Erfahrungen mit Online-Shops

  • Ich? Noch auf nichts. Das Thema gehört ja mittelbar in meinen redaktionellen Bereich.

    Hihi. Das merke ich mir.

    „Schatz, was ist das für eine Abbuchung? Sauna Club Venus? Hast du da etwas mit zu tun?

    „Ich? Nein. Aber das Thema gehört mittelbar in meinen redaktionellen Bereich.“

    :lookaround:


    Was ich damit sagen wollte: Wenn ich ständig darüber lese, welche Fallstricke bei Shops aus Fernost lauern können, dann bin ich bei Marktplatz-Käufen grundsätzlich erstmal misstrauisch. Vor allem bei Preisbrecher-Angeboten.


    Ich würde auch nicht ganz so weit gehen wie mime001 und prinzipiell von Käufen bei Händlern aus dem EU-Ausland (und speziell eben Fernost) abraten. Das kann auch durchaus korrekt und im legalen Rahmen ablaufen; ich kenne z.B. Bastler, die machen das für bestimmte Elektronik-Bauteile öfter mal. Man sollte sich aber vorher informieren, wie es z.B. mit Steuern, Einfuhrzöllen und Gewährleistung oder auch Betriebszulassungen aussieht. Außerdem den Händler genau prüfen. Wer anschließend unsicher ist bzw. nicht alle diese Fragen verlässlich klären konnte, lässt es in der Tat lieber -- ab da bin ich dann wiederum ganz bei mime001.

  • Gegen all diese Bedenken nutze ich doch aber extra das Konsumschwein Amazon. Wenn ich dort etwas kaufe muss ich mir doch keine Gedanken über Zoll etc. machen?

  • Gilt übrigens auch bei Händlern, die aus der Schweiz versenden. Bis ca. 20 EUR Warenwert ist alles frei, aber dann fallen 19% Einfuhrumsatzsteuer an zzgl. Bearbeitungsgebühr an. Ab ca. 150 EUR zuzüglich Zollgebühren.

  • Gegen all diese Bedenken nutze ich doch aber extra das Konsumschwein Amazon. Wenn ich dort etwas kaufe muss ich mir doch keine Gedanken über Zoll etc. machen?

    Doch. Weil sich Amazon für solche Fragen nicht verantwortlich fühlt.

  • Wer im Jahr 2020 noch auf besonders günstige unseriöse Angebote reinfällt, ist selbst schuld. Vor allem wenn man sieht, dass es nicht direkt von Amazon verkauft wird, sollte man sich das lieber dreimal überlegen.




    Dvdscot da kannst du bestellen, bisher keine Probleme gehabt

  • Gegen all diese Bedenken nutze ich doch aber extra das Konsumschwein Amazon. Wenn ich dort etwas kaufe muss ich mir doch keine Gedanken über Zoll etc. machen?

    Doch. Weil sich Amazon für solche Fragen nicht verantwortlich fühlt.

    AMZ ist nur eine Plattform in dem sich Käufer und Verkäufer finden und Handel treiben. Amazon kümmert sich nicht um zolltechtliche Fragen (wobei der Druck der Regierungen zunimmt, dass AMZ sich doch kümmern soll. Die Durchsetzung dauert sicher noch etwas).
    Außer in den Händlerangaben steht explizit VERKAUF und VERSAND durch Amazon. Das steht im „Impressum“ des Produktes. Ist übrigens eine Muss-Angabe. Wer die ladungsfähigen Adresse, Mail kontakt, tel nr und Adresse , also Informationen zum Händler nicht liefert kann abgemahnt werden. (Das aber interessiert die Chinesen eine scheiss. Melden, dann wird deren Shop von Amazon geschlossen. Das geht dann Ruck-Zuck, ist aber egal, dann ist morgen ein neuer Shop am Start.)

    Bei Waren aus Europa (via Asien/China) sehe ich keinerlei Problem, da die Waren beim in Verkehr bringen in die EU verzollt und versteuert sind und damit zum freien Verkehr innerhalb der EU zugelassen.

    Bei dem sogenannten „dropshipping“ kauft der Käufer die Ware (via eines deutschen/europäischen Händlers) direkt in China ein. Der Chinese schickt die Sendung dann direkt von China nach Deutschland, ohne sich um die anfallenden kosten für Zoll und Einfuhrabgaben zu kümmern. Entweder die Sendung läuft durch (deklariert mit Fake Rechnungen) oder die Sendung hängt im Zoll und der endkunde muss die eingangsabgaben bezahlen. Der Zoll geht nicht zum Chinesen und lässt sich den Zoll und Eust. Bezahlen.

    4 Mal editiert, zuletzt von mime001 () aus folgendem Grund: Einige Schreibfehler in Korrektur gebracht

  • Gegen mich wurde mal wegen Markenpiraterie ermittelt, weil ich über ebay ein Spiel für meinen Gameboy Advance gekauft hatte. Privater Verkäufer, als Artikelstandort war irgendein kleiner Ort in Süddeutschland angegeben. Das Paket kam dann aber aus China und enthielt offenbar eine Raubkopie. Und weil ich als Adressat der Sendung der "Inverkehrbringer" war, stand halt erstmal mein Name auf der Ermittlungsakte :D Wurde dann aber zügig eingestellt.

  • Mime hat es gut erklärt.


    Meine Bemerkung zu Amazon war zunächst mal wertneutral. Trotzdem sehe ich persönlich einen Marktplatzbetreiber wie Amazon (oder auch eBay etc.) in der Pflicht, Maßnahmen gegen Unfug wie Steuerbetrug durch Marktplatzhändler zu treffen. Dass sie nicht jeden einzeln händisch prüfen können und auch mit den besten Prüfalgorithmen nicht alle erwischen würden -- geschenkt.


    Dass sie aber keine Verantwortung übernehmen wollen, das Treiben strukturell zu unterbinden, stößt mir schon sauer auf. Gerade vor dem Hintergrund, dass Amazon auch die eigenen Steuern um jeden Preis minimiert und in sozialer Hinsicht damit aus meiner Sicht ohnehin schon den Mittelfinger gegenüber der Gesellschaft hebt.

  • Ist Amazon in der Pflicht, oder siehst du die in der Pflicht?

    In letzteren Fall denke ich nicht, daß "der Markt" das schon regelt.

    Und im ersten Fall gibt es Behörden, die die Umsetzung veranlassen müssten.


    Also gibt es entweder ein strukturelle Problem (Gesetzgebung), oder ein behördliches (Zollbehörde). Oder?

  • Der Gesetzgeber ist gefordert.


    1. Es muss die Lücke geschlossen werden, dass AMZ sich die Steueroasen aussuchen kann. AMZ muss dort versteuert werden, wo der Umsatz anfällt und nicht via Steueroptimierungssysteme dort zu versteuern, wo es gerade passt.


    2. AMZ muss es den chinesischen Händlern verbieten/erschweren, die sich durch sparen der Einfuhrumsatzsteuer/Zoll ein Vorteil gegenüber den europäischen/deutschten Händlern erschleichen. Das sind m.E. nämlich ungleiche (Handels)-Waffen. Das geht natürlich aber auch nur durch eine veränderte Gesetzeslage.


    Also, der Gesetzgeber ist gefordert, damit AMZ (Ebay, Wish, Alibaba etc.) in Handlungsdruck kommt.

    Nein, der Markt regelt das nicht. Sorry Musti, die Fragen waren sicherlich an Mr. Mo gerichtet

  • Aber so brauche ich nicht mehr antworten, weil ich sinngemäß das Gleiche wie Du geschrieben hätte. :lookaround:


    Ich bin zwar der Meinung, dass ein Unternehmen grundsätzlich so ticken sollte. Vor allem dann, wenn es nach außen so viel von sozialer Verantwortung redet. Aber dann wären wohl das Preisniveau und damit die auch Marktmacht nicht mehr zu halten. Insofern mache ich mich an der Stelle keine Illusionen und sehe ebenfalls die Politik gefordert.

  • "Gerade" (also Anfang November) das erste Mal etwas über CHECK24 bestellt (XBO Elite Controller Series 2) und per Paypal bezahlt. War einer von deren "Partnern", also ein Shop, der offensichtlich nur bei CHECK24 existiert, jedenfalls gibt es in Deutschland offenbar keinen Shop mit dem Namen. Eine (Mail-)Adresse, Telefonnummer oder Namen des Betreibers bekommt man auch nicht. Diese Vorgehensweise fand ich schon seltsam, aber durch Zahlung via Paypal fühlte ich mich sicher.


    Es war das günstigste Angebot im Netz (160 Euro minus 10 Euro für einen Gutschein) und als lieferbar deklariert. Geliefert werden sollte innerhalb von 2-4 Tagen. Nach einer Woche kam dann eine automatisierte Mail von CHECK24, dass die Lieferzeit überschritten sei und man sich beim "Partner" erkundige.


    Daraufhin bekam ich einen Tag später eine Mail, dass "die Nachfrage höher als erwartet sei", man seine "Vorräte Stück für Stück wieder auffülle" und "kein Lieferdatum genannt werden" könne. Gut, im Grunde genommen kann man nur das als "lieferbar" deklarieren, was man auch hat, aber bei dem vermuteten Popelshop geht es eventuell nicht so strukturiert zu wie bei norddeutschen Ex-Bundesligisten, die von erfolgreichen Geschäftsleuten geführt werden.


    Mittlerweile hatte ich auch von Qualitätsmängeln gelesen, die bei einigen Kunden auftraten und gesehen, dass das Teil z.B. bei Media Markt auch nicht lieferbar war. Also beschloss ich, aufgrund des "günstigen" Preises und in der Hoffnung auf ein Pad ohne Mängel weiter zu warten.


    Vor ein paar Tagen ergab meine "Recherche", dass Media Markt seine Vorräte wieder aufgefüllt hat und für 160 Euro verkauft. Also stornierte ich meine Bestellung, woraufhin CHECK24 meldete, die Stornierung sei "angefragt" und der "Partner" werde sich bei mir melden, sofern das nötig sei. Diese Hinweise haben mich etwas irritiert, da ich doch gar nichts angefragt hatte. Aber interessehalber wollte ich mal abwarten, wie es weitergeht.


    Nach ganzen fünf Tagen: Nichts. Keine Rückmeldung vom Shop, keine Rückerstattung. Daraufhin habe ich dann eine Mail an CHECK24 geschrieben, in der ich klarstellte, dass es nun an der Zeit sei, mein Geld zu erstatten, was auch binnen weniger Stunden geschah.


    Ich denke, wenn CHECK24 nicht irgendwann mal für 12.750 Euro die Stimmenmehrheit an einem Bundesligisten anbietet, werde ich diesen Laden in Zukunft meiden.

  • Wer die Check24 Familie ins Leben gerufen hat, gehört sowieso boykottiert bis auf alle Zeiten.

    Die Familie wohnt mit Sicherheit auch in der verbotenen Stadt.


    Dagegen ist das "ich will noch ne Pizza Kind" oder die "ich hab ne neue Matratze gekauft Duo" harmlos.

  • Klar, ich hab halt nur diese trashige Werbung im Hinterkopf wo die Frauen immer geschrien haben und die Männer aufgrund der vielen Schuhe verzweifelt waren. Dort zu bestellen hat etwas Überwindung gekostet aber eine ehemalige Kollegin ist jetzt dort (Zalando).

  • Bei Zahlungen per Paypal kann ich übrigens sehr empfehlen, dort einen Fall auf zu machen - das geht meistens deutlich schneller als direkt beim Anbieter. Hatte mal mit Domino das Problem, dass eine Bestellung nicht im Shop vor Ort angekommen ist, aber trotzdem berechnet wurde. Auf Mails wurde sich totgestellt. Bei Paypal gabs nach 5 Tagen die Erstattung.