Politischer Zoff-Thread oder so

  • stscherer:

    Ich habe mich über diese Aussage mokiert:

    Ich persönlich hätte keine Probleme mit mehr deutschen Schützenpanzern und Soldaten im im Rahmen von UN-Mandaten

    Das klang mir zu flapsig im Sinne von 'also ICH (du) fänd das ok'. Das ist immer ein wenig forsch in meinen Augen, wenn man nicht selbst involviert ist mit allen Konsequenzen.

    Ich habe große Hochachtung vor denjenigen, die sich bei der Bundeswehr für die Sicherung des Friedens einsetzen. Und ich sehe das hohe Risiko, dass sie damit eingehen. Gerade deswegen bin ich halt für wirklich sinnvolle Einsätze... und gegen die Verbreitung von Terror durch Drohnen, auch wenn dies der Sicherung des Friedens Rohstoffnachschubs und der Weltvorherrschaft dient.

    Hier stellt sich natürlich die immer aktuelle Frage, was einen sinnvollen Einsatz ausmacht und wer das festlegt.

    Generell ist es kompliziert, denn der Terror durch Drohnen kann im Zweifelsfall dazu führen, dass eben kein Kampfeinsatz von vielen Soldaten notwendig ist, wenn der Einsatz per Drohne möglich ist. Auch hier ist der Knackpunkt, dass das abgewogen werden muss, und dass die grundlegende Frage beantwortet werden sollte, um welches Ziel es sich handelt, konkret wie auch generell.

    Hast Du denn auch Hochachtung vor den Soldaten, wenn sie sich für die Sicherung von wirtschaftlichen Interessen einsetzen? Sichert die Bundeswehr den Frieden am Hindukusch? Sichert die Marine den Frieden, wenn sie Piraten vor der Küste Afrikas jagt?


    Das ganze Thema ist ein Brett und auf gar keinen Fall hier nebenbei zu beantworten.

  • Naja, ich hatte Familienangehörige, die auf dem Balkan und in der deutsch-französischen Brigade mit getan haben, ich kann mir also aus Erzählungen da schon was darunter vorstellen... und ich habe auch ein paar Mandanten, für die Afghanistan jetzt eher so semi war.


    Allerdings hat unsere Bundeswehr nun einmal Aufgaben, und jeder, der langfristig dort Dienst tut, kalkuliert das Risiko mit ein. Und deswegen finde ich halt schon, dass die Soldaten dann wenigstens auf der richtigen Seite stehen sollten. Und die bestimmt in einer Demokratie das Parlament unter der abschliessenden Kontrolle der Gerichte und der Wahlbürger/innen.


    Tatsächlich habe ich vor Soldaten so lange Hochachtung, wie sie ihren Dienst völkerrechtlich einwandfrei erfüllen, denn sie sind nicht diejenigen, die ihren Auftrag einseitig abändern können (im Rahmen der grundgesetzlichen Schranken natürlich). Respekt habe ich auch vor Politikern, die unsere Bundeswehr nicht zur Absicherung von Wirtschaftsinteressen oder zur Machterhaltung einsetzen, sondern zur Friedenssicherung oder aus humanitären Gründen.


    Tatsächlich glaube ich, dass die Bundeswehr in Afghanistan den Frieden sichern helfen könnte, wenn sie dort stark genug wäre und in einem Verbund operieren würde, der sich tatsächlich einsetzt für diesen Frieden. Allerdings ist das derzeit im Verbund mit den USA (und zwar auch schon vor Trump, leider!) unmöglich. Das Dilemma ist, dass selbst eine solche Erkenntnis einen Rückzug nicht so einfach möglich macht, denn dann öffnet man die Tore für Gruppen, unter denen die Bevölkerung wiederum massiv leiden würde. Und leider sind wir Europäer zu zerstritten und am Ende auch zu bequem und zu feige, uns unserer globalen Verantwortung zu stellen.


    Besonders verwerflich finde ich aber in diesem Zusammenhang nicht den Einsatz vor Ort, sondern die operative Unterstützung für den Terror, den der amerikanische Drohnenkrieg auslöst. Und ich bin nicht der Meinung, dass das Töten von Menschen ohne Gefährdung von eigenen Soldaten solch einen Krieg rechtfertigt, zumal er auch durch die riesige Menge an "Kollateralschäden" der reine Terror ist.


    Bei der Marine am Horn von Afrika bin ich tatsächlich der Meinung, dass dies eine wichtige und sinnvolle Mission ist, die allerdings auch darunter leidet, dass wir viel zu wenig Personal und Material einsetzen. Nimm es einem Hobbysegler nicht übel, aber die freie Durchfahrt auf den Weltmeeren ist für jeden, der (wenn auch nur ein bisschen) zur See fährt, ein sehr hohes Gut... und Piraterie ist schon immer eine Geißel der Seefahrt gewesen (auch wenn wir heute Störtebeker auf der Bühne feiern...). Natürlich werden da auch Wirtschaftsinteressen geschützt, aber das ist nun einmal dem System des Welthandels über das Meer geschuldet - und der ist nun schon sehr, sehr lange von erheblicher Wichtigkeit... und hat darüber hinaus sehr oft auch der Friedenssicherung gedient, da Nationen, die miteinander Handel treiben, selten aufeinander schießen.


    Sorry, ein bisschen lang geworden.

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Die sollen aber nicht alle aus Moria kommen.


    Das ist doch alles Fake, was die da machen. Inkonsistent, intransparent, hauptsache demokratietötend.

    Griechenland will nachvollziehbarerweise da keinen Präzedenzfall schaffen. Dass Deutschland sich jetzt bereit erklärt bereits anerkannte Flüchtlinge aufzunehmen entlastet Griechenland doch trotzdem? Ansonsten ist die Obdachlosigkeit für einen Teil vor Ort beendet, da wäre auch der Flug nach Deutschland nicht schneller.

    Nachdem der Überbietungswettbewerb angefangen hat, wer höhere Aufnahmen fordert hat man sich jetzt auf diesen symbolischen Schritt geeinigt, der vielleicht einige Gemüter beruhigt. Richtig nachvollziehbar ist das tatsächlich nicht, aber alles andere wären auch falsche Signale gewesen die man sich nicht leisten kann.


    Gleichzeitig findet übrigens etwas weiter südöstlich ein weiteres Drama statt. In Beirut leben nach Schätzungen 200.000 Syrer, viele dürften ohne Obdach oder Arbeit sein nach der Explosion. Da steht doch Deutschland irgendwie auch in der Verantwortung und könnte wenigstens mal die Hälfte aufnehmen. Berlin und Thüringen stehen bereit. Oder etwa nicht?

  • Uno-Bericht über Verbrechen in Nordsyrien: Türkische Verbrechen

    Zitat

    Ein Uno-Bericht kritisiert das Vorgehen der Türkei in Syrien ungewöhnlich deutlich. Demnach foltern, vergewaltigen und plündern Ankaras Verbündete in dem Land systematisch.

    payed by EU?!

    Paid?


    Die Türkei kann nichtmal alleine Scheiße bauen, die Europäer müssen auch noch irgendwie Mitschuld tragen. Armer Erdogan, arme Djihadisten. Erst glaubt ihnen keiner, dass sie das im Namen des Islam machen und jetzt sind auch noch andere Schuld.

  • Auf Samos ist das nächste Feuer ausgebrochen. Die Tatverdächtigen des Moria Brandes sind übrigens minderjährige Afghanen, die nach dem Brand nach Nord-Griechenland evakuiert wurden.

  • Tatsächlich glaube ich, dass die Bundeswehr in Afghanistan den Frieden sichern helfen könnte, wenn sie dort stark genug wäre und in einem Verbund operieren würde, der sich tatsächlich einsetzt für diesen Frieden. Allerdings ist das derzeit im Verbund mit den USA (und zwar auch schon vor Trump, leider!) unmöglich. Das Dilemma ist, dass selbst eine solche Erkenntnis einen Rückzug nicht so einfach möglich macht, denn dann öffnet man die Tore für Gruppen, unter denen die Bevölkerung wiederum massiv leiden würde. Und leider sind wir Europäer zu zerstritten und am Ende auch zu bequem und zu feige, uns unserer globalen Verantwortung zu stellen.

    Hier kommt dann die Frage ins Spiel, wie der Frieden sich gestalten soll. Afghanistan ist ein völlig zerfleddertes Land, das traditionell von Stammesverbünden und den Absprachen untereinander beherrscht wird. Es hat schon Sinn, dass das Land weder von den Engländern, noch von den Russen 'befriedet', bzw. nach ihren Vorstellungen geformt werden konnte. Weder der Westen, noch die Russen bringen das benötigte Verständnis für die Staatsform und die Gesellschaftsform dort mit. Ich bin überhaupt kein Fan davon, ganz im Gegenteil, aber es entlarvt jeden Versuch, Afghanistan mit Waffengewalt zu befrieden, als komplett falsch.

    Das Land ist komplett im Chaos versunken, und keine Koalition der Welt kann es mit Waffengewalt daraus befreien. Die Taliban entziehen sich mit ihren agilen militärischen Strategien der behäbigen Taktik der ausländischen Truppen, sodass jedes Kaff, das nicht mehr direkt durch ernsthafte Truppenverbände geschützt/besetzt wird, automatisch wieder in die Hände der Taliban fällt. Dazu kommen die Rivalitäten der lokalen Fürsten, die sich gegenseitig nix gönnen.

    Und das ist beileibe nicht die ganze Problematik in Afghanistan.


    Woraus resultiert, dass unsere Truppen dort das Land nicht befrieden können.

    Eben damit die Bevölkerung dort nicht ewig leiden muss, braucht es eine andere Strategie in meinen Augen. Ich weiß nicht, welche, aber die Erkenntnis, dass dieser aktuelle Krieg in Afghanistan bereits seit ~ 20 Jahren andauert, das Land aber absolut nicht zur Ruhe kommt, sollte Hinweis genug sein.


    Und da bin ich noch nicht einmal auf die wirtschaftlichen Interessen des Westens in der Region eingegangen...


    Besonders verwerflich finde ich aber in diesem Zusammenhang nicht den Einsatz vor Ort, sondern die operative Unterstützung für den Terror, den der amerikanische Drohnenkrieg auslöst. Und ich bin nicht der Meinung, dass das Töten von Menschen ohne Gefährdung von eigenen Soldaten solch einen Krieg rechtfertigt, zumal er auch durch die riesige Menge an "Kollateralschäden" der reine Terror ist.


    Mich persönlich schreckt der Einsatz von Drohnen auf diversen Ebenen auch ab. Einfach weil er den Krieg in eine Art Videospiel verwandelt, also das Töten noch einfacher und unpersönlicher macht. Nun haben die Opferzahlen der großen Kriege zwar nicht gerade den Eindruck vermittelt, dass direktes Töten die teilnehmenden Soldaten besonders davon abgehalten hätte, aber die Gefahr der Abstraktion durch die Bedienung eines Joysticks aus einem warmen und sicheren Keller heraus ist sicherlich der nächste Schritt der Perversion.

    Aber die Hauptproblematik in meinen Augen ist eher die schlechte Nachvollziehbarkeit der Einsätze und der offensichtliche Mangel an Transparenz beim Einsatz der Drohnen.


    Zum Thema Kollateralschäden:

    Hast Du wirklich den Eindruck gewonnen, dass konventionelle Kriegsführung weniger Kollateralschäden hervorruft? Dann würde mich interessieren, wie Du darauf kommst. Ich halte das für eine völlig falsche Einschätzung, denn jede Bombadierung einer Stadt tötet bei weitem mehr Unbeteiligte als ein 'normaler' Drohneneinsatz. Dasselbe gilt für quasi jeden Einsatz im klassischen Krieg, seit die Zivilbevölkerung nicht mehr nur Zuschauer und lediglich mittelbar (Verheerung von Feldern / Plünderung durchziehender Truppenverbände, etc.) betroffen ist.


    Bei der Marine am Horn von Afrika bin ich tatsächlich der Meinung, dass dies eine wichtige und sinnvolle Mission ist, die allerdings auch darunter leidet, dass wir viel zu wenig Personal und Material einsetzen. Nimm es einem Hobbysegler nicht übel, aber die freie Durchfahrt auf den Weltmeeren ist für jeden, der (wenn auch nur ein bisschen) zur See fährt, ein sehr hohes Gut... und Piraterie ist schon immer eine Geißel der Seefahrt gewesen (auch wenn wir heute Störtebeker auf der Bühne feiern...). Natürlich werden da auch Wirtschaftsinteressen geschützt, aber das ist nun einmal dem System des Welthandels über das Meer geschuldet - und der ist nun schon sehr, sehr lange von erheblicher Wichtigkeit... und hat darüber hinaus sehr oft auch der Friedenssicherung gedient, da Nationen, die miteinander Handel treiben, selten aufeinander schießen.

    Du bist als Hobbysegler von Piraterie betroffen? Ah, da schau her. Wo genau ist das passiert?

    Die Piraterie vor dem Horn von Afrika hat handfeste Gründe, die man relativ schnell auf den Punkt bringen kann:

    Die großen Fischfangflotten fischen die Küsten leer, worauf die einheimischen Fischer keine Erträge mehr einfahren und sich und ihre Familien nicht mehr ernähren können. Das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass sie sich zusammengeschlossen haben und die fremden 'Fischer' vor ihren Küsten bekämpfen. Wir nennen das dann schlicht Piraterie.

    Das ist sicherlich ein wenig simplifiziert dargestellt, denn es gibt auch mittlerweile genug Trittbrettfahrer da unten, aber im Kern ist das der Weg, der zur Piraterie im aktuellen Ausmaß geführt hat.


    Wir sollten alle sehr vorsichtig sein, das wir die uns aufgetischten Gründe für Militäreinsätze nicht einfach so hinnehmen, auch wenn sie uns von einem Parlament verkauft worden sind. Am Ende des Tages geht es flächendeckend um handfeste wirtschaftliche Interessen der kriegführenden Parteien und nicht um die hehren Ideale z.B. der EU.

    Wie ernst es 'uns' mit diesen ist, können wir uns seit Jahren im Zusammenhang mit den Flüchtlingen an unseren europäischen Küsten anschauen.


    Auch ein wenig lang geworden. ;)

  • Aber die Hauptproblematik in meinen Augen ist eher die schlechte Nachvollziehbarkeit der Einsätze und der offensichtliche Mangel an Transparenz beim Einsatz der Drohnen.

    Sascha Lobo hat unter anderem zum Thema Drohnen und/oder moderne Kriegsführung mal einen tollen Vortrag im Pavillon gehalten. Was mir in Erinnerung geblieben ist, dass es auch schwer werden würde mit der Transparenz weil die Menschen die die Angriffe befehligen teilweise die Menschen gar nicht mehr kennen die sie wegbomben. Dafür würden auch schon reine Metadaten genommen, also Menschen die mit Ihrem Telefonverhalten (oder anderen Metadaten) wie potentielle "Kämpfer"/"Terroristen" aussehen. Dann wird einfach der Standort der SIM-Karte weggebombt und fertig. Wer da drumherum steht oder aktueller Inhaber der SIM-Karte ist, soll immer seltener eine Rolle gespielt haben.


  • Kiebitz

    naja, egal, was richtig oder falsch ist, für mich ist es leider nur die logische Konsequenz unserer Systematik. Da sind wir mit offenen Auges drauf los, so sehe ich das. Und ja, ich nehme mich als Beweis, dass das erkennbar war. Ich bin nur ein kleines Licht in dieser Welt. Aber ich war sicher, dass sowas passiert, schon lange vorher.

    (Man empfahl mir, wenn ich darüber sprach, mir das Leben nicht so schwer zu machen, aber ich musste feststellen, es zu verdrängen, machte mich krank in der Seele)


    Damit müssen wir dann leben.


    Ich sag immer, erst nachdenken, dann reden/handeln. Dass Menschen sich nur zu gern manipulieren lassen und das noch viel lieber leugnen, hey, that's life, also durch durch die Scheiße, nicht jammern, wenn Menschen zu Menschlichkeit aufrufen, entscheiden, was man meint zu sein. Ehrlich dazu stehen und die Konsequenzen nicht bejammern, sondern damit klar kommen.


    Ach ja, ich steh schon lang nicht mehr hinter irgendeiner Regierungsentscheidung. Ich geh zwar wählen, aber ich wähl nicht gegen mich, auch wenn mir das gern Menschen einreden wollen, die immer das geringere Übel wählen.


    Ich bin radikal und steh dazu. Aber ich zwinge niemanden, es mir gleich zu tun.


    Ihre inneren Zwiespälte müssen alle für sich selbst lösen.


    Ich hab hier vor Jahren geschrieben, dass es an der Zeit ist, Stellung zu beziehen, was für ein Leben Mensch will.


    Ich hab mich schon lange entschieden.

    Und was ich will, kann ich niemandem vorenthalten, nur weil ich es dann kurzzeitig leichter bekomme.


    Ich weiß nämlich, was davon das Ende ist. Ich werde dann genau das gleiche bekommen wie die, denen ich vorher vorenthalten habe. Unfreiheit, Würdelosigkeit, kein Leben!

    Und ich werde nicht sehr allein sein dann, da bin ich mir sicher.

  • juk96

    Genau. Und dennoch wäre es ein Trugschluss zu glauben, diese 'Kollateralschäden' (schlimmes Wort, es geht um menschliche Opfer!) wären zahlenmäßig auch nur vergleichbar mit denen einer konventionellen Kriegsführung

  • prickelpit96 Ahhh okay .... einen Vergleich zu konventionellen Kriegen hatte ich bei stscherer nicht heraus gelesen. "Riesig" kann sich ja auch auf den Anteil der Kollateralschäden zur Gesamtmenge beziehen. Ich würde es nur nicht Krieg nennen was mit den Drohnen passiert ... das ist für mich klassisches "Recht des Stärkeren" und hat mit Krieg, Völkerrecht etc. nichts zu tun.

  • prickelpit96

    Ich versuche die Antwort mal kürzer:


    1. Afghanistan

    Wir sind uns einige, dass wir nicht wissen, wie man die Scheisse da wider in den Griff bekommt. Das ändert nach meiner Einschätzung aber nichts daran, dass wir schon eine Verantwortung haben, diejenigen dort zu schützen, die nichts für die Scheisse können. Aber das haben wir ja schon in Ex-Jugoslawien gründlich versaut... und die Verantwortung liegt da nicht beim Militär!


    2. Kollateralschäden

    Natürlich sind Drohnenangriffe keine Flächenbombardements oder Panzerschlachten... aber letztendlich ist es inzwischen willkürliches Töten und nichts Anderes als die Verbreitung von Terror


    3. Piraterie

    Warum sparst Du Dir diese provokanten Äußerungen nicht? Natürlich bin ich persönlich nicht davon betroffen, aber das liegt daran, dass ich nie den Mut und die Kraft aufgebracht habe, mein Hamsterrad hier endgültig zu verlassen und mal die Welt zu umsegeln. Dies ändert aber nichts daran, dass ich sehr viele Yachties via Internet, Vortrag, Buch etc. verfolge, die genau dies tun. Und eines der größten Probleme auf den Meeren ist inzwischen das der Piraterie... wobei die vielen Überfalle auf Yachten ja überhaupt keinen Nachhall in den Medien finden. Und glaub mir, Präsenz von Militär in besonders gefährdeten Gebieten schützt nicht nur die Wirtschaftsinteressen der Ölgesellschaften....


    4. Umwelt

    Wir haben gerade mit Überfischung ein riesiges Problem auf den Weltmeeren - genau so wir mit der Verschmutzung insbesondere durch Öl und Mikroplastik. Aber rechtfertigt das Piraterie? Und macht es deshalb militärische Einsätze zum Schutz vor Piraterie falsch?


    5. Interessen

    Es ist letztendlich auch die Aufgabe von uns Bürgern, dafür zu sorgen, dass unsere Politik und die von der Politik angeordneten Militäreinsätzen den richtigen Sinn haben.

  • juk96


    Zitat von stscherer

    ...Gerade deswegen bin ich halt für wirklich sinnvolle Einsätze... und gegen die Verbreitung von Terror durch Drohnen...


    Hier sehe ich schon einen Vergleich zwischen einem konventionellen Einsatz und einem Einsatz von Drohnen.

    Auch wenn wir hier schick von 'Einsatz' sprechen, bleibt es doch dabei, dass Menschen vor Ort diesen Einsatz durchführen.

  • 1. Afghanistan

    Wir sind uns einige, dass wir nicht wissen, wie man die Scheisse da wider in den Griff bekommt. Das ändert nach meiner Einschätzung aber nichts daran, dass wir schon eine Verantwortung haben, diejenigen dort zu schützen, die nichts für die Scheisse können. Aber das haben wir ja schon in Ex-Jugoslawien gründlich versaut... und die Verantwortung liegt da nicht beim Militär!

    Der Verantwortung können wir aber offensichtlich militärisch nicht gerecht werden. Wenn Du das anders siehst, wäre ich für Beispiele für nachhaltig positive Auswirkungen in Afghanistan dankbar.


    2. Kollateralschäden

    Natürlich sind Drohnenangriffe keine Flächenbombardements oder Panzerschlachten... aber letztendlich ist es inzwischen willkürliches Töten und nichts Anderes als die Verbreitung von Terror

    Wir sollten unterscheiden zwischen dem Einsatz von Drohnen als militärisches Mittel und der Befehlskette, die dazu führt. Letztere leidet unter Intransparenz und oftmals fehlender Legitimation (nach meiner Einschätzung).

    Wenn ich einen Truppenverband in eine Region schleuse, der dann dort einen gegnerischen Führer ausbombt, mache ich dasselbe wie bei einem Drohneneinsatz, ggf. mit mehr zivilen Toten. Auch das ist dann Verbreitung von Terror.

    3. Piraterie

    Warum sparst Du Dir diese provokanten Äußerungen nicht? Natürlich bin ich persönlich nicht davon betroffen, aber das liegt daran, dass ich nie den Mut und die Kraft aufgebracht habe, mein Hamsterrad hier endgültig zu verlassen und mal die Welt zu umsegeln. Dies ändert aber nichts daran, dass ich sehr viele Yachties via Internet, Vortrag, Buch etc. verfolge, die genau dies tun. Und eines der größten Probleme auf den Meeren ist inzwischen das der Piraterie... wobei die vielen Überfalle auf Yachten ja überhaupt keinen Nachhall in den Medien finden. Und glaub mir, Präsenz von Militär in besonders gefährdeten Gebieten schützt nicht nur die Wirtschaftsinteressen der Ölgesellschaften....

    Weil ich kann, weil ich kann. Und weil Du es haben wolltest. :D

    Und weil Du das abkönnen solltest, weil Du das alle naselang selber so hältst.


    Dass Yachten jetzt ins Visier geraten, ändert nix an den Ursachen der Armut der Bevölkerung an den Küsten.

    Und wie gesagt: Trittbrettfahrer sind sozusagen die Kollateralschäden der von mir geschilderten Entwicklung.

    4. Umwelt

    Wir haben gerade mit Überfischung ein riesiges Problem auf den Weltmeeren - genau so wir mit der Verschmutzung insbesondere durch Öl und Mikroplastik. Aber rechtfertigt das Piraterie? Und macht es deshalb militärische Einsätze zum Schutz vor Piraterie falsch?

    Was rechtfertigt denn die Überfischung und Ausbeutung der Ressourcen vor Ort? Und siehst Du die Kette bis hin zur Piraterie wirklich nicht?

    5. Interessen

    Es ist letztendlich auch die Aufgabe von uns Bürgern, dafür zu sorgen, dass unsere Politik und die von der Politik angeordneten Militäreinsätzen den richtigen Sinn haben.

    Aber nicht durch das stumpfe Nachbeten der uns vorgesetzten Gründe.

  • Wie cool, da wird über Jahrzehnte eine politische und mediale Islamhetze betrieben ind nun überlegt man Konzepte zur Eindämmung der Islamfeindlichkeit, weil man plötzlich feststellt, dass Islamfeindlichkeit nicht nur schlecht für die unter uns lebenden Moslems ist sondern generell gesellschaftsschädigend. :schraube:


    Gegen das „Gift des Rechtsextremismus“: Bundesregierung beruft Expertenkreis gegen Islamfeindlichkeit


    Zitat

    Der UEM soll „praxisorientierte Ansätze“ ausarbeiten, „um Muslimfeindlichkeit zu identifizieren, zu bekämpfen und vorzubeugen“, kündigte Seehofer an. Er selbst war lange Zeit für den Satz kritisiert worden, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. In zwei Jahren soll der UEM einen Abschlussbericht vorlegen. Untersucht würden auch Schnittmengen mit antisemitischen Haltungen und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, heißt es. „Muslimfeindliche Haltungen sind nicht nur eine Bedrohung für Muslime“, so Seehofer, „sondern für den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.“

  • Wie cool, da wird über Jahrzehnte eine politische und mediale Islamhetze betrieben ind nun überlegt man Konzepte zur Eindämmung der Islamfeindlichkeit, weil man plötzlich feststellt, dass Islamfeindlichkeit nicht nur schlecht für die unter uns lebenden Moslems ist sondern generell gesellschaftsschädigend. :schraube:


    Gegen das „Gift des Rechtsextremismus“: Bundesregierung beruft Expertenkreis gegen Islamfeindlichkeit


    Zitat

    Der UEM soll „praxisorientierte Ansätze“ ausarbeiten, „um Muslimfeindlichkeit zu identifizieren, zu bekämpfen und vorzubeugen“, kündigte Seehofer an. Er selbst war lange Zeit für den Satz kritisiert worden, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. In zwei Jahren soll der UEM einen Abschlussbericht vorlegen. Untersucht würden auch Schnittmengen mit antisemitischen Haltungen und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, heißt es. „Muslimfeindliche Haltungen sind nicht nur eine Bedrohung für Muslime“, so Seehofer, „sondern für den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.“

    Da steht aber Muslimfeindlich, es geht um die Menschen nicht den Islam an sich.