Politischer Zoff-Thread oder so

  • Eine Wärmepumpe kann bei der richtigen Umgebungstemperatur und richtiger Einstellung aus 1KWh Strom bis zu 4 KWh Heizenergie machen. Bei sehr niedrigen Temperaturen heizt dann aber auch nur ein eingebauter Elektroheizstab das Wasser auf. Natürlich sinnvoll nur im gut gedämmten Neubau mit Fußbodenheizung. Als wir gebaut haben, hieß es Passivhausstandard macht den Bau durchschnittlich ca. 50.000 € teurer. Hätten wir eine Entscheidungsmöglichkeit gehabt, weiß ich nicht, wie ich mich entschieden hätte.


    Nur ist die Lösung im Altbau nicht auszuführen.

    Danke für die Verbrauchsinformationen der direkten Stromheizung. Sieht für mich leider auch nicht als die Lösung für den klassischen Altbau aus. Wäre der Strom günstig und massenhaft vorhanden, sehe es natürlich anders aus.

  • Die Funktionsweise der Wärmepumpe habe ich irgendwann aufgegeben zu verstehen, Nebensache deine Erklärungen waren jetzt auch nicht förderlich:-) Vielleicht kannst du mir das mal im Sommer im Biergarten nochmal erklären. Ich sag immer: Funktioniert wie ein Kühlschrank, nur anders herum:-)

  • ich wollte auch nur bluffen.

    Den Carnot Prozess kann ich heute auch nicht mehr mathematisch herleiten. Damals hatte die Rechnung noch gestimmt und ich meine es damals verstanden zu haben.

    Mein leicht seniles Fazit ist, Energie geht nicht verloren und wenn ich zusätzlich Energie aus der Umgebung (die anschliessend kälter ist) gewinne, habe ich eine höhere Energieeffizienz, als wenn ich Energie (Strom) direkt in Wärme verwandel.

    (Schon bei meiner Aussage "Energie würde beim Carnot-Prozeß nicht verloren gehen wurde mir hier im Forum von einem schlauen Physiker (war das 96brand?) widersprochen, eine fachliche Auseinandersetzung steh ich nicht durch)

    Das Bier trinken wir, aber es schmeckt besser ohne Carnot.

  • Wir hatten keine Möglichkeit für Wasserwärme und die Erdsonden lagen allein bei weit über 50TEUR die Heizung selbst und die Innenhofsanierung aufgrund der Schwerlastfahrzeuge natürlich extra.


    Eine 10kw - Luftwärmepumpe für 100qm liegt bei theoretisch 6.-7.000kWh p.a. Theoretisch. Ein guter Freund von mir ist FA für Baurecht, der hat mir da im Vorfeld viel erzählt von theoretisch-praktisch... und wir haben nun mal Fachwerk, da ist Niedrigenergiehaus kein Thema.


    Bei 20-25 Cent pro kWh und Heizöl über 1 Euro / Liter sind wir mehr als konkurrenzfähig.


    Aber wie gesagt, in Deutschland muss es innovativ sein, sonst nützt es nichts. In Skandinavien sind reine E-Heizungen nichts Besonderes.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Die hatten andere Gründe.


    Aber über Speichermanagement wird ja tatsächlich intensiv nachgedacht, nur eher nicht in Form von Wärme.


    Für uns wären grosse Batterien sinnvoll, wenn wir dort auch externen billigen Strom aus erneuerbaren Energien speichern dürften. Ist aber verboten. Daher nur 16kWh in einem skalierbare System (natürlich aus China!).


    Und schon die Sache PV-Anteil im Mieterbereich ist ja kritisch.


    In Deutschland wird weiterhin Alles unternommen, um es den Erneuerbaren im privaten Bereich so schwer wie möglich zu machen. Es würde ja die Abhängigkeit von Großkonzernen verringern.


    Meinst Du, RWE und die dazu gehörenden Arschkriecher insbesondere in NRW finden private und nicht von aussen regelbare Wallboxen mit PV prickelnd?


    Und frag Dich doch mal, warum Balkon-PV in Deutschland so limitiert ist. Das Ausland biegt sich vor Lachen bei Begrenzung auf 700 Watt, Wieland-Steckdosen und Schieflastverordnung.

  • Warst du es nicht eigentlich der mir hier, vor nicht allzu langer Zeit, erzählt hat was für einen Unsinn unser Stromspeicher wäre? :grübel:


    Edit: ich habe mich hier dran erinnert: Klimawandel hatte es aber falsch abgespeichert

  • Wir hatten keine Möglichkeit für Wasserwärme und die Erdsonden lagen allein bei weit über 50TEUR die Heizung selbst und die Innenhofsanierung aufgrund der Schwerlastfahrzeuge natürlich extra.

    Wobei die Energieeffizienz einer Wärmepumpe trotzdem besser ist, als eine Heizung, die Strom direkt in Wärme umwandelt.;-)


    Und zum Thema Skandinavien und E-Heizungen mal eine Aussage zum Thema Wärmepumpen:


    "Der europäische Marktanteil ist im internationalen Vergleich gering

    China, Japan und die USA sind die Länder, die den Wärmepumpen-Absatz maßgeblich vorantreiben. Mehr als 80 Prozent der neuen Wärmepumpen wurden 2017 in diesen Ländern installiert. Gefördert wurde dies mit Steuernachlässen und staatlichen Kaufanreizen. Demgegenüber ist die Verbreitung in Europa gering: Lediglich 1,1 Millionen Geräte wurden 2017 installiert, die meisten davon in den skandinavischen Ländern."

  • Die Schweden sind Vorreiter der Wärmepumpentechnik. Wärmepumpen sind bei gut gedämmten Häusern effizient. Sobald eine Wärmepumpe viel im Leistungsgrenzbereich arbeiten muss, wird sie ineffizient. Daher ist es auch wichtig, dass die Wärmepumpe zum Haus passt und sie gut eingestellt ist.


    Für ein ungedämmtes Fachwerkhaus ist eine Wärmpumpe wohl auch nicht gedacht. Meine Wärmepumpe hat auch nur eine maximale Wärmeleistung von 4,32 kW bei 2 Grad Außentemperatur und 35 Grad Wassertemperatur (A2/W35) ,


    stscherer: ich habe mal ne Frage zu PV. Bisher habe ich nur Solarthermie auf dem Dach. Bin am überlegen, ob ich PV nachrüste. Da ich dauerhaft von zu Hause arbeite, fällt hier auch tagsüber ordentlicher Stromverbrauch an. Ich hätte eine Dachfläche mit 6 Grad Neigung nach Norden. Ist es da möglich Solarzellen aufzuständern mit Ost / West Richtung, bzw. kennst du einen Rechner, wo ich das durchkalkulieren kann?

  • Da kann ich dir leider nicht wirklich helfen, aber guck doch mal bei der Uni von Prof. Quatschning in Berlin, die haben alle möglichen Rechner.


    Wir werden unsere kleine "Balkon" - Anlage mit 10% aufständern, 2 Module Richtung Süden und jeweils eins nach Ost und West. Dann werden wir ein bisschen probieren....


    Ich probiere gerne selbst aus. So war es auch bei der Heizung. Theoretisch sehen die Wärmepumpen super aus, doch die Kosten sind vergleichsweise hoch und man muss sowohl sein Haus als auch sein Heizverhalten daran anpassen.


    Wir haben halt sehr altes Parkett und Fachwerk, da gibt es Begrenzungen bei der Dämmung und keine Möglichkeit der Fussbodenheizung. Und wir haben auch sehr viel Fläche (wurde mir hier auch schon vorgehalten), da hat es durchaus Sinn, sowohl bei den Räumen als auch zeitlich sehr kleinteilig zu heizen.


    Am Ende führen wohl viele Wege zur Klimaneutralität. Leider scheint das aber bei vielen Entscheidungen noch keine Rolle zu spielen.

  • Alles gut. Danke, ich schaue mir mal die Seite an.

    Hausanpassen ist im Neubau natürlich kein Problem.

    Ich finde deine Lösung mit den Elektroheizungen auch interessant. Die Wohnung für deinen Vater ist sicherlich unproblematisch. Aber hast du vor, deine weitere Wohnung pauschal mit Strom zu vermieten, um das Problem mit Mieterstrom zu umgehen? Ist natürlich riskant, da der Mieter grundsätzlich wenig Grund hat, seinen Strombedarf einzuschränken.

    Wer Energiewende will, müsste jegliche Bürokratie und Hemmschwellen der privaten Energieerzeugung abbauen. Bei der Einkommensteuererklärung hat sich da ja auch was getan bei Anlagen bis 10KW. Bei Umsatzsteuer nicht, ich bin da eigen und habe keinen Bock Umsatzsteuer auf meinen Eigenverbrauch zu zahlen. Vielleicht baut meine Partnerin die Anlage, dann kann sie auch die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. Vielleicht auch erst nach 5 Jahren und die Vorsteuer kann dennoch gezogen werden. Sind aber doch alles blöde Überlegungen und hindern den Ausbau. Vielleicht passiert in die Richtung bei der neuen Regierung etwas, bin da recht optimistisch.

  • Wenn man mit seinen Mieter:innen auf einem Hof wohnt, dann setzt man auf die persönliche Ansprache. Anders wird es in vielen Bereichen nicht gehen. Wie in vielen Bereichen der Energiewende zur Anwendung der schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe.


    Aber nützt ja nichts.


    Ich weiss, wahrscheinlich kotzt jetzt wieder der Eine oder Andere, aber wenn wir, die es sich leisten können, wer dann soll anfangen und weitermachen? Meine Mieter:innnen zB. haben ja keine Alternativen: entweder wir stellen Ihnen klimaneutral zu beheizenden Wohnraum und eine Lademöglichkeit für ein Elektroauto zur Verfügung... oder eben nicht.


    Ich denke auch manchmal, warum mache ich das, insbesondere dann, wenn man am besten noch von beiden Seiten gleichzeitig auf die Fresse bekommt. Dann überlege ich mir auch, warum ich das Geld für die Umrüstung nicht in ein MS Plaid oder einen EV6 GT stecke und die Mietwohnungen weiter mit Dinopampe beheize.


    Aber am Ende macht es Spass... wie zB. jetzt unsere kleine PV-Anlage. Die bringt zwar nur 1.460 Watt, aber allein der Gedanke an den Aufbau treibt mir bei dieser scheiss Wohnungsrenovierung das Grinsen ins Gesicht; probiere es doch mal aus, egal, was das Finanzamt verlangt. Hilft ja auch nichts!


  • Ja, das hoffe ich auch. Ich darf ja auch wählen und meine Stimme bekommt der Kast jedenfalls nicht. Leider ist es aber so, dass viele Menschen derzeit auf Populisten hereinfallen, weil sie sich nicht die Mühe machen, sich mit deren Programmen auseinanderzusetzen. Kast Agentur macht coole Social Media Videos, das scheint ihnen zu reichen.

    Puh, gerade gesehen dass Boric gewonnen hat! :)

  • Welche Erleichterung. Ich bin kein großer Fan vom neuen Präsidenten, aber er tritt mit großen Visionen und Zielen an. Das ist für das Land unglaublich wichtig. Jetzt muss man sehen, ob er auch arbeiten kann.

    Ich glaube auch, dass Kast heilfroh ist, nicht gewonnen zu haben. Jetzt hat er den Mist nicht am Hacken und kann sich zurücklehnen.

  • Das Leben seines Vaters kann man Kast nun nicht vorwerfen. Chiles Rechte dürfte die Niederlage allerdings in eine Krise stürzen, denn religiöser Konservativismus und staatliche Repression sind einfach keine Programme, mit denen ein Land regiert werden will. Mehr Programme hatte Kast nicht.

    Boric trat nun bei seiner Antrittsrede voller Ideale auf. Vielleicht naiv, weil ihn die festen Strukturen nicht so arbeiten lassen werden, wie er es vorhat. Doch man wird einen Wechsel in der Gesellschaft spüren, haben sich die sozialen Bewegungen doch erstmal durchgesetzt. Ob er nun Korruption und Machtmissbrauch verhindern kann oder das Spiel mitspielt, wird man sehen.

    Dass er erst 35 Jahre alt ist, sehe ich im Übrigen als Vorteil. Er hat noch Visionen und Energie für Zukunftspolitik. Wenn ich die alten Präsidenten in der Welt sehe, frage ich mich immer, was die eigentlich antreibt.