Politischer Zoff-Thread oder so

  • Danke für die Info.

    Der Text von Lindner ist ein Gastkommentar. Den muss er doch in irgendeiner Form übermittelt haben. Die Grundlage sollte doch noch vorhanden sein.

    Er wirft der FAZ vor, seinen Kommentar verfälscht zu haben. Das sollte er beweisen können.

    Sehr dünne Ausrede. Vermutlich haben die das schon sachte redigiert. Allerdings werden sie es kaum ohne endgültige Freigabe von Lindner oder seinem Büro gedruckt haben. Der Typ ist echt eine Wurst.

  • Heute im Laufe des Tages haben amtliche Stellen die Augen verschlossen, und so nicht gesehen, wie nacheinander wohl 250 Menschen im Mittelmeer ertrunken sind.


    Sie waren seit Stunden mit allen Infos versorgt und unternahmen nichts.

    Nun sind die 4 Schlauchbotte verschwunden.

  • Ist doch aktuell aber nun wirklich vollkommen egal, was da im Mittelmeer passiert. Hauptsache, wir retten gerade Menschenleben!


    (Ansonsten wäre ich übrigens auch bei solchen Meldungen immer für eine passende Quelle dankbar!)

  • Ich bin mir sehr sicher, dass du das tust. Das wird Sarkasmus von sasa sein.


    Edit: Und das (also Valentines Nachricht) am höchsten Fest der Christenheit. Man fragt sich mal wieder, welche Werte wir eigentlich so als Europa haben wollen.

  • @alarm_phone auf Twitter dokumentiert das.


    Die hat man wohl wirklich wissentlich ersaufen lassen.


    Frohe Ostern, vielleicht erstehen die ja auch auf...


    Nachtrag


    Taz jetzt auch

    Zitat

    Seit Karfreitag sind vier Flüchtlingsboote mit rund 250 Menschen im Mittelmeer in Seenot geraten, ohne dass Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden. Ein Boot mit 85 Menschen ist möglicherweise gesunken. Das geht aus Berichten der Initiative Alarm Phone hervor, die seit Tagen über Satellitentelefon mit den Schiffbrüchigen in Kontakt stand.

    Taz

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 ()

  • Danke für die Quelle.

    Und natürlich ist es Sarkasmus, den unsinnigen und anscheinend billigend in Kauf genommenen Tod von mehreren Hundert Menschen damit zu legitimieren, dass man gerade dabei ist, Menschenleben zu schützen. Sorry, wenn ich das deutlicher kennzeichnen muss.

  • Kann mir jemand erklären, warum die Schlauchboote Satellitentelefon haben, und woher sie die Nummer von "Alarm Phone" haben? Sind das Schleuser oder Retter?

    +334 86 51 71 61, die Nummer ist jetzt nicht wirklich ein Geheimnis

  • Und dass Flüchtlingsboote nicht selten mit Satellitentelefonen ausgestattet sind, wird schon seit etlichen Jahren berichtet.

  • Ist leider gar nicht im Sinne der führenden Auslaufmodelle und denen, die vielleicht nicht führen, aber sich dazu berufen fühlen, etwas besseres zu sein, die nicht von ihrem Menschenbild abgehen möchten.

    Weil sie dann nicht so leicht führen könnten? Weil sie dann nichts besonderes wären, ihre ausschließende Macht nicht mehr in Gänze fühlen würden, wie sie es für sich benötigen.


    Ein Menschenbild, unter dem ich Zeit meines Lebens gelitten habe und dass mich bis heute in größter Ambivalenz hält.

    Was mich das Konstrukt Macht verachten lehrte und Abstand halten lässt.


    Dieser Text muss ein Angriff für sie sein. Er korrespondiert nicht mit ihrem Selbstbildnis.



    Und nach dem schönen Text von Diez ein Zitat aus Sybille Bergs Kopf zum Thema

    Zitat

    Vielleicht sind darum Ratten geeigneter, um nach dem Aussterben unserer Spezies die Erde zu bevölkern, denn sie riechen, wenn ein Mitglied ihrer Spezies hungrig ist und füttern es.

  • Frankreich


    In dem ärmsten Teil der laut einem Video von 2018 ärmsten Stadt des Landes ist Aufstand.


    ACTU17

  • @theMenace Ich würd gerne deine Meinung dazu hören.


    Ich hab auch schon oft gehört dass es uns heute so gut wie noch nie ging aber irgendwie scheint es immer noch besser zu gehen. Auch habe ich gehört, sobald ein Land höhere Steuern beschließt, dann hauen die Betroffenen ab in ein anderes Land, also müssten es alle beschließen. Irgendwo gibt es immer ein Steuerparadies.


    Wie haben die Leute vor dem 18. Jahrhundert gelebt? Soweit ich mich erinnern kann nicht so toll.

  • Hier nochmal als Link zur Zeit (falls man nicht zu msn möchte;))


    Bald flott, bald etwas schwurbelig geschrieben (Leser des früheren S.P.O.N. Kritikers kennen den bisweilen etwas selbstverliebten Mix, der nach einem verlängerten USA-Aufenthalt 2016-2018 mit noch mehr Pathos angereichert schien) und nicht alles - Stichwort „klimazerstörender Kohlekapitalismus“ (immerhin aber eine schöne Alliteration) scheint noch ganz zeitgemäß, jedenfalls in Deutschland - aber dennoch gut zu lesen und zum Weiterdenken anregend.


    „(...) Das Ziel ist es, ein System zu stabilisieren, das wesentlich auf den klimazerstörenden Kohlekapitalismus setzt und auf Wachstum als Antwort auf die sozialen Fragen – was in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten allerdings zu immer größerer Ungleichheit in den westlichen Gesellschaften geführt hat.(...)“


    (Viel Spaß auch mit den Kommentaren.)
    —————


    Diez ist auch Mitautor von „Power to the People - Wie wir mit Technologie die Demokratie neu erfinden“

    Hier eine Leseprobe

  • Ich hab auch schon oft gehört dass es uns heute so gut wie noch nie ging aber irgendwie scheint es immer noch besser zu gehen. Auch habe ich gehört, sobald ein Land höhere Steuern beschließt, dann hauen die Betroffenen ab in ein anderes Land, also müssten es alle beschließen. Irgendwo gibt es immer ein Steuerparadies.


    Wie haben die Leute vor dem 18. Jahrhundert gelebt? Soweit ich mich erinnern kann nicht so toll.

    Wo hast Du das gehört und wer sind "die Betroffenen"? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass es nach den letzten Steuererhöhungen zu Massenauswanderungen gekommen wäre. Die Entscheidung, wo man leben und Steuern zahlen möchte, hängt doch nicht nur von den geltenden Steuersätzen ab.


    Zu Deiner zweiten Frage: Einfacher als heute, wenn man mal vom höfischen Leben absieht. Allerdings ist so etwas immer relativ zu sehen: Wenn man nichts anderes kennt als seinen Erfahrungshorizont des 18. Jahrhunderts (und das 21. Jahrhundert kannten die Menschen logischerweise nicht), dann kann das eigene Leben durchaus schön sein, auch wenn es das aus heutiger Sicht nicht wäre.


    Trotz feudaler Strukturen und großer existenzieller Unsicherheit dürften daher auch einfache Menschen beizeiten gefeiert und gelacht haben und glücklich gewesen sein. Ich könnte mir im Übrigen auch vorstellen, dass z.B. durch das Fehlen fixer Uhrzeiten der Alltag an bestimmten Stellen durchaus entspannter als heute gewesen ist. Ein endgültiger Vergleich ist aber leider nicht mehr möglich.