Politischer Zoff-Thread oder so

  • Zumal, wenn NGOs auch strukturell durch das Verbandsklagerecht massiv im Vorteil sind, da sie "advokatorische" Interessen ohne großes Risiko und mit maximaler Aufmerksamkeit vertreten können. Durch die Struktur des Verbandsklagerecht werden hier "linke" und "grüne" Themen bevorzugt.


    Und die sogenannten "N"GOs sitzen doch zum großen Teil an den fetten Fleischtöpfen der Regierung, die sich wiederum die bezahlte Expertise zu Nutze macht.


    Ich weiß ja nicht, wer von euch einmal die zweifelhafte Ehre hatte bei einem Empfang der "Deutschen Umwelthilfe" herumzuschleichen. Bei natürlich veganen Kanapees und Bio-Wein lebt es es sich fast genauso fürstlich wie beim VDA. Die DUH hockt auch mit dutzenden Mitarbeitern im repräsentativen Bau (natürlich im hippen Viertel).


    Aber naja, ist ja gute "Interessenvertretung" und kein pöhser "Lobbyismus"

  • Meinste mit Bio-Wein und veganen Kanapes kann man Friedrich Merz vom Finanzkapital a la Blackrock loseisen?

    Hoffentlich nicht. Irgendwer muss das Festmahl ja bezahlen.


    Derzeit macht das ja noch unter anderem Toyota, aber was wenn die Revolution auch dieses Kind frisst? Der Mensch lebt schließlich nicht vom Dinkelsaattaler allein.

  • Und die sogenannten "N"GOs sitzen doch zum großen Teil an den fetten Fleischtöpfen der Regierung, die sich wiederum die bezahlte Expertise zu Nutze macht.


    Ich weiß ja nicht, wer von euch einmal die zweifelhafte Ehre hatte bei einem Empfang der "Deutschen Umwelthilfe" herumzuschleichen. Bei natürlich veganen Kanapees und Bio-Wein lebt es es sich fast genauso fürstlich wie beim VDA. Die DUH hockt auch mit dutzenden Mitarbeitern im repräsentativen Bau (natürlich im hippen Viertel).


    Aber naja, ist ja gute "Interessenvertretung" und kein pöhser "Lobbyismus"

    Hast Du vielleicht ein paar Belege oder bist Du selbst auf so einem Empfang gewesen? "Pöhse" riecht für mich immer so streng nach wutbürgerlicher Vermutung, die als Fakt hingestellt wird, daher die (ernstgemeinte) Frage.


    Ansonsten bin ich an der Stelle grundsätzlich auf Menaces Seite. Natürlich macht es prinzipiell Sinn, wenn Interessengruppen sich mit Politkern treffen und ihre Positionen darlegen. Politiker können schließlich nicht alles erfassen (konnten sie btw auch früher, in den "guten alten Zeiten" nicht). Natürlich wäre es wünschenswert, wenn Politiker/innen von sich aus auf möglichst viele Menschen und Gruppen zugingen, ich bezweifle aber, dass das von einer Person geleistet werden kann. Nicht mal innerhalb ihres Fachgebiets.


    Es sollte allerdings transparent sein, wer sich wann mit wem und wie lange trifft; dann kann man als Bürger schon mal ein erstes Bild bekommen, wie ausgewogen sich ein Abgeordeter / eine Abgeordnete mit verschiedenen Interessengruppen auseinandersetzt. Einseitige Beeinflussung ist ein Fall für die Wähler, Korruption ein Fall für ein Gericht.

  • Geht eher darum, dass Lobbyismus eher abwertend eingesetzt wird, während natürlich völlig "uneigennützig" handelnde Gruppen als Interessenvertreter dargestellt werden. Da muss schon so ehrlich sein, dass beide das selbe Spiel spielen, welches im Übrigen völlig legitim ist.


    Ja, war u.a. da mal selbst vor Ort.

  • Meinste mit Bio-Wein und veganen Kanapes kann man Friedrich Merz vom Finanzkapital a la Blackrock loseisen?

    Hoffentlich nicht. Irgendwer muss das Festmahl ja bezahlen.


    Derzeit macht das ja noch unter anderem Toyota, [...] .

    Mittlerweile ist das nur noch ein geringer Teil. 2016 waren es allein 4,2 Millionen € "Projektfördergelder" aus der Bundeskasse.

    Hinzu kommen Aufträge über die sog. Hessen Agentur, über die die DUH eben an ihre Gelder auf Landesebene kommt. All dies, garniert mit Abmahnungen, bringt mal ein lockeres Sümmchen ein, mit dem man ganz wunderbar "guten Lobbyismus" betreiben kann.

  • Zitat

    Wenn ich Großunternehmen bin, stelle ich halt 200 Anwälte ein, um ein neues Gesetz zu bewältigen formulieren
    ...

    Aber schön auch, das so vom Menschen wegzuziehen.


    Könnte man ja sonst noch denken, dass da menschliche Gedanken hinterstecken. Aber sind ja nur Firmen. Kann man ja nix machen, Gesetz der Wirtschaft, Natur sozusagen.

  • Ich kenne das aus einem Zusammenhang mit einem Hersteller preisintensiver Qualitätsware. Hier wurde versucht, umweltrechtliche Vorgaben zu verschärfen, die man aufgrund des Preises ohnehin mühelos erfüllen könnte, um sich so der Konkurrenz zu entledigen. Ebenso über eine Veränderung des Vergaberechts, welche umwelfreundliche Hersteller bevorzugen sollte. Das ganze erfolgte in enger Kooperation mit grünen Ministern und anderen Verbänden.


    Alles völlig legitim, seine Geschäftsinteressen zu vertreten. Aber die gleichen Verbände und Politiker werden dann als Anwälte der Stimmlosen dargestellt. Das ist so ein hanebüchener Blödsinn.

  • Deine Aussage:

    Der realen Wirtschaft gelingt es kaum noch, in dem Dickicht von sogenannten NGOs ... Gehör zu finden.


    Meine Aussage:

    Die Uni Bochum stellte in einer Studie das komplette Gegenteil fest.

    „Die Verteilung ist asymmetrisch zugunsten wirtschaftlicher Interessen“


    Meine Frage:

    Hast du für deine oben formulierte These eine seriöse Quelle?


    Deine Antwort:

    Das ist ja ein bombastisches Framing.


    Das war es? Ernsthaft?


    Das deine These, Dickicht der NGOs, schlicht falsch ist, kann in folgendem Artikel nachgelesen werden.


    https://m.faz.net/aktuell/wirt…in-bruessel-16328984.html


    Zum Thema Lobbyismus.


    Lobbyismus kann als unschuldiger Versuch der Einflussnahme auf Abgeordnete eines Parlaments definiert werden. Das geht allerdings ziemlich weit an der Realität vorbei. Gänge (Konjunktiv) es hierbei lediglich darum, die Politiker über die eigenen Interessen zu informieren, dann wäre das völlig in Ordnung.


    Lobbycontrol und transparancy gibt es warum? Weil alles so gut funktioniert? Da sage ich mal nö.


    Es sind gerade einmal gut 20 Jahre vergangen, da haben viele nach dem Zusammenbruch des Kommunismus den Triumph von Demokratie und Marktwirtschaft gefeiert und mit Francis Fukuyama das „Ende der Geschichte“ ausgerufen. Inzwischen drängt sich eine andere Bilanz auf: Gesiegt hat nicht die Marktwirtschaft, sondern ein entfesselter Kapitalismus, der den Primat der Politik unterläuft und die Demokratie gefährdet.


    Quelle:

    https://www.boeckler.de/de/mag…che-schattenwelt-5497.htm

  • Das ist kein andidemokratischer, sondern im Gegenteil ein absolut demokratischer Vorgang.


    Angesichts eines Verkehrsministers Andi Scheuer ein sehr schöner Verschreiber.


    Zumal, wenn NGOs auch strukturell durch das Verbandsklagerecht massiv im Vorteil sind, da sie "advokatorische" Interessen ohne großes Risiko und mit maximaler Aufmerksamkeit vertreten können. Durch die Struktur des Verbandsklagerecht werden hier "linke" und "grüne" Themen bevorzugt.


    Dass im Umweltbereich Vereinigungen unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne persönliche Betroffenheit klagen dürfen, halte ich für sehr sinnvoll. Dient dies doch dazu, die Regeln, die sich unsere Gesellschaft zum Schutz ihrer natürlichen Lebensgrundlagen und somit letztlich unser aller Schutz gegeben hat, auch durchzusetzen. Auch wenn vielleicht (noch) niemand konkret geltend machen kann, in seinen Rechten verletzt worden zu sein, ist eine möglichst intakte Umwelt ein Interesse, dass wir letztlich alle teilen. Erst recht gilt dies, wenn - wie in Art. 20a GG erfolgt - auch das Interesse künftiger Generationen einbezogen wird, auf die heutige Umwelteingriffe ausstrahlen können. Aber auch da, wo es möglicherweise persönlich betroffene Kläger geben könnte, sorgt das Vereinsklagerecht dafür, dass nicht unbedingt ein Einzelner ins Risiko gehen muss. In einer Situation, in der typischerweise die mit dem Umwelteingriff einhergehenden Folgen nicht sofort spürbar sind, die Folgen der Eingriffsunterbindung aber schon, ist das ein wichtiger Ausgleich. Denn das Umweltschutzinteresse droht als eher langfristig angelegtes stets von kurzfristig im Vordergrund stehenden Interessen verdrängt zu werden.


    Natürlich machen Umwelt-NGOs auch Lobbyarbeit. Wenn sie versuchen, auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Aber wenn diese Entscheidungen getroffen wurden und zu verbindlichen Regeln geführt haben, dann ist deren Durchsetzung grundsätzlich im Interesse des demokratischen Rechtsstaats an sich. Insofern müsste eigentlich gerade jeder Law-and-order-Politiker die DUH & Co. mit Kusshand feiern.

  • Antikapitalisten beim Kampf gegen das System? Oder den Jungs ist einfach nur langweilig, weil die ganzen Clubs noch geschlossen sind. Montag müssen aber alle bestimmt wieder beim Daimler, Porsche oder IBM schaffen.

  • So etwas ähnliches hatten wir hier doch vor kurzem schon am Marstall. Nur damals noch nur mit Randale gegen die Polizei und ohne Plünderungen der Geschäfte.