Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ich glaube in Deutschland ist das eigentlich ganz einfach erklärt mit der ungleichen Vermögensverteilung.

    Ein schöne Polemik und auch ein bisschen Populismus. Da soll noch mal jemand behaupten, dass das nur "die Rechten" können :).


    Wie würdest du denn die 700 oder 800 Milliarden Vermögen der 500 reichsten Deutschen verteilen? 10000€ für jeden und dann ist alles gut?


    Versteh mich bitte nicht falsch. Ich finde es auch gruselig, dass Menschen in Deutschland Flaschen sammeln gehen müssen oder der Strom abgeschaltet wird. Aber so ein einfaches Feindbild Arm gegen Reich bringt halt aus meiner Sicht auch nichts.

  • Alter Ego Ich habe argumentiert, dass eine Umverteilung sehr wohl stattfindet und du kommst mir mit dem Argument, wenn alle gleich(er) verdienen würden bräuchte man keine Umverteilung. Hä?


    Das Argument zu indirekten Steuern ist bekannt, mich würde aber auch interessieren wie die Rechnung nach Transferleistungen aussieht. Artikel für den täglichen Bedarf haben übrigens den verminderten Steuersatz, vielleicht wäre hier eine stringentere Aufteilung sinnvoll.

    Wirklich ungerecht für Geringverdiener sind da eher linke Lieblingsprojekte wie die sog. Energiewende, wo tatsächlich eine Umverteilung von Unten nach Oben stattfindet.

  • Wie würdest du denn die 700 oder 800 Milliarden Vermögen der 500 reichsten Deutschen verteilen? 10000€ für jeden und dann ist alles gut?

    Das fordert ja nun niemand hier. Aber dass 10% der deutschen Bevölkerung quasi deren gesamtes Vermögen besitzen, ist nun mal katastrophal. Und ja, da muss es eine gerechtere Verteilung geben. Und dabei muss niemand enteignet werden. Und auch kein Reicher arm. Ein gerechteres Steuer- und Subventionierungssystem wären allerdings schon mal ein Anfang.

    Einmal editiert, zuletzt von sasa ()

  • Ich glaube in Deutschland ist das eigentlich ganz einfach erklärt mit der ungleichen Vermögensverteilung.

    Ein schöne Polemik und auch ein bisschen Populismus. Da soll noch mal jemand behaupten, dass das nur "die Rechten" können :).


    Wie würdest du denn die 700 oder 800 Milliarden Vermögen der 500 reichsten Deutschen verteilen? 10000€ für jeden und dann ist alles gut?


    Versteh mich bitte nicht falsch. Ich finde es auch gruselig, dass Menschen in Deutschland Flaschen sammeln gehen müssen oder der Strom abgeschaltet wird. Aber so ein einfaches Feindbild Arm gegen Reich bringt halt aus meiner Sicht auch nichts.

    Also ich möchte natürlich auch nicht, dass Menschen Pfandflaschen sammeln müssen, um ihre Stromrechnungen zu bezahlen. Für die Stromrechnung von Arbeitslosen sollte der Staat aufkommen müssen. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grenzwert. Denn das soll jetzt natürlich auch keine Einladung werden, dass die entsprechenden Haushalte nicht auch etwas energiebewusst leben müssen. Ich denke da jetzt zuerst an die Umwelt und natürlich nicht daran die Menschen zu gängeln.


    Doch wenn der Staat schon die Grundsicherung gewährt, sehe ich kein Problem darin, dass die Leute für Luxusgüter noch nebenbei Pfandflaschen sammeln gehen. Das gibt dem Alltag dieser Menschen eine gewisse Struktur, bringt sie an die frische Luft, hält sie etwas fit (gut für die GKV!) und ist auch gut für die Umwelt. Ein Stück weit ist das sogar Unternehmertum. Irgendwo ist der Flaschensammler schon eine kleine Ich-AG. Unternehmertum und Eigeninitiative begrüße ich ausdrücklich.


    Die große Gefahr für unser Sozialsystem sehe ich auch gar nicht in den von uns alimentierten Sockel-Nichtstuern, sondern darin, dass sich in der gegenwärtigen Krise noch mehr Menschen daran gewöhnen könnten, dass man auch ohne Arbeit leben kann. Dann wird es brutal gefährlich.

  • Wie würdest du denn die 700 oder 800 Milliarden Vermögen der 500 reichsten Deutschen verteilen? 10000€ für jeden und dann ist alles gut?

    Nun,

    es gäbe keine Neiddebatte mehr.

    Vermutlich auch mehr Steuereinnahmen.

    Und da die auf diese Weise eher bereicherten Menschen ca. 99,95 % der Bevölkerung ausmachen, einen Konsens, den Du sonst nirgends haben wirst.

    8)

  • Schneppe

    Es wäre ja schon mal ein Ansatz, wenn der Staat den Strompreis für private Haushalte durch seine zusätzlichen Abgaben nicht seit der Jahrtausendwende von knapp 14 Cent auf knapp 31 Cent geschraubt hätte, während er für viele "stromintensive Industrien" den Preis auf rund 16 Cent und sogar in bestimmten Bereichen auf unter 5 Cent gedrückt hat.


    Viel besser kann man wohl die Umverteilung nicht verdeutlichen - übrigens eine Umverteilung, die jetzt auch noch ökologisch ins Abseits führt.


    Hedemann

    Wenn Du die Vergötterung unserer Lichgestalten aus dem Silicon Valley der Menschlichkeit siehst, dann weißt Du, dass Du für eine solche Entscheidung keine Zustimmung von 99,95% erhalten wirst. ;)

  • [...]

    "Die Holzfigur des Melchior ist etwa mit seinen dicken Lippen und der unförmigen Statur aus heutiger Sicht eindeutig als rassistisch anzusehen", sagte Gohl. Dies könne und wolle die Gemeinde so nicht stehen lassen. Stattdessen soll in diesem Jahr die Weihnachtsgeschichte nach Lukas erzählt werden, in der die Heiligen Drei Könige nicht vorkommen.

    [...]

    Ich bin da jetzt nicht mehr auf dem Laufenden, daher die Frage an die Mitforisten ...


    Dieser Artikel soll nur als Beispiel dienen. Ich bin die Tage z.B. auch über Hoecker und Kaya Yanar gestolpert, die für ihr Blackfacing in den 90ern (?) aus heutiger Perspektive kritisiert werden. Oder die Geschichte wo "Vom Winde verweht", "Little Britain" als rassistisch gebranntmarkt nicht mehr in Streaming Portalen angeboten werden.


    Ist so eine Form der Vermeidung wirklich ein Beitrag und ein Zeichen gegen Rassismus? Da steht Kunst/Zeithistorisches (mit hoher und auch mal mit geringer Fallhöhe...jetzt nicht auf Hoecker und Little Britain festnageln), bei der ich eigentlich immer erwartet habe, dass die Mitmenschen die Fähigkeit mitbringen diese im historischen Kontext zu betrachten. Wenn man davon ausgeht, dass immer mehr Mitmenschen das nicht mehr können (ist dem so?) eher dort in der Bildung den Hebel anzusetzen ... beim Beispiel im Zitat z.B. als geschickter Aufhänger für eine Predigt.


    Was spricht für eine Vermeidung? Wo ist da der Hebel im Kampf gegen rassistisches Gedankengut?

  • Es wäre ja schon mal ein Ansatz, wenn der Staat den Strompreis für private Haushalte durch seine zusätzlichen Abgaben nicht seit der Jahrtausendwende von knapp 14 Cent auf knapp 31 Cent geschraubt hätte, während er für viele "stromintensive Industrien" den Preis auf rund 16 Cent und sogar in bestimmten Bereichen auf unter 5 Cent gedrückt hat.

    Das gleicht sich doch alles irgendwie aus: In Mitteleuropa haben wie zwar die höchsten Energiepreise, dafür sind aber die Renten am niedrigsten.

  • Bei Flüchtlingen findet das Innenministerium Pauschalverdächtigungen zumindest sinnvoll und lässt uns das auch was kosten


    Anlasslos auf dem Prüfstand


    Zitat

    Wiebke Judith, rechtspolitische Referentin von Pro Asyl, ergänzt: „Eine Asylbehörde sollte sich primär mit Asylverfahren beschäftigen, aber zur Zeit bearbeitet das Bamf deutlich mehr Wiederrufsverfahren als Asylanträge“.

  • Bei Flüchtlingen findet das Innenministerium Pauschalverdächtigungen zumindest sinnvoll und lässt uns das auch was kosten


    Anlasslos auf dem Prüfstand


    Zitat

    Wiebke Judith, rechtspolitische Referentin von Pro Asyl, ergänzt: „Eine Asylbehörde sollte sich primär mit Asylverfahren beschäftigen, aber zur Zeit bearbeitet das Bamf deutlich mehr Wiederrufsverfahren als Asylanträge“.

    Was für ein Blödsinn, es geht da offensichtlich nicht um pauschale Verdächtigungen. Es steht doch sogar in dem Artikel, dass das BAMF gesetzlich dazu verpflichtet ist den Asylstatus zu überprüfen. Die Genfer Flüchtlingskonvention beinhaltet auch den Passus, dass der Schutz enden kann, wenn er nicht mehr benötigt wird.


    Das betrifft dann im Fall von Syrien zum Beispiel Fälle wie diesen hier:

    https://www.t-online.de/nachri…-von-afd-fluechtling.html


    Die niedrige Quote der Schutzaufhebung kann auch kein Argument sein, da jeder "falsche Syrer" dazu geeignet ist den Rechtsfrieden zu stören und das Vertrauen der Bevölkerung in die Schutzbedürftigkeit zu untergraben. Das Argument wird ja auch im weitesten Sinne in dem Artikel angeführt.


    Insgesamt ist der Artikel für mich eine Pressemitteilung von Ulla Jelpke mit reißerischen Zitaten.

  • Schneppe

    Es wäre ja schon mal ein Ansatz, wenn der Staat den Strompreis für private Haushalte durch seine zusätzlichen Abgaben nicht seit der Jahrtausendwende von knapp 14 Cent auf knapp 31 Cent geschraubt hätte, während er für viele "stromintensive Industrien" den Preis auf rund 16 Cent und sogar in bestimmten Bereichen auf unter 5 Cent gedrückt hat.


    Viel besser kann man wohl die Umverteilung nicht verdeutlichen - übrigens eine Umverteilung, die jetzt auch noch ökologisch ins Abseits führt.

    (...)

    Also lieber die stromintensiven Unternehmen genauso bepreisen, damit die ehemaligen Mitarbeiter ihre Stromkosten aus Steuergeldern bezahlen können?


    Absurder ist die Umverteilung von Vermögen an einige Landbesitzer, die das Glück haben Land im Windvorrangebiet zu besitzen. Der Verbrauchen zahlt außerdem die Unmengen an Subventionen und die Preise an den Strombörsen, wohingegen zuvor die Kraftwerksbetreiber oftmals Dividende für die Kommunen abwarfen, die sich private Gesellschaften einverleiben.


    Aber, Strom kommt aus der Steckdose und Geld ist genügend vorhanden. Schade nur, dass für beides noch kein Perpetuum Mobile gefunden wurde.

  • ich finde leider den artikel nicht mehr, aber ich hab gestern eine analyse gelesen bezüglich seiner rhetorik. Die unterscheidet sich krass von "normalen" als "kultiviert" empfundenen politikern , folgt aber einem durchstrukturierten muster mit immer wiederkehrenden elementen, die hochwirksam beim publikum ankommen. jedenfalls bei dem teil des publikums, den er ansprechen will. Deshalb würde ich hinter "schlechte rhetorik" mal ein großes fragezeichen machen.