Freier, kostenloser und einkommensunabhängiger Zugang zu allen medizinischen Leistungen.
Eine angemessene Wohnung.
Bildung für alle unabhängig vom Einkommen der Eltern.
Ein Einkommen, das es möglich macht, ohne Angst vor der (finanziellen) Zukunft zu leben.
Das sollten die Mindeststandards sein.
Ich will Dir gar nicht widersprechen, aber bei Punkt 1 und 3 einhaken:
Ad 1: Zu wirklich allen medizinischen Leistungen? Auch zu rein optimierenden o.ä., ohne medizinische Notwendigkeit? Oder zu nicht hinreichend wissenschaftlich basierten Therapien? Oder solche Leistungen einfach für alle verbieten, damit sie keiner wahrnehmen kann?
Ad 3: Etwas provokant gefragt: Wäre eine intelligenzabhängige Bildung eigentlich gerechter als eine einkommensabhängige? Und wie sähe dies bei einer fleißabhängigen ab? Kann das klügere Kind mehr für seine Klugheit als das reichere für seinen Reichtum? Kann jemand etwas dafür, mehr oder weniger Antriebskaft zu haben als jemand anderes?
Und sicher auch: Wonach richtet sich eigentlich das Einkommen? Wonach sollte sich das richten? Wonach nicht?
Dazu, das Einkommen in einem ersten Schritt grundsätzlich durch den Markt festlegen zu lassen, wüsste ich leider keine bessere Alternative. Man sollte dabei aber von vorneherein anerkennen, dass dieses Einkommen nicht sakrosant ist und keinesfalls das einem in irgendeiner Weise natürlich zustehende. Und deshalb auch hohe Umverteilungsquoten gerechtfertigt sein können. Da man auf das, was einem dadurch "weggenommen" wird, eben keinen Anspruch hat, sondern das ursprünglich Erhaltene lediglich das Ergebnis eines mehr oder weniger willkürlichen Zuteilungsprozesses war.