt hat und man ob der aktuellen Lage verzweifelt ist. Allerdings muss man mit einem Rückschlsgeffekt rechnen, der kurze und harte Lockdown funktioniert also eher nicht, weil im Anschluss an ihn Nachholeffekte eintreten.


    Alle Maßnahmen müssen einem Gesamtziel untergeordnet sein. Das wäre bei mir "Leben mit dem Virus". Das klare Gegenkonzept wäre die Ausrottung des aVirus. Dazu passt ein möglichst harter Lockdown. Das man dieses bei den hohen Zahlen, präsymptomatischer Übertragungen und Mobilität möglich ist, erscheint sehr unwahrscheinlich (wenn man es nicht auf Null schafft, hat man nicht wirklich etwas gewonnen). Mit dem deutschen Lockdown Light hat man das schlechteste aus beiden Welten. Jedenfalls da die "falschen" Kontakte beschränkt wurden.

    Deine Rechnung zur Inzidenz von 7 bei 200 Tests und 0,5% FP ist falsch, ne.

    0,5 % ist viel zu hoch. Die liegt beim PCR-Test deutlich darunter.

    Steile These. Dann belege Sie bitte.


    Auch dazu habe ich hier schon sehr viel geschrieben.


    Corona


    Da man falsch negative Tests mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen möchte, kalibriert man den Test extrem sensibel. Und gerade bei an PCR-Test dir lediglich winzigen Mengen RNA nachweist kann man nicht sicher sein ob ein attraktives Jungs beste von ganz vielen Tieren oder irgendwelche Verschmutzungen bist. Deshalb gibt man ja neben der Sensitivität eind Spezifität an. Diese bezeichnet ja gerade den Anteil der falsch positiven Tests. Für den originalen Drosten Test wurde in einem weltweiten Ringversuch von mehr als 160 Laboren eine Spezifität von 97,8 bis 98,6 ermittelt. Oder anders ausgedrückt: Zwischen 1,4 und 2,2 % der Test sind falsch positiv.


    Jetzt kommt die schwachsinns Argumentation des Spiegel: Weil der in Deutschland in einigen Wochen eingetretene Wert unter jenen aus dem Ringversuch liegt, ist das ganze Konzept falsch positiver Tests unglaubwürdig. Kurzum: Es gibt gar keine falsch positiven Tests. Punkt. Und wer etwas anderes behauptet ist ein Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner.


    Tatsächlich wird aber schon lange nicht mehr - jedenfalls nicht mehr ausschließlich - mit dem originalen Drosten Test für die Falsch-Positiv Raten von 1,4 bis 2,2 Prozent ermittelt worden sind, getestet. In Deutschland gibt es alleine etwa 500 Corona PCR Testverfahren. Mit unterschiedlichen falsch-positiv Raten. Beispielsweise ist der Vogelsbergkreis auf ein gänzlich anderes Labor umgestiegen, weil jenes in Mainz immer wieder falsch positive Ergebnisse geliefert hat. Ohne den konkreten Test zu kennen ist weder ein zeitlicher noch ein internationaler Vergleich möglich. Es ist sogar so, dass alleine die jetzt stattgefundene starke Erhöhung der Testanzahl wahrscheinlich zur Verzerrung führt. Eben weil die "schlechten" Tests bei zunehmender Auslastung verstärkt wieder genutzt werden.


    Falsch positive Tests gibt es auch in Deutschland immer wieder. Vogelsbergkreis, Augsburger Labor, zahlreiche Fußballer etc.


    Und es geht mal wieder um die Begrifflichkeit. Hier zieht sich erneut Drosten an einer Spitzfindigkeit im Wording hoch. Es geht im Ergebnis um den materiellen Aspekt, ob Fälle als positiv in der Statistik stehen und in Quarantäne müssen etc., obwohl sie nicht krank, infiziert, infektiös sind.


    In Deutschland steht jeder Zweifelsfall als positiv in der Statistik: Asymptomatisch, minimale RNA Last, restpositiv nach überstandener Erkrankung (erfunden bei Tönnies und nur lokal eingesetzt), nur ein RNA- Strang nachgewiesen (auch wenn es nur der allgemeine Corona Strang ist), das Vorliegen ein oder mehrerer negativer Tests (parallel zu einem positiven). All dies führt immer zum Ausweis als positiv. Das ist nicht sachgerecht und treibt die Zahlen nach oben.

    8 ergibt sich aus 200.000 durch 25.000. 200.000 ist die Zahl die wir in Deutschland tatsächlich haben, 25.000 wäre das was als Zielgröße für ein zukünftiges Niveau vorgeschlagen wird. Und zwar explizit für ein intensives Testen, dies ist ja genau wesentlicher Teil der Strategie, um auch nur den kleinsten Ausbruch sehr frühzeitig - egal wo er stattfindet - aufzuspüren.


    Die 240 ergibt sich aus 200.000 Tests insgesamt (deutsche Bevölkerung insgesamt) bezogen auf 100.000 Einwohner. Also 200.000 geteilt durch 830.


    Und hier kommt der Faktor 10 Fehler (mindestens!) ins Spiel. Die Forderung europaweiten intensiven Testens passt nicht zu dem genannten Niveau von 300 Tests pro Million Einwohner. Da liegen wir jetzt weit drüber. Und nicht nur mit dem aktuellen Niveau, auch mit dem Durchschnitt. Und nicht nur in Deutschland, überall in Europa.


    Selbst wenn man nicht berücksichtigt, dass die Kapazität und die tatsächliche Anzahl der Tests im Laufe der Zeit hochgefahren wurde und mithin aktuell höher als im Durchschnitt liegt, liegt bereits dieser - weit - über 300 Tests je 1 Million Einwohner pro Tag.


    Nämlich (Durchschnitt auf 300 Pandemie Tage, ca.):

    - Russland: 1.940

    - Frankreich: 1.550

    - Großbritannien: 2.430

    - Italien: 1.380

    - Spanien: 1.780


    Und in Deutschland hatten wir natürlich auch durchgängig mehr als 20.000 Tests am Tag bzw. 140.000 pro Woche. Durchschnittlich etwa 1.270 pro Tag pro Million Menschen bzw. 106.000 in Deutschland. Durchschnittlich, es wurde aber ja im Laufe der Zeit hochgefahren. Schon seit einiger Zeit laufen in etwa 200.000 am Tag. Eben die etwa 2.400 je Million Einwohner bzw. 240 je 100.000 Einwohner. Wir hatten in Deutschland auch schon wochenlang mehr als 1 Million Tests (pro Woche) als die Positivenrate noch unter 1 % lag.

    https://www.rki.de/DE/Content/…Coronavirus/Testzahl.html


    Inhaltlich kann nur ein Testniveau von 3000 je 100.000 Einwohner pro Tag gemeint sein, nicht pro 1 Million Einwohner. Und das heißt: Gefordert wird ein knallharter Lockdown bis die Positivenrate (inklusive falsch positiver) unter 0,33 % liegt. Ein bisher nie (in Deutschland) erreichter Wert.

    Aber 100.000 Einwohner ist doch die Bevölkerungszahl auf die sich die Inzidenz immer bezieht. Eine Inzidenz von 10 auf 1 Million pro Tag entspricht einer von 7 pro 100.000 pro Woche (der üblichen Angabe).


    Man kann auch die Testzahl auf Deutschland hochrechnen. Dann muss ich etwa mit 830 multiplizieren. Damit komme ich auf etwa 25.000 Tests pro Tag. Tatsächlich werden in Deutschland (gut) 200.000 Tests pro Tag durchgeführt. Also 8 mal so viel. Oder anders herum ausgedrückt. Bereits bei dem aktuellen Testniveau in Deutschland (mehr als 200.000 in dem ganzen Land pro Tag = mehr als 240 je 100.000 pro Tag) wird die geforderte Maximal Inzidenz gerissen mit einer falsch (oder meinetwegen auch echt oder Mischung aus echt und falsch) positiven Rate von 0,4 % der Tests. Einen Wert, welchen Deutschland nie erreicht oder sogar unterschritten hat. Das soll jetzt die Latte sein, um den maximal harten Lockdown wieder aufzuheben? Na viel Vergnügen in 2021.


    Der Text kommt wahrscheinlich direkt von Drosten. Und nur von ihm. Es ist schlicht kaum vorstellbar, dass sich ein weiterer Wissenschaftler, der sich mit Zahlen beschäftigt und eine wichtige Kennzahl fordert, bei deren Angabe mal eben um den Faktor 10 vertut und es nicht bemerkt bzw. es ihn nicht kümmert.

    In dem Positionspapier maßt sich die Virologin mal wieder an, für die gesamte Wissenschaft inklusive Ökonomie zu sprechen. Wo sind denn beispielsweise die Zahlen zu den volkswirtschaftlichen Schäden?


    Jetzt wird eine 7-Tage-Inzidenz von MAXIMAL 7 gefordert, das ist ja noch mehr als dreimal "besser" als Lauterbach. Bis dahin alles zu inkl. Schulen, Geschäften, Beschränkung der Reisefreiheit. Genau wie bei einem "Ausbruch" (über eine Inzidenz von 7). Dazu soll exzessiv getestet werden. Selbst bei nur 0,5 % falsch positiven Tests komme ich schon allein dadurch mit 200 Tests pro Tag auf eine Inzidenz von 7.


    En Passant wird Herdenimmunität diskreditiert. Wenn ihr Euch so sicher seid, dann macht doch endlich Eure lange angekündigte große Studie. Oder nehmt endlich die schon vorliegenden anderen zur Kenntnis. Die in allen Hotspots und in den Entwicklungsländern sehr hohe Durchseuchung belegen. Jetzt sind die Zahlen vor allem dort hoch, wo sie zuvor eher niedrig waren.

    Den Dreiklang hatte ich bereits angekündigt. Das war der zweite Teil.


    Meines Erachtens kann Jeder aus den dort noch einmal zusammengefassten Erkenntnissen (plus den im ersten Post genannten Grundsätzen) selbst geeignete spezifische Maßnahmen ableiten.


    Aber ich schreibe es auch noch einmal explizit auf, in einem dritten Post. Später...

    Das ist doch genau der selbe Scheiss wie im Frühjahr. Da wurde auch vor jedem Feiertag und einem zu frühen Lockern gewarnt. Es wurde gefeiert und gelockert und die Zahlen sind trotzdem massiv gesunken.


    Das Ausrufen der Nachverfolgung als Ziel ist doch ebenfalls fragwürdig, weil man bereits einmal hatte. Mit folgendem Ergebnis: Erst sind die Fallzahlen ohne eine (vollständige) Nachverfolgung gesunken. Als die Nachvollziehbarkeit durch die Gesundheitsämter gegeben war, sind die Zahlen nicht weiter gesunken. Und schließlich aus dieser Position heraus sogar wieder stark angestiegen.


    Man kann auch mal die beiden Lockdowns in Deutschland mit der Entwicklung der Infektionszahlen übereinander legen:

    Kein Lockdown - stark steigende Fallzahlen

    Kein Lockdown - komplettes Abbremsen, R bereits wieder unter 1

    Einführung Lockdown (Mittel) - unveränderter Trend

    Aufhebung Lockdown (Mittel) - unveränderter Trend

    Kein Lockdown - sehr niedriges Niveau

    Kein Lockdown - stark steigende Fallzahlen

    Kein Lockdown - komplettes Abbremsen, R bereits wieder unter 1

    Einführung Lockdown (Light) - Abwärtstrend gebrochen, Plateau auf hohem Niveau

    Weiterführung Lockdown (Light) - plötzlich stark steigende Fallzahlen


    Kurzinterpretation: Der erste Lockdown war überflüssig, der zweite wirkungslos bis kontraproduktiv. Hey, dann machen wir halt einen dritten. (Ja, ein Dritter, dann ganz harter Lockdown KANN funktionieren, muss es aber nicht). Man hat doch null Ahnung warum die Fallzahlen aktuell steigen bzw. so hoch sind. Das passt weder zur aktuellen Entwicklung in den Nachbarländern noch von R. Dass die Zahlen schnell nach unten gehen, wenn R = 0,7 ist trivial. Die Frage ist, wie bekommt man R auf 0,7.Ausgehend von der bekannten Basisreproduktionszahl und allem was uns Drosten und Lauterbach gesagt haben, müsste R aktuell schon bei oder unter 0,7 liegen. Irgendetwas stimmt in der "Rechnung" nicht. Und zwar ganz gewaltig nicht. Es fehlt was. Und so lange man diesen Faktor nicht kennt, ist der nächste Lockdown auch wieder Raterei. Nur noch viel teurer als die ersten Beiden.


    Die Idee einer "Investition" in einen kurzen (harten) Lockdown um dann dauerhaft niedrigere Zahen zu haben, ist doch bereits gescheitert. Die gute Nachvollziehbarkeit für die Gesundheitsämter hat den starken Wiederanstieg nicht verhindert. Vielmehr ist (international) ein ziemlich deutlicher Nachhol- bzw. Reboundeffekt nach einem Lockdown zu beobachten. Umso stärker je härter der Lockdown war. Logisch, weil Menschen dann vermehrt Einkaufen, Sport treiben, verreisen, sich die Haare schneiden lassen etc., wenn dies wieder erlaubt ist.

    Die wesentlichen Erkenntnisse:


    Es gibt eine extreme Ungleichverteilung der Todesfälle und schweren Verläufe in der Bevölkerung. Mehr Männer als Frauen. Mehr Menschen mit einschlägiger Vorerkrankung. Vor allem aber und zwar extrem deutlich: Das Alter. Das Risiko an Covid-19 zu sterben, steigt je 20 Jahre Lebensalter etwa um den Faktor 10. Und innerhalb der Gruppe "Alte" gibt es noch einmal eine relativ kleine, exakt abgrenzbare Superrisikogruppe: Die etwa 880.000 Bewohner stationärer Alten- und Pflegeheime. Aus ihnen alleine stammt mehr als die Hälfte der Toten.


    Die klinischen Symptome sind oft unspezifisch und vielfach so schwach, dass die Dunkelziffer enorm ist (etwa Faktor 5 bis 20). Es ist immer noch ungeklärt, in welchem Umfang Asymptomatische zur Verbreitung beitragen. Aber selbst bei den Symptomatischen ist die Ansteckung vor Ausbruch der Krankheit.


    Wer tatsächlich ansteckt, ist nicht ganz klar. Es wird aber inzwischen angenommen, dass relativ wenige Personen für relativ viele Ansteckungen verantwortlich sind. Das heißt, dass es RELATIV viele Superspreder gibt.


    Es gibt relativ viele "Ausbrüche", also, mehrere bis viele Ansteckungen in zeitlichen, sachliche und räumlichen Zusammenhang. Über diese lernt man in Laufe er Zeit, welche Konstellationen (besonders) gefährlich sind. In Innenräumen, praktisch nie draußen. Kälte, Singen und körperliche Aktivität als besondere Treiber. Eher im privaten Umfeld (größere Feiern - Geburtstag, Hochzeit, Beerdigung) als im öffentlichen Raum (Geschäfte oder Restaurants). Reiserückkehrer (kritisch aus wenigen Regionen). Soziale Komponente ("Problembezirke in Berlin, Ruhrgebiet, jetzt Sachsen?)


    Hauptüberttagungsweg scheinen die (feinen) Aerosole zu sein. Schmierinfektionen und auch große Tröpfchen (dies entgegen der ursprünglichen Vermutung) besitzen eher nur eine nachgelagerte Bedeutung.