Politischer Zoff-Thread oder so

  • Das Klima halte ich durchaus für ein großes und dringliches Problem. Nicht das einzige, aber aufgrund der langfristigen Auswirkungen eben das mit den schwierigsten Lösungsmöglichkeiten. Da kann es gar nicht genug Aufmerksamkeit geben.


    Klimawandel ist kein Phänomen wie Finanzkrise oder Balkankrieg, das durch eine gemeinsame Anstrengung von ein paar großen Nationen schnell gelöst werden kann.


    Die heutigen Generationen haben den Einstieg in das Dilemma nicht zu verantworten und werden sehr wahrscheinlich auch weder Erfolg noch Konsequenzen komplett spüren. Daher wird es immer Zweifler, Trittbrettfahrer und windige Geschäftemacher geben, die mit der Angst Geld machen wollen und werden. Nichts zu tun ist dennoch keine Option.

  • Mal schauen, was es der SPD bringt.


    Einen weiteren Putsch der Berliner Clique.


    Würde mich gerne überraschen lassen, aber die SPD ist so unglaublich vorhersagbar, dass mir das Ergebnis zwar ein Lächeln abgewinnt, aber keine Hoffnung machen kann.

    Zwar kein direkter Putsch der Altvorderen, aber sie haben das neue Führungsduo eingebunden und zumindest vorerst "gezähmt". Von daher eine grundsätzlich richtige Voraussage.

  • Die Bevölkerungsentwicklung ist halt letztlich gegen verbissene, alte weiße Männer, und das ist ja auch gut so.

    Und doch werden wohl beide Parteien einen verbitterten alten, weißen Mann als Kandidat aufstellen. Wobei die verbitterte, alte, weiße Frau, die letztes Mal gegen Trump antrat, ja nun auch keinen Deut besser war.

  • Klimawandel ist kein Phänomen wie Finanzkrise oder Balkankrieg, das durch eine gemeinsame Anstrengung von ein paar großen Nationen schnell gelöst werden kann.

    Nur kurz an der Stelle: Die Finanzkrise ist mitnichten "gelöst", an den ursächlichen Bedingungen hat sich kaum etwas verändert, entsprechend auch nicht an den Verhaltensweisen der Protagonisten in der Banken- bzw. Finanzwelt. Immer noch dieselbe neoliberale Scheiße. Und die "Lösungen" haben die Ungleichheiten (national und global) nur noch weiter verschärft und damit der Autoritarisierung in der westlichen Welt Tür und Tor geöffnet. Problem also allenfalls aufgeschoben...


    Wer nicht vom Kapitalismus reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen...und vom Klimawandel gleich noch mehr. Man kann die Symptome nicht mit den verursachenden Bedingungen bekämpfen. Der (ganz und gar nicht) "freie Markt", die bestehende Ökonomie und ihre Prinzipien (sowie das daran angepasste Bildungssystem) müssten politisch/regulativ angepackt werden, statt im alternativlosen (Irr)glauben auf sie zu vertrauen, will man einem Symptom wie dem Klimawandel wirklich (nachhaltig) begegnen (das Gegenteil geschieht ja gerade und "uns" wird werbewirksam eingebläut, das diese Ökonomie schon die richtigen Methoden/Mittel kenne, um der Klimakrise entgegenzuwirken).


    ...ich selbst muss das natürlich auch wollen, mich demokratisch (demonstrierend, wählend) dafür einsetzen und nicht zuletzt in meinen Spiegel blicken und meine Lebensweise verändern...wird dann alles besser? Bestimmt nicht, aber es bestünde zumindest ein Funken Hoffnung, dass die Menschen ihre Augen öffnen und sich (miteinander) besinnen.

  • Natürlich kann man jedes aktuelle Thema in den ganz großen Kontext setzen und eine Grundsatzdiskussion aufmachen.


    Ich sehe trotzdem einen Unterschied zwischen den tagesaktuellen politischen Krisen und dem Klimawandel. Einfach deshalb, weil die Zeit hier eine andere Rolle spielt und es ein existenzielles Thema für die Menschheit ist.

  • Und doch werden wohl beide Parteien einen verbitterten alten, weißen Mann als Kandidat aufstellen. Wobei die verbitterte, alte, weiße Frau, die letztes Mal gegen Trump antrat, ja nun auch keinen Deut besser war.


    Das ist mir entschieden zu resignierend als auch entschieden zu schwarz-weiß. Falls Du damit Biden meinst: Der wird es nicht. (Und es wäre ein Indiz, dass Du irgendwie die falschen Nachrichten liest, wage ich zu behaupten.) Bloomberg meinst Du wohl kaum, der wäre eine Katastrophe anderer Art. Und falls Du Bernie meinst: Der ist alles andere als verbittert.


    Aber das Hauptproblem mit solchen Aussagen ist meinerseits, dass - und das ist auch darüber hinaus sehr verbreitet - es das Problem herunterspielt, welches drüben tatsächlich sehr ernsthaft ist: Die Republikaner arbeiten mit Nachdruck daran, drüben die Demokratie abzuschaffen und eine Oligarchie zu etablieren. Und wenn sie damit durchkommen, kann man Wahlen nicht mal mehr mit gutem Willen ernst nehmen, d.h. die Aussage führt sich selber in letzter Konsequenz ad absurdum.

  • Ja, Biden war gemeint (Bernie wäre mir 1000x lieber, aber die Amis ticken eben anders als wir)


    Die Oligarchie gibt es doch längst auf beiden Seiten, die großen Politikerfamilien wie die Bushs oder früher die Kennedys. Und eine Kandidatur kostet inzwischen Millionen, unabhängige Kandidaten, die keine Milliardäre sind, haben letztendlich null Chancen.


    EDIT: Supi, komplett das Spiel verpasst, arghh. :doh:

  • Nein, diese Oligarchie gibt es nicht. In den USA. Jetzt.


    Wird die Oligarchie, die die Republikaner mithilfe von Trump durchdrücken wollen, Realität, brauchen wir nicht mehr über Wahlen reden. Genau das ist der Punkt. Schon in Kraft ist das Modell in Russland mit Putin.


    Außer all den "traditionellen" Problemen mit dem Wahlsystem drüben, sollte man sich mal klar machen, was es bedeutet, wofür Trump gerade Impeacht wird: Dem demokratischen (vermeindlichen) Konkurrenten soll Korruption angehängt werden. Diese Korruption wird konstruiert ("talk to Guiliani/Barr") und ein Drittland wird gezwungen, sich für diesen Plan instrumentaliisieren zu lassen.


    Juristisch-technisch ist das Macht- und Amtsmissbrauch. Aber schlimmer ist: Kommt Trump mit sowas durch, kommen die mit allem durch, d.h. sie können - im Grunde sogar mehr oder weniger offen - Wahlen manipulieren, ohne dass es eine Handhabe dagegen gibt.


    Das ist der Status Quo in Russland. Noch nicht in den USA. Auch nicht, wenn die Wahlen (die letzten, als auch die 2000) bereits entscheidend manipuliert wurden. Die hätten trotzdem noch anders ausgehen können. Die Republikaner arbeiten daran, das zu ändern. Die Ukraine-Sache ist ein Element davon.


    Weiterer, zentraler Gesichtspunkt: Die Verteidigung von Trump, insbesondere aber auch Barr, argumentieren komplett ernsthaft in die Richtung, dass ein amtierender Präsident - und darüber hinaus im Grunde das komplette weiße Haus bzw. die Ministerien (denn das Justizministerium hat ja auch mit selbiger Begründung die Aussage verweigert) - über dem Gesetz steht. Ganz offen. (Dies tut er prinzipiell schon länger, Stichworte: Maximal definiertes Executive Privilege, unter anderem auch: Unitary Executive Theory.)


    Zusammenfassung: Die Republikaner arbeiten daran, freie Wahlen abzuschaffen und die Gewaltenteilung abzuschaffen. Wäre das schon der Ist-Zustand, hätten wir diese Diskussion hier gar nicht.

  • Ich gebe mich keinen Illusionen mehr hin. Die werden diesen ungebildeten, rassistischen, sexistischen und korrupten Verräter ein zweites mal wählen.

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    ich konnte mich eines Schmunzelns nicht erwehren.

  • Der ist auch ganz nett:


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    ich konnte mich eines Schmunzelns nicht erwehren.

    Erinnert mich irgendwie sehr stark an Jeff Daniels in seiner Rolle bei Dumm und Dümmer ... so vom Habitus.


    Das Problem dabei ist, dass es eben nicht ein nur ein wenig verplanter Trottel sind ...

  • Habe deutlich schlimmeres erwartet. Die Aussage hinter dem Spot ist ja tatsächlich richtig. GB muss sich endlich entscheiden. Und hoffentlich drückt sich diese Entscheidung auch in einer entscheidungsfähigen Verteilung der Sitze im Parlament aus. Erstmal ganz unabhängig davon, welche Seite dann die Entscheidung treffen kann.

  • Auf Spiegel gab es eine von mir gern gelesene Kolumne von Fischer.


    Spiegel - Kolumne von Fischer: Augsburger Weihnachtsmarkt Ein merkwürdiges Verbrechen


    Ich habe das ganze "mediale Schauspiel" das da über Augsburg aufgeführt wurde nur mal kurz im Radio aufgeschnappt. Habe mich dann aber gefragt warum die Bekannten / Freunde des Täters in Untersuchungshaft mussten. Fand ich irgendwie atypisch ...


    Der Artikel hat das Ganze grandios erhellt und ich glaube auch juristisch etwas gelernt zu haben. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wie im Artikel beschrieben "mindestens [...] verdächtig der Förderung von Gewalt, Verrohung und Menschenverachtung" mache, finde ich das Schauspiel was da (social) medial aufgeführt wird zutiefst abtoßend. Und auch die öffentlich-rechtlichen beteiligen sich immer ungenierter so wie es scheint.