Jörg Sievers

  • Mal erlich, welchen Torwart hat den Sievers besser gemacht?

    Warum steht bei uns nicht der bessere Torwart im Tor?

    Warum sollte nicht auch mal auf dieser Position was neues ausprobiert werden?

    Ich habe Sievers Karriere vom Anfang bis zum Ende begleitet. Ein Super-Sportsmann und ein dufter Typ.

    Wenn er jetzt noch mal Lust auf eine Veränderung hat, wünsche ich ihm viel Glück. Auch für die Roten könnte eine Änderung auf dieser Position einen neuen Impuls setzten.

  • Jose80 : Ich glaube, dass den meisten auch klar ist, dass der Wunsch nach einer lokal zusammengestellten Mannschaft, nach spielenden Identifikationsfiguren an den realen Gegebenheiten und auch, wie du ja beschreibst, im Interesse des sportlichen Erfolgs heute nur noch Wunschdenken ist. Die Dietz und Körbel der Vergangenheit - ich nehme mal bewusst Beispiele von anderen Vereinen - gibt es so nicht mehr, die Gründe dafür sind vielfältig.

    Umso angenehmer finde ich es zumindest, wenn da im Umfeld des Teams Leute sind, die eine gewisse Vergangenheit hier vor Ort haben, bei denen ich weiß, da ist jemand am Rand des GEschehens, des Feldes, wie auch immer, der schon so lange dabei ist (oder länger), als ich von draußen zuschaue. Eduard Kowalczuk war auch so jemand, wenn auch etwas anders als Colt, weil er ja nicht gespielt hatte etc.. Das kann man gerne gefühlsduselig, romantisch oder wie auch immer nennen, man muss es auch nicht teilen, aber ein wie du schreibst "Identifikationsfigur-Gequatsche" bzw. "dummes Zeug" ist das nicht.


    Ich will keine falsche Herleitung machen, aber mir fält in dem Zusammenhang jetzt noch gerade Hermann Rieger ein, eigentlich doch völlig blödsinnig, einen Hype um einen Masseur/ Betreuer zu machen, aber vielleicht war das doch genau so das Empfinden bei den HHSVern (?). Man sucht doch irgendwo nach solchen über die Zeit und die vielen Änderungen verbindenden Personen, für mich hat das dann auch was mit Tradition zu tun.

  • Identifikationsfigur heißt für mich übrigens nicht, dass der Typ mein Nachbar sein muss.

    Ackern, sich den Arsch aufreißen, gute Interviews geben, vor der Kurve ausgiebig den Sieg feiern, mit den Fans im Pub in Barnsley ein Bier trinken, tolle Tricks auf dem Platz abliefern... All das kann reichen, um jemanden zur Identifikationsfigur zu machen. Unser Problem ist allerdings, dass wir davon nahezu gar keine haben (außer in sehr guten Ansätzen Weydandt fällt mir keine mehr ein) und dass dadurch die Bindung zur Mannschaft nochmal zusätzlich zur sportlichen Talfahrt leidet. Und wenn dann Leute wie Füllkrug in völliger Ignoranz der Realität künstlich zur Identifikationsfigur hochstilisiert werden oder Leute wie Sievers von einem Tag auf den anderen plötzlich weg wollen/sind, dann ist was faul im Staate Dänemark. Und das sind alles beinahe irreparable Schäden. Leider.

  • Ich würde das Engagement in Schottland mal eher als Schleudersitz betrachten. Umso besorgniserregender ist es, dass er 96 verläßt. Hoffetlich ereilt ihn nicht das Cherundolo - Schicksal.

  • Identifikationsfigur heißt für mich übrigens nicht, dass der Typ mein Nachbar sein muss.

    Ackern, sich den Arsch aufreißen, gute Interviews geben, vor der Kurve ausgiebig den Sieg feiern, mit den Fans im Pub in Barnsley ein Bier trinken, tolle Tricks auf dem Platz abliefern... All das kann reichen, um jemanden zur Identifikationsfigur zu machen. Unser Problem ist allerdings, dass wir davon nahezu gar keine haben (außer in sehr guten Ansätzen Weydandt fällt mir keine mehr ein) und dass dadurch die Bindung zur Mannschaft nochmal zusätzlich zur sportlichen Talfahrt leidet. Und wenn dann Leute wie Füllkrug in völliger Ignoranz der Realität künstlich zur Identifikationsfigur hochstilisiert werden oder Leute wie Sievers von einem Tag auf den anderen plötzlich weg wollen/sind, dann ist was faul im Staate Dänemark. Und das sind alles beinahe irreparable Schäden. Leider.

    Absolut. Und wenn einer nun mal neben den von dir genannten Eigenschaften beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte in den letzten Jahrzehnten (und wohl auch in Zukunft auf ganz lange Sicht) ,dem Pokalsieg, so entscheidend mitgewirkt hat, dann gehört er zwangsläufig in die Kategorie lebende Legende.

    Das Aufstiegsendspiel gegen TeBe nicht zu vergessen.

    Er ist noch einer der Wenigen, die man komplett mit Hannover 96 verbindet.

    Wenn er vorm Spiel ins Stadion einlief und sein Name gerufen wurde, war es jedes mal ein schöner Moment und kurz dachte ich an den ein oder anderen tollen Moment in der Vergangenheit zurück.

    Das wird schon sehr Fehlen in Zukunft.

    Geht mir zumindest so, muss vielleicht auch nicht jeder verstehen oder nachvollziehen können

  • Mein (persönlicher) Dank wird ihm auch in Schottland nachschleichen, dafür muß er nicht mehr bei 96 angestellt sein.

    Er (und die Mannschaft) hat mir im Relegationsspiel Mai 1998 gegen TeBe den emotionalsten Moment beschert den ich seit meinem 1. besuchten Spiel 1976 im Stadion hatte, und vielleicht jemals haben werde.

    Der Sieg im Elfmeterschiessen gegen Tebe war der (in meinen Augen) wichtigste in den letzten Jahrzehnten.

    Wären sie wieder nicht aufgestiegen wäre die Truppe auseinandergebrochen und 96 vielleicht für immer in der 3.Klassigkeit verschwunden.


    Dem schließe ich mich an, ergänzt nur noch um die für mich ebenso emotionalen Höhepunkte bei den Pokalspielen 1992, vor allem das im Berliner Olympiastadion. Auch deshalb werde ich ihn als Torwarttrainer vermissen.

  • Er hat seinen Job gemacht; nicht mehr und nicht weniger.

    Innovativ war er m.E. nicht und hat keine neue Torwarterkenntnisse geformt.


    Muss er auch nicht, er war ein Arbeiter, kein Häuptling. Es kann nicht jeder Häuptling sein, das ist aber keine Kritik.


    Mach es gut und lass deine Karriere finanziell gut ausklingen.

  • Er hat seinen Job gemacht; nicht mehr und nicht weniger.

    Jetzt schon mindestens zwei mal: wie kommst du darauf? Ich kann überhaupt nicht beurteilen, was er genau gemacht hat. Immerhin hat er Enke begleitet in seiner Hannoverzeit und Zieler wurde Nationaltorwart unter Sievers. Das alles war Dienst nach Vorschrift? Mir gehts jetzt nicht um die Identifikationsfigur Sievers, aber das er hier Dienst nach Vorschrift gemacht hat, halte ich für weit hergeholt.

  • Er hat seinen Job gemacht; nicht mehr und nicht weniger.

    Jetzt schon mindestens zwei mal: wie kommst du darauf? Ich kann überhaupt nicht beurteilen, was er genau gemacht hat. Immerhin hat er Enke begleitet in seiner Hannoverzeit und Zieler wurde Nationaltorwart unter Sievers. Das alles war Dienst nach Vorschrift? Mir gehts jetzt nicht um die Identifikationsfigur Sievers, aber das er hier Dienst nach Vorschrift gemacht hat, halte ich für weit hergeholt.

    Zumal die TW Position in den letzten Jahrzehnten hier nie eine Baustelle war. Auch Sievers sein Verdienst.

  • In einer Zeit, in der Trainer und Spieler generell Söldner ohne Bindung zu Verein und Fans sind, weil Fußball längst nicht mehr der Kitt der Menschen untereinander ist, sind Identifikationsfiguren für die Fans, die mit dem "eigenen" Fußballclub mehr verbinden als einen beliebigen Zeitvertreib am Wochenende, DAS Bindeglied zu ihrem Verein.


    my 2 cents Jose80


    Abgesehen davon ist es natürlich legitim, eine neue Herausforderung zu suchen, wenn ein alter Freund und Mitstreiter anklopft. Dass er dabei scheitern kann (siehe den Vergleich mit Cherundolo), spielt doch gar keine Rolle dabei. Scheitern mit persönlichem Versagen und einem Makel gleichzusetzen, halte ich für falsch und sehr deutsch.

  • Er hat seinen Job gemacht; nicht mehr und nicht weniger.

    Jetzt schon mindestens zwei mal: wie kommst du darauf? Ich kann überhaupt nicht beurteilen, was er genau gemacht hat. Immerhin hat er Enke begleitet in seiner Hannoverzeit und Zieler wurde Nationaltorwart unter Sievers. Das alles war Dienst nach Vorschrift? Mir gehts jetzt nicht um die Identifikationsfigur Sievers, aber das er hier Dienst nach Vorschrift gemacht hat, halte ich für weit hergeholt.

    Zwischen der Aussage von mime001 und Dienst nach Vorschrift liegen aber Welten.