Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ich habe in den Iden meines Studiums noch die Einführung der Studiengebühren am eigenen Leib erfahren. In Sachen Lehre hat sich bei mir nichts wesentliches getan. Lediglich das vollgeschmierte Gebäude wurde gestrichen und schöne teure Bilder wurden im EDV-Raum aufgehängt. Vor allem ersteres hat irgendwelche Buxen gefreut die sich an den Schneiderberg verirrt haben. Dass das Gebäude eigentlich schon nach 20 Jahren abgerissen werrden sollte und bereits 40 wurde, daran hat sich erneut niemand gestört, genausowenig daran, dass anstatt von dem Geld lieber Stellen zu schaffen, tatsächlich welche gestrichen wurden.
    Das Thema Studiengebühren ist doch auch nur deshalb eines geworden, weil im Vorlauf der Bildungsetat massiv gekürzt wurde. Das sollte die Kompensationszahlung werden. In der Realität lief es dann aber so, dass ohnehin schon gut geförderte Studiengänge sich jeden Firlefanz zulegen konnten, während es bei den schlecht finanzierten Studiengängen ein Tropfen auf den heißen Stein war.
    Bilsungsförderung ist Aufgabe der Gesellschaft. Ich sehe da allerdings auch die Wirtschaft in der Verantwortung. Wer über Fachkräftemangel schwadroniert, sollte auch an Lösungen interessiert sein. M.E. geht das nur über privatwirtschaftliche Mitfinanzierung der Universitäten.



    Ich habe die Einführung auch am eigenen Leib mitbekommen. Ohne Studiengebühren gestartet durfte ich dann auch plötzlich bezahlen.


    Leute die betonen, dass die Studiengebühren die Studienqualität verbessert haben, haben absolut keine Ahnung wovon sie reden. Bei uns war es tatsächlich auch so, dass eher Stellen abgebaut wurden. Das Geld dürfte dafür auch nicht investiert werden. Dann gab es noch tolle Stühle für die Aula wo einer 250 Euro gekostet hat und völlig unbequem war, so dass sich alle nach und nach die alten Stühle zurück geholt haben.


    Der Großteil des Geldes ging eh nur in die vorzeige Studiengänge die zwar tolle Maschinen und Laser brauchten, aber nur ein kleiner Teil des gesamten Campuses ausmachten. Die restlichen Studiengänge sahen in Sachen Investitionen in die Röhre. Für die vorzeige Studiengänge wurde aber jeder Scheiß gekauft. Noch völlig funktionstüchtige und brauchbare Hardware wurde einfach entsorgt und neue angeschafft. Das war selbst für Professoren nicht nachvollziehbar. Aber die Hochschule hatte es ja...


    Zumindest die Offenheit der Professoren muss ich loben, die offen eingestanden haben dagegen zu sein und sich auch dagegen wehren Geld ausgeben zu müssen nur damit der Etat stabil bleibt.


    Dass Professoren sich von den Studiengebühren jedes Semester ein neuen PC und vieles mehr kaufen können, da ihnen ein sehr großes Budget als Lehrmitteleinsatz zur Verfügung gestellt wird ist da fast schon ein schlechter Witz.


    Die Studienqualität hat sich verbessert. Die Frage ist nur für wen.

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  • http://www.hildesheimer-allgem…ernet-leicht-gemacht.html



    Zitat


    Hildesheim (apm) - Zwei Briefe haben in dieser Woche die Redaktion dieser Zeitung erreicht. Absender ist die Stadt Hildesheim, die darin Briefwahlunterlagen für die Landtagskandidaten Frank Wodsack (CDU) und Bernd Lynack (SPD) verschickt hat. Beide Politiker zeigten sich am Telefon überrascht, denn keiner der beiden hatte Briefwahl beantragt. Schon gar nicht hatten sie die Redaktion dieser Zeitung als Adressaten ihrer Unterlagen angegeben.

  • Träum weiter. Die Absolventen, die a.) einen entsprechenden Studiengang belegt haben und b.) ein akzeptablen Abschluß in c.) einer angemessenen Zeit erworben haben, haben auch keine Probleme mit dem Einstiegsgehalt. Die Leute, die sich lieber den Staat als Arbeitgeber aussuchen sollen sich besser nicht beschweren, hätten ja was anderes machen können.


    Ich hoffe, ich verstehe Deine Zielrichtung nicht falsch, aber hier stellen sich mir drei Fragen:
    a.) Was ist ein "entsprechender Studiengang"? Und Gegenfrage: Was wäre, wenn das bald alle studieren würden? Geistes- und Sozialwissenschaften mögen ja für BWLer oder Ingenieure oft unnötig wirken. Man sollte sich dann aber fragen, was Phase wäre, wenn es z.B. irgendwann keine guten Lehrer mehr gäbe, oder keine Leute, die gesellschaftliche Trends und Entwicklungen perspektivisch hinterfragen. Aber schon klar, die haben halt Pech gehabt. Selbst schuld, wenn man so doof ist, sowas ökonomisch scheinbar Wertloses zu studieren.
    b.) Was ist ein "akzeptabler Abschluß"? Gut auswendig gelernt, sich herrschenden Meinungen stets angeschlossen haben, Spitzenpraktika, und möglichst nicht nach links und rechts geguckt und dann die 1,0 gemacht? Sich "Soft skills" anzueignen, braucht Zeit. Und das rein über Praktika und vielleicht noch Mitarbeit im Börsenclub zu erwerben, ist im Ergebnis zumindest fragwürdig. Außerdem sagt eine 3,0 noch nicht, ob derjenige im Berufsleben schlechter wäre, zumal Noten nicht nur von Leistung abhängen. Man braucht sich nur mit seinem Prüfer zu verkrachen.
    c.) Was ist "angemessene Zeit"? Manche brauchen eben länger als andere, sind hinterher aber die helleren Köpfe, weil sie mehr gemacht haben als das Curriculum oder über Dinge einfach länger nachgedacht bzw. sie auch hinterfragt und reflektiert haben. Oder weil sie sich ehrenamtlich für andere engagiert und damit selbst volkswirtschaftlich etwas Nützliches geleistet haben.


    Rein pragmatisch gesehen hast Du natürlich Recht. So läuft der Hase. Ob er damit aber auch in die richtige Richtung läuft, was die Zukunft unserer Gesellschaft angeht, ist die Frage. Mal ganz polemisch gesagt: Wieso stehst Du in der Frage der Fankultur nicht hinter der BWL-Marketing-Umsatz-Kommerz-Fraktion? Wohl deshalb, weil es Dir um mehr geht als nur das. Um ideelle Werte. "Fan" statt "Kunde". Darüber denken aber i.d.R. eher die Idealisten und weniger die Zahlenreiter nach, und die Idealisten verteidigen es auch in erster Linie. Und diese Leute, die mit dem "falschen Abschluss", sind nicht selten diejenigen, die das passende Gegengewicht zur ökonomisch-technokratischen Fraktion bilden.

  • Leute die betonen, dass die Studiengebühren die Studienqualität verbessert haben, haben absolut keine Ahnung wovon sie reden. Bei uns war es tatsächlich auch so, dass eher Stellen abgebaut wurden. Das Geld dürfte dafür auch nicht investiert werden


    Hier! Ich! :winken:


    Ich danke Dir, dass Du mir die Kompentenz in Abrede nimmst, über meinen Studiengang zu reden. Also ich bin mit dem universitären Teil fast zeitgleich mit der Einführung der Gebühren fertig geworden (jetzt mal nicht genau auf das Semester geschaut). Danach haben sich die Bedingungen erheblich verbessert: Wesentlich(!) mehr Lehrmaterial, besser Ausstattung der BIB, besseres Angebot der Randfächer inklusive Übungen.



    @ Exilroter: Ich habe das sehr wohl gelesen. :tuscheln: Aber ich habe schon Arbeit. Auch Hedemann braucht mir die Brötchen nicht zu zahlen.


    @ Undertaker: Ja das wäre eine denkbare Alternative: Die Finanzierung über BaföG.

  • Da ich ja nun auch gerade mitten im Studium bin und mein Studiengang (Maschinenbau) nicht gerade unbeliebt ist in Hannover, kann ich ja vielleicht auch mal kurz meine Sicht der Dinge darlegen:
    Wir hatten letzte Woche ein Labor, Zelltechnik. Da wurde uns vorher gesagt, dass dieses Labor ausschließlich aus Studiengebühren finanziert wurde. Allerdings waren wir, 6Leute, die einzigen aus einem Semester in unserem Studiengang, die das Labor so benutzt haben. Der großen Mehrzahl der Kommilitonen haben so ein Labor noch nie von innen gesehen. Dafür hat man in den PC Räumen die neusten und größten Bildschirme stehen. Und ansonsten... Ich habe natürlich kein Vergleich wie es vorher war, aber so wirklich sehe ich auch nicht was mit dem ganzen Geld passiert. Okay, im Lichthof im Hauptgebäude wird seit knapp 2 Jahren ununterbrochen gearbeitet, aber sonst?! Ein paar Skripte für die Vorlesungen haben wir bekommen, die sonst vll 3€ kosten würden, das wars. Ich persönlich, und darum geht es ja letztendlich, habe für das Geld, was mir meine Eltern netterweise vorgestreckt haben, nur einen Bruchteil wieder in meiner eigenen Ausbildung wiederfinden können. Überfüllte Hörsääle, überfüllte Arbeitsplätze in und außerhalb der Bibliothek, ... An den Dingen, die seit Jahren bekannt sind und relativ leicht zu beheben sein müssten, hat sich in meiner Studienzeit bisher garnichts verändert.
    Ich bin mal gespannt wie es aussieht, wenn die Studiengebühren tatsächlich abgeschafft werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Chillerns ()


  • Ich bin mal gespannt wie es aussieht, wenn die Studiengebühren tatsächlich abgeschafft werden.


    Wenn das dann fehlende Geld anderweitig beschafft wird, vermutlich nicht viel anders. Soweit ich weiß, ist das auch die Programmatik von SPD und Grünen.


    Der Käpt'n hat es doch völlig richtig gesagt: Man muss sich halt überlegen, welche Prioritäten man im Etat des Landes setzt. Ggf. auch noch, wie man Geld eintreibt, das eigentlich da sein müsste, aber am Fiskus vorbeigeschoben wird.

  • Danach haben sich die Bedingungen erheblich verbessert: Wesentlich(!) mehr Lehrmaterial, besser Ausstattung der BIB, besseres Angebot der Randfächer inklusive Übungen.


    war an meiner uni genauso. vielleichts liegt gegenteilige erfahrung einfach an der kompetenz der leute, die das geld verteilen/einsetzen. die werdens auch mit staatlichen geld nicht anders machen.

  • Man muss sich halt überlegen, welche Prioritäten man im Etat des Landes setzt. Ggf. auch noch, wie man Geld eintreibt, das eigentlich da sein müsste, aber am Fiskus vorbeigeschoben wird.


    Oder man erhebt bei gewissen Berufsgruppen endlich mal Gewerbesteuer.


  • Wenn das dann fehlende Geld anderweitig beschafft wird, vermutlich nicht viel anders. Soweit ich weiß, ist das auch die Programmatik von SPD und Grünen.


    Richtig und damit ist die Debatte hier doch auch eine Phantomdebatte. Viel interessanter wäre die Diskussion zur Gegenfinanzierung, aber auch hier finde ich die Aussage vor der Wahl "wir müssen schauen zu welchem Semester wir das hinbekommen" durchaus sinnvoll.


    VIel spanndender finde ich als Lehrer die Frage nach dem Schulsystem. Als Gymnasiallehrer, Vater und Sozialdemokrat wünsche ich mir, dass das Koalitionsergebnis nicht wieder allzuviel über den Haufen wirft. Schulfrieden in Bezug auf Oberschule/IGS wäre gut, also eine Zusammenführung der beiden Modelle sodass die Kommunen selbst entscheiden können, wie sie das genau gestalten. Wird in den meisten Fällen auf "Schild austauschen und weitermachen" hinauslaufen, aber wenigstens ist dann die Diskussion "wessen Schulmodell ist besser" vom Tisch.
    Für die Frage nach G8 ist ja nur strittig, ob auch Gymnasien wieder zu G9 zurück können. Ich denke eine Komplettumkehr wäre hier nicht sinnvoll, sondern finde das SPD-Modell prinzipiell am besten, die Gesamtschulen auf G9 zu setzen und am Gymnasium alles so zu lassen. Von mir aus kann dort optional auch ein "G9-Zweig" angeboten werden, wenn es denn vor Ort keine Alternative gibt, bzw. die Schule groß genug ist, dass G8 un G9 parallel anzubieten.

  • Also an den meisten Unis kann man ja nachvollziehen, wie viel für was ausgegeben wurde. Nur mal exemplarisch Uni Hildesheim, Jahr 2010.


    Wissenschaftliche Mitarbeiter, Hilfskräfte 55% (2,46 Mio; wiss. Mitarbeiter idR in Projekten oder Wissenschaft beschäftigt, tlw. in der Lehre)
    Lehrmittel, Bib-Öffnungszeiten, DV-Infrasturktur 10%
    Stellen Technik 9,3% (0,41 Mio)
    stud. Hilfskräfte 8,5% (0,38 Mio; ergänzung der Lehre für Tutorien)
    Lehraufträge, Gastdozenten... 6,8% (0,3 Mio; ergänzung in der Lehre da die Uni tlw. nicht die Vorlesungen komplett abdecken kann)
    Stipendien 6,2% (0,28)
    Rest andere Kleinigkeiten.


    Lehrmittel und Tutorien sind natürlich direkt für die Studenten, macht aber nur grade mal 18,5% des Gesamtbetrags aus. Der Rest sind Dinge, die eigentlich von der Uni zu verantworten sind. Wissenschaftliche Mitarbeiter, Stellen in der Technik, Stipendien, Sicherung der Lehre (Lehraufträge) sollte eigentlich Aufgabe der Universität sein und nicht Aufgabe der Studenten. Ich vermute mal, an anderen Unis erkennt man ähnliche Muster, wo die Kosten versucht wurden, irgendwie anders zu bezahlen.


  • Hier! Ich! :winken:


    Ich danke Dir, dass Du mir die Kompentenz in Abrede nimmst, über meinen Studiengang zu reden. Also ich bin mit dem universitären Teil fast zeitgleich mit der Einführung der Gebühren fertig geworden (jetzt mal nicht genau auf das Semester geschaut). Danach haben sich die Bedingungen erheblich verbessert: Wesentlich(!) mehr Lehrmaterial, besser Ausstattung der BIB, besseres Angebot der Randfächer inklusive Übungen.


    ähm hä?


    Das sagt doch nur aus, dass du vermutlich in einem dieser "vorzeige" Studiengänge warst wo das Geld in der Hochschule hingegangen ist oder du bist halt wenig anspruchsvoll. Ich war auf einem Campus wo die Semestergebühren ein Millionenbetrag sind. Da sind dann bessere Lehrmaterialien, mehr Bücher in der Bibo und solche bahnbrechenden Fortschritte wirklich lächerlich.


    Es mag an jeder Hochschule diese "vorzeige Studiengänge" geben, die jeden Schiss erneuert bekommen. Da werden sogar mal eben alle Steckdosenleisten erneuert obwohl die noch alle ok sind und selbst Professoren streuben sich dagegen. Wird aber gemacht. Rate mal wovon? Jepp Studiengebühren und das ist tatsächlich keine kleine Summe.


    Stell die mal vor da sind welche die Studieren geisteswissenschaftliche Fächer und welche die studieren Fächer die Maschinen oder Labore benötigen.
    Nun sind in dem technischen Studiengang knapp 300 Studenten. In den geisteswissenschaftlichen Studiengängen an die 2500 Studenten. Wohin mag das beinahe gesamte Geld fließen? Genau zugunsten der 300 Studenten. Die anderen bekommen keine Verbesserungen, ausser vielleicht ein paar mehr Bücher die man via vpn eh als PDF downloaden kann. Toll. So verbessert sich die Studienqualität. Am Arsch. Durch die Schwarz-Gelbe Brille vielleicht. Wenn ich die 500 Euro im Semester behalten hätte und mir damit Materialien selbst finanziert hätte wäre ich besser gestellt gewesen. Ich hätte dann auch nicht über weite strecken im Studium unter dem Existenzminimum leben müssen wie es leider viele Studenten müssen. Viele von denen entscheiden sich dann für den Abbruch. Dann heißt es wieder "Fachkräftemangel in Deutschland". Wie sorgen wir dafür dass mehr Leute studieren? Wir führen Studiengebühren ein. Klingt doch logisch.


    Das größte Problem ist bei einer Vielzahl und das mag bei dir exklusiv anders sein, dass die Hörsäle maßlos überfüllt sind. Es gibt an den meisten Hochschulen viel zu wenig Dozenten und das ist mit Abstand das größte Problem. Nur dafür kann das Geld eben nicht verwendet werden, wo dann diese Summen an meiner Hochschule bzw. die an anderen Hochschulen geblieben ist stellt viele vor ein Rätsel.


    Du solltest mal mit einem Professor einer Hochschule oder besser noch einem Dekan privat reden. Du wirst dich wundern.


    Da ich ja nun auch gerade mitten im Studium bin und mein Studiengang (Maschinenbau) nicht gerade unbeliebt ist in Hannover, kann ich ja vielleicht auch mal kurz meine Sicht der Dinge darlegen:
    Wir hatten letzte Woche ein Labor, Zelltechnik. Da wurde uns vorher gesagt, dass dieses Labor ausschließlich aus Studiengebühren finanziert wurde. Allerdings waren wir, 6Leute, die einzigen aus einem Semester in unserem Studiengang, die das Labor so benutzt haben. Der großen Mehrzahl der Kommilitonen haben so ein Labor noch nie von innen gesehen. Dafür hat man in den PC Räumen die neusten und größten Bildschirme stehen. Und ansonsten... Ich habe natürlich kein Vergleich wie es vorher war, aber so wirklich sehe ich auch nicht was mit dem ganzen Geld passiert. Okay, im Lichthof im Hauptgebäude wird seit knapp 2 Jahren ununterbrochen gearbeitet, aber sonst?! Ein paar Skripte für die Vorlesungen haben wir bekommen, die sonst vll 3€ kosten würden, das wars. Ich persönlich, und darum geht es ja letztendlich, habe für das Geld, was mir meine Eltern netterweise vorgestreckt haben, nur einen Bruchteil wieder in meiner eigenen Ausbildung wiederfinden können. Überfüllte Hörsääle, überfüllte Arbeitsplätze in und außerhalb der Bibliothek, ... An den Dingen, die seit Jahren bekannt sind und relativ leicht zu beheben sein müssten, hat sich in meiner Studienzeit bisher garnichts verändert.
    Ich bin mal gespannt wie es aussieht, wenn die Studiengebühren tatsächlich abgeschafft werden.


    Kommt mir irgendwie bekannt vor. Nur war das bei mir so, dass es keine neuen Monitore gab. Dafür ganz tolle neue Stühle.


  • Oder man erhebt bei gewissen Berufsgruppen endlich mal Gewerbesteuer.

    Wenn Dich was zwischen den Schulterblättern juckt und man den Damastteil nicht sehen kann, würdest Du es mir dann freundlicherweise zurück geben? Danke, wäre lieb von Dir.

  • Zum Thema "Studienbeiträge-Nachfolgefinanzierung":
    Ich gehe mal davon aus, dass sich hier an Hessen orientiert wird, die den Schritt ja schon vor einigen Jahren hatten. Als Kompensation für die entgangenen Einnahmen wurden die sogenannten "QSL-Mittel" in Höhe der vorher erhobenen Studienbeiträge eingeführt. Ihre Zuteilung an die Unis richtet sich nach der Studierendenzahl, sprich die Unis bleiben gleichgestellt, die Studierenden aber besser (wobei übrigens die Einführung des Gesetzes ein absolutes Maximum an Lächerlichkeit war).


    Die Gelder werden hier - zumindest großteils - schon in die Verbesserung der Lehre eingesetzt, wobei natürlich, wie das bei Kommissionen üblich ist, auch teilweise ziemlicher Quatsch rauskommt.


    Wirklich problematisch bei Studienbeiträgen finde ich allerdings einen anderen Punkt als die finanzielle Belastung der Studierenden (wobei man natürlich bedenken muss, dass eine evtl. notwendige Kreditaufnahme auf Teile der Gesellschaft überaus abschreckend wirkt. Gerade im unteren Drittel der Gesellschaft herrscht eine ziemliche Angst vor Kreditaufnahme (und das sind ja die, die drauf angewiesen wären).).
    Aber wie gesagt, das ist nur ein Nebenaspekt. Hauptgefahr ist in meinen Augen, dass dem "Staat" die Möglichkeit gegeben wird - also er sie sich selber gibt - das eigene finanzielle Engagement zu senken. Es besteht also auf lange Sicht die Gefahr, dass man zurück zu den Zuständen vor Einführung der Studienbeiträge kommt aber die Studierenden trotzdem tausend Euro im Jahr loswerden.


    On topic: So richtig habe ich mich mit der Situation in Niedersachsen in den letzten Jahren nicht beschäftigt, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Untergangsfantasien ob des Regierungswechsel etwas überzogen sind.

  • Als einer im Thema Studiengebühren total Unbeteiligter (bis meine Kinder ein Studium beginnen was aber noch gut 14 Jahre dauern könnte) möchte ich mich dennoch zur einen Wahrnehmung hinreißen lassen.


    Die Diskussion so wie ich sie sehe ist gar nicht mehr so sehr pro oder con der Studiengebühren. Viele lehnen Sie ab weil sich in ihrem direkten Umfeld nichts gebessert hat.
    Also ist die These ja die, das die Studiengebühr durchaus sinnvoll sein könnte wenn sie den für alle nutzbringend eingesetzt würde. Das Problem scheint mir mal wieder der Verwaltungsapparat zu sein, der tolle Stühle, Monitore in den Fluren oder modernisierung der Prestigestudiengänge einer flächendeckenden Verteilung vorziehen.
    Nun ist meine Frage an die, die den Gebühren eher skeptisch gegenüber stehen, ob sie bei besserer Verteilung für die Studiengebühren wären. Was für mich in Richtung langzeitplanung / Mitbestimmung der Studenten gehen würde. Sicher kann nicht auf allen Sektoren zeitgleich gearbeitet werden, aber nach und nach wäre ja auch langfristig ein Gewinn - unbenommen der Tatsache, das man ggf. in seinem Studiengang noch nicht profitiert sondern erst die Jahrgänge nach einem selbst. Was bedeuten würde das man heute Leistung bezahlt, die man nicht nutzen kann - was aber jeder auf seine Art und Weise auch so schon tut.