Politischer Zoff-Thread oder so

  • Schon putzig, locke, wie du Nebelkerzen zünden kannst. Vergleiche beim Verpackungsmüll, verstehe. Der Verzicht der Plastiktüte beim Kauf von Äpfeln auf dem Wochenmarkt können in der Tat Arme und Reiche vermeiden. Beim Kauf von 100 Autos ist das schon schwieriger, da sich Arme keine 100 leisten können. Aber das spielt ja auch keine Rolle, da die Autos ja auch nicht verpackt werden, also doch eine Pattsituation?


    Aber ich verstehe dich schon, scheiß auf die Hungerleider*innen und Low-Performer*innen. Problematisch ist nur, dass es immer mehr werden. 2019 lebte schon jede 6. Bürger*n an der Armutsgrenze.


    https://www.tagesschau.de/inla…chland-gestiegen-101.html

  • Ich sehe es tendenziell eher wie Locke. Die simple Rechnung Höhe des Einkommens = Anteil an der Umweltverschmutzung halte ich nicht für sinnvoll. Fast im Gegenteil dazu werden aus meiner nicht-repräsentativen Perspektive eher Produkte nach dem Preis gekauft. Bio-Artikel, Tierwohl, regionale Artikel werden wahrscheinlich eher durch so genannte Gutverdiener gekauft.


    Natürlich, wer gut verdient wird auch Dinge konsumieren, die für Geringverdiener schwierig sind (Reisen, größere Autos etc) und da gibt es auch definitiv Einsparpotential.


    Interessanterweise ist es zumindest in meinem Umfeld so, dass in diesen guten Einkommenschichten das Bewusstsein ausgeprägter ist, als bei denen, die jeden Euro umdrehen müssen.

  • Danke lakritze. Der Zusammenhang Einkommen -> Klimaschaden ist ja keine Glaubensfrage. Genau wie der Klimawandel keine Glaubensfrage ist.... Ach halt. Ja okay. Weitermachen.

  • Die zitierten Studien sagen genau das, was ich versucht habe auszudrücken - der Unterschied liegt eben nicht im täglichen Leben, sondern bei den zusätzlichen Dingen (Reisen, Autos etc).


    Darüber hinaus fällt mir gerade wieder auf, wie oft (und auch oft zu recht) an den oberen 10% kritisiert wird, aber dann meistens Maßnahmen gefordert werden, die auch die mittleren Einkommen (die 40%) treffen.

  • So sehr schaden die Reichen dem Klima https://de.statista.com/infogr…t-nach-einkommensgruppen/


    "Laut einer aktuellen Oxfam-Studie sind die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für mehr als die Hälfte (52 Prozent) der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Sie schaden damit überdurchschnittlich stark dem Klima."

    Vermutlich gehört fast jeder (erwachsene) Deutsche zum reichsten 1% der Weltbevölkerung, ich habe mal gelesen, dass der Durchschnittsdeutsche zu den Reichsten 0,3% der Weltbevölkerung gehört. Also was sagt uns das anderes außer, die Industriestaaten sind schuld? Achja, die "Reichen" sind schuld, aber selbst sieht sich keiner so.
    Obwohl der HartzIV Empfänger, die Krankenschwester, der Rentner, allesamt reich sind im globalen und historischen Vergleich. Reichtum ist halt ein positionales Gut.

  • https://www.welt.de/politik/au…5_controlTest_autocurated


    Zitat

    Aber nun ist die Führungsriege wieder mit den Slogans der „Unruhestifter“ konfrontiert: „Kein Gaza, kein Libanon, kein Syrien, wir opfern unsere Seele für den Iran.“ Damit kritisieren die Demonstranten die kostspielige Unterstützung von Terrorgruppen im Ausland. Sie fordern, dass Teheran die Milliardensummen zur Lösung der Probleme des Iran und nicht im Ausland ausgibt.

  • Es ist eigentlich ganz witzig (oder eher nicht), wie immer wieder die gleichen Muster benutzt werden, um darüber hinwegzutäuschen, dass in den letzten 30 Jahren eine gigantische Umverteilung von unten nach oben und eine ebenso gigantische Zerstörung unseres Gemeinwesens stattgefunden hat.


    Die Zahlen, wer wieviel hat, wurden ja schon genannt, genauso wie der direkte Zusammenhang zwischen Anteil an der Klimazerstörung und Reichtum, und ich habe gestern abend (teilweise, irgendwann konnte ich es nicht mehr ertragen) eine Dokumentation gesehen, wie am Arsch unsere Infrastruktur ist (die Uni Hannover war Eines der Beispiele): frustriert ins Bett bin ich gegangen, als es 250 Milliarden Investitionsstau waren... und dabei hatten die erst Strassenverkehr, Schule, Universität und Kommunen abgehakt... und genau dieser Investitionsstau und die damit einhergehende Zerstörung der gesellschaftlichen Gleichberechtigung und der Möglichkeit zur Teilhabe, die akzentuiert das Problem: wenige leben auf Kosten Vieler. Und dies gilt sogar global, auch wenn hier jemand zynisch noch den Hartz IV-Empfänger zu einem reichen Menschen erklärt.


    Doch diese klar erkennbaren Zusammenhänge und Versäumnisse, die ja hier umfassend beschrieben worden sind, werden mit Beispielen konterkariert, die Einem wirklich den Kopf schütteln lassen: der Verpackungsmüll der armen Leute, die sich aus dem Aldi um die Ecke zu Fuß PET-Flaschen holen... während der suburbane Hippster aus der Niedrigenergievilla mit dem Boliden 15km zum nächsten Fairtrade-Bio-3-Welt-ich-hab-Dich-lieb-Laden fährt, um auf dem Rückweg noch einen Kasten Evian oder Pellegrino zu besorgen - natürlich Glasfläschen Mehrweg.


    Ich kann jedem nur raten, mal den von mir gelinkten WWF-Rechner zu nutzen: nicht unbedingt, um sich am Ende ob der Zahl gut oder schlecht zu fühlen, sondern deswegen, weil er zu jedem Bereich gleich auch noch den CO2-Anteil auswirft. Und da kann man sehr schnell sehen: die wirklich großen Brocken können die armen Menschen in diesem Lande (und von denen gibt es definitiv mehr, als sich so der Eine oder... (nein, eigentlich nur der Eine hier) überhaupt nicht vorstellen kann, Armut ist inzwischen ein Geschwür, welches sich tief in die "angebliche" Mittelschicht gefressen hat) überhaupt nicht verursachen. Wie hier auch schon geschrieben: das, was über die eigentlichen Bedürfnisse hinausgeht, ist es, was massiv diesen Planeten zerstört. Und selbst da muss man noch einmal genau hinschauen, denn es dürfte auch klimatechnisch, aber insbesondere gesellschaftsrelevant einen ganz erheblichen Unterschied machen, ob wir über den 10 Jahre alten Polo der alleinerziehenden Aufstockerin auf dem Lande reden (ich begegne der übrigens ziemlich häufig), oder über die Rechtsanwaltsgattin im SUV.


    Und ich kann Jedem nur raten, der genug (oder sogar mehr als genug) raten, sehr genau zu überlegen, ob es für den gesellschaftlichen Frieden und für die Zukunft nicht ein ziemlich gute Idee sein könnte, sich für mehr Gerechtigkeit zu entscheiden - oder wenigstens mal darüber nachzudenken. Und Nein, das heißt nicht, das Bankkonto plündern und die Scheine auf dem Kröpcke verteilen, dass heisst auch nicht, von der Niedrigenergievilla in die Tonne zu ziehen... aber es heißt vielleicht, ein bisschen mehr Fairness mit ArbeitnehmerInnen, ein bisschen weniger Gewinnmaximierung bei Mieten, ein bisschen Ehrenamt (vielleicht sind da ja "unsere" Leute bei 96 ein ziemlich gutes Vorbild)... und am Ende, ja natürlich mustermann , Konsumverzicht.


    PS: Und Ja, ich gehöre definitiv zu denjenigen, denen es so gut geht, dass man ihnen mehr zumuten kann. Und natürlich gehöre ich auch zu denjenigen, die diese Zumutung nur dann auf sich nehmen, wenn sie ihnen aufgezwungen wird - und deswegen ist es viel zu wenig, was ich tue, denn mich zwingt ja niemand ausser mein Gewissen... welches sich viel zu oft beruhigen lässt.

  • Euch ist schon bewusst, dass es in der oxfam-Studie um die weltweit reichsten 10% geht? Die Grenze dafür sind laut der Grafik 38.000$, Medianeinkommen in Deutschland war 2017 bei 47.000$ Es ist mitnichten so, dass der deutsche normalo bei der Studie gut wegkommen würde.

    Und selbstverständlich korreliert CO2-Austausch mit den zur Verfügung stehenden Mitteln, das kann doch niemanden überraschen, aber die Antwort kann doch nicht sein aus den reichsten zehn die reichsten fünf Prozent zu machen :???:

    Umverteilung Die Diskussion über Verteilungsgerechtigkeit finde ich ja auch wichtig, aber dem Klima wird die (nationale) Umverteilung recht egal sein…

    Einmal editiert, zuletzt von RoterHesse ()

  • Na, dann ist ja gut, dass wir die Coronabedingte Wirtschaftskrise hinter uns haben und der Erdüberlastungstag 2021 wieder im Juli ist, wie schon 2019.


    Wie wird das wohl schön, wenn wir jetzt in Zukunft eine Katastrophe nach der anderen haben weltweit, Infrastrukturschäden, Wohnbebauungen zerstört und kaum noch Material fürs Neumachen.


    Auch das, bald nur noch für 10%, Häuser :lookaround:


    Warum hier die kleinen Leute mit großen in einen Topf geschmissen werden hinsichtlich der Verantwortung?

    Na, man muss doch langsam schonmal die Hirne darauf einstimmen, warum es gar nicht so ungerechtfertigt ist, wenn die Kleinen dann zuerst und jämmerlich darniedergehen.

  • So sehr schaden die Reichen dem Klima https://de.statista.com/infogr…t-nach-einkommensgruppen/


    "Laut einer aktuellen Oxfam-Studie sind die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung für mehr als die Hälfte (52 Prozent) der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Sie schaden damit überdurchschnittlich stark dem Klima."

    Vermutlich gehört fast jeder (erwachsene) Deutsche zum reichsten 1% der Weltbevölkerung, ich habe mal gelesen, dass der Durchschnittsdeutsche zu den Reichsten 0,3% der Weltbevölkerung gehört. Also was sagt uns das anderes außer, die Industriestaaten sind schuld? Achja, die "Reichen" sind schuld, aber selbst sieht sich keiner so.
    Obwohl der HartzIV Empfänger, die Krankenschwester, der Rentner, allesamt reich sind im globalen und historischen Vergleich. Reichtum ist halt ein positionales Gut.

    Sensationell!


    Ich fasse den Post mal in den wesentlichen Punkten zusammen:


    Vermutlich hast du mal gelesen, dass der Durchschnittsdeutsche schuldhaft reich ist. Dies trifft auch auf Hartz IV Empfänger zu, sie wissen es aber nicht, da Reichtum ein positionales Gut ist.

  • Warum hier die kleinen Leute mit großen in einen Topf geschmissen werden hinsichtlich der Verantwortung?

    Na, man muss doch langsam schonmal die Hirne darauf einstimmen, warum es gar nicht so ungerechtfertigt ist, wenn die Kleinen dann zuerst und jämmerlich darniedergehen.

    Die sind halt selber schuld, ist uns doch erklärt worden. Und der Volksmund sagt doch: Wer viel hat, der soll auch viel nehmen...


    locke

    Keine Fangfrage. Aber wer Andere in diesem Zusammenhang als "Clowns" beschimpft, der sollte eine einfache Frage schon beantworten können. Ich konnte es jedenfalls.