Politischer Zoff-Thread oder so

  • ...oder mache ich Schulden um in etwas zu investieren,um mehr damit wieder einzuspielen-sprich: die nachfolgenden Generationen würden ja dann davon profitieren.

    Ja, der Staat investiert aber kaum im eigentlichen Sinne, also mit messbarer Rendite. Die Unterscheidung zwischen investiven und konsumtiven Ausgaben ist mehr oder weniger willkürlich....

    Du hast aber schon verstanden, was hier gemeint ist? Welche Rendite hat eine Eisenbahnbrücke, eine Hauptverkehrsstrasse, eine Schule, eine Kita, etc? Oder willst du das dann über Gebühren der Nutzenden mit Ertrag refinanzieren?

    Und seit wann sind Investitionen und laufende Ausgaben im öffentlichen Haushaltsrecht nicht klar abgegrenzt? Hast du nicht letztens erwähnt, mal im Stadtbezirksrat gewesen zu sein? Da gabs keine Haushaltsberatungen???

  • Schon lustig, wenn wieder über das Ende in Armut und Elend bei staatlicher Lenkung schwadroniert wird und man gleichzeitig im Land mit einer erschreckend schlechten Infrastruktur, dem grösstmöglichen Niedriglohnsektor und einer beschämenden Kinderarmut lebt. Da scheint der Filterblasenautismus mal wieder voll einzuschlagen.

  • Zitat

    In jedem, wirklich jedem verdammten einzelnen Fall, in dem Regierungen Kontrolle über Notenpressen hatten und sie angeworfen haben, ist das in Armut und Elend geendet.

    Gut, aber heute schmeißt doch jede Bank die Notenpresse an wenn sie Kredite vergibt - das sehe ich als wesentlich gefährlicher an.


    Die Banken schaffen Geld durch Kreditvergabe mit 10% Deckung.

    Ehrlich gesagt wäre mir da "der Staat" wesentlich lieber.

  • MMT ist ein Debakel. In jedem, wirklich jedem verdammten einzelnen Fall, in dem Regierungen Kontrolle über Notenpressen hatten und sie angeworfen haben, ist das in Armut und Elend geendet.

    Der Kern der MMT ist dir aber schon klar? Mir ist die Ausrichtung der Geld- und Finanzpolitik an öffentliche Ziele sehr recht. Arbeitslosigkeit, Rezessionen und soziale Missstände sollen bekämpft werden.

  • 10 % Mindestreserve?


    In der EU 1 %, und das auch nur auf einen Teil der Passiva. In anderen Ländern, z.b. Großbritannien sowieso 0 %.


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    Einmal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

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    Der Mindestreservesatz kann sich ändern. Das grundsätzliche Wirkprinzip bleibt.

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    Wie sehr Jeder (außer den Wenigen) durch das Schuldgeldsystem betrogen worden ist, kann man sich doch ganz einfach selbst ausrechnen am Pfund. Das war mal eine Banknote, also ein leicht zu transportierendes Dokument, das weltweit zum Erhalt von einem britischen Pfund (ca. 453,59 Gramm) Sterlingsilber (925/1000 rein).


    Ein Pfund Sterling (Währung) ist aktuell etwa 1,16 Euro wert. Ein Pfund Sterling (Silber) ist aktuell etwa 204,11 Euro wert.

    Einmal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

  • Was aber nicht sein soll, ist, unter dem Deckmantel vermeintlicher "Investitionen" eine dauerhafte Schuldenpolitik zu fahren. Die Schuldenbremse ist für schlechte Zeiten - wer sich veranlasst sieht, sie in guten Zeiten schon auszureizen, vergeht sich an den Möglichkeiten zukünftiger Generationen.

    Das klingt so, als ob Politiker, wahrscheinlich aus der linken Ecke, zusammen sitzen und sich sagen: Hey, lass uns mal vermeintliche Investitionen fahren, damit wir dauerhaft Schulden anhäufen können :rofl:.


    Schulden machen, um die Infrastruktur sicher zu stellen und um die volkswirtschaftlichen Ziele zu verfolgen ist geboten. Vor allen Dingen ist es auch wichtig, den Produktionsfaktor Arbeit nicht liegen zu lassen. Ein hoher Beschäftigungsgrad ist sowohl für die Volkswirtschaft als auch für uns wünschenswert.

  • Staatsverschuldung ist schlicht und ergreifend ein weiteres - und sehr wichtiges - Instrument zur Verteilung von Unten nach Oben:


    Der eigentliche Konsens einer Gesellschaft ist, gewisse Aufgaben, die der Einzelne nicht bewältigen kann, gemeinsam zu bewältigen. Welche dies sind, wird ebenfalls im Konsens geklärt, jedenfalls sind es die Grundbedürfnisse der gesamten Gesellschaft, Alles, was darüber hinaus geht, zeigt den Reichtum der Gesellschaft und führt zu einer höheren Akzeptanz.


    Zur Bewältigung dieser Aufgaben müssen die, die viel haben und viel leisten können, viel beitragen, und diejenigen, die wenig leisten können, wenig.


    Moderne Staaten könnten dies durch Steuern und Abgaben regeln: sie müssten den Bedarf im politischen Konsens festlegen und dann nach der Leistungsfähigkeit und/oder Nutzungsintensität 100% davon von den Mitgliedern einziehen.


    Tut eine Gesellschaft das nicht, muss sie Schulden machen - und zwar bei denjenigen, die viel haben und viel leisten könnten, dies aber nicht tun. Dadurch werden diese überproportional entlastet und generieren zusätzlich noch Einnahmen. Werden dann keine Schulden mehr gemacht, dann wird der obige Kreislauf nur dann durchbrochen, wenn von nun die 100% wieder fair erbracht werden - zzgl. eines Anteils für die Reparatur der Defizite der Vergangenheit, die sich entweder in Schulden manifestieren oder in Defiziten bei der gesellschaftlich vereinbarten Versorgung. Geschieht dies nicht, zerlegt die Gesellschaft ihre Grundlagen. Genau dies kann man derzeit in jedem Krankenhaus, jeder Schule, jeder öffentlichen Verwaltung sehen - und natürlich im gesellschaftlichen Umgang miteinander.

  • Aber muss denn da sogleich die virtuelle Ketzerverfolgung starten? So ergibt sich doch nie eine fruchtbare Debatte. Es hängt dann nur von der persönlichen Sturheit ab, ob ein Einzelner weiterhin seinen Standpunkt vertritt (und sich dabei dann schon mal eingräbt oder verrennt) oder ob er gleich in die innere Forumsemigration flüchtet (grüß Dich, Würfel).

    Gruß zurück ;)

  • Tut eine Gesellschaft das nicht, muss sie Schulden machen - und zwar bei denjenigen, die viel haben und viel leisten könnten, dies aber nicht tun. Dadurch werden diese überproportional entlastet und generieren zusätzlich noch Einnahmen.

    Den Teil verstehe ich nicht ganz. Man macht bei jemanden Schulden und die werden entlastet?

  • Die griechische Küstenwache will Tote.


    Schlauchboot wird immer wieder knapp gekreuzt, es wird geschossen und mit Stangen auf das Schlauchboot eingehauen/-gestochen.

  • Tut eine Gesellschaft das nicht, muss sie Schulden machen - und zwar bei denjenigen, die viel haben und viel leisten könnten, dies aber nicht tun. Dadurch werden diese überproportional entlastet und generieren zusätzlich noch Einnahmen.

    Den Teil verstehe ich nicht ganz. Man macht bei jemanden Schulden und die werden entlastet?

    Würden keine Schulden gemacht, müssten die Gelder durch Steuern und Abgaben erbracht werden. Und Steuern und Abgaben sollten idealerweise von denen, die viel haben, auch in einem höheren Maße gezahlt werden als von denjenigen, die wenig haben.


    Und wenn Private dem Staat Geld leihen, dann erhalten diese dafür Rendite. Und nur wer hat, kann leihen.


    Ist eigentlich ganz einfach.

  • Wenn das, was da gerade an der europäischen Außengrenze und erneut in der hiesigen politischen "Mitte" (Grüße an CL) passiert, der Preis für die EU ist, dann stampft die ganze Scheiße einfach wieder ein.

  • Ja, so ist das nun mal, der Staat leiht sich von denjenigen die schon Geld haben, wo haben die das her? Erarbeitet oder glücklicher Zufall?


    Ich finde es ja komisch dass es anscheinend so viel Geld gibt aber jeder irgendwie verschuldet ist und der Staat einfach so weiter Schulden machen kann. Heißt jemand anders muss das Geld ja haben was er dem Staat leiht. Man sollte irgendwie besser zusammen arbeiten und die Ressourcen besser nutzen statt immer Zinsen zu zahlen.

  • Es dürfte mich alles nicht mehr so fassungslos machen, aber das tut es. Die Videos von Kindern die im Alter meines Kindes und zum Teil jünger sind und denen Tränengas aus den Augen gewaschen wird, Kinder die verzweifelt im Boot schreien während Menschen versuchen das Boot wieder zurück aufs Meer zu schieben. Ich bin angewiedert, wütend und vor allem fühle ich mich hilflos.


    Rechte schreien und verüben Gewalt und als Belohnung bekommen sie gefühlt das was gerade in Griechenland passiert ... im Familien- und Bekanntenkreis muss ich mir auch immer mehr Bullshit anhören und ich komme nicht gegen an, Weltbilder werden rechter und aufs Blut verteidigt, Argumente zählen schon lange nicht mehr.


    In den Medien sprangen einem tagelang beim Seitenaufruf, auch bei den öffentlich rechtlichen, nur Corona Artikel entgegen und wenn wir alle unsere Werte mal wieder an den Grenzen verkaufen muss man scrollen und findet dann so tolle Überschriften wie: "Erdogan fordert faire Lastenverteilung". Stimmen für Humanität und die Verteidigung unserer Werte Mangelware, dafür Corona und Super-Tuesday.


    Also was kann man machen? Alle vier Jahre das Kreuz bei der richtigen Partei? Wer auch immer diese Partei ist und gegen die Alten, die ihr Kreuz da machen wo sie es eh schon immer machten. Mehr Geld spenden? Auswandern? Wenn es nur woanders besser wäre. Das macht mich manchmal echt so verdammt müde ... und auch zum Teil hoffnungslos. Wir als Menschheit im gesamten sind ein armseliger Haufen Versager ...

  • In meinen Augen war das zu erwarten.

    Und ich kann mich nicht des Eindrucks entziehen, dass ein, wenn auch schlecht durchdachter Plan dahinter steckt.

    Der Plan "Weiter, wie bisher, weil was anderes ist zu anstrengend, aber ich tu so als ob; für mein Geld und meine Position"



    Ich erwarte jetzt, dass alle Dämme brechen, wenn die Politik ihre Politik im gleichen Maß fortführt (also nichts, was Sinn macht tun, einfach Kopf in den Sand und ansonsten weiter so für die Geschäfte).


    Die Rechten und die besorgten Bürger werden es als legitim ansehen, derartiges in D auch zu tun. Legitimiert durch die Politik.


    "Wenn die schießen dürfen, dann dürfen wir das auch."