Beiträge von HSV96-Frank

    Vielleicht gibt es Montag ja den einen "Eine-Frage-der-Ehre"-Moment, weil Martin im Kreuzverhör gar nicht anders kann, als es endlich zu sagen. Weil er es einfach sagen muss, weil es wider seinem Naturell ist, nicht offen seine Verachtung vor dem Pöbel und den ganzen Unwissenden zu artikulieren.

    Das ist tatsächlich schlimm, dass Narrative mit Wahrheit verwechselt werden. Nicht erst seit Trump wissen wir natürlich, dass sich Bullshit mit jeder Wiederholung schleichend in die Köpfe einsuppt, bis man denkt, es könnte ja selbst am größten Bullshit etwas dran sein. So ist es auch mit Kinds Äußerung, wenn er eine Behauptung impliziert, die nicht wahr sein muss.


    Immerhin 5 Sekunden harte Recherche hat es mich gekostet, schnell zwei Texte der ARD zu finden, die jetzt auch schon ein paar Wochen alt sind. Im ersten Text wird dargestellt, wie viel Geld die Liga in verschiedenen Szenarien verlieren (!) könnte:

    Die Milliarde des DFL-Investors und die Stelle nach dem Komma
    Die DFL hofft, durch den Einstieg eines Investors eine Milliarde Euro zu erlösen. Bei den möglichen Verhandlungen würde es um jede Stelle nach dem Komma gehen,…
    www.sportschau.de


    Im zweiten Text wird skizziert, wofür die DFL die Milliarde nutzen will:

    Eine Milliarde vom Investor - was die DFL mit dem Geld plant
    Ein Investor soll bei der DFL mit einer Milliarde Euro einsteigen, um die Vermarktung der Bundesliga zu verbessern. Der Sportschau liegt der Plan für…
    www.sportschau.de


    Man sieht, dass es vor allem Investitionsmittel sind und dass der größte Batzen tatsächlich dafür da ist, die Verluste (!) der Vereine für wenigstens vier Jahre abzufedern.


    Wie oben schon gesagt: Für ein solches Konzept braucht man keinen konstruktiven Gegenvorschlag, um es einfach nur abzulehnen. Mein Gegenvorschlag lautet übrigens: Salary Cap! Und jetzt kommst Du, Martin.

    Noch jemand im Playoff in der EAG? Einfach mal 1-2-3-Oberkörperfrei und auf den Tisch steigen, um sich zu erkennen zu geben. :kopf:


    Edit: Einen Kurzen bei jeder Einblendung dieser komischen Sängerin und Du erlebst die zweite Halbzeit schon nicht mehr...

    Gut, dass es die Gruppe Pressler nicht mehr gibt, deren Banner war ja auch nie auszuhalten... :engel:


    Als großer Fan der Spieltheorie sehe ich das so, dass die Fanszene gestern nichts anderes gemacht hat, als der DFL zu zeigen, wohin deren strategischer Zug einer Selbstbindung (de.m.wikipedia.org/wiki/Selbstbindung) führt.

    Was seinerzeit in der Causa Hopp entschieden wurde, ist die Sackgasse, in der der Schiedsrichter gestern stand. Offenbar sind Fans spieltheoretisch besser ausgebildet als, nun ja, alle anderen.


    Das Ganze wird dann noch mit ein bisschen Streisand-Effekt garniert und fertig ist ein First-World-Problem der Extraklasse. Wie sagte unsere ältere Tochter gestern so passend: Wäre einfach weitergespielt worden, hätte es außerhalb des Stadions niemand mitbekommen. Hat was vom sprichwörtlichen Stöckchen, und alle Medien springen brav drüber.


    (Transparentes Edit: "wohin" statt "wozu")

    <--- Unser subtiler, subversiver Protest am letzten Freitag bei der FFF-Demo mit einer unserer Töchter. :)


    Ich wünsche Euch allen für Samstag Erfolg, Spaß (soweit möglich), Durchhaltevermögen und eine ruhige Hand. Ich finde es toll, dass Ihr diesen langen Atem habt, das alles durchzuziehen. Und bevor die Frage kommt: Für mich ist nicht nur 96 sondern Fußball an sich seit einigen Jahren erledigt, und es war eine gute Entscheidung. (Mein Ausstieg (und der auch von anderen) hatte ja nicht nur mit Kind zu tun sondern mit der Gesamtentwicklung, deren Verästelung jede*r auch aktuell wieder verfolgen kann. Klub-WM, ECA oder das Rumheulen nach dem CL-Aus sind nur die aktuellen Facetten des immergleichen Problems.) Davon aber losgelöst verfolge ich Euren Weg und bin wirklich sehr beeindruckt. In diesem Sinne: Zeigt den Drecksäcken, dass Ihr in einfach allem besser, stärker und sachlicher seid. Viel Glück!

    Als mittlerweile Außenstehender im Konstrukt 96 sind mir Madsack und Co. noch stärker zuwider als in den Vorjahren. Über den Zeitstrahl der letzten Jahre betrachtet ist es erstaunlich, wie sich Niveau immer weiter reduzieren lässt. Ist das Strategie oder gehen dem Verlagshaus gute Journalisten aus? Ist man eher damit beschäftigt, DuMont und Co. aufzukaufen und Plurallität zu reduzieren als Wert auf journalistische Standards zu setzen? Das gesamte sogenannte Sportbuzzer-Angebot ist der müffelnde Auswurf dieser Strategie. Und Menschen wie Tietenberg der fleischgewordene Beweis manipulativer, qualitätsfreier Meinungsmache. Die beiden heutigen Texte sind - in guter Tradition - derart furchtbar erbärmlich, dass sie in jedem Wikipedia-Eintrag das Wort "Dilettantismus" ausreichend und praxisnah bebildern würden. Ohne, wie eingangs erwähnt, Sachkenntnis über etwaige Gespräche in den letzten Wochen zwischen dem Patriachen und den Fans sind beide Texte vollständig inhaltsleer. Sie dienen lediglich dazu, die Seiten in "gut" und "schlecht" einzuteilen und die "gute Seite" als legitimes Pendant des "gütigen" Herrschers Xerxes aus dem Film "300" darzustellen. Diese tendenziöse Berichterstattung der letzten Jahre hat zu einem Framing geführt, bei dem "die Fanszene" per se auf der Seite des Bösen steht. Dieses Framing führt(e) auch dazu, dass andere Zuschauer aufbegehren und zudem eine Art selbstreferenzielles und selbstbestärkendes Wechselspiel erfolgt, wie auch heute in den beiden Texten wunderbar zu erkennen ist. Die Faktenlage ist mitterweile vollkommen irrelevant geworden. Persönlich hoffe ich also, dass der Nord-OR weiterhin schweigt, bis 50+1 endgültig gegen die Interessen des Einen entschieden ist.

    Ich war jetzt nach 2 3/4 Jahren (oder sind es schon 3 3/4??) mal wieder im Stadion, und es war nicht anders als früher. Ich habe mich aber gefreut, meine Stimme wie früher gegen Kind richten zu dürfen, insofern war mein Besuch gut getimed. Abgesehen davon glaube ich wie schon früher, dass das Thema nicht lösbar ist, da die Ziele nicht kompatibel sind. Bis in 11/2020 wieder. Tschüss zusammen. :victory: :ichmussweg:

    Wieviele Frauen haben sich hier auf den letzten 10 Seiten eigentlich an der Diskussion beteiligt? Und mit welcher Meinung zum Banner? Meine Frau fand's super und hat die Ultras explizit gelobt, mit gerade mal zwei Buchstaben-Veränderungen eine so starke Veränderung der Botschaft hinzubekommen. Und mal offen gesagt: "Kämpfen bis die Fetzen fliegen"? Was für ein Kindergarten-Scheiß-Spruch. So voll 80er. Für so einen Mist den gesamten Nord-OR opfern? :D

    War diese groteske Redezeit von einer Minute (!) vorher abgesprochen? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, er mag es einfach und möglichst unkompliziert, so funktioniert das Ding da zwischen unseren Ohren. Schon deshalb haben die bestehenden AR-Mitglieder einen großen Vorteil, der nur durch die angemessene Vorstellung neuer Mitspieler wenigstens ein wenig revidiert werden könnte. Diese Redezeit hat, wenn es vorher nicht besprochen wurde, offenkundig manipulativen Charakter.

    Heute erst wieder in einem völlig anderen Kontext gehört und dabei gleich an verschiedene Beispiele gedacht, u.a. an ... Naja, an wen wohl:


    "Es ziemt dem Untertanen nicht, die Handlungen des Oberhauptes an den Maßstab seiner beschränkten Einsicht anzulegen und sich in dünkelhaftem Übermute ein öffentliches Urteil über die Rechtmäßigkeit derselben anzumaßen." (Gustav von Rochow, preußischer Innenminister, im Jahre 1838.)

    Respekt NP. Es sind noch drei Wochen und die Gürtellinie ist schon jetzt meilenweit unterschritten, die Schlammschlacht hat begonnen. Medial dagegenhalten geht schlecht, insofern ist die direkte Bearbeitung im besten positiven Wortsinne bei den Personen, die es nachher auch direkt betrifft, tatsächlich die effektivste Methode zur Aufklärung.
    Aber so oder so: Madsack ist so ein großer, mieser Haufen Scheiße. Hat jemand Spotlight gesehen? Als Nebenthema wird dort auch der Filz in Boston dargestellt und auch die Frage, ob und inwieweit der Boston Globe Teil des Filzes ist oder nicht. Man hat sich damals gegen Filz und für journalistische Werte entschieden und damit den größten Skandal der katholischen Kirche publik gemacht (Link). Eine ähnliche Dimension und Wucht haben die Panama Papers, die bei Madsack schon nach zwei Tagen kaum noch eine Rolle spielen. Es ist einfach ein erbärmlicher Dorfverlag ohne Prinzipien.


    Sorry for emotional eruption... :trösten: