Politischer Zoff-Thread oder so

  • Deutschlandfunk


    Sie passt voll in das "Welt"-Bild.


    Mein erster Gedanke (Achtung Konditionierung!), als ich ihm Foto sah, war "sieht aus wie eine von diesen rechten Frauen, die mit ihrem rechten Männern ein Dorf gründen (okkupieren?) und einen auf Öko und naturnah machen, ihren Kindern traditionelle Geschlechterrollen anerziehen und das die wahre Emanzipation nennen."


    Davon gibt es mittlerweile ja so einige, sie treffen sich dann wohl alle bei Kubitschek und Kositza. Die rechten Intellektuellen, die gern Establishment wären, weshalb das alte weg muss.


    Tichy findet sie wohl auch toll :engel:

  • Ist ja ein Audio Podcast, höre ich mir später an. Bislang lese ich da nur zwei Aussagen. Es geht jedenfalls für mich nicht darum gefährliche Aussagen salonfähig zu machen.

  • Ist ja ein Audio Podcast, höre ich mir später an. Bislang lese ich da nur zwei Aussagen. Es geht jedenfalls für mich nicht darum gefährliche Aussagen salonfähig zu machen.

    Wäre es nicht mal klug, sich vorher Aussagen anzuhören/durchzulesen und dabei zu prüfen, ob sie gefährlich sind und durch eine Weiterverbreitung salonfähiger werden?

  • Die Fraud denkt ja, nachdem, was ich bisher so gelesen habe einige Sachen durchaus richtig, aber mir ist da leider einiges zu einseitig ausgerichtet.


    Wenn ich höre, dass sie Antirassisten Schuld am Leid der Afroamerikaner zuspricht, weil sie sich durch Radikalität der Diskussion entziehen, dann stell ich mir eben gerad jetzt die Frage (Wahlgeschehen mit all den Informationen), warum die ernsthaft von Menschen, über die immer nur entschieden wurde und das meist gegen sie und mit großer Gewalt, erwartet, sich lieb und nett einer Diskussion zu stellen. Martin Luther King war schön und gut, aber hätte die Bewegung ohne Malcom X wirklich soviel bewegt?


    Es ist in meinen Augen auch albern, Aborigini-Kindern keine Mathematik zu lehren, weil es ihrer vorgelegten Kultur widerspricht und sie deshalb leiden und die Lehrer wiederum darunter leiden. Da kann ich mit ihr gehen.

    (erinnert mich ja an vieles aus meiner Schulzeit, dass auch nicht meiner "Kultur" entsprach, weshalb ich Schwierigkeiten mit dem Lernen hatte).


    Abholen muss man die Kinder dann. Überlegen, wie man das zu lehrende Wissen so präsentieren kann, dass es ihrer Kultur nicht entgegenstehen muss und sie einen Zugang finden.


    Und da kommt eben der Punkt, dass man das Individuum nicht brechen sollte sondern es lieber weiter entwickelt.


    Mir sind diese Begriffe wie Identitätspolitik suspekt. Für mich ist Identität, egal welche, zu respektieren und ihr Platz zu geben, so dass sie positiv mit tun kann. Gleichberechtigt und mit gleichen Chancen.


    Solange das nicht in die Normalheit übergegangen ist, ist das Schimpfen auf die, die dafür kämpfen, diesen Platz zu erhalten nur Hierarchieförderung und nichts ändert sich.

  • Höre es mir gerade an. Ich fühle mich auch nicht angesprochen. Dass extrem rechte Meinungen mit dazu zählen ist wohl leider ein unerwünschter Nebeneffekt, wo fängt man an, wo hört man auf? Da gibt es doch gesetzliche Regelungen für. Ich merke aber oft wie von den Linken viele Meinungen die ihnen nicht links genug sind gleich in die extrem rechte Ecke gestellt werden und das ist es was mich stört. Was früher liberal war ist heute rechts.


    Das mit den Opfer Identitäten ist mir auch schon tausend Mal aufgefallen, da stimme ich ihr zu, Schmerz Reflex ist da ein gutes Wort.


    Bislang klingen beide recht vernünftig, auch der Stefan Weidner der mal einen Artikel über Männer gepostet hat und dafür kritisiert wurde.


    Präventive Selbsteinschränkung, das stimmt.


    Schwierig wenn die über etwas reden was man nicht gesehen hat und der Weidner dann etwas polemisch dabei rüberkommt.


    Dürfen an einer Uni Leute debattieren die nicht an eine Uni "gehören"? Dazu hab ich leider auch keine endgültige Meinung. Die Konsequenzen wurden geschildert.


    War insgesamt recht gesittet und irgendwie haben beide Recht.


    stscherer Ja du hast recht, nun hab ich mir das angehört und was dazu geschrieben.

    blue valentine Auf ihr Aussehen einzugehen ist natürlich ad hominem, das ist mir erst mal egal.

  • Höre es mir gerade an.

    darauf wollte stscherer glaube ich auch hinaus.


    es ist doch anmaßend und zeitraubend, dinge zu verbreiten, auf dessen grundlage diskutiert werden soll, wenn man sie selber nichtmal gelesen/gehört hat.


    für sowas gibt's lesezeichen.. :???: wäre zumindest für die zukunft schön, wenn das beachtet würde... genauso mit den copycats von twitter :ja:

  • Ich kann aber nichts dafür, dass ihre gebrachten Inhalte sich mit dem Bild der Person, das in mir aufstieg, als ich das Foto sah decken.


    Das Foto habe ich nämlich als allererstes gesehen, bevor ich irgendwas von ihr las.

    Bisher ist sie mir nicht bekannt oder bewusst gewesen.


    Ich war selbst erschreckt über mein Erkennen.

    Menschenkenntnis, Lebenserfahrung?

  • Nö, bei manchen ist es einfach so.

    Hippies hatten lange Haare, Popper den Scheitel, und heutzutage gibt es auch "Strömungen", wenn auch nicht ganz so plakativ.

  • Ich merke aber oft wie von den Linken viele Meinungen die ihnen nicht links genug sind gleich in die extrem rechte Ecke gestellt werden und das ist es was mich stört. Was früher liberal war ist heute rechts.

    Und was früher die Mitte war ist heute aus rechter Sicht linksgrünversifft. Da nehmen sich beide Seiten nichts und das ist ein generelles Problem in der Gesellschaft, in der es (häufig) nur noch Extreme zu geben scheint und wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Da kannst du über Politik, Wirtschaft oder Pizzasorten diskutieren.

  • Ganz schwierige Kiste. Und ich habe selbst ein Knoten im Hirn.


    Es gibt das Recht auf Versammlungsfreiheit. Es das Grundrecht auf Meinungsfreiheit. Es gibt Religionsfreiheit.


    Dann darf man basierend auf dem Versammlungsrecht gegen Meinungsfreiheit demonstrieren. Selbstverständlich können die Demonstranten gegen die Meinungsfreiheit demonstrieren ohne auf den Mord an einem Menschen Bezug zu nehmen, der gerade wegen der Auseinandersetzung um die Meinungsfreiheit sein Leben verloren hat.


    Eine Demonstration zu diesem Thema und zu diesem Zeitpunkt, empfinde ich persönlich als Provokation und keinen Beitrag zur Diskussion um Grundrechte, wenn gerade das Grundrecht auf Leben aussen vor bleibt.


    Ich wüsste nicht, wie ich entschieden würde.

  • Auch wenn es mich noch so ankotzt: Das Verbot halte ich für nicht rechtmäßig. Insbesondere wegen der beiden von Dir zuerst erwähnten Grundrechte.

  • Natürlich ist das provokant.


    Aber wenn die mit ihrem komischen Fahnen in Bremen demonstrieren wollen, ist das nicht minder provokant.


    Die Probleme gehen doch an einer ganz anderen Stelle los und ein Verbot löst sie nicht. Meiner Meinung nach vergrößert einer Verbot sie eher.

    Bestätigt ein Verbot doch die Meinung, dass Freiheit und demokratische Rechte nicht für alle gelten.


    Mal schauen, wie gut sie integriert sind und ob sie den Rechtsweg beschreiten.

  • noch auf 4no1, aber auch generell.


    Aber wenn der Anlass der Demo (Mohammed Karikaturen) der Grund für diverse Gewalttaten sind, dürfte das keine Rolle spielen?


    Demonstrationsrecht und Recht auf Meinungsfreiheit, auch wenn es gerade gegen diese geht, muss durchgesetzt werden, das sehe ich auch so.

    Mir geht es speziell um den Zusammenhang mit Gewalt, die nicht fiktiv im Raum steht, sondern tatsächlich mit dem Thema Karikaturen verbunden sind.


    Edit: es ist ein ganz schmaler Grat, das ist mir klar. Mein Haken ist der Gewaltaspekt. Kann man die tatsächlich stattgefundenen Gewalttaten außer acht lassen?