Politischer Zoff-Thread oder so

  • Der Punkt ist aber: "Fräulein" war nicht immer ein Schimpfwort, rückt aber immer mehr in die Richtung.

    So wie heute "Alter weißer Mann", ist eigentlich nur eine Beschreibung von Hautfarbe, Alter und Geschlecht aber heute wird es als Beleidigung benutzt.


    Mit N...Kuss hatte ich als Kind/Student schon Probleme, vor allem weil es im Gegensatz zur Zigeunersauce gar nicht auf der Packung aufgedruckt war, da steht Schaumküsse oder Schokoküsse. Als ich bei VW gejobbt habe, hat die mal ein schwarzer Kollege mitgebracht und man hat gemerkt wie es anderen schwer gefallen ist sie anders zu nennen: "Gib mir mal bitte einen N....ähm Schokokuss".

  • Ich weiß aber nicht, ob es lohnt, das zu verfolgen.


    Natürlich lohnt es sich nicht, das zu verfolgen. Weil Du auch hier wieder den Rahmen ausweitest, bis es passt. Was hat denn "Frollein" mit gegenderter Sprache zu tun? Es ist kein "echtes" Schimpfwort, aber ein herabsetzendes. Da passt der Vergleich somit selbstverständlich besser. Aber bei "... und Schülerinnen"? Die Erklärungen verpuffen demnach, weil ich das alles zum einen auch selbst weiß, aber es zum anderen eben nicht für das halte, was ich hier kritisiert habe.


    Der Punkt ist, dass es nicht so einfach ist, zwischen Schimpfwörtern im besonderen und exkludierender Sprache allgemein zu unterscheiden.

    Ja, eben, es ist alles nicht so einfach wie "N-Wort" = "... und Schülerinnen" suggeriert. Nichts anderes sag ich doch.

  • Nee, das ist nicht das, was ich sage.


    Ich sage eher, dass es aus einer gewissen Perspektive sehr ähnlich sein könnte. (Ob es das ist, hängt natürlich vom jeweiligen Kontext ab.)

  • Es gibt sicherlich Personen, die ungegenderte Sprache als Affront empfinden und die das auch emotional sehr mitnimmt. Ob deren prozentualer Anteil in etwa jenem entspricht, die kein Problem damit haben, mit dem N-Wort "angesprochen" zu werden, weiß ich nicht.


    Nochmal und abschließend: Ich war und bin ausschließlich in dieser Diskussion, weil ich "ungegenderte Sprache" = "N-Wort" für viel zu grob empfinde und ich genau das in dem Ursprungs-Eklat so herausgelesen habe (defensiv formuliert, denn ich bin mir eigentlich sicher, das der genau so war).


    Man kann dann auch einfach sagen: "Ja, natürlich, nur darauf geschaut, stimmt das natürlich. Aber nun weiter im Thema." Stattdessen wird versucht, nachzuweisen, dass da irgendwas insgesamt nicht überzeugend ist und Prickels Vergleich dafür äußerst treffend und präzise, somit Valentines Anklage unbedingt berechtigt. Nervt, aber ist nun auch gut.

  • Naja.


    Hört sich an, als fühlst Du Dich angegriffen.


    Mir war der Punkt übrigens die ganze Zeit unklar, was genau jetzt Deine Motivation hier gerade ist.


    Was an der ganzen Sache für mich von daher komisch ist, ist, dass ich mir gar kein abschließendes Urteil erlauben möchte, weil es mir nicht zusteht. Vielleicht auch deswegen drücke ich mich hier schwammiger aus, als ich gerne würde, was dann die Diskussion schwieriger macht.


    Wenn wir das andersrum aufziehen: Sagen wir, wir als Gesellschaft "lösen" das Problem der gegenderten Sprache und in einer zukünftigen Welt hat sich dann eine Variante durchgesetzt, mit der alle zufrieden sind. Es ist durchaus vorstellbar, dass dann unsere heutige Sprache einen ähnlichen Stellenwert wie "Nigger" heute hat.


    Weiteres Szenario: Sagen wir, es geht um einen offiziellen Anlass in einem Kontext, in dem jetzt schon viel Wert auf sowas gelegt wird. Dann kann es durchaus eine gewollte Herabsetzung sein, wenn jemand gendergerechte Anrede z.B., etwa bei Titeln etc., verweigert wird.


    (Dieses Beispiel läuft etwas parallel zu meinem Beispiel mit "Frollein" oben, welches ja im Rahmen einer Maßregelung verwendet wurde. Wie gesagt, ich persönlich habe mich nichtmal dran gestört und ich meine, das Kind eigentlich auch nicht.)


    Ich will also in erster Linie sagen: Ich finde den Schluß nicht so einfach selbstverständlich, ich wäre da vorsichtiger.


    EDIT: Was wäre eigentlich das Gegenstück zu Fräulein? Herrchen? Männchen?


    Ich denke schon, dass der Begriff "Fräulein" und das Problem damit absolut unter den Aspekt nicht gendergerechter Sprache passt.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Ich weiß nicht, welchen "Schluss" Du hier meinst. Ich habe wirklich zig Mal ausgeführt, welchen einzigen und eigentlichen Schluss ich zu sehr "Kurzschluss" finde. That's it.


    Alles andere, was Du schreibst, stimmt doch, auch für mich. Ebenso das meiste bis alles von Valentine, sasa, Prickel. Und so gut wie nichts von Scott. Du schwimmst dabei aber beharrlich um mein Grundproblem herum, adressierst es nie direkt, höchstwahrscheinlich, weil Du es von den für sich richtigen Punkten und Überlegungen, die Du einbringst, schlicht nicht kannst. Ich verstehe nicht, wie Du von Frollein oder gelöster gegendeter Sprache zurück auf "gegenderte Sprache" = "N-Wort" spiegeln willst. Das bleibt total schwammig, ich vermute, nicht, weil Du nicht deutlicher werden kannst, weil Du unsicher bist, sondern weil dieser Konnex schlicht nicht wirklich gelingen will, ich würde sagen: nicht gelingen kann.


    Und von der anderen Seite kann man natürlich auch anders gucken: Natürlich bedeutet es einen Boost für das Anliegen, wenn ungegenderte Sprache mit dem N-Wort ineins geht. Aber von der anderen Seite: "So, so, dass mich einer "N..." nennt ist also genau so "schlimm", wie einmal nicht gegendert. Gut zu wissen."

  • Ich lese diese Diskussion eher als eine Diskussion so ähnlich wie die, die wir öfter mit Dvdscot haben. Jemand setzt einen Punkt in die Welt und hält verbissen dran fest, indem er alle Versuche, die Probleme damit aufzudecken, für für diesen Punkt irrelevant erklärt.


    Ich verstehe immer noch nicht, was genau das Problem ist oder anders gesagt: Verstehe ich dich richtig, finde ich das extrem engstirnig.


    Es ist jetzt nicht meine Absicht, dich zu beleidigen, aber Da Du mt mir Klartext redest, kann ich das auch sagen, denke ich, deskriptiv gemeint.


    Ich bin sicher, Du hast gute Gründe für Deinen Standpunkt, aber die sind mir in der Diskussion nicht ersichtlich. (Müssen sie auch nicht, alles okay.)


    Die Zuspitzung vor Dir zum Schluß zeigt deutlich, wo das Problem ist: Doch, es kann so schlimm sein, zumindest wenn man gendern nicht im engeren Sinne von *-Sprachregelungen oder so versteht, sondern von einer wirklich gendergerechten Sprache. Aber wie gesagt: Kontext entscheidet letztlich immer.

  • Der Grund für meinen Punkt ist, und das ignorierst Du nach wie vor komplett, dass es mir von Anfang nur darum ging, eine für mich vollkommen nicht abgefederte Eskalation zu kritisieren.


    Ich habe zig mal gesagt, dass ich den Diskussionen, wie sie unabhängig davon laufen würden, absolut zustimme. Nun aber bin ich DVDScott-2.0. Ich bin mir sicher, dass Du selbst weißt, welchen Kniff Du hier anwendest: Lieber durch die Blume diffamieren, als es auch nur ansatzweise dem eigenen Ego zumuten, dass man grad nicht weiterkommt, weil man sich selbst bei den Grundannahmen geirrt hat. Ernstzunehmen finde ich das nicht, aber immerhin komplett vollarschig. Herzlichen Glückwunsch dazu.

  • Da haben sie anständig bis nach der Bundestagswahl mit den Durchsuchungen der SPD Politiker gewartet.

    Ich erwähne es nochmal, mich würde es sehr freuen, wenn sich etwas zu Scholz ihm seiner Rolle bei Cum Ex ergeben würde. Es werden ja nicht alle alles vergessen haben, und wenn sie bei einem irgendwas finden, vielleicht lockert das die Zunge des Genossen.


    Meinetwegen können sie Scholz auch erst zum Kanzler krönen, und er muss dann wieder abtreten.

  • Die hamburgische SPD ist sowohl personell als auch inhaltlich noch einmal eine Steigerung innerhalb einer ohnehin schon unsäglichen Partei. Kahrs ist das I-Tüpfelchen.

  • Eine interessante Einschätzung zur Lage der CDU.


    Da sich das Gerangel um die CDU-Spitze bereits seit dem 29. Oktober 2018 hinzieht – an diesem Tag nach der verlustreichen Hessenwahl verzichtete Angela Merkel auf eine weitere Kandidatur für den CDU-Vorsitz – steht zu befürchten, dass es nicht zu einer umfassenden Erneuerung der Partei, sondern nur zu einem Austausch schwacher Führungspersonen kommt. Und das bedeutet: Der Zerfallsprozess der „letzten großen Volkspartei“ wird sich fortsetzen. Die Frage ist nur, in welche Richtung oder in welche Einzelteile die CDU zerfällt.


    Spannend auch Überlegungen zu möglichen Entwicklungsperspektiven der CDU.


    Es könnte der CDU freilich auch ergehen wie der ehrwürdigen spanischen Volkspartei (PP). Die übergab den Vorsitz nach ihrem Machtverlust 2018 dem jungforschen Rechten Pablo Casado und stürzte prompt bei der folgenden Wahl von 33 auf 16,7 Prozent ab. In den Niederlanden wiederum zerfiel das bürgerlich-christdemokratische Spektrum in eine Reihe von Klein- und Mittelparteien. Ministerpräsident Mark Ruttes VVD (Volkspartei für Freiheit und Demokratie) vertritt die eher wirtschaftsliberal gesinnten Konservativen, während die christlich-sozialen Ideale bei der kleinen Christen-Union (CU) aufgehoben sind und die einst dominierenden Christdemokraten (CDA) auf magere 9,5 Prozent einbrachen. Die drei Hauptströmungen der CDU, die konservative, die wirtschaftsliberale und die christlich-soziale, könnten sich eines Tages ähnlich aufspalten. Oder sich völlig auflösen wie die italienische „Democrazia Cristiana“ (DC), deren klägliche Überreste sich heute in sehr unterschiedlichen Parteien wiederfinden.


    https://www.freitag.de/autoren…al/bloss-nicht-nachdenken

  • Solange sich Schäuble und der Nachfolger von Koch in Hessen nicht raushalten, wird das nichts mit einer erneuerung der CDU.

    Kann mir nur Recht sein, von dem Laden habe ich noch nie etwas gehalten, zu sehr im Arsch der "Wirtschaft" und Macht und Geld geil.

  • Jedenfalls sollen da heute noch mehr Sachen rauskommen was die Chats von Thomas "Ich liebe meinen Kanzler" Schmid angeht.


    Wie sauer die eigentlich sein müssen, dass der seine Chats nicht richtig gelöscht hat...

  • Dir das Interview von Sebastian Kurz in der ZiB2 vom Mittwoch anschauen. Beste Unterhaltung!


    Liefert seine Getreuen aus..."Ich kannte die nicht", "Das waren nur Angestellte des Finanzministeriums". :kichern: