• Ich glaube, dass Sané und Sobiech extrem fehlen. Auch wenn Sané ab und an Böcke einbaut und Sobiech zuletzt wenig Gefahr ausgestrahlt hat, sind beides Spieler, die aufgrund ihres Könnens und ihrer Erfahrung ein recht hohes standing im Team haben.
    An ihnen können sich Anton, Fossum und Noah eher aufrichten als an Hübner, Bech oder Füllkrug.
    Sané ist der Bezugspunkt in der Abwehr, Schmiede im Mittelfeld und Sobirk im Sturm. Harnik ist auf dem Weg zu einer Führungspersönlichkeit.
    Diese Spieler sollten konstant eingesetzt werden.

    Na ja, teilweise. Sané war halt gesperrt heute. Dafür aben die Roten einen großen Kader. Und andere Mannschaften müssen auch mal gesperrte oder verletzte Leistungsträger ersetzen - das kann nicht die Entschuldigung für das Spiel heute sein.


    Sobiech ist für mich ein komplettes Rätsel. Ich glaube wirklich, dass der in dieser Liga ein herausragender Stürmer sein könnte, oder sogar müsste. Warum er es nicht auf den Rasen bringt, da habe ich einfach keine Idee.


    Das Schlimmste ist m. E. aber derzeit, dass die schärfste Waffe der Hinrunde zur Zeit völlig stumpf ist - und das sind die offensiven Außen. Da kommt ja gar nichts mehr. Klaus? Ok, heute nicht dabei, aber ansonsten musste man den Eindruck gewinnen, dass der in der Winterpause seinen schlechten Zwilling hier vorbeigeschickt hat. Karaman? Von Dresden abgesehen viiiiieeeel mehr Schatten als Licht. Sarenren-Bazee und Bech? Haupstsächlich verletzt und wenn fit, dann wechselhaft. Und wenn dann niemand da ist, der das kompensiert,dann gibt es halt Probleme.


    Das sind m. E. keine guten Vorzeichen für Stendel. Ich persönlich schätze ihn. Er hat der Leiche 96 wieder Leben eingehaucht. Er hat (im Gegensatz zuseinen Vorgängern, die immer nur schöne Sontagsreden gehalten haben) Spieler aus dem eigenen Nachwuchs eingebaut. Aber das wird ihm jetzt alles nicht mehr helfen. Jetzt geht es nur noch darum, ob er noch das Spiel gegen 1860 bekommt, oder ob es vorher vorbei ist...

  • Aufstiegsdruck bei 96 Grad


    Hannover gerät in der
    zweiten Liga immer öfter ins Stocken und droht nach Hochdruck von oben
    frühzeitig zu explodieren. Doch ist wirklich der Trainer der schuldige
    Schichtleiter an der Leine?


    Bei den roten Kickern vom
    Maschsee ist in dieser Spielzeit jeder Tag ein permanenter Stresstest. Nach
    einer katastrophalen Abstiegssaison, die lediglich den Höhepunkt von
    zahlreichen angehäuften Fehlentscheidungen auf allen Ebenen darstellte, muss
    der Verein angetrieben von seinem Geldgeber Martin Kind aufsteigen. Egal wie,
    egal wie schwer ein direktes Comeback auch sein mag.


    Genau dieser Präsident Kind
    stellte nicht nur die Forderungen klipp und klar, sondern legte in seiner
    gewohnt diktierenden Art auch zugleich die Marschrichtung in Sachen Trainerstab
    fest.


    Hörgeräte Unternehmer Kind
    wählte nach dem Supergau unter Thomas Schaaf die denkbar günstigste und
    zugleich risikoreichste Entscheidung an der Seitenlinie: Jugendcoach Daniel Stendel,
    der zuvor als Notlösung einer abgestiegener und toten 96-Truppe in der
    Bundesliga mit ein paar guten Auftritten die Ehre rettete, durfte weitermachen
    und sollte den Wiederaufstieg direkt mit seiner mitreißenden und unbefleckten
    Art einleiten.


    Mit dieser Personalie ging
    der Präsident aus Großburgwedel jedoch ein hohes Risiko ein und wählte nach dem
    in der Vorsaison geschassten Tayfun Korkut gleich den nächsten Jungtrainer für
    sein Lebenswerk.


    Nach 14 Jahren Beletage soll
    nun ein ehemaliger Arbeiter und ungeschriebenes Blatt in einer harten zweiten
    Liga bei seiner ersten Vollzeitstelle sofort 16, am besten 17 Vereine hinter
    sich lassen und einen Start-Ziel-Sieg herbeizaubern. Für Martin Kind scheint dieser
    Wunsch nach einem Zapp zu Sky und zur TSG 1899 Hoffenheim vollkommen legitim zu
    sein.


    Fans wissen vielleicht zu
    immer öfter für Probleme zu sorgen, ein gutes Gespür für die Gesundheit ihre
    Klubs haben sie aber ebenfalls. Kind wählte mit Stendel fanfreundlich und
    stimmte diese nach diversen Scharmützeln mit Ultras, Haarmans und Co zumindest
    milde.


    Fürs Erste. Blöderweise
    waren es genau die Fans, die der naiven Aufstiegs-Vision nicht trauten und in
    Stendel von Anfang an viel mehr eine Vereins-Aorta und Zukunftsvision sahen.


    Und damit lagen sie richtig.
    Hannover 96 startete furios in die Zweitklassigkeit, ließ dabei aber quasi bei
    jedem Auftritt Zweifel aufkommen und konnte fast keinen Sieg ohne Probleme,
    Schwächephasen oder Angst überstehen. Vielmehr retteten die Roten mit Glück und
    Kampfgeist eine durchschnittliche Hinrunde. Die Leinestädter spielten nicht wie
    ein Aufsteiger, fast nichts erinnerte an die Aufstiegssaison unter Ralf
    Rangnick. Kein Spieler drängte sich als Schlüsselspieler auf, der HSV war nie
    dominant.


    Vollends bezeichnend für den
    Inhalt der Hinrunde stand ein tristes 0:0 gegen Sandhausen kurz vor Weihachten.
    96 verzweifelte im eigenen Stadion gegen einen wirtschaftlich komplett
    unterlegenen und biederen SV und setzte eine etwaige Herbstmeisterschaft
    komplett in den – Sand.


    96 spielte so schlecht, dass
    gar der Boss höchstpersönlich die Rute aus seinem Sack zückte und der
    Mannschaft sowie dem Trainerteam trotz Aufstiegsplatz gleich mehrfach drohte.


    Jedoch missachtete der
    Präsident komplett, dass 96 nicht einfach nur eine schlechte Phase hat, sondern
    die Kaderqualität des Hertha-Wiederaufstiegs oder der der jungen, aber
    zweitligaerprobten Breisgau-Kicker von Christian Streich einfach nicht besitzt.


    Und statt das Team in der
    Winterpause aufzubessern, so wie es der Branchenprimus Stuttgart vormachte,
    beschloss die Chefetage in Hannover lieber die Füße still zu halten und einfach
    weiterzumachen. Immerhin gab ja auch Ex-Kanzler Gerhard Schröder bei seinem
    Amtsantritt als mächtiger 96-Macher positives Feedback. „Die Tatsache, dass sie
    auf Platz zwei stehen spricht ja schon für die Mannschaft“, so der Experte.


    Jetzt, kurz vor der
    wichtigsten Phase in der 2. Liga ist diese Tatsache jedoch nicht mehr existent.
    96 gab stattdessen seinen Offenbarungseid ab und manövriert sich nach
    Totalausfällen gegen die Fußallgrößen Fürth, Bielefeld und Karlsruhe immer
    weiter in die Niederungen der Zweitklassigkeit.


    Für Daniel Stendel scheint
    die Zeit nun abgelaufen zu sein. Folgt man den kindschen Regeln des
    Fußballgeschäfts, so geht der Trainer dann, wenn die Tabelle nicht mehr stimmt.
    Das tut sie eigentlich jetzt schon. Am Ende ist es egal, ob Hannover Montagnacht
    auf vier rutscht oder erst noch 1860 in Hannover das „Bayern der 2.Liga“ ein
    weiteres Mal vorführt.


    Das der Trainer in diesen
    Tagen mit seinem Latein am Ende ist, hat eigentlich keinen großen Wert. Der ehemalige
    Profi hat das gleiche Spielermaterial wie in der Hinrunde auf dem Platz, nur
    ist das Glück, wie bei den Zitter-Siegen gegen Stuttgart, Dresden und
    Kaiserslautern, nun nicht mehr Schwarz-Weiß-Grün.


    Es macht keinen Unterschied,
    ob der Coach Aufstellungs-Raffinessen auspackt oder großflächig Fehler begeht.
    Das Team kann nicht mehr aufgebessert werden und Fehler macht jeder. Erst recht
    ein junger Trainer.


    Selbst ein neuer
    Übungsleiter kann bis auf den „New-Coach-Effekt“ keine Zaubershow abliefern und
    wird ebenfalls an seine Grenzen stoßen. Jeder BWL-Interessierte kann sich
    ausmalen, dass Leistungsdruck in einer jungen, kapitalgedrosselten Firma eben kein
    Selbstläufer ist. Hannover ging nach einer Reanimation am Ende der
    Abstiegssaison mit 96 Grad in eine neue Spielzeit und wertete seine Mitarbeiter
    nur bedingt auf.


    Die für den Neuaufbau
    verpflichteten Spieler aus 2016 entlarvten sich als untauglich, viele Transfers
    aus dem Sommer ebenso. Die Roten haben im Spielaufbau eine Menge Sand im
    Getriebe und in der Abwehr brennt es gar gegen die ungefährlichsten Mannschaften
    lichterloh. Einfach blöd, dass Anfang März der Einkaufsmarkt nach einem
    chancenlosen 0:2 bei dem vorletzten Karlsruher Sport-Club nun überraschend geschlossen
    ist.


    Überrascht von den
    Ladenöffnungszeiten sollte sich Martin Kind jedoch nicht zeigen. Ebenso wenig
    von der sportlichen Talfahrt des Kaders.


    Daniel Stendel wird im
    Vorfeld ebenfalls über die Risiken seiner Einstellung und der Spielerqualität Kenntnis
    genommen haben. Jedoch sah er seine Verpflichtung von Anfang an als
    Herzensangelegenheit und Ehrensache. Umso mehr ist es ihm zu wünschen, dass der
    etwaige Rausschmiss nicht an ihm haften bleibt.



    Sorry ich bekomme die Absätze hier einfach nicht geregelt... Wer es anpassen kann, darf es gerne tun :)


  • Haben die Spatzen von den Dächern gepfiffen oder wie? Quelle?

  • Hrubesch hat ja heute eine ganzseitige Bewerbung in der BAMS aufgegeben. Vielleicht kann Schatto den Hotte in zwei Wochen auf dem VIP Parkplatz auf St. Pauli mal ansprechen...
    Wäre ja ein echtes Himmelfahrtskommando - so was hat ja auch seinen Reiz :D

  • So, nun haben wir nach "Die Stadt" die Begründung für den nächsten Schuldigen, Martin Kind. Danke dafür, obk.
    Vielleicht als nächster jetzt Dufner ?


    Die Langzeitwirkung von schlechtem Management sollte man nicht unterschätzen. Natürlich ist auch Dufner mit Schuld an den Problemen, so lange noch viele Verträge, der er unterzeichnet hat, laufen.
    Ganz generell wirken Management Fehler nach, so lange wie der Mann oder die Frau da sind, werden Fehler schöngeredet oder ganz vertuscht. Wenn der Manager weg ist, bleibt dem Nachfolger der
    Misthaufen.

  • Hrubesch hat ja heute eine ganzseitige Bewerbung in der BAMS aufgegeben. Vielleicht kann Schatto den Hotte in zwei Wochen auf dem VIP Parkplatz auf St. Pauli mal ansprechen...
    Wäre ja ein echtes Himmelfahrtskommando - so was hat ja auch seinen Reiz :D

    Eigentlich sollte der Kontakt zu diesem Schweineblatt, was immer da auch stehen mag, eher Ausschlusskriterium denn reizbehaftet sein....


    Schon der strahlende bzw. grinsende Sieger von gestern nachmittag nutzte seine Kontakte zur BILD schamlos aus, um über taktisch platzierte Scheinangebote anderer Clubs hier Unruhe zu stiften und fett ab zu kassieren.

  • Um mal mit dem Wahnsinn weiterzumachen: Gerhard Schröder ist schuld! 8)

  • Stendel hat heute morgen das Training geleitet. Das muss jett noch nichts sagen, aber ich hoffe der Verein wird das nicht zu einer Kaugummi-Slpackstick Veranstaltung werden lassen. Wenn sie der MEinung sind, Stendel ist noch der Richtige, sollten sie schnellstens eine Pressemitteilung rausgeben und allen Medien das klar machen, dass Stendel ohne Wenn und Aber bis Ende der Saison Trainer bleibt. Alle haben sich schon in Stellung gebracht, daher wäre so eine Mitteilung wichtig. Bleibt diese aus, bleiben die Spekulationen. Natürlich ist die Entscheidungskette bei einem möglichen Trainerwechsel durch die neue Personalie Martin Andermatt nun sehr viel länger. Es ist halt echt die Frage, was sie vorhaben: weiterarbeiten oder erst freistellen, wenn sie einen neuen Nachfolger haben. Freistellen und ein anderer (Co Trainer, Cherundolo etc.) übernimmt erstmal das Training wurde ja für heute morgen jedenfalls schonmal verpasst. Ich hoffe, egal wie die Entscheidung ausfällt, sie sollten zusehen, dass das ganze zu keiner peinlichen Farce wird.

  • Denke nicht dass vor Samstag was passieren wird. Gegen 60 wird es dann tatsächlich ein Endspiel. Dort muss gewonnen werden - und zwar nicht irgendwie, sondern mal überzeugend.


    Sonst muss man sich leider trennen - so sehr ich Stendel auch mag, gerade im Hinblick auf die Identifikation mit dem Verein und der Jugendarbeit...

  • Und dann gewinnt man mit Hängen und Würgen gegen 1860...sieht denn niemand, dass wir die ganze Saison eher dank glücklicher Spielverläufe denn überragender Leistungen oben stehen?

  • Tja, und die "Wahre Tabelle" sieht uns zwei Punkte vor Union statt dahinter. Und da sind Spiele wie Fürth, das ohne die Fehlentscheidungen vermutlich ganz anders gelaufen wäre, noch gar nicht drin.


    Ja, uns hat der Spielverlauf (gemeint sind wohl bspw. Chancen, die Gegner früh im Spiel liegenlassen) schon das eine oder andere Mal in die Karten gespielt. Auf der anderen Seite steht einiges Pech mit den Schiedsrichtern. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

  • Falls Stendel gehen muss, hat ihn die Mannschaft auf dem Gewissen. Offenbar war er zu geduldig mit ihnen und wird womöglich genau darüber stolpern.

  • Oh, ich glaube, Stendel ist vom Typ her eher so der Magath.
    Ich denke nicht, dass der über Gutmütigkeit stolpert.

  • Ist er nicht. Er trainiert hart, aber das hat Rangnick auch. Stendel ist im Innenverhältnis nicht so distanziert, wie Magath ... und er hat lange nicht dessen Autorität.

  • Falls Stendel gehen muss, hat ihn die Mannschaft auf dem Gewissen.


    In weiten Teilen dieselbe Mannschaft die uns im vergangenen Jahr so würdig in der ersten Liga präsentiert hat. Wenn diese Truppe ihr nächstes "Trainer-Tribut" fordert muss ich laut lachen.

  • In weiten Teilen dieselbe Mannschaft die uns im vergangenen Jahr so würdig in der ersten Liga präsentiert hat. Wenn diese Truppe ihr nächstes "Trainer-Tribut" fordert muss ich laut lachen.


    Naja, andererseits ... er wollte die Verantwortung und wird sich ihr auch stellen (müssen). Mittlerweile halte ich ihn aber für arg angeschlagen. Sein Kredit war eh niedrig, resultierte dieser doch (nur) aus einer erfolgreichen Jugendtrainerzeit und dem recht furiosen Auftakt als Cheftrainer, in dem er einer blutleeren und seelenlosen Mannschaft neues Leben einhauchte.


    Von letzterem ist tatsächlich nicht mehr so viel übrig, wenn man sich das gestrige Spiel vergegenwärtigt.


    Die Nord sieht das anders und da zählt auch noch der 96er, aber irgendwann ist es halt doch keine Publikumsentscheidung mehr ...


    ... und die Tendenz/Entwicklung/Leistung ist tatsächlich eher besorgniserregend, als noch in irgendeiner Art und Weise hoffnungsvoll.