Politischer Zoff-Thread oder so


  • Bevorzugt werden aber nicht die intelligenten Kinder und Jugendlichen, sondern diejenigen, deren Eltern ein hohes soziales und ökonomisches Kapital haben.


    Woran sollen denn die Lehrer nun entscheiden, ob sie eine Gymnasiumempfehlung aussprechen? Wenn es objektiv sein soll, können sie sich doch nur an den bisherigen Noten orientieren.


  • Bevorzugt werden aber nicht die intelligenten Kinder und Jugendlichen, sondern diejenigen, deren Eltern ein hohes soziales und ökonomisches Kapital haben.


    Woran sollen denn die Lehrer nun entscheiden, ob sie eine Gymnasiumempfehlung aussprechen? Wenn es objektiv sein soll, können sie sich doch nur an den bisherigen Noten orientieren.

    Gibt es überhaupt noch Länder wo die Empfehlung verbindlich ist? Bayern?

  • Meiner Erfahrung nach ist die deutsche (Schrift-) Sprache das größte Hindernis für Kinder mit Migrationshintergrund, eine Gymnasialempfehlung zu bekommen. Leider wird fehlerhaftes (geschriebenes) Deutsch mit niedriger Intelligenz assoziiert. Ihnen wird seltener zugetraut, die hohen Anforderungen in der Sekundarstufe II bewältigen zu können, da viele Lehrer denken, diese Schüler können sich ungenügend auf Deutsch ausdrücken oder aber Aufgabenstellungen verstehen. Dass aber auch eine Entwicklung bei den SchülerInnen geschehen kann, mit steigendem Anspruch der Schule, wird häufig außer Acht gelassen. Unser Bildungssystem separiert die SchülerInnen immer noch zu früh, auch wenn es solche Auswüchse wie die Orientierungsstufe nur noch in den wenigsten Bundesländern gibt.


    In unserem Kollegium haben wir überdurchschnittlich viele KollegInnen mit Migrationshintergrund: Ungefähr zehn türkischstämmige, fünf albanisch-/kosovarische, fünf russischstämmige und 5-10 Menschen mit sonstigem Background.
    Von den türkischstämmigen und albanischen KollegInnen haben 1-2 KollegInnen eine Gymnasialempfehlung gehabt, wobei 3 der KollegInnen ihren Schulabschluss im Ausland gemacht haben. Die anderen waren in der Regel auf Hauptschulen oder Realschulen und haben sich mühsam zum Abitur gekämpft. Eine sehr fleißige und kompetente Oberstudienrätin hatte sogar nur eine Sonderschulempfehlung (gut, die war auch in ner Gang :lookaround: und hat MitschülerInnen verprügelt).

  • Zitat

    Mein Lehrer wollte, dass ich auf die Hauptschule gehe. Erst durch das Einschreiten meines deutschen Nachbarn konnte ich aufs Gymnasium.

    Uğur Şahin – Mediziner und Mitbegründer des Mainzer Unternehmens Biontech.

  • Solche Geschichten habe ich, gerade als die Biontech-Gründer so im Fokus waren, öfter im Lehrerzimmer gehört.
    Das ist aber natürlich auch auf Kinder aus der Arbeiterschicht übertragbar. Auch da können die Eltern den Folgen so einer Entscheidung der Institution Schule (aus verschiedenen Gründen) oft wenig entgegensetzen.

  • Spiegel Online definiert den verbleibenden Widerstand gegen die Taliban, mit dem amtierenden Vize-Präsidenten Afghanistans (der Anspruch auf das Amt des Präsidenten erhebt) an der Spitze, zu einer "lokalen Miliz" um. (Link)


    Mir ist schlecht.

  • Die momentanen Taliban-Elitekräfte sind offenbar zu jung, um zu verstehen, dass das Pajshirtal nicht mal so einfach zu nehmen ist. Angeblich 1000 Kämpfer Verluste.


    Zitat

    Etwa tausend Islamisten seien in der einzigen Provinz, die bisher noch nicht von den Taliban kontrolliert wird, nach der Blockade einer Fluchtroute eingeschlossen worden, schrieb der Sprecher der Nationalen Widerstandsfront, Fahim Daschti, am Sonntag auf Twitter.


    Alle Angreifer seien getötet worden, hätten sich ergeben oder seien gefangen genommen worden, hieß es weiter.

    Am Samstag hatten Bewohner des Tals berichtet, dass Widerstandskämpfer eine Sprengung durchgeführt hätten, um die Hauptroute durch das Tal zu blockieren. So seien vorgerückte Taliban-Kräfte eingeschlossen worden. Der Plan sei gewesen, die Taliban dann von Positionen auf den Bergen anzugreifen.


    Währenddessen plant die Weltgemeinschaft die Geschäftsbeziehungen zu den Taliban.

  • Dem Narrativ, daß "die Öffentlich-Rechtlichen" in linksgrünversiffter Hand sind, steht neben dem BR jetzt auch der RBB dagegen.

    Es geht um das politische Werbeverbot 6 Wochen vor dem Wahlkampf.

    - Verstoß einer Moderatorin durch eine Unterschrift zur Unterstützung des Senators für Kultur Lederer, Mitglied der Linken

    -> Sendeverbot bis zur Wahl

    - Verfassen einer Kolumne für das FDP-Wahlkampfmagazin -> "Du, du , du, das darf man doch nicht" und darf die Sendung "Tadeusz und die Beobachter" weitermoderieren. Jörg Tadeusz hat sich 2017 öffentlich für die CDU positioniert


    https://www.tagesspiegel.de/ge…rg-thadeusz/27601638.html

  • Jetzt nicht mehr, Linksgrünversifft hat übernommen oder war es nie ein Indikator?

    https://www.welt.de/politik/bu…rteiheft-geschrieben.html


    Wer an judenfeindlichen Demos teilgenommen hat und das iranische Regime verherrlicht hat beim WDR nichts zu befürchten:

    https://www.welt.de/vermischte…-Fehler-WDR-reagiert.html

  • Nun passen deine beiden Aussagen natürlich nicht zu den Artikeln, die du verlinkt hast. Der erste Artikel ist kein Indikator für ein linkes Übergewicht im ÖRR, Thadeuz wurde lediglich genau so behandelt wie seine Kollegin. Und ob die Moderatorin beim WDR etwas zu befürchten hat, steht zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht fest. Aber das ist dir sicherlich selbst klar.

  • Wer an judenfeindlichen Demos teilgenommen hat und das iranische Regime verherrlicht hat beim WDR nichts zu befürchten:

    https://www.welt.de/vermischte…-Fehler-WDR-reagiert.html

    Ja man muss mit ihr und darüber diskutieren. Nun aber einer Frau vorzuwerfen, dass sie mit 19 an einer Demo teilgenommen hat (auf der auch damals 20-30 Menschen antisemitische Parolen (Quelle) gebrüllt haben, es aber ansonsten friedlich lief) und mit dieser Methode versuchen, die Karriere zu beenden, finde ich schwierig. Zumal sie 2016 an der Kundgebung "offen und bunt" mit einem Poetry Slam teilgenommen hat und auf der Re:publica 2016 einen Talk zum Thema "Terror Ernst nehmen, Terroristen auslachen" organisierte. Also für mich wirkt sie nicht wie eine Antisemitin. Aber wie gesagt: Das muss der WDR mit ihr klären, ich mag mir aufgrund meiner Kenntnisse über El Hassan keine Beurteilung von ihr erlauben.

  • Nun passen deine beiden Aussagen natürlich nicht zu den Artikeln, die du verlinkt hast. Der erste Artikel ist kein Indikator für ein linkes Übergewicht im ÖRR, Thadeuz wurde lediglich genau so behandelt wie seine Kollegin. Und ob die Moderatorin beim WDR etwas zu befürchten hat, steht zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht fest. Aber das ist dir sicherlich selbst klar.

    Hab ich ja nie behauptet, Mettbrötchen hat den Fall als Beispiel genommen dass es kein linkes Übergewicht gäbe, weil dem Tadeusz ja nichts passiert sei. Jetzt ist was passiert und ich sage, vielleicht war es nie ein geeigneter Indikator.


    Doch, der WDR hat angekündigt, dass es keine Konsequenzen geben wird, aber die Quelle würde hier nicht akzeptiert werden.


    Persönlich stört mich am Meisten, dass die Frau an einem Projekt mitarbeitete, dass Muslime klischeefrei und satirisch verteidigt (Datteltäter meine ich hieß das) und nun selbst alle diese Klischees erfüllt. Wenn sie Aktivistin sein will, dann bitte nicht beim ÖRR. Der WDR täte vielleicht besser daran für seine Diversity Position eine moderne Muslima aufzustellen, auch wenn das den orthodoxen Islamverbänden nicht gefallen wird, repräsentiert es vielleicht eher die Lebenswirklichkeit junger muslimischer Frauen in Deutschland. Repräsentation ist doch immer das Wichtigste oder?

  • Hab ich ja nie behauptet, Mettbrötchen hat den Fall als Beispiel genommen dass es kein linkes Übergewicht gäbe, weil dem Tadeusz ja nichts passiert sei.

    Und was hat sich daran geändert? Weil neben einer Moderatorin mit anscheinend eher linken Präferenzen nun auch ein Moderator mit eher konservativen Präferenzen in eine "Bundestagswahlsperre" geraten ist, gibt es weiterhin keinen Indikator für ein linkes Übergewicht.


    Doch, der WDR hat angekündigt, dass es keine Konsequenzen geben wird, aber die Quelle würde hier nicht akzeptiert werden.

    Das ist natürlich stark. Danke.

  • Hab ich ja nie behauptet, Mettbrötchen hat den Fall als Beispiel genommen dass es kein linkes Übergewicht gäbe, weil dem Tadeusz ja nichts passiert sei.

    Und was hat sich daran geändert? Weil neben einer Moderatorin mit anscheinend eher linken Präferenzen nun auch ein Moderator mit eher konservativen Präferenzen in eine "Bundestagswahlsperre" geraten ist, gibt es weiterhin keinen Indikator für ein linkes Übergewicht.


    (...)

    Gibt es schon, nur halt nicht diesen, anders als Mettbrötchen darlegen wollte.

  • Persönlich stört mich am Meisten, dass die Frau an einem Projekt mitarbeitete, dass Muslime klischeefrei und satirisch verteidigt (Datteltäter meine ich hieß das) und nun selbst alle diese Klischees erfüllt. Wenn sie Aktivistin sein will, dann bitte nicht beim ÖRR. Der WDR täte vielleicht besser daran für seine Diversity Position eine moderne Muslima aufzustellen, auch wenn das den orthodoxen Islamverbänden nicht gefallen wird, repräsentiert es vielleicht eher die Lebenswirklichkeit junger muslimischer Frauen in Deutschland. Repräsentation ist doch immer das Wichtigste oder?

    Sie hat mit 19 vielleicht ein Klischee erfüllt oder war eine Aktivistin oder was auch immer und nicht "nun". Die Teilnahme ist nun 7 oder 8 jahre her, da kann sich ein Mensch schonmal verändern, vor allem wenn dazwischen viel Entwicklung (Studium, Erwachsen werden) passiert. Ich mag nicht deuten, wie extrem die Ansichten damals waren, wenn man sich heute bspw. ihr Instagram-Profil anschaut, ist sie der Prototyp einer modernen Muslima. Auch die Veröffentlichungen deuten nicht darauf hin, ein veraltertes Bild zu vermitteln.

  • Im Kern geht es doch nicht um Tadeusz oder El-Hassan. Es geht doch - siehe Maaßens Kritik und Forderung - um die "Reform" aka Abschaffung des ÖRR.

    Der Unmut der Konservativen über die dezentrale Organisation des ÖRR geht doch weit in die 50er Jahre hinein. Die verschiedenen Landesrunkfunkanstalten entzogen sich der Kontrolle der Bundesregierung. Das wurde von den westlichen Besatzungsmächten so gewollt. Es sollte keine Zentralisierung der Medien mehr geben. Dieser Grundsatz bekam Verfassungsrang.

    Im Laufe der Zeit jedoch nahmen die Landesregierungen selbstverständlich Einfluss. Gerade in Bundesländern, die Stammland einer Partei waren, war das Parteibuch für die Karriere förderlich.

    Beim Bayrischen Rundfunk das der CSU, beim WDR eben das der SPD. Insbesondere der "rote" WDR ist doch bei den Konservativen seit Beginn an ein ständiger Dorn im Auge.

    Schon in den 50er Jahren versuchte sich Adenauer an der Installierung eines Regierungssenders. Der Standort Mainz für das ZDF in der Nähe der Hauptstadt Bonn war ja kein Zufall.

    Das Bundesverfassungsgericht hat dem Streben nach Einfluss der Bundesregierung/Adenauer auf den ÖRR - in diesem Fall ZDF - eine Grenze gesetzt.

    Bei der Frage um die Unabhängigkeit des ÖRR gibt es immer wieder Kritikpunkte, und dieser Kritik müssen sich die zuständigen Landesrunkfunkanstalten/ZDF auch stellen.

    Es ist doch aber unübersehbar, welche Argumente und double standards die Diskussion bestimmen.


    Und wenn man dann noch den Blick über den Tellerrand wagt und die Diskussionen z. Bsp. in Österreich um deren ÖRR verfolgt, dann wird schon klar, daß es mitnichten ein Kampf um die Unabhängigkeit des ÖRR geht. Sondern eher um die Schaffung einer Grundlage, die den Zugriff auf diesen vorbereiten sollen.

  • Dem kann ich nur zustimmen.

    Und hoffen, dass Karlsruhe derartige Bestrebungen in Deutschland (wieder) verhindert.

    Einmal editiert, zuletzt von 4no1 ()

  • Der Rotfunk WDR war doch auch ein Hauptgrund für Kohl, das Privatfernsehen einzuführen. Als politisch-konservatives Gegengewicht. Hat ja auch super funktioniert. Glasfaser-Internet inklusive.