Politischer Zoff-Thread oder so

  • Oh, ach so... na dann entschuldige, dass ich das intellektuelle Potential der Wähler eines Idioten nicht erkenne, sie in deinen Augen nicht ausreichend würdige, und nicht auch noch Verständnis dafür äußere.

    Ich weiß nicht, wie es bei dir ist. Ich habe jedenfalls gute Freunde/in in den USA, die einiges zum Auftreten der "Fans" dieses Herrn in den letzten Jahren , auch im privaten Bereich, zu berichten haben. Da ich mich für dich ja ohnehin schon disqualifiziert habe, schenke ich mir die Einzelheiten. Mir genügt das. Da will ich nicht mehr weiter differenzieren. Da habe ich bei Wählern bzw Anhängern bestimmter politischer Richtungen hier auch keine Lust zu. Vollidiot ist Vollidiot.

  • Das ist halt einfach nicht richtig.

    Inwiefern?

    Schon diese Nachfrage disqualifiziert Dich.

    Weil natürlich eben nicht alle Trump-Wähler stumpf sein dürften.

    Eine völlig unnötige und anmaßende Herabsetzung eines großen Teils der amerikanischen Bürger.

    Dumm sind die natürlich nicht alle, da gebe ich Dir recht. Das verharmlost die. Viele wissen durchaus, was sie tun.


    Der größere Teil hat Trump eben nicht gewählt, und ansonsten verstehe ich nicht ganz, was Du damit sagen willst: Sind Bürger:innen eines Landes, wenn sie zu einem großen Teil für Erdogan, die PiS, den Brexit, die Muslimbrüder oder Hitler stimmen, automatisch über Kritik erhaben? - Volkswille oder so?


    Ich halte es da eher mit "keine Toleranz der Intoleranz". Und Trump äußert jeden Tag schlimmere Dinge als ein bloßes "Idioten", von seinen Taten oder seiner Machtstellung und Reichweite ganz zu schweigen.


    Mir persönlich sind die Motive seiner durchaus heterogenen Wählerschaft völlig egal. Ihn ins Amt zu wählen, war schon schlimm genug, es erneut zu tun, ist für mich unverzeihbar. Biden und Harris sind wahrhaft keine Radikalen, und es geht Biden nicht um Rache am politischen Gegner, sondern er reicht auch Trump-Wähler:innen die Hand.

    Trump zeigt jeden Tag, was er von Demokratie hält, und er und die Republikaner können ihre Macht nur sichern, indem sie verhindern, dass Millionen von US-Bürger:innen ihre Stimme abgeben können.

    Das ist Unterdrückung, sonst nichts.

  • Schützenfest : +1

    Und "stumpf " ist eben ungleich "dumm". "Stumpf" ist unempfänglich gegenüber den Belangen Anderer, ist intolerant, ist unemphatisch, ist damit auf den eigenen Mikrokosmos bezogen, ... , kann man beliebig fortsetzen.

  • In dem von Dir gewählten, doch recht allgemein gehaltenen Duktus sah ich nicht die Notwendigkeit, das Wort "stumpf" nun derart differenziert zu betrachten.


    Die Situation vor vier Jahren war nach meinem Erleben so, dass - oberflächlich gesagt - eine ganze Reihe Amerikaner sich vor der Wahl zwischen Pest und Cholera sahen. Denn die Clinton Dynastie war zwar nominell demokratisch, aber keineswegs frei von Kritik, die insbesondere Klüngelei, Korruption und Machtgier postulierte. Die Amerikaner, mit denen ich damals vor der Wahl gesprochen hatte, waren sich recht sicher darin, die Clintons (oder Hillary, das kam für die meisten aufs Selbe raus) entsprechend einschätzen zu können.


    Das führte dann wiederum dazu, dass einige eine Wahl Trumps erwogen, jedoch wohl primär aus der Überlegung heraus, den Clintons damit einen Denkzettel zu verpassen. Positiv kam von Seiten Trumps immerhin an, dass er sich nicht zu scheuen schien, klare Worte zu sprechen, und zwar auch - Blindes-Huhn-Prinzip - bisweilen durchaus berechtigte Kritik zu äußern.


    Nicht wenige meinten dann auch, dass die Würde des Amtes und die vom Präsidenten unabhängigen Personalien dafür sorgen würden, dass Trump eine gewisse Zurückhaltung entwickeln würde. Trump war allerdings in Bezug auf seine Politik kaum sicher einzuschätzen.


    Dass sich der Vogel dann dermaßen verhält, wie er es getan hat, ist auch für viele intelligente und in politischen Dingen erfahrene Personen eine - sicherlich unangenehme bis üble - Überraschung gewesen. Ich wage zu behaupten, dass sich sehr viele gebildete und politisch aktive Amerikaner das in diesem Ausmaß nicht haben vorstellen können.

    Kurz gesagt: Hinterher ist man immer schlauer.


    Die Amerikaner deshalb für die Wahl von vor vier Jahren kritisieren zu wollen, halte ich daher für überheblich.

    Trump konnte m. E. von den Amerikanern seinerzeit nicht als Typ wie Erdogan oder gar Hitler identifiziert werden. Ich gehe vielmehr davon aus, dass nicht wenige gehofft haben, dem Clinton-Geklüngel etwas entgegen setzen zu können, auch wenn sie dafür jemanden wählen mussten, den sie sich auch anders erhofft hatten (Pest/ Cholera eben).


    Ich würde es anders beurteilen, wenn die Leute Trump nun erneut wählen würden. Damals war das aber m. E. zumindest in dieser Ausprägung nur von ausgewiesenen Kennern der amerikanischen Gesellschaft zu erkennen.

  • Hedemann , da stimme ich dir in der Analyse ja auch zu. Dein letzter Absatz ist aber der entscheidende Punkt, bzw wird es sein. Wer jetzt immer noch diesem Menschen zujubelt, ihn unterstützt usw, dem ist nicht zu helfen, und da bin und bleibe ich wieder bei meiner Einordnung, denn wir waren ja eigentlich bei der Beurteilung des Gespannes Biden-Harris.

    Und wenn ich jetzt wieder für die Diskussion qualifiziert ;) sein sollte, :daumen:

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  • Aus Deutschland nach Nigeria abgeschoben "Das ist nicht mehr mein Land, es ist wie die Hölle


    Keiner hier hat eine Vorstellung davon, was es für Schwarzafrikaner bedeutet, ohne alles in die Heimat abgeschoben zu werden.


    Nicht jeder hat die Stärke wie z.B. mein Mann, das, was ihnen in ihrer Heimat wiederfährt, für sich zu nutzen. Die meisten haben eben niemanden wie mich, der wenigstens finanziell absichert.


    Die Meinung der Leute, dass mein Mann abgeschoben wurde und in Europa verrückt geworden ist, nimmt er für sich als Freiheitsgarantie, sein Leben so zu gestalten wie er es tut. Er lässt die Menschen daher gern in dem Glauben.


    Frauen haben diese Möglichkeit nicht und Kinder, die sogar hier geboren wurden, können eigentlich nur zerbrechen.

  • Man darf gespannt sein, ob Trump und sein wilfähriger Gehilfe DeJoy (der überraschenderweise wohl in privaten Konkurrenten der Post investiert), den Bogen nicht überspannt haben.

    Es regt sich massiver Widerstand gegen den offen kommunizierten Versuch, die Post so zu destabilisieren, dass vor der Wahl Briefwahl komplett diskreditiert werden kann, und nach der Wahl der millionenfache Verlust von Wählerstimmen reklamiert werden kann, sodass Trump im Zweifelsfall eine 'Handhabe' hat, die Wahl nicht zu akzeptieren.


    Der Widerstand kommt natürlich von den Dems, aber auch die GOP regt sich dabei...


    https://www.theguardian.com/us…o-fight-election-sabotage


    https://eu.usatoday.com/story/…l-calculation/5589522002/

  • Wobei wenn man von republikanischem Widerstand spricht kann man Mitt Romney eigentlich auch bereits ausklammern. Der ist ja schon seit langem ein Kritiker Trumps und hat bei den Reps kein Gewicht mehr.

  • Das ist absolut korrekt. Allerdings sehe ich auch wenig Chancen, die eingefleischten FOX-Konsumenten zu überzeugen.

    Trump lügt und verletzt die Integrität seines Amtes seit dem ersten Tag seiner Präsidentschaft in einem so ungeheuren Maße, ohne dass seine Jünger das anficht.


    Am Ende des Tages geht es eh nur darum, so viele Wähler wie möglich zu mobilisieren und immer ein waches Auge auf Trumps Sabotageversuche zu halten (das muss man sich mal vorstellen!), dann ist Trump im Januar Geschichte.


    Die USA sind im Augenblick ein Land, in das die UN eigentlich Wahlbeobachter schicken und das die EU mit Sanktionen überziehen müsste.

  • Ja. Ich traue mich bloß noch nicht, ebenso optimistisch zu sein.


    Wenn einer etwas sagt, was nicht stimmt, kann man entgegnen: Das hättest du wohl gerne.


    Aus der ganz weiten Ferne kommt es mir so vor, als wenn zu vielen Leuten die Wahrheit egaler geworden ist. Stattdessen ist das Das-hätte-ich-aber-gerne-so wichtiger geworden. Ich fürchte, der Frust liegt bei vielen tief.


    Die Wählerdemographie der näheren und ferneren Zukunft dürfte interessant werden. Die Wahlbeteiligung ist drüben traditionell mau und nicht über die Bevölkerungsgruppen gleichverteilt. Sobald sich die Wählerzusammensetzung ändert, werde ich vielleicht optimistisch.

  • Streik gegen Lukaschenko in Belarus: Staatsbetriebe stehen still


  • Gute Güte, da muss sich mächtig was aufgestaut haben, wenn von heute auf morgen Hunderttausende streiken.