Politischer Zoff-Thread oder so

  • Laut Trump ist Rudy positiv auf das "Chinavirus" getestet worden.


    Kanna Pause machen jetzt und ganz persönlich mit dem Virus kämpfen, viel Glück dabei!

  • mir ist egal, was scholz oder jusos twittern, solange keine politischen taten folgen.. gäbe es dort einzwei kreative und/oder ambitionierte köpfchen hätte man die lufthansa-rettung schließlich auch unter härteren auflagen bzgl. malta erteilen können

    ...oder arbeitsplätzen! :kopf: lufthansa baut massiv arbeitsplätze ab - tagesschau


    29.000 in 2020

    10.000 in 2021

    tbc

  • Zum Schämen.

    Wenn in dieser Krise gesellschaftlich etwas hätte gelernt werden können, dann, wer tatsächlich systemrelevant ist, und wer nur einen Schlips trägt. Chance vertan. In so einer Ausnahmesituation entlarvt sich der Kapitalismus mal wieder selber.

  • Man kann auch mit Schlips systemrelevant sein ;)


    Ich glaube in der Debatte kommt man nicht voran, wenn man jetzt Berufsgruppen gegeneinander aufwiegeln will.

  • Du weißt, was ich meine. Und ich ziehe meinen Kommentar zurüüüüüüüüück und ersetze ihn durch: Systemrelevant ist, wenn die Menschen z.B. nicht mehr überleben ohne den entsprechenden Dienst.


    Gegeneinander aufwiegeln ist auch nicht die Intention, ich sehe nur, dass die mit der dicken Lobby eben wärmer zugedeckt werden als die, die eine solche Lobby nicht haben.

  • Das in dem Artikel Kassierer mit direktem Kundenkontakt beschrieben sind solltest du vielleicht erwähnen.

    Wenn das gehobene Management dann demnächst Kundenberatung am Schalter macht, dann kann man sich empören.

  • prickelpit96


    Ich bin überzeugt, dass wir nah beieinander sind.


    Der ach so tolle Markt fördert leider die Ungerechtigkeiten, wenn man ihn bzw. die Marktteilnehmer am oberen Ende der Nahrungskette einfach machen lässt. Aber oft habe ich den Eindruck, dass denen „da unten“ zuvorderst das Schimpfen auf die „da oben“ einfällt, anstatt sich aktiv für mehr Gerechtigkeit und weniger Vermögensungleichheit einzusetzen.


    Fängt damit an, dass sie die „falschen“ Parteien wählen, sich nicht selbst politisch einbringen und kaum gewerkschaftlich organisiert sind.

    Grafik von 2016:

    https://m.faz.net/aktuell/wirt…erkschaften-14570894.html


    Aktuell sind übrigens weiterhin nur 16,5% der in Deutschland abhängig Beschäftigten in einer Gewerkschaft organisiert. Dabei ist doch nahezu unzweifelhaft, dass die Einkommen dort viel eher steigen / im Vergleich höher sind, wo viele Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert sind.


    Dann muss ich außerdem mal so halb einen auf Friedrich Merz machen. Warum hat die breite Masse der Deutschen so wenig Vermögen? Wieso gibt es in den mittleren und unteren Einkommensschichten so wenige Aktionäre? Natürlich können Alleinerziehende mit Mindestlohn (beliebtes Beispiel) nicht groß sparen / investieren, aber ich habe mich vor kurzem mit einer Verkäuferin im Einzelhandel ausgetauscht (anekdotisches Beispiel), die berechtigte Sorgen vor knapper Rente und Altersarmut hat. Mir wurden da wieder erhebliche Mißstände deutlich, aber bei einem Punkt wurde mir ausserdem ein Mentalitäts- oder Prioritätsproblem verdeutlicht.

    Es wurde nie etwas langfristig gespart, weil das Geld immer gerade so gereicht hat (oder manchmal auch nicht). Ich habe die Schilderung natürlich nachvollziehen können, allerdings fiel dann noch der Satz „Na ja, vielleicht gewinne ich ja doch noch im Lotto“. Auf Nachfrage stellte sich heraus, die Dame schon seit über 30 Jahren jede Woche Lotto spielt. Das Geld hätte man sicher sinnvoller anlegen können, als in Glücksspiel (dachte ich mir aber nur und sagte stattdessen „Ich drücke ihnen die Daumen“).


    Wir müssen politisch einiges angehen, um eine gerechtere Vermögensverteilung zu erreichen, aber es geht nicht nur mit Gesetzen und staatlichen Anreizen. Die breite Masse der Deutschen muss auch noch proaktiver werden.

  • Zum Schämen.

    Wenn in dieser Krise gesellschaftlich etwas hätte gelernt werden können, dann, wer tatsächlich systemrelevant ist, und wer nur einen Schlips trägt. Chance vertan. In so einer Ausnahmesituation entlarvt sich der Kapitalismus mal wieder selber.

    Der Markt regelt es halt nicht.


    Die Pandemie ist das Brennglas... aber ohne eine politische und gesellschaftliche Strömung des demokratischen (!), republikanischen (!) Sozialismus (!) in Deutschland geht es halt so dahin.

  • Schneppe:

    Wie gewohnt ein guter Kommentar! Meiner war deutlich zu flapsig und plakativ.


    Wir haben in Deutschland genau die beiden Ebenen, die ich auch nicht nachvollziehen kann.

    - Wenn ich schon in einer Branche bin, die gewerkschaftlich organisiert ist, wieso bin ich dann nicht Mitglied und lasse mich vertreten?

    - Und wieso sind 'wir' (mich übrigens eingeschlossen) so abwartend bis ängstlich, was die Anlage in eine dynamisch wachsende Altersvorsorge anbelangt?


    Hat Punkt #2 mit dem schranzigen Börsengang der Telekom zu tun? Das war beileibe keine Werbung für Aktienkauf.


    Zitat von Schneppe

    Wir müssen politisch einiges angehen, um eine gerechtere Vermögensverteilung zu erreichen, aber es geht nicht nur mit Gesetzen und staatlichen Anreizen. Die breite Masse der Deutschen muss auch noch proaktiver werden.

    Passt. Wir Deutschen sind gewohnt vorsichtig, meiden das Risiko und verharren gerne im Gewohnten. Aber wieso wir die Sicherheit der Gewerkschaften nicht mehr so zu schätzen wissen, kann ich nicht beantworten.


    Und jetzt hör sofort auf, den Merz zu machen. :D

  • ... zum füttern mal median-vermögen verschiedener europäischer länder:


    LandMedian-Netto-Vermögen in €

    Erhebungsjahr

    Deutschland51.4002010
    Belgien206.2002010
    Griechenland101.9002009
    Spanien182.7002008
    Frankreich115.8002010
    Italien173.5002010
    Zypern266.9002010
    Luxemburg397.8002010
    Malta215.9002010
    Niederlande103.6002009
    Österreich76.4002010
    Portugal75.2002010
    Slowenien100.7002010
    Slowakei61.2002010
    Finnland85.5002009

    quelle


    deswegen kriegen wir medial und von den behörden immer nur von durchschnittswerten zu hören ;) wäre ja kaum auszuhalten, wenn der faule grieche ausländer mehr geld hätte als wir...


    oh, hier sonst nochmal deutlich aktuellere daten

  • Ich hab nicht die Zeit, mir das durchzulesen, @guntingel Ich möchte nur einschieben, daß es früher schon mal einen europäischen Vermögensvergleich gab (2010 vielleicht? :lookaround:), der extreme Schwierigkeiten damit hatte, gesetzliche und private Rentenansprüche, Immobilien und all die verschiedenen Dinge nachvollziehbar, einheitlich und vergleichbar auf die Reihe zu bekommen. Das ist also ein ganz spannendes Thema, dem man aber vielleicht nicht im Vorbeigehen gerecht wird. Auch Medien tun sich schwer. Wikipedia sowieso. Selber recherchieren dauert aber leider.

  • Wir hatten Oettinger ja schon am 6.November mal kurz als Thema...

    Ich hoffe er hat trotzdem noch Zeit für seine Funktion in Viktor Orbans Rat für Wissenschaftspolitik.


    Och, da wird er eher für sein Netzwerk, als für konkrete Ideen bezahlt, vermute ich.


    Ich erinnere mich noch, dass er irgendwie seine Finger im Spiel hatte bei einem Deal von Orban mit Rosatom. Ging da um ein oder zwei ungarische AKW.


    Guter Mann... Ist völlig an mir vorbei gegangen.


    Oettinger ist so Typ, da kannst du als Normalsterblicher gar nicht alles permanent auf dem Schirm haben, was der sich in seiner Laufbahn mit Geschmäckle geleistet hat.


    Oettinger hat übrigens seit seinem Ausscheiden aus der EU-Kommission (letztes Jahr) bereits 13 neue Arbeitgeber gefunden, obwohl er eigentlich als Ex-EU-Kommissar zwei Jahre lang keinen Tätigkeiten in der Wirtschaft nachgehen soll, um Interessenkonflikte zu vermeiden.


    Allerdings kann man als Ex-Kommissar Ausnahmen beantragen. Die EU-Kommission (mit Parteifreundin U. von der Leyen an der Spitze) gewährte bereits 13 Ausnahmen für Oettinger. Nr. 14 soll nun die von mir am 6.November angerissene Tätigkeit in Orbans Rat für Wissenschaftspolitik werden.

    Aber ich denke, das wird schon werden:

    Zitat

    Ein deutscher Ex-Kommissar im Einsatz für ein besseres Image der ungarischen Politik? Das ist umstritten.

    Daniel Caspary, CDU/CSU-Chef im Europaparlament, sieht eher die Chance. "Wir haben in einigen der zentral- und ost-europäischen Länder Schwierigkeiten mit der Freiheit von Forschung und Lehre", sagt er. Da sei es sehr gut, wenn anerkannte Persönlichkeiten wie Oettinger dafür sorgten, dass sich die Fehlentwicklung nicht weiter vertieften, sondern die EU-Staaten sich wieder in eine gute Richtung weiterentwickelten.

    https://www.tagesschau.de/ausl…ger-eu-neuer-job-101.html

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Schneppes Beiträge fördern bei mir nicht nur die 96- sondern auch die Politikverdrossenheit. Es ist ja so, dass es nicht so ist, dass ich das alles nicht wüsste oder ahnte aber es macht trotz allem immer wieder fassungslos.

  • Illegale Pushbacks in der Ägäis Griechenland setzt Geflüchtete nach Ankunft auf Lesbos auf dem Meer aus


    Zitat

    Der SPIEGEL hat den Fall von Angela und Sandra rekonstruiert. Die Rechercheure sprachen mit Angela und einer weiteren Geflüchteten aus der Gruppe. Sie analysierten zudem Fotos, Videos und Geodaten, die die Geflüchteten der NGO Aegean Boat Report geschickt hatten.


    Die Recherchen belegen, dass die Schutzsuchenden in der Tat auf Lesbos waren. Nach Auswertung der Aussagen von Flüchtlingen und Zeugen sowie von Fotos, Videos und Positionsdaten gibt es keine Zweifel daran, dass griechische Beamte sie aufs Meer zurückgeschleppt haben.

    Ein Zeuge, der die Frauen nach ihrer Ankunft auf Lesbos traf und auch Fotos machte, die als Beweis vorliegen:


    Zitat

    Er hatte zuvor schon oft von den Pushbacks gehört, sagt er. »Aber es ist eine Sache, in den Nachrichten davon zu hören. Und etwas ganz anderes, wenn es Menschen passiert, die ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe.«

  • Schneppe:

    Was ein Arsch, und was ein Scheißverein überhaupt.

    Es fällt leicht sich vorzustellen, dass der Europäische Gedanke vielen nicht mehr zugänglich ist, wenn man sich anschaut, wie sorglos in Brüssel/Strassburg mit Idealen umgegangen wird.

    Die Gefahr der Politikverdrossenheit wächst, und das ist Wasser auf den Mühlen aller Populisten.

  • AFDP fordern eine Exitstrategie aus den Corona Maßnahmen.

    Nanu, ich dachte die Strategie wäre die Coronazahlen zu reduzieren, um die Maßnahmen überflüssig zu machen. Dass Weidel/Lindner soviel Sendezeit bei N-Tv bekommen, halte ich für übertrieben.