Das Resumee des NZZ-Artikels spricht doch für sich
Zwar ist ihr zuzustimmen, dass das Wirken der identitären Linken hehren Idealen entspringt; warum die Ideen von Vielfalt und Offenheit jedoch in ihr genaues Gegenteil – Konformismus und Engstirnigkeit – umschlagen, vermag Fourest nicht überzeugend zu ergründen. Das liegt womöglich daran, dass sie bei aller Kritik an der Linken nach wie vor die grösste Bedrohung von rechts kommen sieht.
Dem wäre entgegenzuhalten, dass sich eine Linke, die sich im Rekurs auf Identität vom Universalismus lossagt, gegen die zentrale Errungenschaft der westlichen Zivilisation stellt – und damit nicht weit entfernt ist von Positionen, welche die faschistische Rechte einst innehatte.
Universalimus und Identität als Gegensatz aufzubauen, ist ziemlich kühn. Wenn denn die universellen Rechte und Werte der Aufklärung für alle gegolten hätten, hätten z. Bsp. Frauen nicht für ihr Wahlrecht kämpfen müssen. An diesem Punkt entpuppt sich der Universalismus als doch recht wenig universell.
Edit: es geht doch bei der Auseinandersetzung immer noch um Chancengleichkeit und wie diese zu erreichen ist.