Politischer Zoff-Thread oder so

  • Ich verstehe deinen Einwand. Das Problem ist, dass das Argument methodischer Atheismus ist. Die Annahme ist ja, dass die Evangelien verfasst wurden als Zeugnisse dessen was passiert unter Wirkung des heiliges Geistes, der letzendlich auch bei der Zusammenstellung eine Rolle gespielt hat. Bei der Plausibilitätsfrage kommt es letzendlich auf den Glauben an.

    Ich fürchte, wir sind da letztendlich doch sehr, sehr verschieden, was die Idee hinter der Bibel und ihren vermittelten Wertvorstellungen anbelangt.


    Ich halte sie für eine in eine schicke Geschichte verpackte Sammlung von zeitgenössisch sinnvollen Vorschriften, die dazu gedient hat, eine archaische Gesellschaft so zu strukturieren, dass die Mitglieder sich weder permanent auf die Fresse hauen, noch umbringen, noch sich gegenseitig das Hab und Gut klauen und auch keine Dinge futtern, die aufgrund mangelnder Möglichkeiten der Lagerung permanent für Sprühwurst oder schlimmere Vergiftungen sorgen würden.

    Dazu kommt eine Prise Hoffnung auf Unsterblichkeit und die Aussicht auf Vergebung bei gesellschaftlich unschicklichem Verhalten.

    im Laufe der Zeit haben die üblichen Verdächtigen gemerkt, wie smart man diese Schrift zur Beherrschung der Massen nutzen kann, that's it.


    Passte den Herrschern immer ganz gut in den Kram: "Halt Du sie arm, ich halt sie dumm."

    Ich sehe also keine Handlungsanweisung, wie du sie siehst, sondern nur einen Gott der uns die Hoffnung gegeben hat, wenn wir sie denn annehmen wollen.

    Zynisch vor dem Hintergrund, dass Homosexualität ausgemerzt werden soll, was nix anderes bedeutet, als Schwule und Lesben zu töten. Oder Gott drückt sich furchtbar schwammig aus, auch möglich.


    Aber das soll dazu auch reichen, denn wir werden da nie und nimmer auf einen Nenner kommen.

    Deine Sicht auf Homosexualität halte ich weiterhin für verheerend.

  • Ich halte sie für eine in eine schicke Geschichte verpackte Sammlung von zeitgenössisch sinnvollen Vorschriften, die dazu gedient hat, eine archaische Gesellschaft so zu strukturieren, dass die Mitglieder sich weder permanent auf die Fresse hauen, noch umbringen, noch sich gegenseitig das Hab und Gut klauen und auch keine Dinge futtern, die aufgrund mangelnder Möglichkeiten der Lagerung permanent für Sprühwurst oder schlimmere Vergiftungen sorgen würden.

    Dazu kommt eine Prise Hoffnung auf Unsterblichkeit und die Aussicht auf Vergebung bei gesellschaftlich unschicklichem Verhalten.

    im Laufe der Zeit haben die üblichen Verdächtigen gemerkt, wie smart man diese Schrift zur Beherrschung der Massen nutzen kann, that's it.

    Das ist wirklich eine sehr schöne Buchrezension.

  • Zitat von Yuval Noah Harari

    Religion ist ein System menschlicher Werte und Normen, das auf dem Glauben an eine menschliche Ordnung basiert. Die Relativitätstheorie ist keine Religion, da sie keine Werte und Normen hervorgebracht hat (zumindest bisher noch nicht). Fußball ist keine Religion, da seine Regeln nicht auf übermenschliche Gebote zurückgehen. Der Islam, der Buddhismus und der Kommunismus sind dagegen Religionen, weil es sich um Systeme menschlicher Werte und Normen handelt, die auf dem Glauben an eine übermenschliche Ordnung basieren.

    (hier folgt noch ein Verweis auf den Unterschied Übermenschlich/Übernatürlich)

    Religion

  • ich denke auch, dass man die Diskussion hier beenden lassen kann.

    Aber wäre es nicht praktisch, wenn ich jetzt einfach von Christentumsfeindlichkeit sprechen könnte, am besten noch als Phobie pathologisiert. Dann könnte man eine Kommission einrichten, in der Menschen mit meinen Argumenten sitzen, deren Ziel es ist Menschen wie Prickelpit ihre Meinung abzusprechen und mit anderen menschenfeindlichen Argumentationsmustern gleichzusetzen, indem ich behaupte Prickelpits Argumentation richtet sich gegen die Personen. Das wäre wirklich enorm praktisch oder?

  • Da hängt jemand (christliche!) Texte auf um Leute aufzuhetzen, andere auszumerzen, und auf die gerechtfertigten Reaktionen darauf kommst du dann mit Christentumsfeindlichkeit, pathologischer Phobie und menschenfeindlichen Argumentationsmustern?

  • Kiebitz

    Hehe, ich weiß natürlich, worauf Du hinaus willst. Aber da ich den von blue valentine verlinkten Artikel nicht kenne, werde ich keine Analogie herstellen oder verneinen.

    Meine Argumentation richtet sich, und das hast Du sicherlich verstanden, denn ich habe es betont, keinesfalls gegen die Gläubigen, sondern gegen bestimmte Inhalte der vermittelten Grundsätze.


    Tatsächlich könnte man eher eine Kommission einrichten, die sich damit beschäftigt, wieso die im Land vorherrschende Religion (> 50% Mitglieder in den beiden großen christlichen Kirchen) Lügen über die Homosexualität verbreiten darf und dennoch vom Staat geschützt wird. ;)


    Was uns fehlt, ist eine eindeutige Trennung zwischen Staat und Kirche.

  • Der "Artikel" ist ein Buch namens "Eine kurze Geschichte der Menschheit" und Abbildung und Zitat sind aus einem Kapitel aus Teil 3 - Die Vereinigung der Menschheit - über Kulturen hin zur Globalisierung. Er betrachtet hier die (nach seiner Auffassung) Grundsteine für diese Globalisierung: Geld, Imperien und Weltreligionen.

  • Auslöser der ganzen Diskussion war blue valentine mit ihrem Artikel zur Komission gegen Muslimfeindlichkeit, die sie als Islamfeindlichkeit dargestellt hat.

    Die Transferleistung kann kampi dann bitte selbst leisten.


    prickelpit96 Den dritten Absatz kann man unterschreiben. Das GG hat das so leider nie postuliert, Stichwort Religionsartikel aus der WRV.

  • Gerad gesehen.


    Wenn der von englischen, spanischen oder französischen Medien aufgegriffen wird, dann bin ich mir sicher, dass mein Mann mir demnächst davon berichten wird.


    Der Film hat das Zeug dazu, um die Welt zu gehen.

    Und Europa wird viel Respekt gerade bei den armen und geknechteten verlieren.

    Aber ob es abschreckt wie gewünscht (nein, nicht der Film wünscht das, gemeint ist was dazu führt, dass diese Situation besteht), wage ich zu beweifeln. Einige werden vielleicht nicht kommen. Bei dem, was in der Zukunft zu erwarten ist, sind es eben ein paar weniger, ändert aber nicht wirklich was. Es wird die potentiell unangenehmen eher unangenehmer machen, so ohne Respekt.


    Am Ende bleibt dann doch nichts anderes als töten, wenn man konsequent sein will.


    An die Ursachen geht man ja nicht ran, konsequent eben.

  • Ich bin ja nun wirklich kein Freund vom Lindner. Aber war das wirklich ein geplanter Witz oder eher so Kategorie "Unfall"...klar ist so ein Unfall auch nicht schön, aber so lange meinen wir ja nun noch nicht dass wir solche Äußerungen nicht mehr vertretbar finden und sind nun mal zum Teil aus der Jugend noch anders sozialisiert (ob uns das heute gefällt oder nicht)...


    Klar sollte man darauf hinweisen ... ich will den Lindner ja auch gar nicht verteidigenden....ach...wahrscheinlich geht mir einfach dieses Twitter geshitstorme auf den Sack und diese moralische Erhebung von Hintz und Kuntz dort...das gepaart mit dem Eindruck es geht bei vielen dort gar nicht mehr um die Sachen an sich sondern nur um egoistische Rückversicherung irgendwie selber auf der vermeintlich "richtigen Seite" zu stehen, hinterlässt bei mir ja eigentlich eher den Eindruck, dass da viele da eben vielleicht doch nicht so sehr auf der Seite der moralisch sauberen weissen Weste stehen wo sie sich sehe. Dann dem Shitstorm Ziel irgendwie möglichst viel mitzugeben, ist ja dann auch eine Art Ventil.....ja, der Lindner hat es ja auch "verdient".

  • Ja, das braucht es ja auch nicht um seine Sympathiewerte weiter bei mir zu drücken. Sind schon auf dem Tiefpunkt... Aber wahrscheinlich ging es mir auch weniger um den Lindner als diese tägliche socialmedia Empörungssau...mit dieser Form der fast täglichen Empörung gegen Einzelpersonen ändert sich leider aber auch nichts zum besseren .

  • Der "Witz" ist doch nur das Sahnehäubchen auf der "Karrieresteuerung" des Herrn Lindner für Frau Teuteberg: eine hübsche Blondine mit dem stets bemühten Auftritt einer Oberstufenschülerin wird zur Generalsekretärin gemacht... und als die Quotenfrau nicht die erhofften Zuwächse für die lindnersche Ich-AG namens FDP bringt, wird sie gnadenlos weggemobbt - da ist dann doch ihr erzwungener Wachsfigurenauftritt mit abschließender Altmännerzote auf dem Parteitag nur folgerichtig, jedenfalls aus der "liberalen" Filterblase heraus. Allerdings haben sich links von der FDP (wer da auch immer steht) die Frauen geändert, und damit auch die Sicht auf Frauen. Mal wieder dumm gelaufen für Herrn Lindner.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()