Politischer Zoff-Thread oder so

  • Was ist denn wenn ich carsharing mache und dann Autobahnmaut zahlen muss. Wo bekomme ich dann die kohle wieder?


    Da das ganze sehr warscheinlich über Vignetten erfolgt, sollte an deinem Carsharingauto dann bereits eine drankleben.

  • Die dort zu findende PDF von A. Sutter zum (Kultur)Rassismus ist etwas definierter aber ich denke auch, man muss den Begriff heute anders verwenden, als auf die biologische Weise.


    Ich persönlich verwende aber auch eher den Begriff Menschenfeindlichkeit. Schon allein, um mich nicht mit Ignoranten um Begrifflichkeiten streiten zu müssen.

    Die Einteilung der Menschheit in Rassen ist eine Konstruktion, ein Rassist ist jemand, der solchen Theorien anhängt und Menschen aufgrund ihrer Zuordnung zu einer so definierten "Outgroup" abwertet.


    "(Gruppenbezogene) Menschenfeindlichkeit" ist als Begriff tatsächlich sehr geeignet - hatte ich übrigens bereits heute vormittag eingebracht (stammt, soviel ich weiß, vom Soziologen Hennies, Bielefeld).

  • Der Märchenonkel J. Todenhöfer hat ja mal wieder einen rausgehauen, dessen "Interview" mit einem angeblichen "al-Nusra" Kommandanten ist so ein plumper Fake, das man wirklich nur ungläubig staunen kann wie leichtgläubig dieser "Journalist" ist. Unfassbar.


    Konter von Todenhöfer


    Fragen bleiben, aber immerhin reagiert er auf die Kritik.

  • Und er reagiert wie immer wenn man ihn beim "Lügen"/falsche Tatsachen verbreitend erwischt, ziemlich dünnhäutig. Mittlerweile kann er den korrekten Namen der "al-Nusra" immer noch nicht richtig schreiben, was da drin steht ist wieder falsch.
    Bei den Punkten mit dem Ring und den Bärten kann man sicherlich diskutieren, dennoch ist es gerade für die 'Dschabhat Fatah asch-Scham' äußerst ungewöhnlich.
    Dazu lassen die einen Wald-und Wiesenkommandeur im Namen einer Organisation sprechen die für ihre äußerst straffe Organisation bekannt ist und Pressesprecher für alle (Welt)Sprachen unterhält?
    Und das stärkste Argument der Zweifler an dem interview konnte er nicht entkräften, der Ort des Interviews. Der "Interviewte" behauptet ja am Anfang selber dass die in der Nähe von Sheikh Saeed sind, und das ist ein Stadteil von Aleppo und nicht von Khan Tuman. Wenn es so ist, wie Todenhöfer behauptet lügt ja der "Interviewte". Warum soll man dann den Rest den er erzählt ernstnehmen?


    Quelle: https://derorient.com/2016/09/…einem-al-qaida-interview/

    Einmal editiert, zuletzt von andremd ()

  • Apropos NY Times: The Human Toll of Terror.


    Journalisten der NYT haben sich mit hunderten Angehörigen der Opfer verschiedener Attentate auf der ganzen Welt getroffen, um die Opfer zu porträtieren. Eine solche journalistische Leistung würde ich gerne mal von einem deutschen Medium sehen.


    EDIT: Sollte dieser Thread dafür ungeeignet sein: bitte verschieben.

  • 1. Natürlich gibt es natürlich ein Leben nach dem Tod 8)


    Aber den Forscher nicht. ;)


    Danke, brunker!


    Ansonsten demnächst auf ein Neues. Wobei ich weiterhin deutlich mehr Bock auf Diskussion der US-Wahl habe, als auf eine Debatte des Begriffs Rassismus.


    Auch nicht im Detail diskutieren möchte ich die Darstellung des Wahlkampfes durch die deutschen Medien. Insgesamt kann man eine Menge und harsche Kritik daran üben, wie sowohl die US- als auch die deutschen Medien damit umgehen. (Wie das Krugman z.B. hier tut, im Blog ist er später nochmal drauf eingegangen.)


    Aber einen guten Ticker dazu hat mal wieder der Guardian, falls jemand nach Quellen sucht. (Link zur Live-Berichterstattung ändert sich regelmäßig.)


    Ich finde die US-Wahl in erster Linie deswegen so spannend, weil hier tatsächlich mal Gut gegen Böse gewinnt (knockknockknock) und das ist doch mal was Schönes in dieser Zeit schlechter Nachrichten. Und deswegen macht das - momentan - einfach Spaß.

  • Wie gesagt, bin ich voll für abwarten. Wird nur noch besser. :D


    EDIT: Im Augenblick bin ich eher grob am Überlegen, ob man vielleicht irgendwo darauf wetten kann, dass Trump Ende Oktober oder vielleicht auch schon zum 15. schon nicht mehr im Rennen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Ich schließe mich dem Exilanten an, was die Beurteilung des Guardian anbelangt.
    Der hat übrigens eine der besten Nachrichten-Apps, die ich kenne und berichtet sehr umfassend über die Wahlen.

  • Kurzes Update zum Einfluss der Debatte: Eine Woche nach der Debatte zieht fivethirtyeight.com jetzt eine erste Bilanz, in der auch alle Umfragen seit der Debatte wiedergegeben sind.


    Schön zu sehen ist der Einfluss auch im Diagramm zum Zeitverlauf auf electoral-vote.com.


    All das ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Interessant ist z.B. auch, dass es seit der Debatte einen Anstieg bei der Wähler-Registrierung gibt. Dabei spricht einiges dafür, dass sich insbesondere Latinos verstärkt registrieren lassen (die Thematik hatten wir ja neulich schonmal) und diese wahrscheinlich stark Hillary wählen werden.


    Die Alicia Machado-Geschichte, "Mrs. Housekeeping", hat da offensichtlich voll in's Kontor geschlagen.


    Eine komplizierte Geschichte sind die Stimmen für Johnson und Stein, d.h. Kandidaten Nr. 3 und 4. Ob die entsprechenden Wähler im Endeffekt tatsächlich wählen gehen und für wen die genau wählen, bleibt abzuwarten. Aber tendenziell wären hier auch mehr Stimmen für Hillary zu erwarten, zumindest ich bin da optimistisch. Dies widerum hieße, dass die augenblicklichen Umfragewerte tendenziell eine Hillary-Führung eher schwächer darstellen, als sie ist.


  • Ich finde die US-Wahl in erster Linie deswegen so spannend, weil hier tatsächlich mal Gut gegen Böse gewinnt (knockknockknock) und das ist doch mal was Schönes in dieser Zeit schlechter Nachrichten.


    :lookaround: tja wenn Du das meinst, wird es wohl stimmen. Mal schauen was das Gute so der Welt "bringt" ....

  • Clinton hat eher den Ruf eines Falken statt den einer Taube, mag ja sein... Ich für mich bin mir gar nicht so sicher, ob ich das wirklich so schlecht finde zu Zeiten russischer Aggression.


    Letztlich hängt alles davon ab, was das konkret heißt, oder? In Bezug auf das Videos, welches Du neulich verlinkt hattest, sind wir uns doch einig, dass das von 2008 stammt und sie dort auf den Fall eingeht, dass der Iran Israel mit Nuklearwaffen angreift, nehme ich an?


    Meine ehemalige Einschätzung, dass ein Wahlsieg Trumps international wenig Folgen hätte, ist inzwischen nicht mehr aktuell. Was ich von Clinton erwarte ist, dass sie durchaus eine amerikanische Führungsrolle anstrebt, dabei aber auf Kooperation mit den Bündnispartnern aus sein wird. Und das entspricht in etwa meinen Vorstellungen von Politik. Was hingegen Trump machen würde, ist ziemlich unklar. Aber nicht unbedingt geeignet, sich keine Sorgen zu machen, wie ja auch die Debatte zeigte.


    Martin Wolf hat das Ganze letzte Woche in ein ganz großes Bild eingeordnet unter dem Titel: How the west might soon be lost. (Die FT hat eine Paywall, aber über Google kommt man noch direkt auf die Artikel.) Demnach wäre Trump als Präsident das Ende der Weltordnung, wie wir sie kennen. Und trotz aller berechtigter Kritik an selbiger und Kritik an den USA bin ich genau der Auffassung Wolfs im letzten Absatz: "For all its mistakes, the ideal of a law-governed democratic republic remained visible."


    Und wenn ich, bei allem Bemühen um sachliche Diskussion, auch mal spekulieren darf, finde ich Gedankenspiele, was Putin so an Akten über einen korrupten Immobilien-Magnat hat und wie er eventuell Einfluss auf US-Politik nehmen könnte, dann doch schon recht beunruhigend.

  • Umgekehrt weiß man natürlich aufgrund der Tatsache, dass sie dienstliche E-Mails von zu Hause bearbeitet hat, welche Informationen Putin über Clinton besitzen könnte.
    Das "Gut-Böse"-Schema, das Du anwendest, ist übrigens typisch amerikanisch. Puritanisches Erbe, jeweils angewendet im Unabhängigkeitskrieg und in den Kriegen darauf. Ich bevorzuge auch Clinton gegenüber Trump, es ist jedoch argumentativ eher schädlich, sie so zu verklären.

  • Kann denn eine Person soviel Veränderung auslösen?


    Also klar macht Trump in punkto Aussenpolitik Äusserungen ,die wie aus einer anderen Welt klingen.
    Aber was wäre davon umsetzbar?

  • Nein, eine Person kann alleine nicht so viele Veränderungen auslösen. Aber der Präsident kann als Teil einer Gruppe schon was gestalten. Das Erbe von George W. ist doch zum Beispiel ganz beachtlich.