Politischer Zoff-Thread oder so

  • Das JP Meetup am Wochenende war interessant, hab ein Mitglied der Partei "Liberal konservative Reformer" getroffen der bei uns für Waffengesetze wie in den USA ist. Denn es erscheinen laut ihm nur Statistiken wieviel Waffen schaden aber nicht wieviel durch sie an Verbrechen verhindert wurde (Einbrüche z.B.). Außerdem sagte er, die linke Regierung in Berlin versucht schon seit Jahren Sperrstunden einzurichten, jetzt endlich mit Corona kommen sie damit durch. Deren Credo sei, wir machen etwas das nicht wirkt, also machen wir noch mehr davon (z.B. Einschränkungen oder mehr Staat) in der Hoffnung dass es dann wirkt.

  • Scotty, denkst du der Kerl hat Recht mit den Waffen?

    Bisher nicht, aber ich bin halt auch ohne den ganzen Kram aufgewachsen und muss mir die andere Sichtweise erst aneignen. Dafür hat es ein Amerikaner dann schwieriger unsere Sichtweise zu sehen.

  • Man muss nicht jede Meinung anhören und respektieren. Manches ist auch einfach Schwachsinn. Und das diese Schwachsinn ist, das solltest auch du erkennen. Nicht alles, was überzeugend vorgetragen wird, hat Hand und Fuß sondern wird vielleicht einfach nur überzeugend verkauft. Du musst dir nicht jede Sichtweise aneignen oder sie für interessant oder schützenswert klassifizieren. Unter dem Deckmantel der maximalen Toleranz fällst du hier mal wieder auf einen Seelenfänger rein, der eine idiotische Ideologie vermeintlich sinnhaft zu verkaufen in der Lage ist. Du hörst den Botschafter und nicht die Botschaft, die dahinter steckt. Und uns versuchst du dann zu erzählen, dass du das nur interessant findest und alle Sichtweisen betrachten musst. Nein! Es ist ein Muster und du fällst immer wieder darauf rein.

  • auf mich wirkte der beitrag nicht argumentativ, dafür aber die aussagen, die ich hervorgehoben hatte, sehr absolut. demnach würden auf die usa je nach wahlausgang entweder jahre voller sonnenschein ("demokraten werden alles umsetzen, was sie wollen") oder aber dürre und weltuntergang bevor.


    so einfach ist es nicht, denke ich. tatsächlich sehe ich in einer solchen verabsolutierung sogar eine gewisse deutsche endsieg-logik, die annimmt, dass nach tag x alles geritzt ist und sich niemals wieder jemand gedanken oder gar arbeit machen müsse :ahnungslos:


    generell merkt man immer häufiger, dass leute die sich einer richtigen meinung (hier: trump ist doof) sicher sein können, dazu tendieren, sich bei ihren argumenten keinerlei mühe mehr zu geben. das ist schade für niveau und klima von diskussionen, finde ich.

  • "sonnenschein ("demokraten werden alles umsetzen, was sie wollen") "


    Das bastelst du dir zurecht zu Recht, habe ich nie gesagt, genau das würde das Land sprengen.

  • Ich meine damit nicht die Sichtweise zu übernehmen, also auch dafür zu sein, sondern wie Merkel mal sagte, die Dinge mit den Augen der anderen zu sehen.


    Danke Bronco, einiges stimmt davon auch. Ich will es allerdings selber merken und zwar nachdem ich mich mit der Sache beschäftigt habe.

  • @guntingel

    Der Beitrag ist meine Meinung, das was ich glaube, ein Blick in die Zukunft von mir.


    Es ist mir ziemlich egal was du darüber denkst.


    Lottozahlen sind gewürfelt was willst du damit sagen?


    Sonnenschein ist noch sehr sehr lange weg von Amerika.

  • Zu den Anhängern von Trump ein interessanter Artikel:


    https://app.handelsblatt.com/p…p-anhaenger/26253060.html


    Zumindest keine sympathischen Zeitgenossen.

    Findest du ? Den Artikel habe ich zufällig gestern auch gelesen, und fand die protagonisten ehrlicherweise eigentlich ganz sympathisch und ihre lebensweise beeindruckend. Man muss es einfach zugeben , es gibt auch sympathische trump-fans.


    Auf so einer riesigen ranch in montana sieht man die welt halt anders als in hannover, da möchte man sich nicht die flinte wegnehmen lassen, denn die polizei ist vielleicht erst am nächsten tag da. Und die meinung der deutschen interessiert da niemanden.


    Abgesehen davon weckt der Artikel bei mir vielleicht irrationale sehnsüchte nach marlboro country, eine million einwohner auf der fläche von deutschland, muss man sich mal vorstellen.


    "Die raue Umgebung schweißt die Menschen zusammen: Hält man am Straßenrand für ein Foto, stoppt mit großer Wahrscheinlichkeit ein besorgter Autofahrer und erkundigt sich, ob man Hilfe brauche."


    In Deutschland müsste man bis in alle ewigkeit warten, bis einer anhält.


    "Es ist früher Morgen in Hall, einer Kleinstadt im Nachbartal des Bitterroot Valley. Die ersten Sonnenstrahlen klettern über die Hügel und tauchen die sattgrünen Wiesen in orangefarbenes Licht. Radtke trägt einen weißen Cowboyhut, Jeans und eine Sonnenbrille; er sitzt in seinem Pick-up-Truck und wirft sich eine Portion Kautabak in den Mund."


    Tja , das ist eine ganz andere welt, was soll man da sagen ? come to where the flavour is...

    2 Mal editiert, zuletzt von Calogero81 ()

  • Auf so einer riesigen ranch in montana sieht man die welt halt anders als in hannover, da möchte man sich nicht die flinte wegnehmen lassen, denn die polizei ist vielleicht erst am nächsten tag da. Und die meinung der deutschen interessiert da niemanden.

    "Die raue Umgebung schweißt die Menschen zusammen: Hält man am Straßenrand für ein Foto, stoppt mit großer Wahrscheinlichkeit ein besorgter Autofahrer und erkundigt sich, ob man Hilfe brauche."

    In Deutschland müsste man bis in alle ewigkeit warten, bis einer anhält.

    Aussage 3 klingt wie ein resignierter Vorwurf an die Deutschen, während Du in Aussage 1 und 2 die unterschiedlichen Voraussetzungen für das unterschiedliche Verhalten erklärst.

    Natürlich hält hier kein Autofahrer an, wenn ein Mitbürger an der Straße steht und ein Foto macht. Man würde von Hannover nach Burgwedel 3 Wochen brauchen.


    Übrigens gibt es kaum Stimmen in den USA, auch nicht bei den Dems, die den Farmern ihre Knarren wegnehmen wollen. Es geht um die Spacken, die mit AR15 auf dem Rücken in Städten einkaufen gehen. Und irgendwie kann ich mir kein Szenario abseits irgendwelcher testosterongeschwängerter Schwanzlurche vorstellen, in denen das hilfreich sein könnte.


    Und mal ab davon weiß ich nicht, was die Weite der Umgebung oder die Einsamkeit einer Farm in Montana damit zu tun hat, dass der Präsident ein Lügner, Vergewaltiger, Betrüger und verficktes Arschloch ist, und man ihm dennoch die Stange hält.

    Einmal editiert, zuletzt von prickelpit96 () aus folgendem Grund: typo

  • Zum Thema Waffen hab ich letzten (weis nicht mehr wo) ein Kurzvideo gesehen mit einem guten Kontext. War meine ich ein Amerikanischer Komiker:


    - Die sagen ja immer es braucht mehr Waffen, damit Amokläufer dann schneller gestoppt werden können

    - Nun gut gehen wir von folgender Szene aus

    - Du bist im Kaufhaus und hörst Schüsse

    - Du ziehst deine Waffe und denkst "dem werde ich es jetzt aber zeigen"

    - In dem Moment kommt jemand der das Gleiche denkt mit der Waffe in der Hand um die Ecke

    - Du erschießt diese Unschuldige Person, da du denkst er sei der Amokläufer

    - Eine weitere Person sieht das und hält dich für den Amokläufer und erschießt dich.


    und los geht das große Team Deathmatch, das wahrscheinlich nur Leute ohne Waffe überleben werden.

  • (...)


    ... und verficktes Arschloch ist, und man ihm dennoch die Stange hält.


    (...)

    Na toll, waffenstarrende Rednecks, Trump und dann das: da ist das Kopfkino ja schon wieder vorprogrammiert... :kichern:


    Ich habe mich Anfang der 90er-Jahre mal mit Kriminologie an der Uni Hannover beschäftigt (ich sage mal lieber nicht, bei welchem Prof., gibt sonst den nächsten Shitstorm), da ging es unter Anderem auch um das Gewaltlevel in Staaten (mit funktionierendem Rechtssystem) unter Berücksichtigung der Strafrechtskultur und der Verbreitung von Waffen: war ziemlich interessant... ist aber natürlich viele Jahrzehnte her und deswegen sicherlich nicht mehr relevant.


    SVElfe

    An ein Beispiel erinnere ich mich besonders, es passt zu Deinem: was macht wohl ein bewaffneter Einbrecher nachts in einem kleinen 24-Stunden-Geschäft, wenn der Ladeninhaber sein Gesicht gesehen hat und die Strafe für Raub 80 Jahre und die Strafe für Mord 99 Jahre beträgt?

  • Ich habe mich Anfang der 90er-Jahre mal mit Kriminologie an der Uni Hannover beschäftigt (ich sage mal lieber nicht, bei welchem Prof., gibt sonst den nächsten Shitstorm), .....

    Das kann ja nur eine Pfeiffe gewesen sein...;)