Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ich bin hier erst mal raus: ich mag dieses verharmlosende Gelaber in Richtung Faschisten und diese Diskriminierung von demokratischen Parteien, die sich die überwiegende Zahl der Menschen und nicht nur für ein paar reiche Arschlöcher einsetzen, nicht mehr kommentieren.


    Dummes Gerede bleibt dummes Gerede, auch wenn es gebildet daherkommt.

    Und Politik hat was mit Haltung zu tun, nicht nur mit Eigeninteressen und "kleinstes Übel".

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Stark auf den Punkt gebracht.

    In dem Zusammenhang sollte man immer(!) im Hinterkopf behalten, dass es wünschenswert ist (zumindest aus meiner Sicht), sich wieder an der Idee der sozialen Marktwirtschaft zu orientieren, um Auswüchse wie in den USA zu vermeiden, in denen der starke Staat in den Armenvierteln die Scherben der neoliberalen Wirtschaftsordnung aufkehrt und in den Korrekturanstalten entsorgt.


    Der Neoliberalismus bleibt für mich Steigbügelhalter des Faschismus. Bolsanero, der Wunschkandidat der Banken, lässt grüßen.

  • in der FDP wird gelegentlich vom Vernichtungsfeldzug gegen die FDP gesprochen. Klingt für mich wie AfDgebrabbel.

    Ist Lindner abgetaucht?

  • Ich frage mich immer, wie so ein Lindner z. B. einen auf Wirtschaftsfachmann macht.

    Der hat als Oberstufenfuzzi einen auf Dr. Schlau gemacht (War das Limonadenverkauf ?), danach direkt die Millionenpleite und ich glaub 2 Jahre später lässt der sich vom Staat bezahlen bis heute.

    Gelernt außer Politikwissenschaften hat der wohl nix.

    Der Vorgänger, Fipsi, war als halber Augenarzt ja auch solch eine Koryphäe was die Ausbildung angeht.

    Wieso die von der FDP immer meinen, in wirtschaftlichen Ressorts die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, verstehe ich nicht so ganz.

  • Die von der FDP sind liberal. Diese Grundhaltung födert die Marktwirtschaft, weil jeder dann voll und ganz motiviert ist, seine Freiheiten zu nutzen. Dadurch geht es allen besser.

    Ich find das gar nicht so schwer, Writschaftsexperte bei der FDP zu sein.

  • genial, die Übergangsministerpräsidentin wird dann von den Linken gewählt.

  • Disclaimer 1: Ich habe es zeitlich nicht geschafft, jeden Post gründlich zu lesen, der hierauf noch folgte. Ich bitte daher um Entschuldigung, wenn zu Möllemann zwischenzeitlich schon alles gesagt worden sein sollte.


    Disclaimer 2: Ich habe indirekt einmal persönlich von ihm profitiert, als er als Minister ein paar Millionen in die deutsche Forschung- und Lehre pumpte, um den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Abwanderung ins Ausland zu hindern. Man nannte diese zusätzlichen, aus Bundesmitteln finanzierten Stellen darum „Möllemann-Stellen“.


    Das war mir damals schon ein bisschen peinlich, denn er war mir da schon persönlich bekannt - als einer der jungen Gefolgsleute eines stramm antisemitischen, sich selbst euphemistisch als „national-liberal“ bezeichnenden, rechten Flügels der westfälischen FDP (die ich in der heutigen Parteienlandschaft ideologisch inmitten der AFD, knapp rechts von Gauland, verorten würde). Sollte Möllemann tatsächlich selbst kein Antisemit gewesen sein und sich nur taktisch so verhalten haben, als ob (inklusive der Verbreitung aller bekannten Klischees über den vermeintlichen übermäßigen Einfluss “der Juden“, des “Zionismus“, des “Weltjudentums“) stimmt mich das im Rückblick auch nicht milder.


    Als er sich (fast zwei Jahrzehnte) später partout nicht entschuldigen wollte (und die NRW-Fraktion in der Karsli-Affaire nicht nur ihr wahres Gesicht zeigte, sondern zugleich den enteierten Westerwelle und die Bundes-FDP als untätige Mitwisser ins rechte Licht setzte) hat ihm die, einige Monate später verstorbene, Berliner „Erzliberale“, Susanne Thaler, anlässlich ihres demonstrativen Partei-Austritts, „tief verinnerlichten Nazi-Rassismus“ und „tiefsitzende Nazidenke“ vorgeworfen. Die konkrete Wortwahl wäre, aus Sorge um eine Relativierung der Nazizeit, nicht meine gewesen, aber ihr, als Überlebender des KZ Westerbroek, sei das zugestanden und zumindest den geistigen braunen Sumpf seiner westfälischen Förderer traf es recht gut.

  • Ein intelligenter Schachzug. Lieberknecht soll auch eine Kritikerin von Mohring sein.

    Ziemlich clever. Er weiß um den Rückenwind aus den jüngsten Umfragen und schafft so eine Möglichkeit, Neuwahlen zu initiieren.


    Auch wenn ich weder Ramelow noch die gewendeten Linken mag, das ist der mit Abstand beste Vorschlag aus Thüringen, den man in den letzten Tagen hören konnte.

  • Ist selten, aber das ist auch meine Einschätzung.

    Generell wünsche ich mir in den Parlamenten mehr Menschen mit praktischer Erfahrung außerhalb von Partei und Politik.

    Bestes Beispiel ist Frau Nahles, die nie glaubwürdig das Gefühl vermitteln konnte, zu verstehen, wovon sie spricht, wenn sie von der arbeitenden Bevölkerung erzählte.


    Allerdings habe ich auch immer das Gefühl(!), dass sich zu viele Juristen in den Parlamenten tummeln, das wäre auch nicht so hilfreich, weil es eben nicht ausgewogen wäre und Juristen zu übler Schwafelei und verklausulierter Sprache neigen. :anmachen:


    Und ich hätte dort gerne mehr 'Gutmenschen', also Idealisten (anstelle von Karrieristen), da es primär immerhin um die Gestaltung der Gemeinschaft, und nicht um das Konto des Politikers geht.

  • Ja, das waren noch Zeiten, als Menschen mit Idealen, die nicht wirklich vor Selbstbewusstsein strotzen, zu Bundesministeriumsehren gelangte.


    Ich arbeite ja unter solch einer ehemaligen Bundesministerium (noch, Amtszeit läuft dies Jahr aus). Und jedes mal wieder, wenn ich sie reden höre, bin ich verblüfft. Diverse Menschen verdrehen die Augen, wenn sie nicht mehr als ihre Stimme und Rhetorik kennen.


    Ich arbeite gern unter Frau Fischer, gerade weil sie so ist, wie sie ist, echt eben. :ja:

  • Hm, Du verwendest "Idealist" und "Karrierist" als Gegenpole,

    Joa...., weil das in meinen Augen gut charakterisiert, was die Intention der Person ist.

    Wenn es darum geht, Dienst an der Gesellschaft / am Land zu tun, auch wenn man davon materiell nicht das hat, was ein Vorstandsmitglied in der freien Wirtschaft verdienen kann, dann ist das für mich (plakativ dargestellt) der Gegenpol zu dem Politiker (m/w/d), der sein Augenmerk darauf richtet, es sich nicht mit der Wirtschaft zu verderben, bzw. darauf baut, die Politik als Sprungbrett für eine Karriere nach dem Parlament zu nutzen.


    Karrierist stimmt wohl irgendwie auch, jedenfalls sorgt der demokratische Auswahlprozess wohl dafür, dass selten Menschen mit Problemen bei Ehrgeiz oder Selbstbewusstsein in Mandatsverantwortung gelangen.

    :ja:

  • Wir werden bald nur noch von Studienabbrechern und Öffentlichdienstlern regiert.

    Also weil im aktuellen Bundestag 50 Personen weniger im Bundestag sitzen die vorher im öffentlichen Dienst gearbeitet haben und der Akademikeranteil in den letzten Jahrzehnten immer weiter gestiegen ist? Und das Juristen heute im Vergleich zu 1961 dreimal soviel vertreten sind? Auch, dass die persönlichen Wahlkampfausgaben immer mehr gestiegen sind spricht sicher für Studienabbrecher und Öffentlichdienstler ... die haben es besonders dicke. ;)

  • @theMenace :

    An dieser Stelle möchte ich mich bei dir bedanken. Ich finde es höchst respektabel, wie du hier deinen Standpunkt immer wieder ausführlich und dezidiert darlegst. Bei Gegenwind reagierst du gelassen und mit einer bewundernswerten Nonchalance. Bei dir habe ich den Eindruck, dass du dich ehrlich bemühst zu differenzieren und stemmst dich gegen Schwarz/Weiß-Rhetorik.


    Deine Meinung, deine Sichtweisen und deine Standpunkte entsprechen ganz offensichtlich nicht der Mehrheit hier im Forum. Dennoch gibst du dir die Mühe und investierst Zeit bei dem Verfassen deiner Beiträge. Das belebt das Forum bzw. die Diskussionen - und zwar unabhängig davon, ob man (ich) deine Meinungen teile. Du handelst offenbar nach dem Prinzip des gelben Fisches von der immer noch aufgehängten Postkarte. ;)


    Schön, dass du hier im Forum (wieder) aktiv bist !


    (Sorry für OT)

  • Ich wollte mich ja eigentlich nicht mehr äussern, aber:


    1. Bodo Ramelow und Die Linke haben in Thüringen einen Vorschlag unterbreitet, der zeigt, dass es sich bei Ihnen tatsächlich um Demokraten handelt - und wer sie nicht so behandelt, sollte sich schämen.


    2. Wer sich unter anderem mit der gestrigen Rede des Faschisten Björn Höcke beschäftigt, der muss ganz aktuell feststellen, dass es derzeit um mehr geht als nur ein bisschen braune Sauce, die die Demokratie schon irgendwie herunterwürgen wird... und die ganz erträglich schmeckt, wenn man nur ein bisschen gelb und schwarz untermischt und gleichzeitig genügend gegen Linke teufelt.


    (...)