Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ich hab ja im moment reichlich Zeit zu lesen. :D
    Also es wird auch die Option gehandelt,dass China weiterhin,und sogar zunehmend,US-Staatsanleihen kauft.
    Effekt wäre im Handelskrieg,nachdem die Zollsteigerungen ausgereizt sind,dass die chinesische Währung gegen den Dollar abwertet und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt oder sogar besser wird.


    Die Summe der russ US-Anleihen war jetzt ja nicht so hoch,dass der Verkauf irgendwas erschüttern könnte.
    Aber die Symbolik bleibt eben.
    Und dass einer der grossen Wirtschaftsmächte eben tatsächlich zu uncle sam sagt “wir wollen deine Schulden nicht“

  • Ui, wenn das die Chinesen auch machen...


    Russland hat dem Artikel nach Anleihen im Wert von ~ 85 Milliarden verkauft.


    Peanuts. Da kräht kein Hahn nach. Wen interessiert, was die machen?


    Wie ich andernorts argumentierte, halte ich es gut für möglich, dass es letztlich praktisch sehr wenig oder gar keinen Effekt hätte, würde sich China auch zurückziehen. Unabhängig davon, dass China sich damit zuallererst selber schädigen würde.

  • Schöne neue Welt.


    https://netzpolitik.org/2018/w…it-microtargeting-linkte/


    Zitat

    Wie die Times berichtet, kauften führende Funktionäre in der Parteizentrale von Labour Werbeanzeigen auf Facebook im Wert von ein paar tausend Pfund, die ausschließlich Corbyn und seine engsten Vertrauten zu sehen bekamen. Dafür nutzten sie die Funktion bei Facebook, die zielgerichtete Werbung (sogenanntes Microtargeting) bei einzelnen Nutzern erlaubt. Der Rest der Wählerschaft hingegen bekam Botschaften mit anderen Inhalten zu sehen. Ziel war es, dem Team um Corbyn zu suggerieren, dass dessen Inhalte breit gestreut werden. Die Labour-Parteiführung wollte damit einen allzu linken Wahlkampf verhindern.


    Wo kämen wir da auch hin wenn eine Arbeiterpartei einen sozialen und keinen neoliberalen Wahlkampf macht.

  • Wundert mich nicht mehr. In Sanders' Rücken steckte auch ein Messer.
    ---


    Zitat

    Neuer Elbtunnel in Hamburg, Baubeginn (am 19.06.1968)
    WDR ZeitZeichen | 19.06.2018 | 14:59 Min


    Ab Minute 7:23: "Im Vergleich zu heutigen Großprojekten blieben Skandale aus, wahrscheinlich, weil in der zuständigen Behörde damals noch Fachleute mit Bauerfahrungen arbeiteten, die mit den ausführenden Firmen direkt verhandeln konnten, vermutet Jürgen Bönig. 'Es war nicht so, daß wir gesagt haben, wir schreiben das aus und dann machen die anderen das, sondern das waren Mitarbeiter der Baubehörde.'"


    Muß gewesen sein, bevor alles kaputtgespart worden ist. Ach ja, ist schon fuffzich Jahre her und Stoff fürs Geschichtsbuch geworden.

  • Oder es gab damals noch nicht so viele Sinnlos-Vorschriften, die niemand mit vertretbarem Aufwand einhalten oder gar kontrollieren kann?

  • Ersparnisse (Überschüsse) sind ohne Schulden (Defizite) übrigens nicht möglich.


    Man kann über höhere Ersparnisse reden. Man kann schließlich über alles reden. Dann bitte aber dazusagen, woher die kommen sollen. = wer die Schulden machen soll. Diese Antwort bleiben viele schuldig.


    Das ist wie mit den Toren und den Gegentoren. Ligachef Rauball kann natürlich fordern, alle Klubs mögen ihre Tordifferenz verbessern, indem alle mehr Tore schießen (ohne mehr Gegentore zu bekommen). Sofern er nicht dazusagt, wie das logisch funktionieren soll, bleibt es... naja... Schwachsinn. In dem Artikel auch wieder steht "Entscheidend ist, ob Ersparnisse gebildet werden" *und* "Es gibt viele Schulden [...] – wo führt das hin?" Schwach.


    Hint: Mal auf die Finanzierungssalden der Volkswirtschaften schauen. Dann feststellen, daß die Unternehmenssektoren seit rund zwanzig Jahren ziemlich im Gleichschritt zu Nettosparern geworden sind. Das ist verblüffend. Als es noch eine Marktwirtschaft war, so vor vierzich, fuffzich, sechszich Jahren, legte der private Haushalt seine Ersparnisse bei der Bank an, während der Unternehmenssektor Kredite nahm, um die nächste Expansions- und Modernisierungswelle zu finanzieren. Außenhandel und Staat blieben jeweils etwa bei Null. Heute wollen alle gleichzeitig sparen bzw. die Defizite runterfahren. Wie schön. Dennoch unmöglich. Selbst wenn man sich das ganz doll wünschen würde. Schlichtweg unmöglich. Da hilft kein Gesetz, kein Wille und kein Geschick. Es geht nicht. Irgendeiner muß Schulden machen, damit andere sparen können. Irgendeiner muß Gegentore bekommen, damit andere Tore schießen können. Bitte sagen, wer das sein soll. Und dann ist der nächste Schritt nicht mehr im Nebel.

  • Es ist ja auch recht einfach zu widerlegen. Wir können einfach morgen per Gesetz alle Schulden streichen und jedem 1.000 Euro Ersparnisse aufs Konto legen. Das wäre sicherlich nicht gut, aber möglich.


    Für den Schuldner wäre dieser Vorgang aber genau der Schritt in den Ruin. Denn dessen Reichtum sind die Schulden der anderen. Hat keiner mehr Schulden, ist er derjenige, der Verlust macht und selbst arm wird. Genau so kann man auch beim Staat argumentieren. Es ist einfach nur ein Verschieben von Geldmengen. In Summe entsteht real kein neues Geld. In deinem Beispiel müsste der Staat entsprechend Geld drucken und seinen Bügern schenken. Das ist zum einen mit Kosten verbunden, zum anderen entwertet es das Geld, da nach dem Drucken mehr davon da ist für die gleiche Menge an potentiell verfügbarer (Tausch-)Ware. Damit erhöht sich auch nicht der Realwert des Geldes, wenn man mehr druckt - die Inflation frisst es wieder auf.

  • Aber Ersparnis ungleich Vermögen. Und m.E. muss/sollte man auch zwischen Geldsystem und Realwirtschaft unterscheiden.
    Stellen wir uns mal eine Volkswirtschaft mit nur einer Ressource vor: Nahrung. Die am Anfang gerade so zurecht kommt. Also Konsum = 100 % und das Vermögen ist 0. Nun gibt es ein gutes Jahr (und die Einwohner fasten). Im Ergebnis wird weniger als 100 % des Einkommens in dem Zeitraum konsumiert. Es bleint Etwas übrig. Dadurch habe ich zwei Optionen. Man kann investieren (z.B. Waffen oder Werkzeuge für die Jagd/Fischerei bauen in einem Teil der Zeit die man sonst für die Nahrung aufwenden musste) oder man kann sparen (hebt einen Teil der Nahrung auf - mit der Möglichkeit). Beides erhöht das Vermögen. Konsum hingegen erhöht das Vermögen nicht.
    Mir ist schon klar, worauf der Pokalheld hinaus will. Dort kommt das Geld bzw. unser Geldsystem ins Spiel. Das mit Abstand meiste Geld ist Schuldgeld. Das Geld wird von den Banken durch Kreditvergabe geschaffen. Insofern existiert in unserem Geldsystem ein i.d.R. enger Zusammenhang zwischen Geldvermögen (Forderung) und Schuld => Soll und Haben in der Bankbilanz. Aber doch nicht in der Realwirtschaft. Eine Kreditvergabe erhöht doch nicht das Volksvermögen. Vielmehr wird umverteilt. Derjenige der dem Kredit vergibt wird reicher; alle Anderen werden ärmer => weil sich das selbe realwirtschaftliche Vermögen auf mehr Geld verteilt. Das ist ja das Irre an einem Geldsystem das Privaten (= Banken) Geldschöpfung erlaubt.
    Die Aussicht dass das reale Vermögen steigt, ist angeblich dann am besten, wenn die Investitionen hoch sind. Also wenn relativ wenig konsumiert und gespart (im engeren Sinne) wird. Dadurch sollen Investitionen angeregt und zukünftiges Einkommen gesteigert werden. Dabei handelt es sich m.E. im Wesentlichen um einen Mythos. Die aktuellen Investitionen hängen nicht von der Höhe der aktuellen Ersparnis ab. Sondern vom Vermögen. Und zwar (fast vollständig) nicht von den Einlagen irgendwelcher Sparar; sondern vom Vermögen der Investoren. Diese müssen der Bank nämlich Sicherheiten in Form realen Vermögens stellen. Die Investoren sind besondere tatkräftig und/oder innovativ und wagen mit Hilfe des Kredites ein Unterfangen, welches Ihnen sonst nicht möglich wäre. Und verlieren diese im Zweifelsfall wenn sie ihren Kredit nicht zurückzahlen können. Da in unserem Geldsystem fast alles Geld Schuldgeld ist, existiert nur das Geld zur Begleichung der Schulden; nicht aber der Zinsen. Insoferm werden nicht alle Investoren ihre Schulden zurückzahlen können. Dann fällt reales Vermögen an die Gläubiger. Also aktuelles Geldsystem entwertet also nicht nur das Vermögen aller Nichtbanken mit jeder Kreditvergabe; sondern verteilt auch Realvermögen um.Auch wenn uns Geldpolitik als der heilige Gral verkauft wird, ist diese doch ganz klar zunehmend wirkungslos. Und das ist recht einfach zu verstehen, wenn man in die Realwirtschaft schaut: Ein immerer größerer Teil des Geldvermögens aber auch des realen Vermögens konzentriert sich bei ganz Wengen. Diese sind aber nicht innovativ und nicht schaffenskräftig. Sondern lassen Geld verleihen. Möglichst an Personen, die innovativ und schaffenskräftig als auch mit Realvermögen zur Absicherung versehen sind. Nur wird durch die Vermögenskonzentration sowohl dieser Kreis als auch der Kundenkreis immer kleiner.

  • Interessant,was da jeder so draus liest.


    Zitat

    Der Welthandel wird von Wechselkursen nicht so stark beeinflusst wie oft behauptet. Entscheidend ist, ob Ersparnisse gebildet werden – wie eben in der Schweiz und in Deutschland. Die Wirtschaft der USA dagegen zeichnet sich seit 1974 durch strukturelle Mängel bei der Ersparnisbildung aus, was zu den bekannten Handels- und Leistungsbilanzdefiziten führt. Die amerikanische Regierung trägt mit ihrem enormen Fiskaldefizit massgeblich dazu bei.


    Erinnert mich an das Interview mit dem chinesischen Wirtschaftspolitiker ,das ich hier vor einiger Zeit verlinkt hatte. Der empfahl den USA zu sparen und in ein Sozialsystem zu investieren.

  • ........
    .......
    Erinnert mich an das Interview mit dem chinesischen Wirtschaftspolitiker ,das ich hier vor einiger Zeit verlinkt hatte. Der empfahl den USA zu sparen und in ein Sozialsystem zu investieren.


    jetzt kommst du auch noch mit diesem Kommunistendreck...

  • Wenn ich das,was ich nicht ausgebe,im Strumpf oder unterm Kopfkissen stapele, spare ich.
    Das steht zu niemandes Schulden in Beziehung.
    Erst wenn jemand Schulden machen will, signalisiert mir die Bank (oder wenn man die weg lassen könnte der Gläubiger direkt)über den Zinssatz ,dass es an der Zeit ist die Kohle unterm Kopfkissen herzuholen. Nur dann ergibt sich der Spar -Schuld -Zusammenhang.


    Auf die Nebenvarianten -statt Kopfkissen ne Unze Gold oder n 50 Jahre alten Bulldog erwerben- gehe ich jetzt lieber gar nicht erst ein.

  • Noch nicht einmal das bzw. allenfalls in minimalen Umfang. (aktuelle Mindestreserve in Europa 1 %).
    Edit: Kaum Jemand versteht unser Geldsystem. Wenn doch, hätten wir es schon lange nicht mehr...

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    Einmal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

  • Noch nicht einmal das bzw. allenfalls in minimalen Umfang. (aktuelle Mindestreserve in Europa 1 %).
    Edit: Kaum Jemand versteht unser Geldsystem. Wenn doch, hätten wir es schon lange nicht mehr...

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    „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“


    Henry Ford

  • Ah, der große Revolutionstheoretiker Henry Ford... :lookaround:


    Giftzwerg, was ist denn das Grundproblem mit dem Geldsystem? Könntest Du das mal kurz zusammenfassen bzw. auf den Punkt bringen? Ich habe keine Lust, das zu gucken, und müsste dann ja unter Umständen auch noch rumraten, was Du genau meinst.


    Ich für meinen Teil denke schon, dass ich Geld nicht naiv sehe, aber ich sehe darin jetzt auch nicht das große gesellschaftliche System. Ein Problem sehe ich schon eher in den verbreiteten Ansichten zu Geld und Sparen, gerade in Deutschland.

  • Trump hat jetzt in einem Tweet wohl eingeräumt, dass es das Treffen mit russischen Offiziellen gab, bei dem es um Schmutz gegen Hillary Clinton ging.


    Zitat

    Fake News reporting, a complete fabrication, that I am concerned about the meeting my wonderful son, Donald, had in Trump Tower. This was a meeting to get information on an opponent, totally legal and done all the time in politics - and it went nowhere. I did not know about it!


    Konnte er das nicht mehr leugnen oder fühlt er sich wirklich so sicher?