Lecker Herri für wenig €

  • Wenn du die Herrikisten nicht loswirst, kannst du daraus einen schönen Balkontisch bauen.

    Hab ich mir jetzt aus 2 Störtebeker Ksten gebaut. Sieht sehr gut. Hab jetzt noch 2 Gilde Pilsener 0.33 Kisten. Ich denke mal der Edeka Automat hier nimmt die nicht, weil die so offen sind an den Seiten. Eher keine normale Kisten.

  • Als ehemaliger Getränkeverteilungstechniker, im Volksmund auch Bierfahrer genannt, muss ich mich hier leider mal einmischen.


    Sinn und Zweck der Bepfandung von Getränkekisten und -flaschen ist es, dass diese irgendwann den Weg zurück zum Hersteller finden, um dort erneut befüllt werden und wieder in den Handel gelangen zu können. Gerade die Kisten sind in der Anschaffung nicht gerade günstig und können mit 1,50 € Pfand nicht refinanziert werden. Deshalb sollte Pfandgut irgendwann wieder zurück gegeben werden; und zwar optimalerweise dort, von wo das Zeug auf direktem Wege wieder beim jeweiligen Hersteller landet.


    Die Verlage und der Großhandel sind mittlerweile untereinander so gut vernetzt, dass das meiste auch dann zum Hersteller zurück gelangt, wenn es nicht bei einem Einzelhändler zurück gegeben wird, der die jeweilige Marke vertreibt. Allerdings fallen durch zusätzliche Arbeitsschritte und Transporte hierdurch höhere Kosten an, die - logischerweise - an den Verbraucher weitergegeben werden. Der Supermarktbesitzer wird sich freuen, wenn er Kisten, die er selbst nicht im Sortiment hat, auf dem Leergutband sieht. Mit etwas Glück nimmt sein Lieferant diese mit, mit etwas Pech bleibt er auf den Kisten und dem Pfandwert, den sich der Kunde hat auszahlen lassen, sitzen.


    Insbesondere bei kleineren Brauereien (und Brunnen, Saftproduzenten etc.) sollte man bedenken, dass nicht zurückgeführtes Leergut ein deutlich größeres Problem darstellt als es bspw. bei großen Konzernen wie Krombacher oder Coca Cola der Fall ist. Wenn man also der Privatbrauerei Herrenhausen einen Gefallen tun möchte, dann sieht man zu, dass die Kisten möglichst "heimatnah" und nicht am Arsch der Welt abgegeben werden, denn mitunter kann es für einen Zwischenhändler günstiger sein, das Leergut auf seinem Hof, welches er nicht mehr los wird, irgendwo zu entsorgen als zwei Kisten Herrenhäuser via DHL von Traunstein nach Hannover zu schicken. Wie gesagt: Die Hersteller brauchen das Leergut; wenn es nicht zurück kommt, muss neues angeschafft werden, das wiederum kostet Geld, das wiederum bezahlen wir alle über den Verkaufspreis.


    Was die Vermöbelung von Pfandkisten angeht: Puh, schwierig. Grundsätzlich verbleibt das Eigentumsrecht beim Hersteller, man selbst übernimmt als Kunde die Kisten und Flaschen lediglich leihweise. Streng genommen müsste es sich somit um Sachbeschädigung handeln, wenn man nun Schrauben und Nägel durch die Kisten kloppt um daraus Möbel zu basteln. Ganz sicher bin ich mir nicht, wie das juristisch zu bewerten ist, moralisch jedoch nutzt man fremdes Eigentum zu einem Zweck, für das die Sache nicht vorgesehen ist und es gilt das, was ich oben geschrieben habe. Wenn 10.000 Leute aus Hannover und Umgebung jeweils zwei Herri-Kisten für sich beanspruchen um daraus einen Tisch zu bauen, dann entsteht unser aller Lieblingsbrauerei dadurch ein Schaden, der im geringen sechsstelligen Bereich liegen dürfte. Wenn man also mal wieder jammert, dass es der Brauerei wirtschaftlich schlecht geht, sollte man vorher mal einen Blick auf seine zusammengezimmerten Herri-Möbel werfen und sich fragen, ob man nicht zu einem klitzeklitzeklitzekleinen Teil selbst dazu beigetragen hat.


    In meine Zeit in der Branche fiel u.a. die einheitliche Bepfandung von Bierfässern. Einzelne Brauereien hatten zwar auch damals schon Pfand für ihre Fässer genommen, die meisten Fässer wechselten aber pfandlos die Besitzer. Irgendwann hielten aber immer mehr Blitzbirnen es für eine gute Idee, sich Fässer zu besorgen, sie aufzuflexen und daraus Feuertonnen, Blumenkübel usw. zu machen. Daraufhin musste natürlich reagiert werden, denn ein Fass kostete damals in der Herstellung (wenn ich mich richtig erinnere) um die hundert Euro. Das Problem insbesondere für die Großhändler war dann, dass sie auf einmal einen ziemlich großen zusätzlichen Betrag an totem Kapital in den Hallen und auf den Höfen stehen hatten.


    Wenn ihr also das wohlschmeckende Gebräu aus dem Norden Hannovers über die Regionsgrenzen hinaus in die Kehlen eurer durstigen Freunde und Bekannten fließen lassen möchtet, dann fragt beim Einkauf nach einer Kiste einer deutschlandweit gehandelten Marke zum Umpacken. Das ist mit den Steini-Flaschen gar nicht mehr so einfach, wie schon richtigerweise festgestellt wurde, aber der Durchmesser ist mit dem der 0,5er-Flasche identisch. 20 Flaschen passen in eine Halbliterkiste, die anderen zehn kann man quer oben drüber legen. Passt wunderbar, habe ich selbst schon so gemacht. Die Brauerei wird's euch danken.

  • Reh, schick doch mal bitte, zur allgemeinen Belustigung, ein Foto.

    :hüpfen:

    sicher, damit du die Idee klaust und an deiner Börse verscherbeln kannst!
    Und das mit der Belustigung leite ich weiter!

    So hektisch wie der Mann an der Börse agiert, müsstest Du auch mit extrem kurzer Belichtung arbeiten

  • Gilde Ratskeller (24 x 0,33 oder 20 x 0,5 Liter) und Herrenhäuser ( 20 x 0,5 oder 30 x0,33 Liter) diese Woche für 7,99 Euro bei Famila.


    Gekauft wurde, als würde ab morgen die Prohibition ausgerufen werden. Hab mal 4 Kisten für die Arbeit geholt. :lookaround:

  • Gilde Ratskeller (24 x 0,33 oder 20 x 0,5 Liter) und Herrenhäuser ( 20 x 0,5 oder 30 x0,33 Liter) diese Woche für 7,99 Euro bei Famila.


    Gekauft wurde, als würde ab morgen die Prohibition ausgerufen werden. Hab mal 4 Kisten für die Arbeit geholt. :lookaround:

    Danke!

    Angebote für unter 8€ die Kiste sind extrem selten. Kein Wunder das die Leute den Laden leer kaufen. ;)

  • Das schmeckt doch auch. :ahnungslos:


    Also nicht besser, als das "leckere Gilde Ratskeller", aber weitaus besser als das angeblich so leckere Herrenhäuser Pilsener. :bier: