Politischer Zoff-Thread oder so

  • Und ganz nebenbei bedient er seine rechte und evangelikale Klientel, weil er, ganz Narziss, um seine Wiederwahl fürchtet.

    Gleichzeitig verprellt er mit seiner Brachialrhetorik aber auch gemäßigt Konservative. Mit klarer Kante gegen Plünderungen, aber Empathie und Verständnis für die Wut der Bürger würde er wesentlich bessere Chancen haben.


    btw: EIn Detail, das mir neu war, Antifa (so abgekürzt) ist auch in den USA bekannt. Hab das für eine rein deutsche Schreibweise gehalten...

  • Erfahrung damals mit Utze z.B. (untervögelt,...)

    Meinst du unseren Utze, Gretzky, Udo und was genau mit untervögelt?


    Zum Twitter Zitat, ich dachte immer Multikulti ist das was man überall sieht und normal ist: Türkische Supermärkte, Chinatown, Leute aus verschiedenen Ländern auf der Arbeit, alles ganz normal.

    Nun sagen einige aber Multikulti hieße dass die ihre Bräuche 1:1 mitbringen und diese teilweise gesetzeswidrig sind, dann wäre es nicht mehr ok. Was davon stimmt jetzt?


    Zu Trump, ich glaube hinter seinem Verhalten steckt Kalkül oder ein Plan den wir nicht verstehen. Gestern wurde er im ZDF Spezial auseinander genommen.

    Zwei Beispiele: Einmal gab es mal ne Demo mit Gewalt und er sagte dass es Gewalt auf beiden Seiten gab. Er meinte auch das würde sich keiner trauen zu sagen aber er schon.
    Dann die Sache mit Kavanaugh, er wurde in den Supreme Court berufen trotz der Rape Vorwürfe, aber es waren halt nur Vorwürfe und nichts bewiesenes. Man könnte zwar meinen es hat den richtigen getroffen aber auch für solche konservativen Leute gilt der Rechtsstaat.

    Selbst einige in seiner Partei oder auf seiner thematischen Seite stören sich an seiner Rhetorik.

    Ihm fehlt u.a. das Fingerspitzengefühl. In der Politik und in der Gesellschaft spielen Emotionen eine wichtige Rolle. Aber er agiert eher wie ein Roboter. Zwar finde ich es gut wenn er Sachen sagt die man sich sonst nicht traut (wenn sie wahr sind) aber der Moment muss gut gewählt sein.


    Ich weiß noch als Kind wie Bill Clinton nach nur einer Bush Senior Amtszeit gewählt wurde, da hatte ich noch keine Ahnung von US Politik. Nach 8 Jahren musste Clinton aufhören und ich hab mich gewundert warum Al Gore nicht gewählt wurde, wo Clinton doch eine gute Wirtschaft hinterlassen hatte. In den USA ist es halt sehr 50/50 polarisiert, die wechseln sich häufiger mit knappen Ergebnissen ab. Genauso wenig konnte ich verstehen wie man W. Bush nochmal wählen konnte. Nun haben sie Trump, da ich mittlerweile etwas mehr über die weiß würde mich eine erneute Wahl von ihm nicht wundern.

    3 Mal editiert, zuletzt von Dvdscot ()

  • Glaube ich tatsächlich nicht so richtig.

    Zumal Trump ja schon prophylaktisch angekündigt hat, dass dabei betrogen werden wird.

    Briefwahl ist ja eh per se Betrug.

  • Die Medien in Deutschland haben sich schnell auf Trump eingeschossen unter Missachtung der föderalen Zuständigkeiten. Es hat die gleichen Vorfälle und Dynamik auch unter Obama gegeben, aber man versucht ein Bild zu zeichnen, das Trump damit in Verbindung setzt. Da spielt auch der weit verbreitete Anti-Amerikanismus in Deutschland eine Rolle, die oft geprägt ist von eben der kritisierten moralischen Überlegenheit den Amerikanern gegenüber. Man will die Zustände nicht verstehen sondern die eigenen Vorurteile bestätigt sehen.

    Wenn jemand zurecht darauf hinweist, dass der Bruder mehr moralisches Gewicht hat als Journalisten in Deutschland mitunter, der hat einen validen Punkt. Kurz gesagt, nein.

    Im Übrigen hat das nichts mit einer Bewertung der Aussagen von Trump zu tun, die ja nur mehr die eigene Orientierungslosigkeit und letzendlich auch Machtlosigkeit untermalt.

  • Die Medien in Deutschland haben sich schnell auf Trump eingeschossen unter Missachtung der föderalen Zuständigkeiten. Es hat die gleichen Vorfälle und Dynamik auch unter Obama gegeben, aber man versucht ein Bild zu zeichnen, das Trump damit in Verbindung setzt. Da spielt auch der weit verbreitete Anti-Amerikanismus in Deutschland eine Rolle, die oft geprägt ist von eben der kritisierten moralischen Überlegenheit den Amerikanern gegenüber. Man will die Zustände nicht verstehen sondern die eigenen Vorurteile bestätigt sehen.

    Klingt toll. Kannst du daraus mehr als leere Worthülsen machen?

  • Im Übrigen hat das nichts mit einer Bewertung der Aussagen von Trump zu tun, die ja nur mehr die eigene Orientierungslosigkeit und letzendlich auch Machtlosigkeit untermalt.

    Nehmen wir mal für einen Augenblick an das stimmt und der Präsident ist Machtlos. Dann zeigt dieses Bild symbolisch den Unterschied wie man diese Machtlosigkeit unterschiedlich ausfüllt:


    Presidents Obama and Trump as they address civil rights movements (2017 / 2020)


    Quelle: https://www.reddit.com/r/pics/…mp_as_they_address_civil/

  • 1. Der Präsident ist nicht für den Vorfall verantwortlich, weder politisch, noch moralisch.

    2. Die Problematik städtischer Zuständigkeiten der Polizeiarbeit mit einhergehenden Schwierigkeiten bei Ausbildung und Professionalisierung ist keine Bundeszuständigkeit.

    3. Die insgeheime und teils offene Sympathie für die Ausschreitungen sind moralisch verwerflich

    4. Ein Bruder kämpft um das Ansehen seines verstorbenen Bruders, der laut seiner Aussage die Krawalle nicht befürwortet hätte


    Conclusio: Teile der deutschen Presse handeln moralisch fragwürdig und mit falschen Schuldzuweisungen. Der Bruder, der um Verständnis wirbt handelt besser.

    Die Medien in Deutschland haben sich schnell auf Trump eingeschossen unter Missachtung der föderalen Zuständigkeiten. Es hat die gleichen Vorfälle und Dynamik auch unter Obama gegeben, aber man versucht ein Bild zu zeichnen, das Trump damit in Verbindung setzt. Da spielt auch der weit verbreitete Anti-Amerikanismus in Deutschland eine Rolle, die oft geprägt ist von eben der kritisierten moralischen Überlegenheit den Amerikanern gegenüber. Man will die Zustände nicht verstehen sondern die eigenen Vorurteile bestätigt sehen.

    Klingt toll. Kannst du daraus mehr als leere Worthülsen machen?

  • Um den Bruder ging es in meinem Zitat gar nicht. Allerdings um "Vorurteile", "Anti-Amerikanismus", "moralische Überlegenheit", etc.


    Im übrigen reicht es mir, dass Trump für sein Handeln nach dem Vorfall verantwortlich ist und ich muss gar nicht erst diskutieren, inwieweit er - direkt oder indirekt - für den Vorfall selbst verantwortlich ist.

  • Dude....:|

    1. Der Präsident ist nicht für den Vorfall verantwortlich, weder politisch, noch moralisch.

    Er ist sicherlich nicht die tiefe Ursache der Problematik.

    Aber wie er mit alle dem, was er ab Beginn Wahlkampf bis heute gesagt und getan hat, nicht zumindest den Rassismus, der das Problem ist, fördert, ist mir rätselhaft.

  • Das ist tatsächlich eine Einschätzung meinerseits, durch Verfolgung der Berichterstattung zu Amerika. Als Beispiel sei Relotius angeführt, der seine Fabeln ja gerade aufgrund der Vorurteile und des Anti-Amerikanismus der in den Redaktionsstuben besteht, so unhinterfragt verbreiten durfte. Gerade weil es das Bild bestätigt hat fiel das nicht auf.

    Die Amerikaner sind halt keine Europäer auf einem anderen Kontinent, sondern mit einem eigenen Wertekontext, politischen und sozialen Eigenheiten, die mit europäischer Schablone betrachtet werden. Lobenswerte Ausnahmen gibt es natürlich, bspw. Joffe in der Zeit.


    Das ist Klientelpolitik, aber ganz ehrlich, alles andere hätte man Trump genauso vorgeworfen. Welche Worte hätten beruhigt? Obama hat es auch nicht geschafft.

    Und um meinem Whataboutism die Schärfe zu nehmen, die Dynamik war bereits da, du überschätzt den tatsächlichen Einfluss des Präsidenten auf die Vorgänge.

  • Dude....:|

    1. Der Präsident ist nicht für den Vorfall verantwortlich, weder politisch, noch moralisch.

    Er ist sicherlich nicht die tiefe Ursache der Problematik.

    Aber wie er mit alle dem, was er ab Beginn Wahlkampf bis heute gesagt und getan hat, nicht zumindest den Rassismus, der das Problem ist, fördert, ist mir rätselhaft.

    Das ist die zu hinterfragende Lesart. Trumps Präsidentschaft hat die Gegensätze verschärft, aber steht dieser Vorfall damit im Zusammenhang, das ist noch völlig unklar. Gibt es mehr Vorfälle, ja/nein?

    Es passt ins Bild da eine Linie zu ziehen und das hat Presse auch ausgiebig getan. Man muss aber offen für andere Erklärungsmöglichkeiten bleiben. Das sind die Reflexe die ich kritisiere.

  • Aber natürlich ist ein Rassist im mindestens Fall moralisch dafür verantwortlich, wenn rassistische Gewalttaten begangen werden - und jedenfalls in Deutschland sogar (ab einer gewissen Intensität) strafrechtlich.

  • Na gut.

    Nachdem wir nun hier schon gelernt haben, dass Trump linke Politik macht, ist heute die Lektion, dass ein rassistischer und diskriminierender Präsident keinen Einfluss auf die Stimmung im Land hat. Anderer Lehrer, gleicher Müll.


    Der kann im Wahlkampf einen behinderten Menschen vor allen Augen nachäffen, aber das wissen die anwesenden MAGAs schon einzuordnen. ;)

    Auch die Einschätzung, dass bei Aufmärschen amerikanischer Neonazis nicht alle schlecht sind, wird sicherlich von diesen Arschgesichtern keinesfalls als Ansporn genommen.


    Nee, nee, Kiebitz, so einfach kommt dieser Kerl nicht aus der Verantwortung für das sich verschärfende Problem in den USA, auch wenn es schon lange vor ihm da war.

  • Es gibt die berühmten Videos "Trump isn't racist" oder "Trump isn't fascist", dort wird die Definition aus dem Merriam Webster Lexikon/Wörterbuch mit seinen Handlungen und Aussagen verglichen. Das meiste traf oder trifft nicht exakt zu. Ich fand die Diskussion mit den Leuten interessant, denn bei uns ist das ja überall Konsens, wird immer wieder gesagt. Da war es gut mal eine eindeutige Definition samt Diskussion zu sehen. Für mich ist er ein Elefant im Porzellanladen aber mit gefühlvollem Porzellan. Der Spruch "Problem lösen mit Hammer und Nagel" passt auch gut, man könnte auch Kettensäge sagen.

  • Tut mir leid, jetzt reicht Kritik an ihn schon nicht mehr aus, man muss ihn schon so kritisieren wie alle anderen das auch tun. Hab ich anfangs auch gemacht, mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Hier ist ein guter Artikel, Trump ist hinter seiner Zeit und übertreibt, so kann man es auch ausdrücken.

    In den deutschen Talkshows hab ich die "Trump Versteher" oder Republikaner nie verstanden, das tu ich zwar jetzt ein wenig mehr, bin aber immer noch nicht auf deren Seite. Ich finde es positiv wenn man mehr versteht als vorher.

    Verstehen und befürworten/teilen sind zwei verschiedene Dinge.

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