Politischer Zoff-Thread oder so

  • Als ich das Thema Radikalisierung bei der Klimaschutzbewegung ansprach wurde ich hier ziemlich angefeindet, aber aus dem verlinkten Interview wird die von mir befürchtete Argumentation m.E. ziemlich deutlich:

    https://www.zeit.de/zett/polit…alition-koalitionsvertrag


    Klar, erstmal wird von zivilen Ungehorsam gesprochen und potentielle Gewalt verharmlost, aber die Richtung könnte sehr gefährlich werden.


    Bevor jetzt jemand mit, aber der rechte Terror kommt. Es ging explizit darum, dass sich über meine Befürchtungen einer Radikalisierung bei der Klimaschutzbewegung lustig gemacht wurde

  • Danke für den Link, denn der wirft gleich eine Frage auf:


    Wer hat sich eigentlich schon mehr radikalisiert?

    Die Klimaschutzaktivisten oder ihre Gegner :grübel:


    Zitat

    Darüber spricht ze.tt mit einer Sprecherin der Fridays-for-Future-Ortsgruppe in Frankfurt am Main. Sie will in diesem Interview nicht namentlich genannt werden, weil sie in der Vergangenheit bereits Anfeindungen erlebt hat, nachdem sie sich öffentlich äußerte.


  • Radikalität in Sachen Klimaschutz ist was, was ich mir von der neuen Bundesregierung wünschen würde.


    Alles muss man selber machen.


    Der Artikel eignet sich wegen Paywall nicht wirklich für eine Diskussionsvorlage.

  • Bei mir ist keine Paywall


    Ein Bevölkerungsaustausch z.B. ist keine reale Gefahr, ganz im Gegensatz zu Klimawandel.


    Und bei einer realen Gefahr besteht in meinen Augen die Pflicht des aktiven Widerstandes, wenn die entscheiden Person nicht handeln.

  • Doch, selbstverständlich. Aber ich finde den Ansatz, dass eine kleine Gruppe ein Ziel mit weitgehenden Mitteln verfolgt, auch nicht ungefährlich.

  • Gefährlich für die Gesellschaft?


    Für mich ist Untätigkeit gefährlich für zukünftige Generationen.


    An dieser Stelle noch mal maximalen Respekt an Greta!

  • Irgendwann wird es irgendwo sowieso losgehen.


    Auch wenn die Masse in den derzeit noch "erfolgreichen", also reicheren Gesellschaften bzw. Gesellschaftsteilen dem bisherigen Leben fröhnen wollen, werden größer werdende Anteile derer, die immer mehr leiden werden, nicht einfach nur beim Leiden/Sterben zusehen.


    Je weniger sie zu verlieren haben, desto radikaler werden einige von ihnen werden.

  • Als ich das Thema Radikalisierung bei der Klimaschutzbewegung ansprach wurde ich hier ziemlich angefeindet, aber aus dem verlinkten Interview wird die von mir befürchtete Argumentation m.E. ziemlich deutlich:

    https://www.zeit.de/zett/polit…alition-koalitionsvertrag


    Klar, erstmal wird von zivilen Ungehorsam gesprochen und potentielle Gewalt verharmlost, aber die Richtung könnte sehr gefährlich werden.

    Der worst case der Radikalisierungstendenz, den ich aus dem Interview herauslese, ist die Besetzung von Wäldern und das Anketten an Eisenbahnschienen. Das ganze terroristisch untermauert mit dem Hinweis, keinem Menschen Schaden zufügen zu wollen.


    Aber klar, du kannst sie selbstverständlich schon mal prophylaktisch in die radikale Ecke stellen, schad ja nichts.

  • Äh, das verharmlost Du etwas. Sie wollen auf eigene Faust und ohne Erlaubnis von G20-Ole Treibhausgasemissionen reduzieren.


    Wir sollten die unter Terrorismus abhandeln, so wie Extinction Rebellion in England.

  • Darauf läuft das doch hinaus, wenn hier die "Radikalisierung" von FFF besprochen wird, oder habe ich da was falsch verstanden?


    Sogar die Zeit spricht von einer "grünen RAF". :rofl: Wir tun immer so, als sei Kiebitz ein bisschen verwirrt, aber tatsächlich geht doch der öffentliche Diskurs schon seit geraumer Zeit in die Richtung.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das etwas schwierig. Die Frage ist ja: Wie weit dürfen Minderheiten gehen? Auch und gerade, wenn sie in der Sache recht haben?

    (Ich weiß, ich weiß: Über das Wort "Minderheiten" kann, muss, sollte man streiten. Schließlich geht es ums Überleben der gesamten Menschheit. Und es gibt halt keine Weltregierungswahlen. Dennoch: In Deutschland z.B. wurden die Grünen ja nicht nicht gewählt, weil die den Wähler:innen nicht weit genug gehen wollten... )

  • Die Frage wäre ein bisschen, welches "dürfen" wir meinen und wie wir damit umgehen, finde ich.


    Wenn die jetzt von Sabotage reden, würde ich erstmal festhalten wollen, dass das erstens Gerede ist, wir also gar kein konkretes Beispiel haben, anhand dessen wir das durchdeklinieren können, und zweitens, dass wir gerade im Verkehrsthread eine Rechtsdiskussion hatten, die sogar bei sowas alltäglichem wie Straßenverkehr Regelverstöße sachlich und somit weder moralisch noch panisch diskutiert.


    Eigentlich ist es doch einfach: Sabotage ist strafrechtlich bewährt und zivilrechtlich entstehen eventuell Ansprüche. Da redet, soweit ich sehe, niemand dagegen. Das "+", weswegen wir diese Debatte überhaupt führen, ist doch, wenn ich das richtig sehe, der begriffliche Exzess, die jetzt als "radikal" zu klassifizieren.


    Ich finde das exzessiv, aber die Tendenzen sind real, jugendlichen Aktivisten, die sich berechtigt Sorge um ihre Zukunft machen, eben mehr reinzudrücken als nur Sachbeschädigung und Schadensersatzansprüche.


    Und das alles, bevor überhaupt was passiert ist. Vielleicht geht es ja auch darum, provisorisch die Nachrichtendienste etc. aktiv werden zu lassen.

  • Ich finde das etwas schwierig. Die Frage ist ja: Wie weit dürfen Minderheiten gehen? Auch und gerade, wenn sie in der Sache recht haben?

    Selbstverständlich ist das schwierig und selbstverständlich muss auch dieses Thema öffentlich diskutiert werden.


    Die angekündigten Protestaktionen fallen für mich allerdings unter die Rubrik des zivilen Ungehorsams und der ist in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft legitim.


    https://www.deutschlandfunk.de…-gezwungen-alles-100.html


    Das Labeln der Klimaaktivist*innen soll allerdings dazu dienen, die eigentliche Gefahr von Rechts zu nivellieren.

  • die Frage stell ich mir bei den 1%ern auch immer: "wie weit darf eine Minderheit gehen?"

    Ist mit 1% exemplarisch einfach eine beliebige Minderheit gemeint von der es ca. 1% gibt?


    Ich würde gerne mal wissen wieviel Prozent woke sind. Laut TheHill und NewsWeek immerhin ein stolzes Drittel, das ist schon krass und auch ziemlich erschreckend. Ich hoffe er hat recht, New York Times Kommentar.